Gegen Bulgarien: "Innerhalb von zehn Minuten rauskatapultiert"

Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

10. Juli 1994 in New York - Viertelfinale: Deutschland - Bulgarien 1:2

Vor dem Spiel:

Der Spielplan hatte den Deutschen, die das erste Achtelfinale und das letzte Viertelfinale spielen mussten, die längste Wartezeit eingebrockt. Acht Tage! Sie vergingen vergleichsweise ruhig. Am Tag nach dem Sieg gegen Belgien flog zwar auch Mario Basler nach Hause zu seiner Frau, weil die Geburt seines ersten Kindes nicht komplikationslos verlief. Zwei Tage später sorgte DFB-Präsident Egidius Braun für etwas Wirbel, als er der FAZ sagte: "Ich habe Angst, dass Berti Vogts den DFB verlässt." Die medialen Anfeindungen hatten den Bundestrainer nachdenklich werden lassen, auf Nachfragen sagte er nun: "Es wird nach der WM Gespräche geben. Aber so lange ich noch Spaß habe, werde ich weiter mit der Mannschaft arbeiten. Und ich habe noch Spaß." Am Tag vor dem Abflug brach dann Matthias Sammer kurz vor Ende das Training ab. "Verdammt, ich habe eine Zerrung", gab er bekannt. Die Wade machte zu. "Die Chancen, dass ich Sonntag spiele, sind gleich Null."

Trotzdem: Nach dem besten Spiel bei dieser WM herrschte plötzlich neue Zuversicht bei den Deutschen, die auch froh waren, ihr Hotel außerhalb Chicagos (im 18. Stock) endlich zu verlassen. Zwei Tage vor dem Spiel landeten sie in New York, der DFB hatte im "The Hilton at Short Hills Hotel" zwei Etagen gemietet. Man richtete sich auf eine knappe Woche ein, der Sieger würde im Halbfinale ebenfalls in New York spielen. Und dass sie siegen würden, das glaubte nach der Steigerung ganz Deutschland. Ex-Teamchef Franz Beckenbauer, in den USA als Hobbyjournalist unter anderem für den TV-Sender Premiere unterwegs, schrieb in seiner Kolumne in der Hamburger Morgenpost: "In dieser Form können wir den Titel verteidigen (...) Überhaupt: Unsere Elf für den Rest des Turniers steht." Gegen die Bulgaren, die man zuvor sechsmal in Folge geschlagen hatte, musste Bundestrainer Berti Vogts sie trotzdem ändern. Weil Sammer in der Tat nicht mehr fit wurde, schwankte Vogts zwischen Thomas Strunz, Andreas Möller und Maurizio Gaudino. Schließlich erhielt Möller sein Vertrauen.

Die Bulgaren hatten drei ihrer vier Spiele gewonnen, wenn auch eines nur im Elfmeterschießen (3:1 gegen Mexiko im Achtelfinale). In der Vorrunde überraschten sie mit einem 2:0 gegen Argentinien. Ihr Star war Hristo Stoitchkov, der beim FC Barcelona spielte und tönte: "Ich kann gegen jeden Tore machen, auch gegen die Deutschen." Auch zwei HSV-Profis standen in der Startelf: Stopper Petr Houbtchev und Mittelfeldrenner Yordan Letchkov. Von Krassimir Balakov, damals in Lissabon, wusste man noch wenig. Nach der WM machte er sich als Dirigent und als Freistoßkünstler in Diensten des VfB Stuttgart einen Namen. Der zweite Stürmer Emil Kostadinov vom FC Porto wurde 1995 vom FC Bayern verpflichtet. Alles in allem eine Mannschaft, die man nicht unterschätzen sollte.

Selbstbewusst waren sie auch. Der kicker räumte Letchkov drei Tage vor dem Spiel eine Kolumne frei, deren Titel lautete: "Ich weiß, wie wir Deutschland schlagen können." Vogts hatte sich die Bulgaren gegen Mexiko im Stadion angesehen und analysierte: "Die Mannschaft lebt von exzellenten Einzelspielern, nicht von ihrer Geschlossenheit. Sie sind in jeder Sekunde in der Lage, das Spiel zu entscheiden." Prophetische Worte. Jürgen Kohler hatte sogar richtig schlechte Vorahnungen. "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir nach dem ganzen Theater noch was reißen", schrieb er in seiner Autobiographie. "Es war einfach zu viel Porzellan zerschlagen worden, um das alles wieder kitten zu können."



Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

10. Juli 1994 in New York - Viertelfinale: Deutschland - Bulgarien 1:2

Vor dem Spiel:

Der Spielplan hatte den Deutschen, die das erste Achtelfinale und das letzte Viertelfinale spielen mussten, die längste Wartezeit eingebrockt. Acht Tage! Sie vergingen vergleichsweise ruhig. Am Tag nach dem Sieg gegen Belgien flog zwar auch Mario Basler nach Hause zu seiner Frau, weil die Geburt seines ersten Kindes nicht komplikationslos verlief. Zwei Tage später sorgte DFB-Präsident Egidius Braun für etwas Wirbel, als er der FAZ sagte: "Ich habe Angst, dass Berti Vogts den DFB verlässt." Die medialen Anfeindungen hatten den Bundestrainer nachdenklich werden lassen, auf Nachfragen sagte er nun: "Es wird nach der WM Gespräche geben. Aber so lange ich noch Spaß habe, werde ich weiter mit der Mannschaft arbeiten. Und ich habe noch Spaß." Am Tag vor dem Abflug brach dann Matthias Sammer kurz vor Ende das Training ab. "Verdammt, ich habe eine Zerrung", gab er bekannt. Die Wade machte zu. "Die Chancen, dass ich Sonntag spiele, sind gleich Null."

Trotzdem: Nach dem besten Spiel bei dieser WM herrschte plötzlich neue Zuversicht bei den Deutschen, die auch froh waren, ihr Hotel außerhalb Chicagos (im 18. Stock) endlich zu verlassen. Zwei Tage vor dem Spiel landeten sie in New York, der DFB hatte im "The Hilton at Short Hills Hotel" zwei Etagen gemietet. Man richtete sich auf eine knappe Woche ein, der Sieger würde im Halbfinale ebenfalls in New York spielen. Und dass sie siegen würden, das glaubte nach der Steigerung ganz Deutschland. Ex-Teamchef Franz Beckenbauer, in den USA als Hobbyjournalist unter anderem für den TV-Sender Premiere unterwegs, schrieb in seiner Kolumne in der Hamburger Morgenpost: "In dieser Form können wir den Titel verteidigen (...) Überhaupt: Unsere Elf für den Rest des Turniers steht." Gegen die Bulgaren, die man zuvor sechsmal in Folge geschlagen hatte, musste Bundestrainer Berti Vogts sie trotzdem ändern. Weil Sammer in der Tat nicht mehr fit wurde, schwankte Vogts zwischen Thomas Strunz, Andreas Möller und Maurizio Gaudino. Schließlich erhielt Möller sein Vertrauen.

Die Bulgaren hatten drei ihrer vier Spiele gewonnen, wenn auch eines nur im Elfmeterschießen (3:1 gegen Mexiko im Achtelfinale). In der Vorrunde überraschten sie mit einem 2:0 gegen Argentinien. Ihr Star war Hristo Stoitchkov, der beim FC Barcelona spielte und tönte: "Ich kann gegen jeden Tore machen, auch gegen die Deutschen." Auch zwei HSV-Profis standen in der Startelf: Stopper Petr Houbtchev und Mittelfeldrenner Yordan Letchkov. Von Krassimir Balakov, damals in Lissabon, wusste man noch wenig. Nach der WM machte er sich als Dirigent und als Freistoßkünstler in Diensten des VfB Stuttgart einen Namen. Der zweite Stürmer Emil Kostadinov vom FC Porto wurde 1995 vom FC Bayern verpflichtet. Alles in allem eine Mannschaft, die man nicht unterschätzen sollte.

Selbstbewusst waren sie auch. Der kicker räumte Letchkov drei Tage vor dem Spiel eine Kolumne frei, deren Titel lautete: "Ich weiß, wie wir Deutschland schlagen können." Vogts hatte sich die Bulgaren gegen Mexiko im Stadion angesehen und analysierte: "Die Mannschaft lebt von exzellenten Einzelspielern, nicht von ihrer Geschlossenheit. Sie sind in jeder Sekunde in der Lage, das Spiel zu entscheiden." Prophetische Worte. Jürgen Kohler hatte sogar richtig schlechte Vorahnungen. "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir nach dem ganzen Theater noch was reißen", schrieb er in seiner Autobiographie. "Es war einfach zu viel Porzellan zerschlagen worden, um das alles wieder kitten zu können."

###more###

Stoitchkov und Letchkov beenden DFB-Träume

Spielbericht:

Um 12 Uhr mittags im Giant Stadium zu New York beginnt an diesem Sonntag das letzte Kapitel der Mission Titelverteidigung. Wieder überträgt das ZDF, es kommentiert Marcel Reif. Er hat 22,57 Millionen Zuhörer, die Einschaltquote beträgt 79 Prozent. Mit Anpfiff zieht Lothar Matthäus mit den WM-Rekordspielern Uwe Seeler, Diego Maradona und Wladislaw Zmuda (alle 21 Einsätze) gleich. Die Deutschen starten forsch, erkämpfen in den ersten sieben Minuten zwei Ecken und setzen zwei gefährliche Schüsse von Martin Wagner und Guido Buchwald ab. Die Bulgaren sind davon nur mäßig beeindruckt und kommen in der zwölften Minute zu einer Doppelchance, die in den Analysen der deutschen Spieler nicht vorkommt. Einhellig ist davon die Rede, sie hätten ihre einzigen Chancen genutzt, doch bei Nasko Sirakovs Schuss aus spitzem Winkel muss Illgner eingreifen, und Krassimir Balakov scheitert aus zwölf Metern am Torpfosten.

"Man darf sich von ihnen nicht einlullen lassen", warnt Reif. Lothar Matthäus sorgt zudem mit einem Querschläger für Verwirrung im eigenen Strafraum und kommt nur schwer ins Spiel. In die Form von 1990 kommt er in den USA nicht mehr. Im Mittelfeld bekommen die Bulgaren zu viele Räume, Thomas Häßler "und vor allem der erneut lethargisch wirkende Möller kamen bei den Vorstößen von Letchkov und Balakov kaum mit. So ergab sich eine erstaunliche Unordnung im Defensivverhalten", analysiert der kicker. An allen Ecken und Enden vermisst wird Matthias Sammer. Aber allmählich fängt sich die Elf, bis zur Pause hat nur der Weltmeister noch Chancen. Thomas Häßler kann mit seinem Freistoß Borislav Mihailov ebenso wenig überwinden wie Jürgen Klinsmann mit seinem Hechtkopfball aus kurzer Distanz. Dann legt Thomas Häßler für Möller auf, der aus vollem Lauf abzieht und Verteidiger Trifon Ivanov trifft. Der Bulgare bricht nach diesem "Gewaltschuss" (kicker) zusammen. Ein Matthäus-Zuspiel verwertet Klinsmann direkt - drüber. Der Pausenpfiff kommt fast ungelegen. Der Ball läuft gut durch die deutschen Reihen, aber wird das so bleiben?

Zunächst schon. Wie im Viertelfinale 1990 gegen die Tschechen holt Klinsmann, vom Hamburger Letchkov attackiert und leicht am Knie getroffen, einen Foulelfmeter raus, den Matthäus verwandelt. Damals ist es beim 1:0 geblieben, obwohl die DFB-Auswahl den Faden verlor. Und jetzt? Setzt sie nach. Wieder schießt der quirlige Häßler, für Marcel Reif "der überragende Mann auf dem Platz" aus der zweiten Reihe, Mihailov wehrt glänzend zur Ecke. In der 55. Minute die erst dritte bulgarische Chance, Sirakov köpft über das Tor.

Vogts bringt Thomas Strunz für Wagner, der beim Versuch, Sirakov am Kopfball zu hindern, das Bewusstsein verliert. Er wird auf alle Fälle länger pausieren, ebenso wie Thomas Helmer ist er wegen der zweiten Verwarnung für das nächste WM-Spiel gesperrt. Gibt es noch eins in den USA? Nur wenig spricht dagegen. Helmer schaltet sich in den Angriff mit ein, von Rudi Völler mit der Hacke bedient, verzieht er knapp. Dann die Schlüsselszene des Spiels: Möller trifft aus 22 Metern fulminant den Pfosten, Völler bringt den Abpraller unter Kontrolle und schießt ins Tor. Doch der kolumbianische Schiedsrichter Jose Torres Cardena und sein Assistent haben eine Abseitsposition gesehen. Marcel Reif findet, "darüber kann man trefflich streiten", was schon deshalb zutrifft, weil auch die Zeitlupe keine Aufklärung liefert.

So aber bleiben die Bulgaren im Spiel, und zwei Minuten nach dem vermeintlichen 2:0 fällt der Ausgleich. Hristo Stoitchkov, bis dahin von Jürgen Kohler zum Statisten degradiert und nur in einem von 21 Zweikämpfen der Sieger, legt sich nach einem Möller-Foul den Ball zum Freistoß zurecht. 22 Meter, halbrechte Position, ein Ball für einen Linksfuß. Man könnte ahnen, was kommt. Doch Bodo Illgner ahnt es offenbar nicht. Er zeigt keine Reaktion, als der Ball dicht neben ihm und noch dichter am Pfosten im Netz einschlägt. Reif nimmt ihn in Schutz: "Bevor wir Schuldzuweisungen machen - es war ein Weltklassefreistoß." So gnädig werden das nur wenige sehen.

Das Tor hat eine regelrechte Schockwirkung auf den Weltmeister, Orientierungslosigkeit macht sich breit. Als zwei Minuten später Zlatko Yankov unbedrängt von rechts auf Letchkov flanken kann, ist der quasi unbewacht. Nur der Kleinste im deutschen Team, Thomas Häßler, steht in seiner Nähe. Im Kopfballduell hat er keine Chance. Warum muss er es in dieser wichtigen Situation führen? Auch diese Frage wird in den Stunden danach erregt debattiert. Letchkov ist es recht, er wuchtet den Ball mit seiner hohen Stirn ins Netz. Reif stellt fest: "Da stimmte die Gewichtsklasse nicht."

In seiner Biographie analysiert Jürgen Kohler: "Diese entscheidende Phase war symptomatisch für unseren WM-Auftritt: Keiner weiß warum, aber alles ging ruckzuck, und wir waren draußen. Innerhalb von zehn Minuten haben wir uns rauskatapultiert, vergeigt haben wir die WM jedoch schon vorher." Der Ausgleich fällt nicht mehr. Etwa auch, weil Vogts statt eines Stürmers für Häßler den Abwehrveteranen Andreas Brehme bringt? Der Kaiserslauterer weigert sich zunächst und fordert den Einsatz von Karl-Heinz Riedle, doch Vogts sagt: "Wir müssen über Außen kommen, wir brauchen Flanken." Und ein Tor, aber das fällt nicht mehr in der von Hektik geprägten Schlussphase. Nach 2:43 Minuten Nachspielzeit pfeift Cadena ab. Erstmals nach drei Turnieren, die im Finale endeten, scheitert Deutschland wieder vorzeitig. Noch am Spielfeldrand erklärt Bodo Illgner seinen Rücktritt, was im Mannschaftskreis nicht gut ankommt. Matthäus: "Da frage ich mich doch: Wo war er mit seinen Gedanken in den Tagen vorher?"

In der Kabine herrscht das Schweigen der Besiegten. Rudi Völler erzählt den Reportern: "Bestimmt zehn Minuten haben wir dort gesessen, ohne dass einer ein Wort gesagt hat." DFB-Präsident Egidius Braun berichtet von "vielen Tränen, die geflossen sind", und findet als erster die Kraft, nach vorne zu schauen: "Es ist keine Götterdämmerung, sondern ein Aufbruch zu neuen Ufern." Mit Berti Vogts, der allen Rücktrittsforderungen trotzt: "Ich lag schon oft am Boden und ich bin immer wieder aufgestanden. Wobei man eine helfende Hand immer gut gebrauchen kann." Braun reicht sie ihm noch in New York, fünf Tage nach dem WM-Aus schlägt Vogts ein: "Ich nehme den Kampf auf, weil jetzt die Arbeit leichter ist." Weil der Rucksack von Rom, in den der Kaiser einen allzu bedeutungsschweren Satz hineingelegt hat, endlich abgeschnallt werden kann.

Aufstellung: Illgner – Kohler, Matthäus, Helmer – Berthold, Buchwald, Wagner (59. Strunz) – Häßler (83. Brehme), Möller – Klinsmann, Völler.

Tore: 1:0 Matthäus (48., Foulelfmeter), 1:1 Stoitchkov (76.), 1:2 Letchkov (78.).

Zuschauer: 72.000 in New York.

###more###

Klinsmann: "Die größte Enttäuschung meiner Spielerlaufbahn"

Stimmen zum Spiel:

Berti Vogts: "Ich bin immer noch enttäuscht, der Stachel sitzt verdammt tief. Die Niederlage war mehr als unglücklich - das muss man erst in aller Ruhe verarbeiten. Wir haben zwei Fehler angeboten, die sind vom Gegner genutzt worden, und deshalb sind wir wohl zurecht nicht mehr im Wettbewerb. Die Entscheidung, Bodo Illgner spielen zu lassen, war ein Fehler. Ich hatte ernsthaft darüber nachgedacht, ihn nach dem Südkorea-Spiel aus dem Team zu nehmen."

Bodo Illgner (zum Ausgleichstor): "Mich trifft keine Schuld."

Andreas Brehme (in seiner Biographie Das war's Freunde): "Du machst 80 Minuten das Spiel, und ein einziger Fehler entscheidet über Sieg und Niederlage. Damit musst du im Fußball leben. Meinen zweiten und letzten Abschied von der Nationalmannschaft hätte ich mir natürlich etwas anders gewünscht."

Jürgen Klinsmann (2018): "Auch mit 24 Jahren Abstand muss ich sagen: Unser Abschneiden in Amerika war wahrscheinlich die größte Enttäuschung meiner Spielerlaufbahn. Denn noch heute bin ich der Überzeugung, dass wir bei diesem Turnier hätten gewinnen müssen (...) Bei allem Respekt vor den Bulgaren - aber dieses Spiel hätten wir nie im Leben verlieren dürfen."

Lothar Matthäus: "Nach dem 1:0 waren die Bulgaren platt, aber wir haben vergessen, das zweite Tor zu schießen. Aus zwei Chancen haben die dann die zwei entscheidenden Tore erzielt. Wir sind gemeinsam schuld an unserem Aus, deswegen werden wir auch gemeinsam die Koffer packen."

Dimitar Penew (Trainer Bulgariens): "Wir hatten von den Deutschen mehr Angriffsdruck erwartet."

Hristo Stoitchkov (Bulgarien): "Das ist ohne Zweifel der größte Erfolg, den unser kleines Land bisher errungen hat. Es ist ein historischer Sieg. Und die Welt wird jetzt merken, dass Bulgarien großartige Fußballspieler hat."

"Das Ausscheiden ist allerdings die Quintessenz aus einem spielerisch mäßigen Turnierverlauf mit nur einer überzeugenden Partie gegen Belgien. Großer Verlierer war der Neu-Dortmunder Andreas Möller, der beide bulgarischen Treffer mitverschuldete." (kicker)

"Aus und vorbei. Die WM läuft ohne uns weiter. Und die Nationalmannschaft steht vor einem Trümmerhaufen. Das 1:0 durch Matthäus kurz nach dem Wechsel war unser letztes WM-Tor. Hat sich unsere Mannschaft danach vielleicht zu sicher gefühlt? Sie ließ sich von den Balkan-Männern einschläfern. Und wacht jetzt als der große Verlierer auf. Was wird jetzt aus dem deutschen Fußball?" (Bild)

"Ein Wunder ist wahr geworden." (Sport/Bulgarien)

"Deutschland endet wie ein VW-Käfer, der zu lange in der Garage gestanden hat." (Corriere della Sera/Italien)

"Deutschland verliert den Ruf der Unbesiegbarkeit" (Daily Mail/England)

###more###