"Für Talente ist die 2. Bundesliga eine sehr attraktive Spielklasse"

Zur Saison 2021/2022 hatte der DFB das DFB-Bonussystem um eine Initiative erweitert, die sich speziell an Vereine aus der 2. Frauen-Bundesliga richtet. Die "Talente-Liga" soll so noch gezielter in den Fokus gerückt werden. Dazu wurden mit den teilnehmenden Zweitligisten sogenannte "Zielvereinbarungsgespräche" geführt. Diese Maßnahme dient einerseits der Intensivierung des individuellen und persönlichen Austauschs, andererseits dem Herausarbeiten potenzieller Optimierungsansätze im Hinblick auf die Talent- und Eliteförderung. DFB.de zieht im Gespräch mit Ulrike Ballweg, Sportliche Leiterin Talentförderung Frauen & Mädchen, Nathalie Bischof, Koordination der Talentförderung der Frauen beim FC Bayern München, und Kai Klankert, Leiter der Frauenfußball-Abteilung und Trainer der Frauenauswahl der SV Elversberg, ein Fazit nach der Premierensaison und erklärt, wie es mit dem Projekt nun weitergeht.

DFB.de: Nathalie Bischof und Kai Klankert, wie fällt Ihr Fazit nach der Premierensaison aus Vereinssicht aus?

Kai Klankert: Sehr positiv. Sportlich sind wir leider abgestiegen. Aber das Programm hat uns dennoch sehr nach vorne gebracht. Für uns steht immer im Mittelpunkt unserer Bemühungen, wie wir eine Spielerin verbessern können. Um das zu erreichen, ist Input von externen Experten extrem hilfreich. Denn wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Wir versuchen stets, Einflüsse von außen wahrzunehmen, sie zu diskutieren und dann auf uns angepasst zu übernehmen. Immer mit dem Ziel: unsere eigenen Talentförderung zu verbessern. Das klappt am besten, wenn man sich für andere Meinungen öffnet. Ich fand die Kommunikation innerhalb der Initiative großartig.

Nathalie Bischof: Ich denke, dass sowohl die Vereine als auf der DFB von der Maßnahme profitiert haben. Wie es Kai Klankert schon gesagt hat, hilft der Input von außen. Andererseits war es für den DFB hilfreich, die teilnehmenden Klubs zu besuchen und die Situation der Vereine vor Ort zu erleben. Ich bin mir sicher, dass der DFB in allen Vereinen ganz unterschiedliche Bedingungen vorgefunden hat.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Maßnahme aus DFB-Sicht, Frau Ballweg?

Ulrike Ballweg: Wir haben genau das erreicht, was wir gerne erreichen wollten. Wir haben mit den Vereinen Ziele ausgearbeitet, die einen Mehrwert für die Strukturen innerhalb des Klubs darstellen oder die direkt den Spielerinnen zugutekommen. Grundsätzlich fand ich den Austausch mit den Verantwortlichen in den Vereinen sehr gut und konstruktiv. Im Großen und Ganzen sind wir absolut zufrieden.

DFB.de: Erklären Sie bitte noch einmal, worum es in der Initiative und den Zielvereinbarungsgesprächen konkret geht.

Ballweg: Die beiden Punkte müssen gemeinsam betrachtet werden. Die Zielvereinbarungsgespräche sind seit der vergangenen Saison ein Baustein unseres Bonussystems der Frauen-Bundesligen – in diesem Fall explizit für die Vereine der 2. Frauen-Bundesliga. Wir wollten verstärkt in der Praxis mit den Vereinen arbeiten, um die Strukturen zu optimieren und gegebenenfalls mit neuen Ideen Projekte zu unterstützen.

DFB.de: Warum speziell die 2. Frauen-Bundesliga?

Ballweg: Das hat zwei Gründe. Zum einen hat sich die 2. Frauen-Bundesliga als Liga für Toptalente etabliert. Viele Spielerinnen der U 17- und U 19-Nationalmannschaft stehen vor allem bei Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga unter Vertrag. Zum anderen ist die Liga sehr heterogen. Das bedeutet, es gibt U 20-Teams von Frauen-Bundesligisten und daneben beispielsweise "reine" Frauenfußball-Vereine wie den FSV Gütersloh oder Frauenteams aus Lizenzvereinen wie den 1. FC Nürnberg oder RB Leipzig. Dementsprechend sind die Bedingungen und Strukturen für unsere Talente sehr unterschiedlich. Deshalb wollten wir die Unterstützungsleistung individuell an die Bedürfnisse der Vereine anpassen. Grundsätzlich haben wir die Zielvereinbarung gemeinsam so formuliert, dass wir am Ende der Saison auch quantifizieren konnten, ob die Ziele zu 50, 75 oder 100 Prozent erreicht wurden. Danach bemisst sich letztendlich auch der auszuschüttende Bonus-Betrag.

DFB.de: Was können Sie bei einem Verein wie dem FC Bayern noch verbessern?

Ballweg: Der FC Bayern ist natürlich schon in allen Bereichen sehr, sehr gut aufgestellt. Aber wir haben Aspekte gefunden, die wir durch unser Mitwirken vielleicht noch weiter optimieren können. Dazu kann sicherlich Nathalie Bischof etwas sagen. Den größeren Effekt erreichen wir allerdings natürlich bei Vereinen wie der SV Elversberg.

DFB.de: Herr Klankert, Frau Bischof, was hat Ihnen die Initiative konkret gebracht?

Klankert: Das Projekt ist in die vier Teilaspekte "Individuelle Förderung Toptalente", "Duale Karriere und Qualifizierung", "Sportpsychologische Betreuung" und "Auf- und Ausbau Kooperationen mit Partnervereinen oder Schulen" aufgeteilt. Ich will hier mal den Bereich "Sportpsychologische Betreuung“ als Beispiel nennen. Wir hatten bereits einen Sportpsychologen, der sich regelmäßig mit den Spielerinnen ausgetauscht hat. Aus den Gesprächen mit den DFB-Verantwortlichen, also mit Uli Ballweg und Bianca Bechert, ist dann die Idee entstanden, die Herangehensweise zu verändern. Wir haben daraufhin mit unserem Mentaltrainer einen Elternabend gemacht. Er hat also mit den Eltern gesprochen – und nicht mit den Spielerinnen. Dieser Perspektivwechsel ist unheimlich gut angekommen.

Bischof: Wir haben unsere Strukturen grundsätzlich optimiert und wollen im Zuge dessen unsere Talentförderung nochmal verbessern. Die Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs sollen die Möglichkeit haben, den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft zu schaffen und sich diesen Traum zu verwirklichen. Auf dieser Basis lag auch der Fokus während der Maßnahme. In unseren Zielvereinbarungsgesprächen ging es zudem viel um das Thema schulische Ausbildung. Auch sportpsychologische Betreuung haben wir diskutiert. Beides sind in der Altersgruppe, von der wir hier sprechen, elementare Punkte.

DFB.de: Sie sind sportlich abgestiegen, Herr Klankert. Werden Sie die Erkenntnisse dennoch weiterhin in Ihre Arbeit einbringen?

Klankert: Auf jeden Fall! Den Frauenfußball bei der SV Elversberg gibt es erst in der fünften Saison. Dafür haben wir bereits viel aufgebaut. Wir haben beispielsweise inzwischen eine zweistellige Anzahl an Spielerinnen, die in DFB-Maßnahmen sind. Jetzt müssen wir mit einem sportlichen Misserfolg umgehen. Das gehört zum Sport auch dazu. Aber – und das gehört ebenfalls zur Wahrheit – wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden. Es ist sehr schwer, aus der Regionalliga wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen. Die Relegation ist ein echtes Nadelöhr. Die Toptalente aus ganz Deutschland schließen sich oft Vereinen wie Frankfurt, Wolfsburg, Hoffenheim oder München an, um über die Nachwuchsteams in der 2. Bundesliga den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Hier müssen wir aufpassen, dass wir nicht auf der Strecke bleiben. Umso wichtiger ist es, dass wir so schnell wie möglich zurück in die 2. Bundesliga kommen. Für uns ist das eine sehr attraktive, aber auch herausfordernde Spielklasse.

Bischof: Für unsere zweite Mannschaft ist die 2. Bundesliga eine sehr attraktive und wichtige Spielklasse. Unsere Talente können sich auf der einen Seite mit gleichaltrigen Spielerinnen anderer Profivereine messen, andererseits müssen sie aber auch gegen "echte" Frauenmannschaften wie den FSV Gütersloh oder die SG 99 Andernach bestehen. Diese Gegensätze sind die optimale Basis, um Talentförderung zu betreiben.

DFB.de: Also fällt Ihr Fazit nach dem ersten Jahr mit den Maßnahmen zur Talent- und Eliteförderung positiv aus?

Klankert: Ja, absolut. Für uns war es super, dass Theorie und Praxis in der Maßnahme sehr eng verzahnt sind. Wir stellen uns fast täglich die Frage, was wir besser machen können. Auf unserem Weg zur weiteren Professionalität haben wir in den Gesprächen mit den DFB-Verantwortlichen viele Ideen entwickelt, die wir auch alle umgesetzt haben. Darauf aufbauend haben wir uns für die neue Saison Ziele gesetzt. Aber auch hier sind wir immer offen für den konstruktiven Austausch.

DFB.de: Wie geht es weiter mit der Initiative?

Ballweg: Wir haben zu Saisonbeginn alle 14 Zweitligisten über das Bonusprogramm informiert und ihnen die Unterlagen zukommen lassen und die Vereine haben jetzt bis zum 30. September Zeit, uns ihre Unterlagen einzureichen. Das Feedback hierzu ist sehr positiv. Wir haben das Programm nach den Erfahrungen aus der Premierensaison etwas angepasst. Bei den Vereinen, die wir bereits im ersten Jahr betreut haben, werden wir auf den bisherigen Erkenntnissen aufbauen. Bei den Klubs, die neu dazukommen, werden wir in den Prozess gemeinsam einsteigen und individuelle Zielvereinbarungen erarbeiten. Wichtig ist uns, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten dabei ist. Insgesamt sind wir sehr positiv überrascht, wie gut die Initiative gestartet ist. Im ersten Jahr waren neun der 14 Vereine dabei. Unsere große Hoffnung ist natürlich, dass wir diese Quote verbessern können. Die bisherige Resonanz stimmt mich sehr positiv.

Bischof: Wir sind auf jeden Fall weiter dabei. Wir freuen uns über den Austausch. Ich gehe davon aus, dass wir zukünftig noch stärker ins Detail gehen werden.

Klankert: Wir sind glücklich darüber, dass wir trotz unseres Abstiegs noch eine weitere Saison Teil der Initiative sein können. Das hilft uns wirklich sehr weiter.

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Zur Saison 2021/2022 hatte der DFB das DFB-Bonussystem um eine Initiative erweitert, die sich speziell an Vereine aus der 2. Frauen-Bundesliga richtet. Die "Talente-Liga" soll so noch gezielter in den Fokus gerückt werden. Dazu wurden mit den teilnehmenden Zweitligisten sogenannte "Zielvereinbarungsgespräche" geführt. Diese Maßnahme dient einerseits der Intensivierung des individuellen und persönlichen Austauschs, andererseits dem Herausarbeiten potenzieller Optimierungsansätze im Hinblick auf die Talent- und Eliteförderung. DFB.de zieht im Gespräch mit Ulrike Ballweg, Sportliche Leiterin Talentförderung Frauen & Mädchen, Nathalie Bischof, Koordination der Talentförderung der Frauen beim FC Bayern München, und Kai Klankert, Leiter der Frauenfußball-Abteilung und Trainer der Frauenauswahl der SV Elversberg, ein Fazit nach der Premierensaison und erklärt, wie es mit dem Projekt nun weitergeht.

DFB.de: Nathalie Bischof und Kai Klankert, wie fällt Ihr Fazit nach der Premierensaison aus Vereinssicht aus?

Kai Klankert: Sehr positiv. Sportlich sind wir leider abgestiegen. Aber das Programm hat uns dennoch sehr nach vorne gebracht. Für uns steht immer im Mittelpunkt unserer Bemühungen, wie wir eine Spielerin verbessern können. Um das zu erreichen, ist Input von externen Experten extrem hilfreich. Denn wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Wir versuchen stets, Einflüsse von außen wahrzunehmen, sie zu diskutieren und dann auf uns angepasst zu übernehmen. Immer mit dem Ziel: unsere eigenen Talentförderung zu verbessern. Das klappt am besten, wenn man sich für andere Meinungen öffnet. Ich fand die Kommunikation innerhalb der Initiative großartig.

Nathalie Bischof: Ich denke, dass sowohl die Vereine als auf der DFB von der Maßnahme profitiert haben. Wie es Kai Klankert schon gesagt hat, hilft der Input von außen. Andererseits war es für den DFB hilfreich, die teilnehmenden Klubs zu besuchen und die Situation der Vereine vor Ort zu erleben. Ich bin mir sicher, dass der DFB in allen Vereinen ganz unterschiedliche Bedingungen vorgefunden hat.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Maßnahme aus DFB-Sicht, Frau Ballweg?

Ulrike Ballweg: Wir haben genau das erreicht, was wir gerne erreichen wollten. Wir haben mit den Vereinen Ziele ausgearbeitet, die einen Mehrwert für die Strukturen innerhalb des Klubs darstellen oder die direkt den Spielerinnen zugutekommen. Grundsätzlich fand ich den Austausch mit den Verantwortlichen in den Vereinen sehr gut und konstruktiv. Im Großen und Ganzen sind wir absolut zufrieden.

DFB.de: Erklären Sie bitte noch einmal, worum es in der Initiative und den Zielvereinbarungsgesprächen konkret geht.

Ballweg: Die beiden Punkte müssen gemeinsam betrachtet werden. Die Zielvereinbarungsgespräche sind seit der vergangenen Saison ein Baustein unseres Bonussystems der Frauen-Bundesligen – in diesem Fall explizit für die Vereine der 2. Frauen-Bundesliga. Wir wollten verstärkt in der Praxis mit den Vereinen arbeiten, um die Strukturen zu optimieren und gegebenenfalls mit neuen Ideen Projekte zu unterstützen.

DFB.de: Warum speziell die 2. Frauen-Bundesliga?

Ballweg: Das hat zwei Gründe. Zum einen hat sich die 2. Frauen-Bundesliga als Liga für Toptalente etabliert. Viele Spielerinnen der U 17- und U 19-Nationalmannschaft stehen vor allem bei Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga unter Vertrag. Zum anderen ist die Liga sehr heterogen. Das bedeutet, es gibt U 20-Teams von Frauen-Bundesligisten und daneben beispielsweise "reine" Frauenfußball-Vereine wie den FSV Gütersloh oder Frauenteams aus Lizenzvereinen wie den 1. FC Nürnberg oder RB Leipzig. Dementsprechend sind die Bedingungen und Strukturen für unsere Talente sehr unterschiedlich. Deshalb wollten wir die Unterstützungsleistung individuell an die Bedürfnisse der Vereine anpassen. Grundsätzlich haben wir die Zielvereinbarung gemeinsam so formuliert, dass wir am Ende der Saison auch quantifizieren konnten, ob die Ziele zu 50, 75 oder 100 Prozent erreicht wurden. Danach bemisst sich letztendlich auch der auszuschüttende Bonus-Betrag.

DFB.de: Was können Sie bei einem Verein wie dem FC Bayern noch verbessern?

Ballweg: Der FC Bayern ist natürlich schon in allen Bereichen sehr, sehr gut aufgestellt. Aber wir haben Aspekte gefunden, die wir durch unser Mitwirken vielleicht noch weiter optimieren können. Dazu kann sicherlich Nathalie Bischof etwas sagen. Den größeren Effekt erreichen wir allerdings natürlich bei Vereinen wie der SV Elversberg.

DFB.de: Herr Klankert, Frau Bischof, was hat Ihnen die Initiative konkret gebracht?

Klankert: Das Projekt ist in die vier Teilaspekte "Individuelle Förderung Toptalente", "Duale Karriere und Qualifizierung", "Sportpsychologische Betreuung" und "Auf- und Ausbau Kooperationen mit Partnervereinen oder Schulen" aufgeteilt. Ich will hier mal den Bereich "Sportpsychologische Betreuung“ als Beispiel nennen. Wir hatten bereits einen Sportpsychologen, der sich regelmäßig mit den Spielerinnen ausgetauscht hat. Aus den Gesprächen mit den DFB-Verantwortlichen, also mit Uli Ballweg und Bianca Bechert, ist dann die Idee entstanden, die Herangehensweise zu verändern. Wir haben daraufhin mit unserem Mentaltrainer einen Elternabend gemacht. Er hat also mit den Eltern gesprochen – und nicht mit den Spielerinnen. Dieser Perspektivwechsel ist unheimlich gut angekommen.

Bischof: Wir haben unsere Strukturen grundsätzlich optimiert und wollen im Zuge dessen unsere Talentförderung nochmal verbessern. Die Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs sollen die Möglichkeit haben, den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft zu schaffen und sich diesen Traum zu verwirklichen. Auf dieser Basis lag auch der Fokus während der Maßnahme. In unseren Zielvereinbarungsgesprächen ging es zudem viel um das Thema schulische Ausbildung. Auch sportpsychologische Betreuung haben wir diskutiert. Beides sind in der Altersgruppe, von der wir hier sprechen, elementare Punkte.

DFB.de: Sie sind sportlich abgestiegen, Herr Klankert. Werden Sie die Erkenntnisse dennoch weiterhin in Ihre Arbeit einbringen?

Klankert: Auf jeden Fall! Den Frauenfußball bei der SV Elversberg gibt es erst in der fünften Saison. Dafür haben wir bereits viel aufgebaut. Wir haben beispielsweise inzwischen eine zweistellige Anzahl an Spielerinnen, die in DFB-Maßnahmen sind. Jetzt müssen wir mit einem sportlichen Misserfolg umgehen. Das gehört zum Sport auch dazu. Aber – und das gehört ebenfalls zur Wahrheit – wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden. Es ist sehr schwer, aus der Regionalliga wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen. Die Relegation ist ein echtes Nadelöhr. Die Toptalente aus ganz Deutschland schließen sich oft Vereinen wie Frankfurt, Wolfsburg, Hoffenheim oder München an, um über die Nachwuchsteams in der 2. Bundesliga den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Hier müssen wir aufpassen, dass wir nicht auf der Strecke bleiben. Umso wichtiger ist es, dass wir so schnell wie möglich zurück in die 2. Bundesliga kommen. Für uns ist das eine sehr attraktive, aber auch herausfordernde Spielklasse.

Bischof: Für unsere zweite Mannschaft ist die 2. Bundesliga eine sehr attraktive und wichtige Spielklasse. Unsere Talente können sich auf der einen Seite mit gleichaltrigen Spielerinnen anderer Profivereine messen, andererseits müssen sie aber auch gegen "echte" Frauenmannschaften wie den FSV Gütersloh oder die SG 99 Andernach bestehen. Diese Gegensätze sind die optimale Basis, um Talentförderung zu betreiben.

DFB.de: Also fällt Ihr Fazit nach dem ersten Jahr mit den Maßnahmen zur Talent- und Eliteförderung positiv aus?

Klankert: Ja, absolut. Für uns war es super, dass Theorie und Praxis in der Maßnahme sehr eng verzahnt sind. Wir stellen uns fast täglich die Frage, was wir besser machen können. Auf unserem Weg zur weiteren Professionalität haben wir in den Gesprächen mit den DFB-Verantwortlichen viele Ideen entwickelt, die wir auch alle umgesetzt haben. Darauf aufbauend haben wir uns für die neue Saison Ziele gesetzt. Aber auch hier sind wir immer offen für den konstruktiven Austausch.

DFB.de: Wie geht es weiter mit der Initiative?

Ballweg: Wir haben zu Saisonbeginn alle 14 Zweitligisten über das Bonusprogramm informiert und ihnen die Unterlagen zukommen lassen und die Vereine haben jetzt bis zum 30. September Zeit, uns ihre Unterlagen einzureichen. Das Feedback hierzu ist sehr positiv. Wir haben das Programm nach den Erfahrungen aus der Premierensaison etwas angepasst. Bei den Vereinen, die wir bereits im ersten Jahr betreut haben, werden wir auf den bisherigen Erkenntnissen aufbauen. Bei den Klubs, die neu dazukommen, werden wir in den Prozess gemeinsam einsteigen und individuelle Zielvereinbarungen erarbeiten. Wichtig ist uns, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten dabei ist. Insgesamt sind wir sehr positiv überrascht, wie gut die Initiative gestartet ist. Im ersten Jahr waren neun der 14 Vereine dabei. Unsere große Hoffnung ist natürlich, dass wir diese Quote verbessern können. Die bisherige Resonanz stimmt mich sehr positiv.

Bischof: Wir sind auf jeden Fall weiter dabei. Wir freuen uns über den Austausch. Ich gehe davon aus, dass wir zukünftig noch stärker ins Detail gehen werden.

Klankert: Wir sind glücklich darüber, dass wir trotz unseres Abstiegs noch eine weitere Saison Teil der Initiative sein können. Das hilft uns wirklich sehr weiter.

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