Für Mertesacker war die Nominierung "der Hammer"

Zwischen Glitzerwelt und "geschlossener Anstalt": Per Mertesacker passt so gar nicht ins Bild, das man sich von einem Shootingstar im Profi-Fußball macht. Anstatt von seinem ersten Porsche, Designer-Klamotten und einem fetten Konto zu träumen, beschäftigt sich der gerade mal 20 Jahre alte junge Mann vom Bundesligisten Hannover 96 abseits des grünen Rasens mit der Pflege von geistig behinderten Menschen.

"Bundeswehr kam für mich nicht in Frage, ich wollte unbedingt Zivildienst machen. Ich wollte Menschen helfen. Das ist ein guter Ausgleich zum Profigeschäft, zur schönen Welt", erklärte der 1,98 m große Abwehrspieler, der von Bundestrainer Jürgen Klinsmann ausgerechnet an seinem Geburtstag am Mittwoch vergangener Woche von seiner ersten Nominierung für die A-Nationalmannschaft unterrichtet worden war.

Mertesacker kann es immer noch nicht fassen

"Das war schon ein Hammer, seine Stimme habe ich direkt erkannt", berichtete der Blondschopf, der am Mittwoch in München bei seiner ersten Pressekonferenz im DFB-Kreis verschüchtert wirkte und bei den Lobeshymnen auf seine Person von Klinsmann-Assistent Joachim Löw verstohlen an die Decke schaute. Der Youngster machte auch keinen Hehl daraus, dass er es immer noch nicht fassen kann, zum DFB-Aufgebot für das Länderspiel heute in Teheran gegen den Iran (18 Uhr MESZ/live im ZDF) zu gehören.

Die ersten Eindrücke sind "überwältigend"

"Die ersten Eindrücke waren überwältigend. Ich wurde vom Flughafen abgeholt, dann direkt ins Hotel gefahren, wo ich erwartet wurde und ein Einzelzimmer bekommen habe. Das war für mich völliges Neuland", sagte Mertesacker, der in dieser Saison in Hannover unter Trainer Ewald Lienen endgültig zum Stammspieler avancierte und immerhin schon einen Treffer erzielt hat. "Die meisten Spieler kannte ich doch nur aus dem Fernsehen", fügte er beeindruckt an.

Lienens Vorgänger Ralf Rangnick hatte den "Langen" aus der A-Jugend in die Bundesligamannschaft geholt, in der Mertesacker nach und nach Fuß fasste. "Ich war nie das große Talent, eher ein Spätstarter", erinnerte sich Mertesacker, dessen Vater Stefan einst nach der Trennung von Rolf Schafstall für eine Woche Interimscoach beim HSV war.

Für Mertesacker hat sich viel verändert

Dass sich in den letzten Monaten in seinem Leben viel verändert hat, ist Mertesacker, der gerade mal 20 Bundesligaspiele vorweist, klar: "Das ist alles unglaublich schnell gegangen. Aber mein großes Ziel ist natürlich die WM 2006 - wobei ich dann noch weniger Zeit hätte", sagte der Hannoveraner, der eigentlich überlegt hatte, nach dem Ende seiner Zivildienstzeit in acht Monaten ein Fernstudium aufzunehmen: "Aber wenn ich tatsächlich Vollprofi werde und weiter zum Kreis der Nationalelf zähle, kann man ja auch später noch studieren."

Für Klinsmann steht außer Frage, dass Mertesacker, der vielleicht schon am Samstag debütiert, bei der DFB-Auswahl Perspektive hat: "Natürlich hat er eine Chance, sonst hätte ich ihn nicht nominiert. Er ist ein bodenständiger und intelligenter Spieler, ein großes Abwehrtalent, das sehr kopfball- und zweikampfstark ist und zudem für sein Alter eine enorme Ruhe ausstrahlt."

Mit der Ruhe war es allerdings vor dem ersten Training mit den vielen Stars in München zunächst vorbei: "Ich habe zwar nie das Gefühl gehabt, dass ich ein Außenseiter bin, aber vor der ersten Einheit war ich total nervös. Anschließend war es besser, da wusste ich, dass ich mithalten kann."

Nach der Rückkehr aus dem Iran wird Mertesacker gleich zur U 21 nach Düsseldorf reisen, wo am Dienstag das EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich auf dem Programm steht. Anschließend beginnt wieder der Alltag in Hannover - Training bei 96 und anschließend die Fahrt in die "geschlossene Anstalt", um dort seinen selbst ausgewählten Job als Zivi zu verrichten: "Dort weiß keiner, dass ich Fußballprofi bin, da kennt mich gar keiner, und das empfinde ich als sehr gut." [ar]


[bild1]Zwischen Glitzerwelt und "geschlossener Anstalt": Per Mertesacker passt so gar nicht ins Bild, das man sich von einem Shootingstar im Profi-Fußball macht. Anstatt von seinem ersten Porsche, Designer-Klamotten und einem fetten Konto zu
träumen, beschäftigt sich der gerade mal 20 Jahre alte junge Mann vom Bundesligisten Hannover 96 abseits des grünen Rasens mit der Pflege von geistig behinderten Menschen.



"Bundeswehr kam für mich nicht in Frage, ich wollte unbedingt
Zivildienst machen. Ich wollte Menschen helfen. Das ist ein guter Ausgleich zum Profigeschäft, zur schönen Welt", erklärte der 1,98 m große Abwehrspieler, der von Bundestrainer Jürgen Klinsmann ausgerechnet an seinem Geburtstag am Mittwoch vergangener Woche von seiner ersten Nominierung für die A-Nationalmannschaft unterrichtet worden war.



Mertesacker kann es immer noch nicht fassen



"Das war schon ein Hammer, seine Stimme habe ich direkt
erkannt", berichtete der Blondschopf, der am Mittwoch in München
bei seiner ersten Pressekonferenz im DFB-Kreis verschüchtert wirkte und bei den Lobeshymnen auf seine Person von Klinsmann-Assistent Joachim Löw verstohlen an die Decke schaute. Der Youngster machte auch keinen Hehl daraus, dass er es immer noch nicht fassen kann, zum DFB-Aufgebot für das Länderspiel heute in Teheran gegen den Iran (18 Uhr MESZ/live im ZDF) zu gehören.



Die ersten Eindrücke sind "überwältigend"



"Die ersten Eindrücke waren überwältigend. Ich wurde vom
Flughafen abgeholt, dann direkt ins Hotel gefahren, wo ich erwartet wurde und ein Einzelzimmer bekommen habe. Das war für mich völliges Neuland", sagte Mertesacker, der in dieser Saison in Hannover unter Trainer Ewald Lienen endgültig zum Stammspieler avancierte und immerhin schon einen Treffer erzielt hat. "Die meisten Spieler kannte ich doch nur aus dem Fernsehen", fügte er beeindruckt an.



Lienens Vorgänger Ralf Rangnick hatte den "Langen" aus der
A-Jugend in die Bundesligamannschaft geholt, in der Mertesacker
nach und nach Fuß fasste. "Ich war nie das große Talent, eher ein Spätstarter", erinnerte sich Mertesacker, dessen Vater Stefan einst nach der Trennung von Rolf Schafstall für eine Woche Interimscoach beim HSV war.



Für Mertesacker hat sich viel verändert



Dass sich in den letzten Monaten in seinem Leben viel
verändert hat, ist Mertesacker, der gerade mal 20 Bundesligaspiele vorweist, klar: "Das ist alles unglaublich schnell gegangen. Aber mein großes Ziel ist natürlich die WM 2006 - wobei ich dann noch weniger Zeit hätte", sagte der Hannoveraner, der eigentlich überlegt hatte, nach dem Ende seiner Zivildienstzeit in acht Monaten ein Fernstudium aufzunehmen: "Aber wenn ich tatsächlich Vollprofi werde und weiter zum Kreis der Nationalelf zähle, kann man ja auch später noch studieren."



[bild2]Für Klinsmann steht außer Frage, dass Mertesacker, der
vielleicht schon am Samstag debütiert, bei der DFB-Auswahl
Perspektive hat: "Natürlich hat er eine Chance, sonst hätte ich
ihn nicht nominiert. Er ist ein bodenständiger und intelligenter Spieler, ein großes Abwehrtalent, das sehr kopfball- und zweikampfstark ist und zudem für sein Alter eine enorme Ruhe ausstrahlt."



Mit der Ruhe war es allerdings vor dem ersten Training mit den vielen Stars in München zunächst vorbei: "Ich habe zwar nie das Gefühl gehabt, dass ich ein Außenseiter bin, aber vor der ersten Einheit war ich total nervös. Anschließend war es besser, da wusste ich, dass ich mithalten kann."



Nach der Rückkehr aus dem Iran wird Mertesacker gleich zur
U 21 nach Düsseldorf reisen, wo am Dienstag das
EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich auf dem Programm steht.
Anschließend beginnt wieder der Alltag in Hannover - Training bei 96 und anschließend die Fahrt in die "geschlossene Anstalt", um dort seinen selbst ausgewählten Job als Zivi zu verrichten: "Dort weiß keiner, dass ich Fußballprofi bin, da kennt mich gar keiner, und das empfinde ich als sehr gut."