Fünfmal WM, zwei DFB-Siege, unvergessliche Momente

Vor knapp zwanzig Jahren begann die Geschichte der Frauenfußball-Weltmeisterschaft. DFB.de blickt zurück auf bislang fünf globale Titelkämpfe mit Zuschauerrekorden, unvergesslichen Finalspielen, Spannung auf höchstem Niveau - und deutschen Triumphen.

1991 wurde die erste Frauenfußball-WM in China ausgetragen. Und die Premiere geriet sofort zu einem denkwürdigen Event. Zwölf Mannschaften traten in drei Gruppen aufgeteilt an. Unter anderem auch die DFB-Auswahl, die USA, Schweden und Brasilien.

Das Besondere: Die historische WM-Premiere war ein Zuschauerrenner. Die 26 Spiele verfolgten im Durchschnitt 19.615 Besucher. Insgesamt strömten 510.000 Zuschauer in die Stadien.

Neid, Wiegmann und Co. unterliegen im Halbfinale

Deutschland schloss bei der ersten Austragung einer Frauen-WM mit dem guten vierten Platz ab. Im Halbfinale unterlag das Team von DFB-Trainer Gero Bisanz, in dem damals noch die heutige Bundestrainerin Silvia Neid, Nationalmannschaftsmanagerin Doris Fitschen, Martina Voss-Tecklenburg und Bettina Wiegmann aufliefen, den USA deutlich mit 2:5 (1:3).

Am Ende gewannen die Vereinigten Staaten das erste Finale einer Frauen-WM am 30. November 1991 gegen Norwegen mit 2:1 (1:1). Einen Achtungserfolg gab es allerdings für die DFB-Auswahl: Ausnahmestürmerin Heidi Mohr war mit sieben Toren hinter der Gewinnerin des Goldenen Schuhs, Michelle Akers (USA/10), die zweitbeste Angreiferin des Turniers.

Erste Finalteilnahme 1995 gegen Norwegen

1995 stand bei der zweiten Frauen-WM, die dieses Mal in Schweden ausgetragen wurde, dann schon nicht nur der Gewinn des Titels im Blickpunkt. Das Turnier galt auch als Qualifikation für die Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, bei denen erstmals Frauenfußball auf dem Programm stand. Der DFB-Auswahl gelang der Vorstoß bis ins Finale.



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Vor knapp zwanzig Jahren begann die Geschichte der Frauenfußball-Weltmeisterschaft. DFB.de blickt zurück auf bislang fünf globale Titelkämpfe mit Zuschauerrekorden, unvergesslichen Finalspielen, Spannung auf höchstem Niveau - und deutschen Triumphen.

1991 wurde die erste Frauenfußball-WM in China ausgetragen. Und die Premiere geriet sofort zu einem denkwürdigen Event. Zwölf Mannschaften traten in drei Gruppen aufgeteilt an. Unter anderem auch die DFB-Auswahl, die USA, Schweden und Brasilien.

Das Besondere: Die historische WM-Premiere war ein Zuschauerrenner. Die 26 Spiele verfolgten im Durchschnitt 19.615 Besucher. Insgesamt strömten 510.000 Zuschauer in die Stadien.

Neid, Wiegmann und Co. unterliegen im Halbfinale

Deutschland schloss bei der ersten Austragung einer Frauen-WM mit dem guten vierten Platz ab. Im Halbfinale unterlag das Team von DFB-Trainer Gero Bisanz, in dem damals noch die heutige Bundestrainerin Silvia Neid, Nationalmannschaftsmanagerin Doris Fitschen, Martina Voss-Tecklenburg und Bettina Wiegmann aufliefen, den USA deutlich mit 2:5 (1:3).

Am Ende gewannen die Vereinigten Staaten das erste Finale einer Frauen-WM am 30. November 1991 gegen Norwegen mit 2:1 (1:1). Einen Achtungserfolg gab es allerdings für die DFB-Auswahl: Ausnahmestürmerin Heidi Mohr war mit sieben Toren hinter der Gewinnerin des Goldenen Schuhs, Michelle Akers (USA/10), die zweitbeste Angreiferin des Turniers.

Erste Finalteilnahme 1995 gegen Norwegen

1995 stand bei der zweiten Frauen-WM, die dieses Mal in Schweden ausgetragen wurde, dann schon nicht nur der Gewinn des Titels im Blickpunkt. Das Turnier galt auch als Qualifikation für die Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, bei denen erstmals Frauenfußball auf dem Programm stand. Der DFB-Auswahl gelang der Vorstoß bis ins Finale.

Birgit Prinz, Maren Meinert, Bettina Wiegmann und Martina Voss-Tecklenburg standen unter anderem in der Mannschaft, die von Gero Bisanz trainiert wurde. Im Halbfinale gegen China hatte Bettina Wiegmann in der 88. Minute den vielumjubelten Siegtreffer erzielt.

Am 18. Juni 1995 stand dann vor mehr als 17.000 Zuschauern das Endspiel gegen Norwegen an. Die Skandinavierinnen setzten sich schließlich mit 2:0 (2:0) durch, Deutschland wurde Vizeweltmeister.

Zuschauer-Weltrekord beim Finale 1999

Eine neue Zeitrechnung begann beim dritten Turnier. 1999 gingen in den USA erstmals 16 Mannschaften an den Start. Diese WM wurde aber nicht nur deshalb zu einem Meilenstein in der Geschichte des Frauenfußballs. Die Spiele wurden insgesamt von über 660.000 Zuschauern verfolgt, fast 2500 Medien übernahmen die Berichterstattung.

Alle 32 Spiele wurden im nationalen Fernsehen live übertragen, und etwa 40 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten allein in den Vereinigten Staaten am Bildschirm, wie die gastgebende Mannschaft zum zweiten Mal den Weltmeistertitel eroberte. Der WM-Sieg der Amerikanerinnen wurde zur Story des Jahres, und sie schlugen eine ganze Nation in ihren Bann.

Am 10. Juli 1999 drängte sich im WM-Endspiel eine für den Frauensport einmalige Anzahl von exakt 90.185 Fans, einschließlich des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, in die Rose-Bowl-Arena in Pasadena, Kalifornien. Bis heute ist diese Zahl Weltrekord eines internationalen Frauenfußballspiels.

Zweiter Titel für US-Girls - nach Elfmeterschießen

Das Finale der USA gegen China war dann auch an Dramatik nicht zu überbieten. 5:4 gewannen die Gastgeberinnen am Ende im Elfmeterschießen, nachdem die reguläre Spielzeit und die Verlängerung torlos endeten.

Die DFB-Auswahl schied gegen den späteren Weltmeister im Viertelfinale vor knapp 55.000 Zuschauern nach einem 2:3 (2:1) aus. Im damaligen Team standen unter anderem Inka Grings, Silke Rottenberg, Ariane Hingst und Steffi Jones. Trainerin war Tina Theune.

Mit Meinert und Wiegmann 2003 zum ersten Triumph

Triumph der DFB-Auswahl dann am 12. Oktober 2003 in Carson/Los Angeles. Im Endspiel gegen Schweden gewann die Mannschaft um das kongeniale Mittelfeldduo Maren Meinert und Bettina Wiegmann mit 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung. Unvergesslich die Entscheidung: Nia Künzer beendete das Spiel per Kopfball und Golden Goal in der 98. Minute.

Auch in der fernen Heimat fieberten Millionen von Zuschauern mit der Mannschaft von Trainerin Tina Theune. Durchschnittlich 10,37 Millionen Fans verfolgten das Endspiel vor dem Bildschirm, in der Spitze saßen gar 13,58 Millionen Menschen vor den TV-Geräten, der Marktanteil betrug 33,5 Prozent.

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Weltmeisterlicher Empfang am Römer

Traumhaft auch der Empfang der Weltmeisterinnen am Frankfurter Römer. Nach ihrer Rückkehr jubelten tausende Menschen Birgit Prinz, Kerstin Stegemann, Kerstin Garefrekes, Renate Lingor und Co. zu. Damit hatte der Frauenfußball eine neue Dimension erreicht.

Souverän hatte die deutsche Mannschaft die Gruppenphase überstanden. Mit drei Siegen und 13:2 Toren stieß die Auswahl ins Viertelfinale vor, in der sie Russland mit 7:1 (1:0) abfertigte. Anschließend siegte sie 3:0 (1:0) im Halbfinale gegen die USA, um dann das Endspiel gegen Schweden zu gewinnen.

Birgit Prinz wurde zur herausragenden Akteurin des Turniers: Sie gewann den Goldenen Schuh als beste Torschützin mit sieben Treffern und wurde zudem als beste Spielerin mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet.

2007: Duell Angerer versus Marta elektrisiert

Der zweite Triumph in Folge gelang der DFB-Auswahl vier Jahre später. In einem hochdramatischen Finale wurde Brasilien mit 2:0 (0:0) geschlagen. Damit schrieb die deutsche Auswahl Geschichte. Denn noch nie zuvor gelang es einer Mannschaft, den Weltmeistertitel zu verteidigen. Und das ohne ein Gegentor im gesamten Turnier - natürlich ebenfalls Rekord.

Auch 2007 in China blieb das Finale unvergesslich. Ein Duell prägte sich dabei ein: Als sich die brasilianische Angreiferin Marta in der 64. Minute den Ball zum Foulelfmeter zurecht legte, hätte die Partie kippen können. 1:0 führe die DFB-Auswahl nach einem Tor von Birgit Prinz (52.) zu diesem Zeitpunkt. Dann aber kam der Moment der Nadine Angerer.

Die Torfrau der DFB-Auswahl sollte sich endgültig in die Geschichtsbücher eintragen, als sie gegen Brasiliens Superstar parierte. Und damit ihre herausragende Turnierleistung krönte. Ohne Gegentreffer wurde die DFB-Auswahl Weltmeister, den Treffer zum 2:0-Endstand erzielte Simone Laudehr (86.).

Überragende TV-Quoten, toller Tag am Römer

Überragend auch die TV-Quoten: Das ZDF erzielte allein mit dem WM-Endspiel dank durchschnittlich 9,05 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von sagenhaften 50,5 Prozent.

Und abermals wurde die DFB-Auswahl in Deutschland von einem begeistertem Publikum empfangen. Erneut jubelten dem zweifachen Weltmeisterinnen Tausende Menschen auf dem Römerberg zu. Vorläufiger Höhepunkt der WM-Geschichte - 2011 in Deutschland soll freilich das nächste Kapitel geschrieben werden.