Frohms: "Als wäre ich nie weg gewesen"

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: der VfL Wolfsburg und Nationaltorhüterin Merle Frohms (27).

DFB.de: Merle Frohms, die Europameisterschaft in England ist Geschichte, der Start der neuen Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht bevor. Wie geht es Ihnen gerade, ist der Akku wieder voll?

Merle Frohms: Mir geht es sehr gut. Ich habe die ersten Trainingseinheiten in Wolfsburg hinter mir. Es fühlt sich gut an, wieder auf dem Rasen zu stehen. Die Länge der Pause war genau richtig, um etwas herunterzufahren. Aber jetzt kann es wieder losgehen.

DFB.de: Wie haben Sie die kurze Sommerpause verbracht, um etwas Abstand zu gewinnen?

Frohms: Ich war tatsächlich nur zu Hause, habe meine neue Wohnung eingeräumt und die letzten Sachen erledigt. Ansonsten war ich viel mit Freunden unterwegs und bei meiner Familie zu Besuch. So waren die zehn Tage Pause doch recht schnell wieder vorbei.

DFB.de: Wie blicken Sie jetzt mit etwas Abstand auf die Europameisterschaft und alles, was danach passiert ist, zurück?

Frohms: Ich bin in erster Linie dankbar für die Erfahrungen, die wir dort sammeln konnten. Mit etwas Abstand kann man das tatsächlich etwas besser reflektieren und Revue passieren lassen. Das waren Erlebnisse, die wir alle so schnell sicher nicht vergessen werden. Sportlich kann ich sagen, dass wir als Mannschaft weiter zusammengewachsen sind. Das stärkt die Freude auf die Länderspiele, die in Kürze schon anstehen. Ich bin auch gespannt, ob wir an unsere Leistungen anknüpfen können. Grundsätzlich denke ich, dass wir den Frauenfußball in Deutschland einen riesigen Schritt nach vorne gebracht haben. Wir haben wirklich viel erreicht.

DFB.de: Wie war das Feedback auf das Turnier aus Ihrem Freundeskreis und von der Familie?

Frohms: Alle waren begeistert. Sie hatten einen coolen Sommer, weil sie mit uns gefiebert haben. Viele waren auch froh, als das Turnier wieder vorbei war, weil sie sehr angespannt waren. Alle haben mich unterstützt und angefeuert. Die meisten Spiele haben sie gemeinsam beim Public Viewing verfolgt.

DFB.de: Spüren Sie, dass die Euphorie und das Interesse am Frauenfußball weiterhin höher sind als vor der EM?

Frohms: Ja, definitiv. Das merke schon ich persönlich sehr deutlich. Ich bekomme enorm viele Nachrichten über die sozialen Medien. Schon während der Europameisterschaft habe ich viel Feedback erhalten. Auch jetzt im Nachgang ist das noch der Fall. Der Tenor ist meistens, dass es Freude macht, uns beim Fußballspielen zuzuschauen. Viele schreiben, dass sie neue Fans geworden sind und künftig auch in der Bundesliga in die Stadien kommen wollen. Man merkt an vielen Stellen, dass die Aufmerksamkeit gerade sehr groß ist.

DFB.de: Sie sind im Sommer von Eintracht Frankfurt zurück zum VfL Wolfsburg gewechselt. Wie haben Sie die ersten Tage bei Ihrem neuen, alten Klub erlebt?

Frohms: Ich wurde super aufgenommen. Es hat sich von der ersten Minute angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen. Man merkt einfach, dass dieser Verein super herzlich ist und dass die Werte hier gelebt werden. Der Einstieg hätte einfacher für mich nicht sein können.

DFB.de: Warum war es wichtig und richtig, Wolfsburg 2018 zu verlassen, um jeweils zwei Jahre für den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt zu spielen?

Frohms: Ich hatte hier beim VfL einfach nicht die Aussicht, regelmäßig zu spielen. Für mich persönlich war es zu dem Zeitpunkt wichtig, neue Erfahrungen zu sammeln und andere Vereine kennenzulernen. Der VfL Wolfsburg war ja meine erste Profistation. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, es woanders zu versuchen, mich dort durchzusetzen und auch eine andere Rolle einzunehmen. Diese Rechnung ist ziemlich schnell aufgegangen, weil ich auf diesem Weg auch den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft habe.

DFB.de: Sie haben den VfL als Nummer zwei im Verein verlassen und kehren jetzt als Nummer eins in der Nationalmannschaft zurück. Hätten Sie diese Entwicklung für möglich gehalten?

Frohms: Natürlich bin ich damals mit dem Ziel gegangen, um woanders die Nummer eins zu werden - und dies langfristig auch bei einem Topklub. Dass es zwingend der VfL Wolfsburg sein würde, stand im Vorfeld natürlich nicht zwingend fest. Aber ich habe eine Rückkehr auch nie ausgeschlossen. Zuletzt habe ich mir die Frage gestellt, welcher Topklub mir die besten Möglichkeiten bietet. Und da bin ich ziemlich schnell beim VfL gelandet.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg geht als Doublesieger in die neue Saison. Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Spielzeit, und was ist vor allem in der Champions League möglich?

Frohms: Wir wollen auf jeden Fall alle drei Titel holen. Allerdings wissen wir auch ganz genau, dass das nicht einfach wird. Aber wir sind dazu in der Lage. Und in der Champions League ist es an der Zeit, dass der Pokal mal wieder nach Deutschland kommt.

DFB.de: Wird es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wieder auf das große Duell mit dem FC Bayern um den Titel hinauslaufen?

Frohms: Ja, natürlich werden das zwei Highlightspiele werden. Aber ich glaube, dass die Leistungsdichte in der Bundesliga noch mal größer geworden ist. Ich denke vor allem an Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim. Die vergangene Saison hat gezeigt, dass man nie abschalten darf, weil man dann schnell mal unerwartet irgendwo Punkte liegen lässt. Ich gehe von zahlreichen spannenden Duelle aus, die uns bevorstehen.

DFB.de: Sie starten am 18. September mit einem Heimspiel gegen die SGS Essen in die neue Saison. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Frohms: Essen hat eine junge Mannschaft, die es in den vergangenen Jahren aber immer geschafft hat, sich als Team zu finden. Das ist ein sehr diszipliniertes Team, das immer wieder auch spielerische Lösungen findet. Dennoch ist klar, dass es unser Ziel ist, drei Punkte zu holen.

DFB.de: Zunächst stehen mit der Nationalmannschaft noch die abschließenden WM-Qualifikationsspiele in der Türkei und Bulgarien auf dem Programm. Was erwarten Sie in den beiden Begegnungen?

Frohms: Unser übergeordnetes Ziel ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Australien und Neuseeland. Wir als Team hatten mit der EURO jetzt ein echtes Highlight mit Begegnungen in ausverkauften Stadien. In der Türkei und in Bulgarien erwarten uns andere Rahmenbedingungen. Da sind wir als Mannschaft gefragt, die Aufgabe genauso ernstzunehmen und die beiden Partien zu gewinnen.

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Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: der VfL Wolfsburg und Nationaltorhüterin Merle Frohms (27).

DFB.de: Merle Frohms, die Europameisterschaft in England ist Geschichte, der Start der neuen Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht bevor. Wie geht es Ihnen gerade, ist der Akku wieder voll?

Merle Frohms: Mir geht es sehr gut. Ich habe die ersten Trainingseinheiten in Wolfsburg hinter mir. Es fühlt sich gut an, wieder auf dem Rasen zu stehen. Die Länge der Pause war genau richtig, um etwas herunterzufahren. Aber jetzt kann es wieder losgehen.

DFB.de: Wie haben Sie die kurze Sommerpause verbracht, um etwas Abstand zu gewinnen?

Frohms: Ich war tatsächlich nur zu Hause, habe meine neue Wohnung eingeräumt und die letzten Sachen erledigt. Ansonsten war ich viel mit Freunden unterwegs und bei meiner Familie zu Besuch. So waren die zehn Tage Pause doch recht schnell wieder vorbei.

DFB.de: Wie blicken Sie jetzt mit etwas Abstand auf die Europameisterschaft und alles, was danach passiert ist, zurück?

Frohms: Ich bin in erster Linie dankbar für die Erfahrungen, die wir dort sammeln konnten. Mit etwas Abstand kann man das tatsächlich etwas besser reflektieren und Revue passieren lassen. Das waren Erlebnisse, die wir alle so schnell sicher nicht vergessen werden. Sportlich kann ich sagen, dass wir als Mannschaft weiter zusammengewachsen sind. Das stärkt die Freude auf die Länderspiele, die in Kürze schon anstehen. Ich bin auch gespannt, ob wir an unsere Leistungen anknüpfen können. Grundsätzlich denke ich, dass wir den Frauenfußball in Deutschland einen riesigen Schritt nach vorne gebracht haben. Wir haben wirklich viel erreicht.

DFB.de: Wie war das Feedback auf das Turnier aus Ihrem Freundeskreis und von der Familie?

Frohms: Alle waren begeistert. Sie hatten einen coolen Sommer, weil sie mit uns gefiebert haben. Viele waren auch froh, als das Turnier wieder vorbei war, weil sie sehr angespannt waren. Alle haben mich unterstützt und angefeuert. Die meisten Spiele haben sie gemeinsam beim Public Viewing verfolgt.

DFB.de: Spüren Sie, dass die Euphorie und das Interesse am Frauenfußball weiterhin höher sind als vor der EM?

Frohms: Ja, definitiv. Das merke schon ich persönlich sehr deutlich. Ich bekomme enorm viele Nachrichten über die sozialen Medien. Schon während der Europameisterschaft habe ich viel Feedback erhalten. Auch jetzt im Nachgang ist das noch der Fall. Der Tenor ist meistens, dass es Freude macht, uns beim Fußballspielen zuzuschauen. Viele schreiben, dass sie neue Fans geworden sind und künftig auch in der Bundesliga in die Stadien kommen wollen. Man merkt an vielen Stellen, dass die Aufmerksamkeit gerade sehr groß ist.

DFB.de: Sie sind im Sommer von Eintracht Frankfurt zurück zum VfL Wolfsburg gewechselt. Wie haben Sie die ersten Tage bei Ihrem neuen, alten Klub erlebt?

Frohms: Ich wurde super aufgenommen. Es hat sich von der ersten Minute angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen. Man merkt einfach, dass dieser Verein super herzlich ist und dass die Werte hier gelebt werden. Der Einstieg hätte einfacher für mich nicht sein können.

DFB.de: Warum war es wichtig und richtig, Wolfsburg 2018 zu verlassen, um jeweils zwei Jahre für den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt zu spielen?

Frohms: Ich hatte hier beim VfL einfach nicht die Aussicht, regelmäßig zu spielen. Für mich persönlich war es zu dem Zeitpunkt wichtig, neue Erfahrungen zu sammeln und andere Vereine kennenzulernen. Der VfL Wolfsburg war ja meine erste Profistation. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, es woanders zu versuchen, mich dort durchzusetzen und auch eine andere Rolle einzunehmen. Diese Rechnung ist ziemlich schnell aufgegangen, weil ich auf diesem Weg auch den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft habe.

DFB.de: Sie haben den VfL als Nummer zwei im Verein verlassen und kehren jetzt als Nummer eins in der Nationalmannschaft zurück. Hätten Sie diese Entwicklung für möglich gehalten?

Frohms: Natürlich bin ich damals mit dem Ziel gegangen, um woanders die Nummer eins zu werden - und dies langfristig auch bei einem Topklub. Dass es zwingend der VfL Wolfsburg sein würde, stand im Vorfeld natürlich nicht zwingend fest. Aber ich habe eine Rückkehr auch nie ausgeschlossen. Zuletzt habe ich mir die Frage gestellt, welcher Topklub mir die besten Möglichkeiten bietet. Und da bin ich ziemlich schnell beim VfL gelandet.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg geht als Doublesieger in die neue Saison. Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Spielzeit, und was ist vor allem in der Champions League möglich?

Frohms: Wir wollen auf jeden Fall alle drei Titel holen. Allerdings wissen wir auch ganz genau, dass das nicht einfach wird. Aber wir sind dazu in der Lage. Und in der Champions League ist es an der Zeit, dass der Pokal mal wieder nach Deutschland kommt.

DFB.de: Wird es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wieder auf das große Duell mit dem FC Bayern um den Titel hinauslaufen?

Frohms: Ja, natürlich werden das zwei Highlightspiele werden. Aber ich glaube, dass die Leistungsdichte in der Bundesliga noch mal größer geworden ist. Ich denke vor allem an Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim. Die vergangene Saison hat gezeigt, dass man nie abschalten darf, weil man dann schnell mal unerwartet irgendwo Punkte liegen lässt. Ich gehe von zahlreichen spannenden Duelle aus, die uns bevorstehen.

DFB.de: Sie starten am 18. September mit einem Heimspiel gegen die SGS Essen in die neue Saison. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Frohms: Essen hat eine junge Mannschaft, die es in den vergangenen Jahren aber immer geschafft hat, sich als Team zu finden. Das ist ein sehr diszipliniertes Team, das immer wieder auch spielerische Lösungen findet. Dennoch ist klar, dass es unser Ziel ist, drei Punkte zu holen.

DFB.de: Zunächst stehen mit der Nationalmannschaft noch die abschließenden WM-Qualifikationsspiele in der Türkei und Bulgarien auf dem Programm. Was erwarten Sie in den beiden Begegnungen?

Frohms: Unser übergeordnetes Ziel ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Australien und Neuseeland. Wir als Team hatten mit der EURO jetzt ein echtes Highlight mit Begegnungen in ausverkauften Stadien. In der Türkei und in Bulgarien erwarten uns andere Rahmenbedingungen. Da sind wir als Mannschaft gefragt, die Aufgabe genauso ernstzunehmen und die beiden Partien zu gewinnen.

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