Freiburgs U 19-Trainer Valente: "Streich ist ein Vorbild für mich"

Nach drei Jahren als U 17-Trainer betreut Federico Valente (46) ab sofort die U 19 des SC Freiburg in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga. Er tritt dabei unter anderem auch in die großen Fußstapfen von Christian Streich, dem heutigen Cheftrainer der Profis. Im DFB.de-Interview spricht Valente mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über seine Wurzeln in der Schweiz und Italien.

DFB.de: Sie kamen im Sommer 2017 vom FC Zürich als Nachwuchstrainer zum SC Freiburg, arbeiteten zuvor mit großem Erfolg als Videoanalyst für den Schweizer Erstligisten. Wie sehr hat das Ihren Blick für Ihre jetzige Tätigkeit geschärft, Herr Valente?

Valente: Neben meiner Tätigkeit als U 16-Trainer durfte ich mich beim FC Zürich auch um die Spiele mit internationaler Beteiligung in der Europa League kümmern. Die Vorbereitung auf Partien wie gegen den FC Villarreal oder Borussia Mönchengladbach waren Highlights und haben großen Spaß gemacht. Obwohl die Schweizer Liga auch spannend ist, waren das die Kirschen auf der Torte, die den Job ausmachen. Ich habe viele Aspekte des Spiels und Muster von Gegnern kennengelernt, die für das Große und Ganze während einer Trainerkarriere hilfreich sind.

DFB.de: Wie kam es zum Engagement im Breisgau?

Valente: 2014 hatte ich Christoph Wetzel, den Leiter Nachwuchsscouting beim SC Freiburg, bei einem internationalen Turnier in Liechtenstein kennengelernt. Er gab mir seine Visitenkarte und wir blieben über die Jahre in Kontakt. 2017 wollte ich eine persönliche Veränderung. So gab es ein Treffen mit Martin Schweizer, dem Sportlichen Leiter der Freiburger Fußballschule. Wir wurden uns schnell einig.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Schweizer und haben einen italienischen Pass. Wie sehr hätten Sie sich bei der EM auf ein mögliches Halbfinale der beiden Nationen gefreut und für welches Land hätte Ihr Herz geschlagen?

Valente: Ich bin in der Schweiz aufgewachsen, habe dort meine Ausbildung gemacht und mit der Schweiz mitgefiebert. So durfte ich unter anderem Rubén Vargas auf dem Weg zum Schweizer Nationalspieler beim FC Luzern trainieren. Ich muss aber zugeben: Als Italien in der Vorrunde gegen die Schweiz gespielt hatte, schlug mein Herz für Italien. Meine Eltern sind Italiener, von daher trage ich die Azzurri im Herzen. Von daher konnte ich auch mit dem Finalausgang sehr gut leben. (lacht)

DFB.de: Nach drei Jahren bei der U 17 haben Sie jetzt die U 19 des SC Freiburg übernommen. Wie groß ist bei Ihnen bereits die Vorfreude, künftig als Cheftrainer in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga zu arbeiten?

Valente: Nach den Vorkommnissen der abgelaufenen Spielzeit können wir es kaum abwarten, dass es endlich wieder losgeht. Ich hoffe für die Jungs, dass wir den Spielplan diesmal wie geplant einhalten können. Das wäre nämlich auch ein Zeichen dafür, dass Corona unseren Alltag nicht mehr so sehr bestimmt.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit?

Valente: Wir befinden uns aktuell noch in der Findungsphase. In der nächsten Woche werden wir ein Kurztrainingslager im Schwarzwald beziehen, um uns noch besser kennenzulernen. Die ersten Eindrücke mit den Testspielerfolgen gegen die U 18-Teams des FC Basel und des FC Zürich waren gut. Das 2:2 bei der U 19 der SG Sonnenhof Großaspach hat aber auch gezeigt, dass auf uns noch Arbeit wartet.

DFB.de: Was für eine Spielzeit erwarten Sie und mit welcher Zielsetzung starten Sie in die neue Saison?

Valente: Gleich zum Auftakt erwartet uns mit der Partie beim FC Bayern München ein wichtiger Gradmesser. Die Saison wird in der Staffel Süd/Südwest mit 21 Mannschaften in einer einfachen Runde gespielt. Ich erwarte eine sehr intensive Spielzeit. Die Ausbildung der Spieler, die wir so gut wie möglich für die nächsten Schritte vorbereiten wollen, hat Priorität und ist auch unser Auftrag. Wir wollen gute Spiele abliefern und die Jungs weiterentwickeln. Dabei wollen wir unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, treu bleiben.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie noch?

Valente: Ich möchte unsere Spielidee auf einer höheren Stufe umsetzen. Alle im Team machen es mir dabei einfach, ziehen an einem Strang.

DFB.de: Christian Streich, Cheftrainer der Profis, war selbst viele Jahre in der Nachwuchsabteilung für den SC Freiburg tätig, trainierte auch mit großem Erfolg die U 19. Wie läuft der Austausch mit dem Kulttrainer?

Valente: Einmal im Monat treffen sich alle Trainer zu einer gemeinsamen Runde. Der Austausch innerhalb des Vereins ist sehr gut. Christian Streich ist für mich ein Vorbild.

DFB.de: Ist für Sie denn auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer und die Aussicht, im Profibereich als Cheftrainer arbeiten zu können, ein erstrebenswertes Ziel?

Valente: Unbedingt! Es ist ein Schritt, den ich irgendwann gerne gehen möchte. Ich habe in der Schweiz alle dafür nötigen Diplome erworben. Momentan fühle ich mich in meiner Rolle sehr wohl, möchte Schritt für Schritt vorankommen.

DFB.de: Welcher Führungsstil ist bei jungen Menschen heute besonders gefragt?

Valente: Ich bin Vater von zwei Söhnen, die sich mit 15 und 17 Jahren in der pubertären Phase befinden. Ich kenne mich also aus. (lacht) Zuckerbrot und Peitsche ist eine gute Strategie, um die Jungs auf ihrem Weg mitzunehmen. Generell haben die jungen Spieler mit Schule, Freundin, Training und Ligapartien eine ganze Menge zu stemmen.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Fußballern?

Valente: Spieler bei ihrer Entwicklung zu begleiten, bereitet mir große Freude. Mit Kevin Rüegg, der jetzt in Italien in der Serie A für Hellas Verona spielt, oder Simon Sohm, der in der Serie B für Parma Calcio am Ball ist, stehe ich weiterhin in Kontakt. Auch Miro Muheim, der gerade zum Hamburger SV gewechselt ist, ruft mich noch an. Das ist toll und macht Spaß. Angreifer Guillaume Furrer spielt bei uns in der Drittliga-Mannschaft. Nishan Burkart hat in diesem Jahr den Sprung in unseren Profikader geschafft. Mit beiden hatte ich schon in Zürich zusammengearbeitet. Auch beim SC Freiburg arbeiten wir im Nachwuchs intensiv daran, möglichst vielen jungen Talenten den Weg in Richtung Profifußball zu ebnen.

[mspw]

Nach drei Jahren als U 17-Trainer betreut Federico Valente (46) ab sofort die U 19 des SC Freiburg in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga. Er tritt dabei unter anderem auch in die großen Fußstapfen von Christian Streich, dem heutigen Cheftrainer der Profis. Im DFB.de-Interview spricht Valente mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über seine Wurzeln in der Schweiz und Italien.

DFB.de: Sie kamen im Sommer 2017 vom FC Zürich als Nachwuchstrainer zum SC Freiburg, arbeiteten zuvor mit großem Erfolg als Videoanalyst für den Schweizer Erstligisten. Wie sehr hat das Ihren Blick für Ihre jetzige Tätigkeit geschärft, Herr Valente?

Valente: Neben meiner Tätigkeit als U 16-Trainer durfte ich mich beim FC Zürich auch um die Spiele mit internationaler Beteiligung in der Europa League kümmern. Die Vorbereitung auf Partien wie gegen den FC Villarreal oder Borussia Mönchengladbach waren Highlights und haben großen Spaß gemacht. Obwohl die Schweizer Liga auch spannend ist, waren das die Kirschen auf der Torte, die den Job ausmachen. Ich habe viele Aspekte des Spiels und Muster von Gegnern kennengelernt, die für das Große und Ganze während einer Trainerkarriere hilfreich sind.

DFB.de: Wie kam es zum Engagement im Breisgau?

Valente: 2014 hatte ich Christoph Wetzel, den Leiter Nachwuchsscouting beim SC Freiburg, bei einem internationalen Turnier in Liechtenstein kennengelernt. Er gab mir seine Visitenkarte und wir blieben über die Jahre in Kontakt. 2017 wollte ich eine persönliche Veränderung. So gab es ein Treffen mit Martin Schweizer, dem Sportlichen Leiter der Freiburger Fußballschule. Wir wurden uns schnell einig.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Schweizer und haben einen italienischen Pass. Wie sehr hätten Sie sich bei der EM auf ein mögliches Halbfinale der beiden Nationen gefreut und für welches Land hätte Ihr Herz geschlagen?

Valente: Ich bin in der Schweiz aufgewachsen, habe dort meine Ausbildung gemacht und mit der Schweiz mitgefiebert. So durfte ich unter anderem Rubén Vargas auf dem Weg zum Schweizer Nationalspieler beim FC Luzern trainieren. Ich muss aber zugeben: Als Italien in der Vorrunde gegen die Schweiz gespielt hatte, schlug mein Herz für Italien. Meine Eltern sind Italiener, von daher trage ich die Azzurri im Herzen. Von daher konnte ich auch mit dem Finalausgang sehr gut leben. (lacht)

DFB.de: Nach drei Jahren bei der U 17 haben Sie jetzt die U 19 des SC Freiburg übernommen. Wie groß ist bei Ihnen bereits die Vorfreude, künftig als Cheftrainer in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga zu arbeiten?

Valente: Nach den Vorkommnissen der abgelaufenen Spielzeit können wir es kaum abwarten, dass es endlich wieder losgeht. Ich hoffe für die Jungs, dass wir den Spielplan diesmal wie geplant einhalten können. Das wäre nämlich auch ein Zeichen dafür, dass Corona unseren Alltag nicht mehr so sehr bestimmt.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit?

Valente: Wir befinden uns aktuell noch in der Findungsphase. In der nächsten Woche werden wir ein Kurztrainingslager im Schwarzwald beziehen, um uns noch besser kennenzulernen. Die ersten Eindrücke mit den Testspielerfolgen gegen die U 18-Teams des FC Basel und des FC Zürich waren gut. Das 2:2 bei der U 19 der SG Sonnenhof Großaspach hat aber auch gezeigt, dass auf uns noch Arbeit wartet.

DFB.de: Was für eine Spielzeit erwarten Sie und mit welcher Zielsetzung starten Sie in die neue Saison?

Valente: Gleich zum Auftakt erwartet uns mit der Partie beim FC Bayern München ein wichtiger Gradmesser. Die Saison wird in der Staffel Süd/Südwest mit 21 Mannschaften in einer einfachen Runde gespielt. Ich erwarte eine sehr intensive Spielzeit. Die Ausbildung der Spieler, die wir so gut wie möglich für die nächsten Schritte vorbereiten wollen, hat Priorität und ist auch unser Auftrag. Wir wollen gute Spiele abliefern und die Jungs weiterentwickeln. Dabei wollen wir unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, treu bleiben.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie noch?

Valente: Ich möchte unsere Spielidee auf einer höheren Stufe umsetzen. Alle im Team machen es mir dabei einfach, ziehen an einem Strang.

DFB.de: Christian Streich, Cheftrainer der Profis, war selbst viele Jahre in der Nachwuchsabteilung für den SC Freiburg tätig, trainierte auch mit großem Erfolg die U 19. Wie läuft der Austausch mit dem Kulttrainer?

Valente: Einmal im Monat treffen sich alle Trainer zu einer gemeinsamen Runde. Der Austausch innerhalb des Vereins ist sehr gut. Christian Streich ist für mich ein Vorbild.

DFB.de: Ist für Sie denn auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer und die Aussicht, im Profibereich als Cheftrainer arbeiten zu können, ein erstrebenswertes Ziel?

Valente: Unbedingt! Es ist ein Schritt, den ich irgendwann gerne gehen möchte. Ich habe in der Schweiz alle dafür nötigen Diplome erworben. Momentan fühle ich mich in meiner Rolle sehr wohl, möchte Schritt für Schritt vorankommen.

DFB.de: Welcher Führungsstil ist bei jungen Menschen heute besonders gefragt?

Valente: Ich bin Vater von zwei Söhnen, die sich mit 15 und 17 Jahren in der pubertären Phase befinden. Ich kenne mich also aus. (lacht) Zuckerbrot und Peitsche ist eine gute Strategie, um die Jungs auf ihrem Weg mitzunehmen. Generell haben die jungen Spieler mit Schule, Freundin, Training und Ligapartien eine ganze Menge zu stemmen.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Fußballern?

Valente: Spieler bei ihrer Entwicklung zu begleiten, bereitet mir große Freude. Mit Kevin Rüegg, der jetzt in Italien in der Serie A für Hellas Verona spielt, oder Simon Sohm, der in der Serie B für Parma Calcio am Ball ist, stehe ich weiterhin in Kontakt. Auch Miro Muheim, der gerade zum Hamburger SV gewechselt ist, ruft mich noch an. Das ist toll und macht Spaß. Angreifer Guillaume Furrer spielt bei uns in der Drittliga-Mannschaft. Nishan Burkart hat in diesem Jahr den Sprung in unseren Profikader geschafft. Mit beiden hatte ich schon in Zürich zusammengearbeitet. Auch beim SC Freiburg arbeiten wir im Nachwuchs intensiv daran, möglichst vielen jungen Talenten den Weg in Richtung Profifußball zu ebnen.

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