Freiburgs Stamm: "Die 3. Liga ist eine herausragende Plattform"

59 Punkte aus 29 Spielen: Die U 23 des SC Freiburg sorgt in dieser Saison in der 3. Liga für Furore. Bei nur vier Zählern Rückstand auf Tabellenführer SV 07 Elversberg scheint sogar der Gewinn der Meisterschaft möglich. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Thomas Stamm (40) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Titelchancen und die Talentausbildung.

DFB.de: Ihr Team konnte im Spitzenspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in der Nachspielzeit den Treffer zum 1:1-Endstand erzielen. Wie haben Sie die Partie gesehen, Herr Stamm?

Thomas Stamm: Es war ein gutes Spiel von uns, in dem wir die klar besseren Chancen hatten. Die erste Halbzeit war noch ausgeglichen. Im zweiten Durchgang hätten Oscar Wiklöf und Vincent Vermeij schon früher den Ausgleich erzielen können. Der Zeitpunkt und die Art und Weise unseres Treffers war dann schon ein wenig glücklich. Allerdings gab es auch drei Situationen, in denen auf Elfmeter für uns hätte entschieden werden können. In der Summe war der Ausgleich mehr als verdient.

DFB.de: Im Jahr 2023 steht damit weiterhin noch keine Niederlage zu Buche. 28 Punkte aus zwölf Spielen bedeuten die zweitbeste Ausbeute nach dem VfL Osnabrück. Warum ist Ihr Team so gut aus den Startlöchern gekommen?

Stamm: Während der Wintervorbereitung waren immer wieder Spieler bei den Profis dabei. In einer festen Gruppe waren wir eigentlich nur während unseres Trainingslagers zusammen. Wir haben daher viel im individuellen Bereich gearbeitet. Die Jungs haben vor allem körperlich Schritte nach vorne gemacht. Wenn die Spieler individuell besser werden, profitiert davon auch das gesamte Team. Umso schöner, dass sich das auch in den Ergebnissen widerspiegelt.

DFB.de: Mit Rang zwei mischt die U 23 die 3. Liga auf. Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Stamm: Wir schaffen es immer wieder, unsere Basics auf den Platz zu bekommen. Man merkt, dass einige Jungs schon eine Saison bei der U 23 verbracht und unsere Inhalte und Prinzipien verinnerlicht haben. Dazu gehört eine hohe Intensität. Egal, ob wir in Ballbesitz sind oder nicht. Wir gehören zu den laufstärksten Teams der 3. Liga. Dazu zählt nicht nur Umfang, sondern auch die Intensität der Laufwege. Bei den Jungs ist immer der Hunger zu spüren, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen zu wollen. Im Team haben sich Spieler hervorgetan, die die Rolle von Vorbildern einnehmen. Die Mischung passt einfach.

DFB.de: Die U 23 des FC Bayern München hat 2019/2020 das Kunststück vollbracht, als Nachwuchsteam Meister der 3. Liga zu werden. Halten Sie das in dieser Saison auch für den SC Freiburg II für möglich?

Stamm: Es ist noch zu früh, um das einzuschätzen. Die U 23 des FC Bayern München hatte damals mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone überwintert. Dass dann tatsächlich noch die Meisterschaft herausgesprungen ist, lag zum einen an der eigenen Ausbeute. Die damaligen Spitzenteams konnten ihre vorherige Bilanz allerdings auch nicht auf Strecke bestätigen. In dieser Saison sehe ich fünf, sechs Mannschaften, die regelmäßig punkten. Dass wir nicht aufsteigen können, beeinflusst unsere Motivation nicht. Ich bin ohnehin der Meinung, dass es auch nicht zielführend ist, sich den Aufstieg oder den Klassenverbleib vorzunehmen. Stattdessen sollte der Fokus auf andere Dinge gelegt werden. Letztlich hat die Eigenmotivation großen Einfluss auf den Ertrag.

DFB.de: Schon während Ihrer aktiven Zeit haben Sie 2009 als Nachwuchskoordinator beim FC Schaffhausen in der Schweiz angefangen. Was macht für Sie die Faszination an der Arbeit mit jungen Spielern aus?

Stamm: Ich schätze es sehr, dass ich nun schon verschiedene Stufen der Nachwuchsarbeit kennenlernen durfte. Ich mag es einfach, mit Menschen zusammenzuarbeiten und mit dem Team Dinge zu entwickeln. Als Trainer arbeitet man nicht nur auf dem Platz mit den Jungs. Mir macht es Spaß, die Spieler zu unterstützen, ihnen Werte mitzugeben und sie auf ihren nächsten Schritt vorzubereiten. Trainerstab und Mannschaft können sich gegenseitig begeistern.

DFB.de: Sie waren auch bei der U 15-Auswahl und dem U 16-Team der Schweiz als Co-Trainer tätig. Welche Erkenntnisse haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Stamm: Parallel zu meiner Zeit als U 18-Trainer beim FC Winterthur durfte ich eine andere Sichtweise kennenlernen. Als Co-Trainer hat man andere Aufgaben, auch die Rolle gegenüber den Spielern unterscheidet sich. Ich habe beide Aufgaben gerne gemacht, das war eine gute Abwechslung. Ich konnte von den jeweiligen Nationaltrainern einige Dinge mitnehmen.

DFB.de: Stichwort Nationalteams: Ihr ehemaliger Spieler Kevin Schade hat vor wenigen Tagen sein Debüt für die deutsche A-Nationalmannschaft gegeben. Schauen Sie da noch etwas genauer hin?

Stamm: Ich freue mich grundsätzlich für jeden Spieler, der den nächsten Schritt in seiner Entwicklung macht. Das muss nicht immer auf der ganz großen Bühne oder im Fußball sein. Kevin war ab der U 19 zweieinhalb Jahre lang ein Spieler von mir. Nicht nur für ihn wird es wichtig sein, sich nach jedem gemachten Schritt schon die nächsten Ziele zu setzen. Kevin weiß, dass er weiterhin an Bereichen arbeiten kann, um sich im besten Fall auf diesem Niveau auch festzubeißen.

DFB.de: Mit Matthias Ginter, Christian Günter und Nico Schlotterbeck sind noch drei weitere ehemalige Eigengewächse aus der Freiburger Fußballschule in der DFB-Auswahl zu finden. Ist das ein Ansporn für Ihren aktuellen Kader?

Stamm: Absolut. Unsere Spieler sehen, dass wir nicht nur von der Durchlässigkeit nach oben reden. Die Perspektiven sind realistisch. Das verdeutlicht den Jungs, wofür sie Tag für Tag arbeiten. Der Weg zu den Profis ist von der Kapazität beschränkt. Es werden aber garantiert noch andere Türen offenstehen.

DFB.de: In den DFB-Kadern von der U 17 bis zur U 21 waren gleich acht Spieler des SC Freiburg vertreten. Was ist das Besondere an der Nachwuchsförderung im Breisgau?

Stamm: Von innen heraus ist das schwierig zu beurteilen. Ein Pluspunkt ist sicherlich eine gewisse Ruhe im Verein. Die Personen auf den verantwortlichen Positionen sind schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten beim Sportclub, haben häufig sogar selbst im Nachwuchsbereich gearbeitet. Dazu zählt zum Beispiel aber auch schon Kontinuität bei den Physiotherapeuten. Wenn ein Physio einen Spieler schon seit der U 13 betreut, kennt er dessen physischen Voraussetzungen und Bedürfnisse natürlich besonders gut. Der Standort Freiburg spielt da vermutlich auch mit rein. Die Konkurrenzsituation zu anderen Vereinen ist anders, als es zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen der Fall ist, wo die Klubs gegenseitig um die besten Talente konkurrieren. Auch für uns gilt es, attraktiv zu bleiben und unsere Nische zu finden.

DFB.de: Was können auch Sie von der Zusammenarbeit mit der Profiabteilung um Cheftrainer Christian Streich lernen?

Stamm: Der Austausch ist sehr eng. Schon als U 19-Trainer durfte ich mich einbringen. Hin und wieder wird auch gemeinsam eine Trainingseinheit geleitet. Die Qualität im Trainerteam der Profis ist sehr hoch. Das betrifft nicht nur den Cheftrainer. Es kann passieren, dass durch Verletzungen oder Sperren kurzfristig Spieler aus der U 23 bei den Profis dabei sind. Die Kommunikation ist dabei aber sehr gut untereinander. Mein Fokus als Trainer hat sich durch diese mitunter auftretende Kurzfristigkeit ein wenig mehr auf individuelle Arbeit mit den Spielern verschoben.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat es, noch mindestens eine weitere Spielzeit in der 3. Liga an den Start gehen zu können?

Stamm: Die 3. Liga ist für eine U 23 eine herausragende Plattform. Die Spieler können sich auf diesem Niveau toll entwickeln. Die Partien sind sehr eng, die Zweikämpfe intensiv. Da die Spieler in jedem Spiel am Limit agieren müssen, ist die Weiterentwicklung fast schon eine natürliche Folge.

DFB.de: Haben Sie ein wenig die Sorge, dass das Team im Sommer auseinanderfallen könnte?

Stamm: Dass es vor jeder Saison einige Veränderungen gibt, ist Teil des normalen Prozesses als U 23-Team. Ich freue mich jedes Mal, wenn die Spieler die zweite Mannschaft als Sprungbrett für ihren weiteren Weg nutzen konnten. Schon im zurückliegenden Sommer haben uns einige Jungs verlassen. Zur nächsten Spielzeit könnten es durch unsere erfolgreiche Saison vielleicht noch einmal mehr sein. Ich habe da aber keine Bauchschmerzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch dann wieder ein schlagkräftiges Team haben werden.

DFB.de: Heute geht es zum Aufsteiger Rot-Weiss Essen. Beim 0:3 im Hinspiel gab es die bislang einzige Heimniederlage. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Stamm: Es war von der Energie, der Intensität und der Qualität eines unserer schlechtesten Saisonspiele. Wir freuen uns auf die Chance, im Rückspiel unter Beweis zu stellen, dass wir in unserer Entwicklung jetzt deutlich weiter sind.

DFB.de: Wird die große Kulisse im Stadion an der Hafenstraße eine zusätzliche Herausforderung sein?

Stamm: Einige Spieler werden dadurch einen Vorgeschmack auf ihren weiteren Weg bekommen. Für andere Jungs wird das Spiel ein Highlight sein. Wir treten auswärts schon deutlich besser auf, als es noch in unserer ersten Drittligasaison der Fall war. Man merkt, dass wir da schon wichtige Erfahrungswerte gesammelt haben.

[mspw]

59 Punkte aus 29 Spielen: Die U 23 des SC Freiburg sorgt in dieser Saison in der 3. Liga für Furore. Bei nur vier Zählern Rückstand auf Tabellenführer SV 07 Elversberg scheint sogar der Gewinn der Meisterschaft möglich. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Thomas Stamm (40) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Titelchancen und die Talentausbildung.

DFB.de: Ihr Team konnte im Spitzenspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in der Nachspielzeit den Treffer zum 1:1-Endstand erzielen. Wie haben Sie die Partie gesehen, Herr Stamm?

Thomas Stamm: Es war ein gutes Spiel von uns, in dem wir die klar besseren Chancen hatten. Die erste Halbzeit war noch ausgeglichen. Im zweiten Durchgang hätten Oscar Wiklöf und Vincent Vermeij schon früher den Ausgleich erzielen können. Der Zeitpunkt und die Art und Weise unseres Treffers war dann schon ein wenig glücklich. Allerdings gab es auch drei Situationen, in denen auf Elfmeter für uns hätte entschieden werden können. In der Summe war der Ausgleich mehr als verdient.

DFB.de: Im Jahr 2023 steht damit weiterhin noch keine Niederlage zu Buche. 28 Punkte aus zwölf Spielen bedeuten die zweitbeste Ausbeute nach dem VfL Osnabrück. Warum ist Ihr Team so gut aus den Startlöchern gekommen?

Stamm: Während der Wintervorbereitung waren immer wieder Spieler bei den Profis dabei. In einer festen Gruppe waren wir eigentlich nur während unseres Trainingslagers zusammen. Wir haben daher viel im individuellen Bereich gearbeitet. Die Jungs haben vor allem körperlich Schritte nach vorne gemacht. Wenn die Spieler individuell besser werden, profitiert davon auch das gesamte Team. Umso schöner, dass sich das auch in den Ergebnissen widerspiegelt.

DFB.de: Mit Rang zwei mischt die U 23 die 3. Liga auf. Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Stamm: Wir schaffen es immer wieder, unsere Basics auf den Platz zu bekommen. Man merkt, dass einige Jungs schon eine Saison bei der U 23 verbracht und unsere Inhalte und Prinzipien verinnerlicht haben. Dazu gehört eine hohe Intensität. Egal, ob wir in Ballbesitz sind oder nicht. Wir gehören zu den laufstärksten Teams der 3. Liga. Dazu zählt nicht nur Umfang, sondern auch die Intensität der Laufwege. Bei den Jungs ist immer der Hunger zu spüren, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen zu wollen. Im Team haben sich Spieler hervorgetan, die die Rolle von Vorbildern einnehmen. Die Mischung passt einfach.

DFB.de: Die U 23 des FC Bayern München hat 2019/2020 das Kunststück vollbracht, als Nachwuchsteam Meister der 3. Liga zu werden. Halten Sie das in dieser Saison auch für den SC Freiburg II für möglich?

Stamm: Es ist noch zu früh, um das einzuschätzen. Die U 23 des FC Bayern München hatte damals mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone überwintert. Dass dann tatsächlich noch die Meisterschaft herausgesprungen ist, lag zum einen an der eigenen Ausbeute. Die damaligen Spitzenteams konnten ihre vorherige Bilanz allerdings auch nicht auf Strecke bestätigen. In dieser Saison sehe ich fünf, sechs Mannschaften, die regelmäßig punkten. Dass wir nicht aufsteigen können, beeinflusst unsere Motivation nicht. Ich bin ohnehin der Meinung, dass es auch nicht zielführend ist, sich den Aufstieg oder den Klassenverbleib vorzunehmen. Stattdessen sollte der Fokus auf andere Dinge gelegt werden. Letztlich hat die Eigenmotivation großen Einfluss auf den Ertrag.

DFB.de: Schon während Ihrer aktiven Zeit haben Sie 2009 als Nachwuchskoordinator beim FC Schaffhausen in der Schweiz angefangen. Was macht für Sie die Faszination an der Arbeit mit jungen Spielern aus?

Stamm: Ich schätze es sehr, dass ich nun schon verschiedene Stufen der Nachwuchsarbeit kennenlernen durfte. Ich mag es einfach, mit Menschen zusammenzuarbeiten und mit dem Team Dinge zu entwickeln. Als Trainer arbeitet man nicht nur auf dem Platz mit den Jungs. Mir macht es Spaß, die Spieler zu unterstützen, ihnen Werte mitzugeben und sie auf ihren nächsten Schritt vorzubereiten. Trainerstab und Mannschaft können sich gegenseitig begeistern.

DFB.de: Sie waren auch bei der U 15-Auswahl und dem U 16-Team der Schweiz als Co-Trainer tätig. Welche Erkenntnisse haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Stamm: Parallel zu meiner Zeit als U 18-Trainer beim FC Winterthur durfte ich eine andere Sichtweise kennenlernen. Als Co-Trainer hat man andere Aufgaben, auch die Rolle gegenüber den Spielern unterscheidet sich. Ich habe beide Aufgaben gerne gemacht, das war eine gute Abwechslung. Ich konnte von den jeweiligen Nationaltrainern einige Dinge mitnehmen.

DFB.de: Stichwort Nationalteams: Ihr ehemaliger Spieler Kevin Schade hat vor wenigen Tagen sein Debüt für die deutsche A-Nationalmannschaft gegeben. Schauen Sie da noch etwas genauer hin?

Stamm: Ich freue mich grundsätzlich für jeden Spieler, der den nächsten Schritt in seiner Entwicklung macht. Das muss nicht immer auf der ganz großen Bühne oder im Fußball sein. Kevin war ab der U 19 zweieinhalb Jahre lang ein Spieler von mir. Nicht nur für ihn wird es wichtig sein, sich nach jedem gemachten Schritt schon die nächsten Ziele zu setzen. Kevin weiß, dass er weiterhin an Bereichen arbeiten kann, um sich im besten Fall auf diesem Niveau auch festzubeißen.

DFB.de: Mit Matthias Ginter, Christian Günter und Nico Schlotterbeck sind noch drei weitere ehemalige Eigengewächse aus der Freiburger Fußballschule in der DFB-Auswahl zu finden. Ist das ein Ansporn für Ihren aktuellen Kader?

Stamm: Absolut. Unsere Spieler sehen, dass wir nicht nur von der Durchlässigkeit nach oben reden. Die Perspektiven sind realistisch. Das verdeutlicht den Jungs, wofür sie Tag für Tag arbeiten. Der Weg zu den Profis ist von der Kapazität beschränkt. Es werden aber garantiert noch andere Türen offenstehen.

DFB.de: In den DFB-Kadern von der U 17 bis zur U 21 waren gleich acht Spieler des SC Freiburg vertreten. Was ist das Besondere an der Nachwuchsförderung im Breisgau?

Stamm: Von innen heraus ist das schwierig zu beurteilen. Ein Pluspunkt ist sicherlich eine gewisse Ruhe im Verein. Die Personen auf den verantwortlichen Positionen sind schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten beim Sportclub, haben häufig sogar selbst im Nachwuchsbereich gearbeitet. Dazu zählt zum Beispiel aber auch schon Kontinuität bei den Physiotherapeuten. Wenn ein Physio einen Spieler schon seit der U 13 betreut, kennt er dessen physischen Voraussetzungen und Bedürfnisse natürlich besonders gut. Der Standort Freiburg spielt da vermutlich auch mit rein. Die Konkurrenzsituation zu anderen Vereinen ist anders, als es zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen der Fall ist, wo die Klubs gegenseitig um die besten Talente konkurrieren. Auch für uns gilt es, attraktiv zu bleiben und unsere Nische zu finden.

DFB.de: Was können auch Sie von der Zusammenarbeit mit der Profiabteilung um Cheftrainer Christian Streich lernen?

Stamm: Der Austausch ist sehr eng. Schon als U 19-Trainer durfte ich mich einbringen. Hin und wieder wird auch gemeinsam eine Trainingseinheit geleitet. Die Qualität im Trainerteam der Profis ist sehr hoch. Das betrifft nicht nur den Cheftrainer. Es kann passieren, dass durch Verletzungen oder Sperren kurzfristig Spieler aus der U 23 bei den Profis dabei sind. Die Kommunikation ist dabei aber sehr gut untereinander. Mein Fokus als Trainer hat sich durch diese mitunter auftretende Kurzfristigkeit ein wenig mehr auf individuelle Arbeit mit den Spielern verschoben.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat es, noch mindestens eine weitere Spielzeit in der 3. Liga an den Start gehen zu können?

Stamm: Die 3. Liga ist für eine U 23 eine herausragende Plattform. Die Spieler können sich auf diesem Niveau toll entwickeln. Die Partien sind sehr eng, die Zweikämpfe intensiv. Da die Spieler in jedem Spiel am Limit agieren müssen, ist die Weiterentwicklung fast schon eine natürliche Folge.

DFB.de: Haben Sie ein wenig die Sorge, dass das Team im Sommer auseinanderfallen könnte?

Stamm: Dass es vor jeder Saison einige Veränderungen gibt, ist Teil des normalen Prozesses als U 23-Team. Ich freue mich jedes Mal, wenn die Spieler die zweite Mannschaft als Sprungbrett für ihren weiteren Weg nutzen konnten. Schon im zurückliegenden Sommer haben uns einige Jungs verlassen. Zur nächsten Spielzeit könnten es durch unsere erfolgreiche Saison vielleicht noch einmal mehr sein. Ich habe da aber keine Bauchschmerzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch dann wieder ein schlagkräftiges Team haben werden.

DFB.de: Heute geht es zum Aufsteiger Rot-Weiss Essen. Beim 0:3 im Hinspiel gab es die bislang einzige Heimniederlage. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Stamm: Es war von der Energie, der Intensität und der Qualität eines unserer schlechtesten Saisonspiele. Wir freuen uns auf die Chance, im Rückspiel unter Beweis zu stellen, dass wir in unserer Entwicklung jetzt deutlich weiter sind.

DFB.de: Wird die große Kulisse im Stadion an der Hafenstraße eine zusätzliche Herausforderung sein?

Stamm: Einige Spieler werden dadurch einen Vorgeschmack auf ihren weiteren Weg bekommen. Für andere Jungs wird das Spiel ein Highlight sein. Wir treten auswärts schon deutlich besser auf, als es noch in unserer ersten Drittligasaison der Fall war. Man merkt, dass wir da schon wichtige Erfahrungswerte gesammelt haben.

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