Freiburgs Minge: "So macht Fußball spielen einfach Spaß"

Der SC Freiburg hatte die Hoffnung auf die Überraschung - und sie war möglich. Letztlich hat aber doch der VfL Wolfsburg durch ein 4:1 zum neunten Mal in Folge den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 hatte Freiburgs Janina Minge (23) erzielt. Hinterher hat die Nationalspielerin über ihren persönlichen Gänsehautmoment gesprochen, über die Faszination, die diese Begegnung auslöst und die anstehenden Aufgaben in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Frage: Janina Minge, wie haben Sie die Stimmung im ausverkaufen Kölner Stadion erlebt?

Janina Minge: Es war wahnsinnig cool. Vor allem auch, weil so viele Fans aus Freiburg angereist sind und für eine überragende Stimmung gesorgt haben. Ich bin stolz auf unsere Fans. Sie haben diesen Tag für uns alle zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht. So macht Fußball spielen einfach Spaß - auch wenn die Niederlage weh tut.

Frage: Noch nie zuvor waren so viele Fans bei einem Frauenfußballspiel in Deutschland im Stadion. Wie stolz sind Sie, ein Teil des Rekordes zu sein?

Minge: Sehr, sehr stolz. Wir alle konnten die Kulisse heute maximal aufsaugen. Es ist sehr schön zu wissen, dass so viele Zuschauerinnen und Zuschauer hinter einem stehen und dass der Frauenfußball in Deutschland inzwischen einen so hohen Stellenwert hat. Ich hoffe, dass das früher oder später auch in der Bundesliga regelmäßig so sein wird. Das Drumherum heute war auf jeden Fall wahnsinnig besonders.

Frage: Wie groß war Ihre Hoffnung vor allem nach dem 1:1, die Überraschung tatsächlich schaffen zu können?

Minge: Sehr groß. Das 1:1 kurz vor der Pause ist zu einem perfekten Zeitpunkt gefallen. Wir haben gespürt, dass etwas drin ist und dass wir mithalten können. Wir wollten immer wieder Nadelstiche setzen und das ist uns auch sehr gut gelungen. Wenn wir es sogar schaffen, in Führung zu gehen, sieht die Welt nochmal ganz anders aus. Die Chancen dazu hatten wir. Bis zum 1:3 habe ich daran geglaubt, dass wir es packen können. Danach war es vorbei.

Frage: Fällt das Endergebnis mit 1:4 letztlich zu deutlich aus?

Minge: Ja, das denke ich schon. Es war bis in die Schlussphase wirklich eng. Wie gesagt hatten wir sogar Chancen, um in Führung zu gehen. Das haben wir leider nicht geschafft und dann haben die Wolfsburgerinnen ihre ganze Klasse gezeigt. Sie brauchen nicht viele Möglichkeiten, um zu treffen.

Frage: Sie haben per Kopf nach einer Ecke das zwischenzeitliche 1:1 erzielt. Wie haben Sie Ihren Treffer erlebt?

Minge: Wir wussten bereits vorher, dass wir bei Standards, vor allem bei Eckbällen, eine sehr große Chance haben, Tore zu schießen. So ist es ja auch gekommen. Dass es dann bei meinem Kopfball geklappt hat, ist natürlich sehr schön. Mein Tor war für mich persönlich ein absoluter Gänsehautmoment. Schade, dass er nicht gereicht hat.

Frage: In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben Sie bereits neunmal getroffen. Nun schon wieder. Ist das eine neue Qualität in Ihrem Spiel?

Minge: Ja, das denke ich schon. Ich habe die Möglichkeit bekommen, weiter vorne zu spielen. Dadurch komme ich zwangsläufig häufiger in Abschlusssituationen, die ich in dieser Saison ganz gut ausnutze. Es freut mich, dass ich gut getroffen habe bisher. Aber letztlich zählt für mich nur der Erfolg der Mannschaft.

Frage: Wie groß ist die Enttäuschung nun, wenn man die Wolfsburgerinnen hier im Hintergrund jubeln sieht?

Minge: So kurz nach Spielschluss sind wir natürlich enttäuscht. Wir wollten unbedingt den ersten großen Titel für den Verein holen. Das haben wir leider nicht geschafft. Wir können dennoch stolz auf unseren Aufritt sein. Deshalb brauchen wir überhaupt nicht traurig zu sein. Heute ist die Enttäuschung noch da. Aber das wird sich auch schnell ändern und der Stolz wird überwiegen.

Frage: War dies das größte Spiel Ihrer Karriere bisher?

Minge: Ja, ganz sicher. Mehr als heute geht ja auch kaum noch. Es war einfach nur krass.

Frage: Was steht noch auf dem Programm?

Minge: Wir werden etwas feiern. Die Tage hier in Köln und der Weg dorthin waren außergewöhnlich. Alleine schon, dass wir es so weit geschafft haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb haben wir uns eine kleine Party verdient, denke ich.

Frage: Zeigt dieses Spiel und Ihre Leistung auch, dass Sie auf dem Weg sind, den Rückstand auf die Topteams zu verkürzen?

Minge: Ja, das denke ich schon. Grundsätzlich schaffen es immer mehr Vereine, den Großen ein Bein zu stellen. Und das ist auch ganz klar unser Ziel. Dieses Finale hat mir nochmals gezeigt, dass alles möglich ist, wenn wir unsere Leistung abrufen können. Auch kleinere Vereine können mithalten. Das macht natürlich Mut und ich hoffe, dass das weiter in diese Richtung geht.

Frage: Am Sonntag geht es für Sie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter. Der 1. FC Köln wird zu Gast sein, der gegen den Abstieg spielt. Wie können Sie jetzt kurzfristig den Fokus wieder auf diese Aufgabe legen?

Minge: Das ist nicht nur für Köln ein sehr wichtiges Spiel, sondern auch für uns. Wir wollen unsere letzten beiden Begegnungen in dieser Saison gewinnen. Am Sonntag wollen wir an die Leistung anknüpfen, die wir im DFB-Pokalfinale gezeigt haben. Wir hatten jetzt ein supercooles Erlebnis. Aber das ändert nichts daran, dass wir am Sonntag unbedingt erfolgreich sein wollen.

[sw]

Der SC Freiburg hatte die Hoffnung auf die Überraschung - und sie war möglich. Letztlich hat aber doch der VfL Wolfsburg durch ein 4:1 zum neunten Mal in Folge den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 hatte Freiburgs Janina Minge (23) erzielt. Hinterher hat die Nationalspielerin über ihren persönlichen Gänsehautmoment gesprochen, über die Faszination, die diese Begegnung auslöst und die anstehenden Aufgaben in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Frage: Janina Minge, wie haben Sie die Stimmung im ausverkaufen Kölner Stadion erlebt?

Janina Minge: Es war wahnsinnig cool. Vor allem auch, weil so viele Fans aus Freiburg angereist sind und für eine überragende Stimmung gesorgt haben. Ich bin stolz auf unsere Fans. Sie haben diesen Tag für uns alle zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht. So macht Fußball spielen einfach Spaß - auch wenn die Niederlage weh tut.

Frage: Noch nie zuvor waren so viele Fans bei einem Frauenfußballspiel in Deutschland im Stadion. Wie stolz sind Sie, ein Teil des Rekordes zu sein?

Minge: Sehr, sehr stolz. Wir alle konnten die Kulisse heute maximal aufsaugen. Es ist sehr schön zu wissen, dass so viele Zuschauerinnen und Zuschauer hinter einem stehen und dass der Frauenfußball in Deutschland inzwischen einen so hohen Stellenwert hat. Ich hoffe, dass das früher oder später auch in der Bundesliga regelmäßig so sein wird. Das Drumherum heute war auf jeden Fall wahnsinnig besonders.

Frage: Wie groß war Ihre Hoffnung vor allem nach dem 1:1, die Überraschung tatsächlich schaffen zu können?

Minge: Sehr groß. Das 1:1 kurz vor der Pause ist zu einem perfekten Zeitpunkt gefallen. Wir haben gespürt, dass etwas drin ist und dass wir mithalten können. Wir wollten immer wieder Nadelstiche setzen und das ist uns auch sehr gut gelungen. Wenn wir es sogar schaffen, in Führung zu gehen, sieht die Welt nochmal ganz anders aus. Die Chancen dazu hatten wir. Bis zum 1:3 habe ich daran geglaubt, dass wir es packen können. Danach war es vorbei.

Frage: Fällt das Endergebnis mit 1:4 letztlich zu deutlich aus?

Minge: Ja, das denke ich schon. Es war bis in die Schlussphase wirklich eng. Wie gesagt hatten wir sogar Chancen, um in Führung zu gehen. Das haben wir leider nicht geschafft und dann haben die Wolfsburgerinnen ihre ganze Klasse gezeigt. Sie brauchen nicht viele Möglichkeiten, um zu treffen.

Frage: Sie haben per Kopf nach einer Ecke das zwischenzeitliche 1:1 erzielt. Wie haben Sie Ihren Treffer erlebt?

Minge: Wir wussten bereits vorher, dass wir bei Standards, vor allem bei Eckbällen, eine sehr große Chance haben, Tore zu schießen. So ist es ja auch gekommen. Dass es dann bei meinem Kopfball geklappt hat, ist natürlich sehr schön. Mein Tor war für mich persönlich ein absoluter Gänsehautmoment. Schade, dass er nicht gereicht hat.

Frage: In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben Sie bereits neunmal getroffen. Nun schon wieder. Ist das eine neue Qualität in Ihrem Spiel?

Minge: Ja, das denke ich schon. Ich habe die Möglichkeit bekommen, weiter vorne zu spielen. Dadurch komme ich zwangsläufig häufiger in Abschlusssituationen, die ich in dieser Saison ganz gut ausnutze. Es freut mich, dass ich gut getroffen habe bisher. Aber letztlich zählt für mich nur der Erfolg der Mannschaft.

Frage: Wie groß ist die Enttäuschung nun, wenn man die Wolfsburgerinnen hier im Hintergrund jubeln sieht?

Minge: So kurz nach Spielschluss sind wir natürlich enttäuscht. Wir wollten unbedingt den ersten großen Titel für den Verein holen. Das haben wir leider nicht geschafft. Wir können dennoch stolz auf unseren Aufritt sein. Deshalb brauchen wir überhaupt nicht traurig zu sein. Heute ist die Enttäuschung noch da. Aber das wird sich auch schnell ändern und der Stolz wird überwiegen.

Frage: War dies das größte Spiel Ihrer Karriere bisher?

Minge: Ja, ganz sicher. Mehr als heute geht ja auch kaum noch. Es war einfach nur krass.

Frage: Was steht noch auf dem Programm?

Minge: Wir werden etwas feiern. Die Tage hier in Köln und der Weg dorthin waren außergewöhnlich. Alleine schon, dass wir es so weit geschafft haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb haben wir uns eine kleine Party verdient, denke ich.

Frage: Zeigt dieses Spiel und Ihre Leistung auch, dass Sie auf dem Weg sind, den Rückstand auf die Topteams zu verkürzen?

Minge: Ja, das denke ich schon. Grundsätzlich schaffen es immer mehr Vereine, den Großen ein Bein zu stellen. Und das ist auch ganz klar unser Ziel. Dieses Finale hat mir nochmals gezeigt, dass alles möglich ist, wenn wir unsere Leistung abrufen können. Auch kleinere Vereine können mithalten. Das macht natürlich Mut und ich hoffe, dass das weiter in diese Richtung geht.

Frage: Am Sonntag geht es für Sie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter. Der 1. FC Köln wird zu Gast sein, der gegen den Abstieg spielt. Wie können Sie jetzt kurzfristig den Fokus wieder auf diese Aufgabe legen?

Minge: Das ist nicht nur für Köln ein sehr wichtiges Spiel, sondern auch für uns. Wir wollen unsere letzten beiden Begegnungen in dieser Saison gewinnen. Am Sonntag wollen wir an die Leistung anknüpfen, die wir im DFB-Pokalfinale gezeigt haben. Wir hatten jetzt ein supercooles Erlebnis. Aber das ändert nichts daran, dass wir am Sonntag unbedingt erfolgreich sein wollen.

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