Freiburgs Gudorf: "Die Großen ärgern"

Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). DFB.de stellt bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: der SC Freiburg und Mittelfeldspielerin Alicia-Sophie Gudorf (22).

DFB.de: Alicia-Sophie Gudorf, Sie sind in diesem Sommer nach elf Jahren beim 1. FC Köln zum SC Freiburg gewechselt. Starten Sie damit nun ein neues Kapitel Ihrer Karriere?

Alicia-Sophie Gudorf: Ja, auf jeden Fall. Nach vielen Jahren in Köln war hier erst mal alles neu für mich. Ich bin allerdings gut angekommen und super aufgenommen worden. Ich bin jetzt fast zwei Monate in Freiburg, inzwischen hat auch schon wieder der Alltag Einzug gehalten - und das ist auch gut so.

DFB.de: Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, nach so einer langen Zeit den 1. FC Köln zu verlassen?

Gudorf: Es war nicht so einfach. Ich habe nicht nur fast mein ganzes bisheriges Leben für den FC gespielt, ich bin ja auch in Köln geboren. Das ist meine Heimat, dort lebt meine Familie. Beim FC bin ich als Spielerin und Mensch gewachsen. Aber ich habe gespürt, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für eine Veränderung gekommen ist. Und bisher habe ich den Schritt nach Freiburg auch zu keinem Augenblick bereut.

DFB.de: Warum ist Ihre Entscheidung zu Gunsten des SC Freiburg gefallen?

Gudorf: Ich finde, dass hier seit Jahren super Arbeitet geleistet wird. Der Verein und die Verantwortlichen waren mir schon immer sympathisch. Hinzu kam, dass die Gespräche extrem gut waren. Das Konzept, das hier langfristig umgesetzt werden soll, hat mich einfach sofort überzeugt. Trotz meiner Verbundenheit zu Köln musste ich nicht lange überlegen, diesen Schritt zu gehen. Das Gesamtpaket passt für mich einfach zu meiner aktuellen Lebensphase.

DFB.de: War es für Sie auch wichtig, die Heimat zu verlassen, um nun auf eigenen Beinen stehen zu müssen?

Gudorf: Ja, natürlich war das auch ein wichtiger Grund. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, die Komfortzone zu verlassen. Jetzt kann ich neue Erfahrungen alleine sammeln und mich als Persönlichkeit weiterentwickeln.

DFB.de: In Köln waren Sie unumstrittene Stammspielerin. Welche Rolle sehen Sie für sich beim SC Freiburg?

Gudorf: Immer, wenn man neu in eine Mannschaft kommt, muss man erst mal zeigen, wer man ist und was man kann. Das ist hier auch der Fall. Ich bin bisher sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Wie immer gebe ich mein Bestes. Mir ist bewusst, dass ich mich in diesem Team neu beweisen muss. Das ist eine Challenge an mich selber, die ich gerne annehme.

DFB.de: Freiburg hatte in der vergangenen Saison eine starke Hinrunde und eine eher schwache Rückrunde. Am Ende belegte die Mannschaft Platz sechs. Was ist in dieser Serie möglich?

Gudorf: Wir wollen an die guten Leistungen in der Hinrunde anknüpfen und dann auch im weiteren Saisonverlauf konstanter unsere Möglichkeiten auf den Rasen bringen.

DFB.de: Können Sie das auch tabellarisch ausdrücken? Ist auch Platz drei und damit die Qualifikation für die Champions League ein Ziel?

Gudorf: Wir haben keinen konkreten Rang als Ziel ausgegeben. Wir wollen auf jeden Fall die Großen ärgern. Ich glaube, dass es mit dem Kader möglich ist, eine gute Rolle spielen zu können. Wir wollen alles geben und es den anderen Teams nicht leicht machen.

DFB.de: Zum Start geht es direkt gegen einen der Großen - der FC Bayern München ist in Freiburg zu Gast…

Gudorf: Wir freuen uns riesig darauf. Die ganze Bundesliga schaut zu. Das Spiel wird live im Fernsehen übertragen. Das wird ein großer Tag für uns alle, und wir freuen uns einfach, dass es jetzt wieder losgeht. Die Bayern haben einen tollen Kader und sich im Sommer unter anderem mit Magdalena Eriksson und Pernille Harder hochkarätig verstärkt. Vielleicht ist es gut, so früh gegen die Bayern zu spielen. Nach der Partie werden wir schlauer sein. Wichtig ist, dass wir uns auf unsere Stärken fokussieren. Dann können wir ein sehr unangenehm zu spielender Gegner sein.

DFB.de: In der vergangenen Saison hat der SC Freiburg zudem das DFB-Pokalfinale erreicht. In Köln, in Ihrer Heimatstadt…

Gudorf: Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn wir das noch einmal schaffen würden. Alleine schon das DFB-Pokalfinale zu erreichen, ist etwas Großartiges - und dann auch noch in der Geburtsstadt, in der man 20 Jahre gelebt hat. Mehr geht kaum.

DFB.de: Sie haben allerdings auch einige Monate wegen Ihres Studiums der Gesundheitswissenschaften in den USA gelebt und dort für die University of Central Florida gespielt. Was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?

Gudorf: Extrem viel habe ich dabei mitgenommen. Ich war gerade 18 Jahre, als ich diesen Schritt gemacht habe - und dann kam auch noch die Pandemie hinzu. Auch sportlich war es sehr lehrreich. Dort wird ein anderer Fußball als in Deutschland gespielt. Das Niveau würde ich mit dem unteren Drittel in der Bundesliga vergleichen. Was mich aber wirklich beeindruckt hat, war, welchen Stellenwert man dort als Fußballerin genießt. Ich würde es immer wieder machen, denn es war in jeder Hinsicht bereichernd: neues Land, neue Sprache, neue Mitspielerinnen. Ich musste mich sehr schnell anpassen und einleben. Auch dank dieser Zeit bin ich die Person, die ich heute bin.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie es auch in den Dunstkreis der A-Nationalmannschaft geschafft und waren für eine Länderspielreise in die USA auf Abruf nominiert. Geht es auch dort für Sie nun darum, den nächsten Schritt zu machen?

Gudorf: Ein Traum würde für mich in Erfüllung gehen, wenn ich irgendwann mein Debüt in der Nationalmannschaft feiern könnte. Wer will das nicht schaffen? Alleine auf Abruf dabei gewesen zu sein, war schon eine große Ehre für mich. Das hat mir gezeigt, dass ich wahrgenommen und gesehen werde. Jetzt möchte ich mich gerne weiter in diesen Kreis vorspielen. Am Ende wird es auf meine Leistungen in Freiburg ankommen. Ich habe es selbst in der Hand, die Bundestrainerin zu überzeugen. Das ist eines meiner großen Ziele für die neue Saison.

[sw]

Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). DFB.de stellt bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: der SC Freiburg und Mittelfeldspielerin Alicia-Sophie Gudorf (22).

DFB.de: Alicia-Sophie Gudorf, Sie sind in diesem Sommer nach elf Jahren beim 1. FC Köln zum SC Freiburg gewechselt. Starten Sie damit nun ein neues Kapitel Ihrer Karriere?

Alicia-Sophie Gudorf: Ja, auf jeden Fall. Nach vielen Jahren in Köln war hier erst mal alles neu für mich. Ich bin allerdings gut angekommen und super aufgenommen worden. Ich bin jetzt fast zwei Monate in Freiburg, inzwischen hat auch schon wieder der Alltag Einzug gehalten - und das ist auch gut so.

DFB.de: Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, nach so einer langen Zeit den 1. FC Köln zu verlassen?

Gudorf: Es war nicht so einfach. Ich habe nicht nur fast mein ganzes bisheriges Leben für den FC gespielt, ich bin ja auch in Köln geboren. Das ist meine Heimat, dort lebt meine Familie. Beim FC bin ich als Spielerin und Mensch gewachsen. Aber ich habe gespürt, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für eine Veränderung gekommen ist. Und bisher habe ich den Schritt nach Freiburg auch zu keinem Augenblick bereut.

DFB.de: Warum ist Ihre Entscheidung zu Gunsten des SC Freiburg gefallen?

Gudorf: Ich finde, dass hier seit Jahren super Arbeitet geleistet wird. Der Verein und die Verantwortlichen waren mir schon immer sympathisch. Hinzu kam, dass die Gespräche extrem gut waren. Das Konzept, das hier langfristig umgesetzt werden soll, hat mich einfach sofort überzeugt. Trotz meiner Verbundenheit zu Köln musste ich nicht lange überlegen, diesen Schritt zu gehen. Das Gesamtpaket passt für mich einfach zu meiner aktuellen Lebensphase.

DFB.de: War es für Sie auch wichtig, die Heimat zu verlassen, um nun auf eigenen Beinen stehen zu müssen?

Gudorf: Ja, natürlich war das auch ein wichtiger Grund. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, die Komfortzone zu verlassen. Jetzt kann ich neue Erfahrungen alleine sammeln und mich als Persönlichkeit weiterentwickeln.

DFB.de: In Köln waren Sie unumstrittene Stammspielerin. Welche Rolle sehen Sie für sich beim SC Freiburg?

Gudorf: Immer, wenn man neu in eine Mannschaft kommt, muss man erst mal zeigen, wer man ist und was man kann. Das ist hier auch der Fall. Ich bin bisher sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Wie immer gebe ich mein Bestes. Mir ist bewusst, dass ich mich in diesem Team neu beweisen muss. Das ist eine Challenge an mich selber, die ich gerne annehme.

DFB.de: Freiburg hatte in der vergangenen Saison eine starke Hinrunde und eine eher schwache Rückrunde. Am Ende belegte die Mannschaft Platz sechs. Was ist in dieser Serie möglich?

Gudorf: Wir wollen an die guten Leistungen in der Hinrunde anknüpfen und dann auch im weiteren Saisonverlauf konstanter unsere Möglichkeiten auf den Rasen bringen.

DFB.de: Können Sie das auch tabellarisch ausdrücken? Ist auch Platz drei und damit die Qualifikation für die Champions League ein Ziel?

Gudorf: Wir haben keinen konkreten Rang als Ziel ausgegeben. Wir wollen auf jeden Fall die Großen ärgern. Ich glaube, dass es mit dem Kader möglich ist, eine gute Rolle spielen zu können. Wir wollen alles geben und es den anderen Teams nicht leicht machen.

DFB.de: Zum Start geht es direkt gegen einen der Großen - der FC Bayern München ist in Freiburg zu Gast…

Gudorf: Wir freuen uns riesig darauf. Die ganze Bundesliga schaut zu. Das Spiel wird live im Fernsehen übertragen. Das wird ein großer Tag für uns alle, und wir freuen uns einfach, dass es jetzt wieder losgeht. Die Bayern haben einen tollen Kader und sich im Sommer unter anderem mit Magdalena Eriksson und Pernille Harder hochkarätig verstärkt. Vielleicht ist es gut, so früh gegen die Bayern zu spielen. Nach der Partie werden wir schlauer sein. Wichtig ist, dass wir uns auf unsere Stärken fokussieren. Dann können wir ein sehr unangenehm zu spielender Gegner sein.

DFB.de: In der vergangenen Saison hat der SC Freiburg zudem das DFB-Pokalfinale erreicht. In Köln, in Ihrer Heimatstadt…

Gudorf: Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn wir das noch einmal schaffen würden. Alleine schon das DFB-Pokalfinale zu erreichen, ist etwas Großartiges - und dann auch noch in der Geburtsstadt, in der man 20 Jahre gelebt hat. Mehr geht kaum.

DFB.de: Sie haben allerdings auch einige Monate wegen Ihres Studiums der Gesundheitswissenschaften in den USA gelebt und dort für die University of Central Florida gespielt. Was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?

Gudorf: Extrem viel habe ich dabei mitgenommen. Ich war gerade 18 Jahre, als ich diesen Schritt gemacht habe - und dann kam auch noch die Pandemie hinzu. Auch sportlich war es sehr lehrreich. Dort wird ein anderer Fußball als in Deutschland gespielt. Das Niveau würde ich mit dem unteren Drittel in der Bundesliga vergleichen. Was mich aber wirklich beeindruckt hat, war, welchen Stellenwert man dort als Fußballerin genießt. Ich würde es immer wieder machen, denn es war in jeder Hinsicht bereichernd: neues Land, neue Sprache, neue Mitspielerinnen. Ich musste mich sehr schnell anpassen und einleben. Auch dank dieser Zeit bin ich die Person, die ich heute bin.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie es auch in den Dunstkreis der A-Nationalmannschaft geschafft und waren für eine Länderspielreise in die USA auf Abruf nominiert. Geht es auch dort für Sie nun darum, den nächsten Schritt zu machen?

Gudorf: Ein Traum würde für mich in Erfüllung gehen, wenn ich irgendwann mein Debüt in der Nationalmannschaft feiern könnte. Wer will das nicht schaffen? Alleine auf Abruf dabei gewesen zu sein, war schon eine große Ehre für mich. Das hat mir gezeigt, dass ich wahrgenommen und gesehen werde. Jetzt möchte ich mich gerne weiter in diesen Kreis vorspielen. Am Ende wird es auf meine Leistungen in Freiburg ankommen. Ich habe es selbst in der Hand, die Bundestrainerin zu überzeugen. Das ist eines meiner großen Ziele für die neue Saison.

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