Freiburgs Borggräfe: "Niemand zieht zurück"

Der SC Freiburg hat zum Start in die zweite Saisonhälfte der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem 2:1 bei Eintracht Frankfurt ein Zeichen gesetzt. Entscheidenden Anteil daran hatte Torhüterin Rafaela Borggräfe. Im DFB.de-Interview ordnet die 21-Jährige den Erfolg ein. Außerdem beschreibt sie ihren langen Weg zur Stammtorhüterin und wie die Freiburgerinnen am kommenden Wochenende den FC Bayern zum Stolpern bringen wollen.

DFB.de: Rafaela Borggräfe, wie blicken Sie mit etwas Abstand auf den Sieg am Sonntag in Frankfurt zurück?

Rafaela Borggräfe: Es war ein richtiger und wichtiger Sieg für uns. Und es war ein toller Start ins neue Jahr für uns.

DFB.de: Bei sehr komplizierten Bedingungen in Frankfurt...

Borggräfe: Das ist noch vorsichtig ausgedrückt. (lacht) Es hat sehr gestürmt und geregnet. Das Wetter war echt fies. Gegen den Wind zu spielen war wirklich hart. Aber wir haben die Bedingungen angenommen und am Ende gewonnen. Es war sicher kein schönes Fußballspiel, aber wir sind stolz auf unsere Leistung und den Erfolg bei einem der Spitzenteams.

DFB.de: Frankfurt musste nach einer roten Karte gegen Sara Doorsoun fast eine Stunde in Unterzahl spielen.

Borggräfe: Der Platzverweis war meiner Meinung nach berechtigt. Wir haben es in Überzahl gut gemacht. Aber ich muss auch Frankfurt loben. In der zweiten Halbzeit hat die Eintracht wirklich Druck gemacht. Aber uns ist der entscheidende Treffer gelungen.

DFB.de: Geht der Blick mit nun 17 Punkten nach oben in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Borggräfe: Ehrlich gesagt haben wir noch nie den Blick nach unten gerichtet. Wir schauen immer nach oben. Es stimmt, dass wir etwas schwierig in die Saison gestartet sind. Aber das lag vor allem auch daran, dass wir mit Begegnungen gegen Hoffenheim, Frankfurt, München und Wolfsburg ein richtig hartes Programm hatten.

DFB.de: Die Begegnungen gegen München und Wolfsburg kommen nun wieder. Was ist da möglich?

Borggräfe: Wir wollen die Bayern ärgern. Wir wollen Punkte holen, mindestens einen, lieber drei Zähler.

DFB.de: Wie kann das klappen?

Borggräfe: Wir müssen selbstbewusst auftreten und leidenschaftlich kämpfen. Dann kann was gehen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur deren Spiel aufdrücken lassen, sondern auch selbst Akzente setzen. Eigener Ballbesitz wird wichtig sein. Unsere Konter müssen wir effektiv ausspielen. Wir müssen sie die gesamte Spielzeit über fordern. Wenn uns das gelingt, können wir für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Die Partie in Frankfurt war erst ihre siebte Begegnung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Die Bilanz ist stark: vier Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen.

Borggräfe: Für den Anfang ist das okay. Auf die zwei Niederlagen hätte ich lieber verzichtet. Jetzt will ich die Bilanz weiter verbessern. Ich bin sehr ehrgeizig.

DFB.de: In drei der sieben Begegnungen haben Sie sogar kein Gegentor kassiert.

Borggräfe: Das ist schön, aber das ist in erster Linie eine Teamleistung. Ich habe immer eingetrichtert bekommen, dass die Abwehr schon ganz vorne beginnt. So treten wir auch auf. Und wenn dann wirklich mal ein Ball aufs Tor kommt, bin ich dafür da, den Gegentreffer zu verhindern. Aber in erster Linie muss ich an dieser Stelle unsere Abwehrspielerinnen loben. Es ist unglaublich, wie sie sich in die Schüsse werfen. Ich bin sicher, dass die eine oder andere heute blaue Flecken hat. Wenn bei der Kälte, wie wir sie im Moment haben, der Ball auf den Oberschenkel knallt, dann tut das ordentlich weh. Aber niemand zieht bei uns zurück. Das macht uns gerade so stark.

DFB.de: Sie haben lange auf Ihre Premiere in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hingearbeitet. Wie glücklich sind Sie, dass Sie jetzt zwischen den Pfosten stehen?

Borggräfe: Es ist ein bombastisches Gefühl. Ich hatte schon in den vergangenen Jahren immer den Eindruck, dass ich nah dran bin, aber es hat nie geklappt. Deshalb habe ich mich im vergangenen Jahr in die Schweiz ausleihen lassen, um dort Spielpraxis zu bekommen. Das war auch genau richtig. In dieser Saison wollte ich angreifen und mir den Platz im Tor holen. Mein Motto war vor der Saison: Jetzt oder nie.

DFB.de: Sie haben sich durchgesetzt.

Borggräfe: Im DFB-Pokal habe ich endlich meine Chance bekommen und diese genutzt. Wir haben leider gegen Wolfsburg verloren, aber meine Leistung war super. Seitdem bin ich im Tor. Jetzt ist es die Herausforderung, diese Position Woche für Woche mit guten Leistungen zu verteidigen.

[sw]

Der SC Freiburg hat zum Start in die zweite Saisonhälfte der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem 2:1 bei Eintracht Frankfurt ein Zeichen gesetzt. Entscheidenden Anteil daran hatte Torhüterin Rafaela Borggräfe. Im DFB.de-Interview ordnet die 21-Jährige den Erfolg ein. Außerdem beschreibt sie ihren langen Weg zur Stammtorhüterin und wie die Freiburgerinnen am kommenden Wochenende den FC Bayern zum Stolpern bringen wollen.

DFB.de: Rafaela Borggräfe, wie blicken Sie mit etwas Abstand auf den Sieg am Sonntag in Frankfurt zurück?

Rafaela Borggräfe: Es war ein richtiger und wichtiger Sieg für uns. Und es war ein toller Start ins neue Jahr für uns.

DFB.de: Bei sehr komplizierten Bedingungen in Frankfurt...

Borggräfe: Das ist noch vorsichtig ausgedrückt. (lacht) Es hat sehr gestürmt und geregnet. Das Wetter war echt fies. Gegen den Wind zu spielen war wirklich hart. Aber wir haben die Bedingungen angenommen und am Ende gewonnen. Es war sicher kein schönes Fußballspiel, aber wir sind stolz auf unsere Leistung und den Erfolg bei einem der Spitzenteams.

DFB.de: Frankfurt musste nach einer roten Karte gegen Sara Doorsoun fast eine Stunde in Unterzahl spielen.

Borggräfe: Der Platzverweis war meiner Meinung nach berechtigt. Wir haben es in Überzahl gut gemacht. Aber ich muss auch Frankfurt loben. In der zweiten Halbzeit hat die Eintracht wirklich Druck gemacht. Aber uns ist der entscheidende Treffer gelungen.

DFB.de: Geht der Blick mit nun 17 Punkten nach oben in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Borggräfe: Ehrlich gesagt haben wir noch nie den Blick nach unten gerichtet. Wir schauen immer nach oben. Es stimmt, dass wir etwas schwierig in die Saison gestartet sind. Aber das lag vor allem auch daran, dass wir mit Begegnungen gegen Hoffenheim, Frankfurt, München und Wolfsburg ein richtig hartes Programm hatten.

DFB.de: Die Begegnungen gegen München und Wolfsburg kommen nun wieder. Was ist da möglich?

Borggräfe: Wir wollen die Bayern ärgern. Wir wollen Punkte holen, mindestens einen, lieber drei Zähler.

DFB.de: Wie kann das klappen?

Borggräfe: Wir müssen selbstbewusst auftreten und leidenschaftlich kämpfen. Dann kann was gehen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur deren Spiel aufdrücken lassen, sondern auch selbst Akzente setzen. Eigener Ballbesitz wird wichtig sein. Unsere Konter müssen wir effektiv ausspielen. Wir müssen sie die gesamte Spielzeit über fordern. Wenn uns das gelingt, können wir für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Die Partie in Frankfurt war erst ihre siebte Begegnung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Die Bilanz ist stark: vier Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen.

Borggräfe: Für den Anfang ist das okay. Auf die zwei Niederlagen hätte ich lieber verzichtet. Jetzt will ich die Bilanz weiter verbessern. Ich bin sehr ehrgeizig.

DFB.de: In drei der sieben Begegnungen haben Sie sogar kein Gegentor kassiert.

Borggräfe: Das ist schön, aber das ist in erster Linie eine Teamleistung. Ich habe immer eingetrichtert bekommen, dass die Abwehr schon ganz vorne beginnt. So treten wir auch auf. Und wenn dann wirklich mal ein Ball aufs Tor kommt, bin ich dafür da, den Gegentreffer zu verhindern. Aber in erster Linie muss ich an dieser Stelle unsere Abwehrspielerinnen loben. Es ist unglaublich, wie sie sich in die Schüsse werfen. Ich bin sicher, dass die eine oder andere heute blaue Flecken hat. Wenn bei der Kälte, wie wir sie im Moment haben, der Ball auf den Oberschenkel knallt, dann tut das ordentlich weh. Aber niemand zieht bei uns zurück. Das macht uns gerade so stark.

DFB.de: Sie haben lange auf Ihre Premiere in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hingearbeitet. Wie glücklich sind Sie, dass Sie jetzt zwischen den Pfosten stehen?

Borggräfe: Es ist ein bombastisches Gefühl. Ich hatte schon in den vergangenen Jahren immer den Eindruck, dass ich nah dran bin, aber es hat nie geklappt. Deshalb habe ich mich im vergangenen Jahr in die Schweiz ausleihen lassen, um dort Spielpraxis zu bekommen. Das war auch genau richtig. In dieser Saison wollte ich angreifen und mir den Platz im Tor holen. Mein Motto war vor der Saison: Jetzt oder nie.

DFB.de: Sie haben sich durchgesetzt.

Borggräfe: Im DFB-Pokal habe ich endlich meine Chance bekommen und diese genutzt. Wir haben leider gegen Wolfsburg verloren, aber meine Leistung war super. Seitdem bin ich im Tor. Jetzt ist es die Herausforderung, diese Position Woche für Woche mit guten Leistungen zu verteidigen.

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