Frederic Löhe: Bei Uwe Kamps in der Lehre

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Eigentlich spielte er im Sturm, von Kindesbeinen an, schon, als er mit vier Jahren beim TuS Elsenroth im Oberbergischen angefangen hatte. Auch beim FV Wiehl, wohin er in der D-Jugend gewechselt war - immer mit Drang nach vorne, immer im Zentrum. Bis sich in einem Pokalspiel der Torwart verletzte. "Ich war der Größte", sagt Frederic Löhe, "also bin ich ins Tor gegangen."

Wie es das Schicksal wollte, gab es am Ende dieses Spiels ein Elfmeterschießen, und Löhe wehrte drei Schüsse ab. Und kurz danach wurde er zu einem Sichtungslehrgang für den DFB-Stützpunkt Bergneustadt eingeladen.

"Für mich war es das große Glück"

Es kommt nicht selten vor, dass der Verlauf einer Fußballerkarriere von einem zufälligen, manchmal sogar ungewollten Ereignis beeinflusst wird: Positionswechsel, Vereinswechsel. Franz Beckenbauer wurde von einem Spieler von 1860 München geohrfeigt und ging deshalb zu den Bayern und nicht zu den "Löwen". Ya Konan, Stürmer von Hannover 96, wurde entdeckt, als die 96-Späher eigentlich einen anderen Kandidaten beobachteten. Serdar Tasci begann als Stürmer und spielt heute in der Abwehr - beim VfB Stuttgart und in der Nationalmannschaft.

"Für mich war es das große Glück", sagt Löhe, "als Feldspieler wäre ich wahrscheinlich kein Profi geworden." Doch Glück allein reicht nicht aus, um den Fußball zum Beruf zu machen, weiß der 22-Jährige, der seit Beginn dieser Saison beim SV Sandhausen spielt.

Von seinem Platz im Feld konnte er sich jedoch noch nicht so ganz trennen. Löhe und das Tor - es war Liebe auf den zweiten Blick. Beim FV Wiehl spielte er zunächst weiter im Mittelfeld, auch am Stützpunkt, erst nach ein paar Monaten wechselte er dort zwischen die Pfosten, weil es einfach so gut lief. So gut, dass Späher des 1. FC Köln ihn beim Stützpunkttraining entdeckten und ihn zum FC einluden. Dort trainierte er einmal in der Woche mit, als Torwart, und spielte ansonsten erst einmal weiter in Wiehl, im Feld. "Ja, es war ungewöhnlich", sagt Löhe, "aber geschadet hat es mir bestimmt nicht." Als der FC ihm dann ein Angebot unterbreitete, war die Wahl gefallen - zu Gunsten der Laufbahn als Keeper.

Wechsel von Köln zur Borussia

Das erste Gefühl beim neuen Klub: Verblüffung. Training auf Rasen oder Kunstrasen und nicht auf Asche, immer gefordert werden, Topmitspieler und Topgegner. "Diese Zeit beim FC war sehr wichtig für mich", sagt Löhe, der in der C 2-Jugend kam und nach der B 2-Jugend wieder ging. Die Kölner wollten sich damals nicht auf eine klare Nummer eins festlegen. Außerdem rückte in Ron-Robert Zieler ein großes Talent nach. "Ich wollte Klarheit haben", sagt Löhe, der daraufhin ein Probetraining bei Borussia Mönchengladbach bestritt und dort Torwarttrainer Uwe Kamps überzeugte. "Von da an ging es erst richtig los."

Die Mama fuhr ihren Sohn von Elsenroth nach Gladbach, 120 Kilometer hin, 120 Kilometer zurück, praktisch jeden Tag. "Was meine Eltern für mich auf sich genommen haben, ist bemerkenswert. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar", sagt der junge Torwart, der dank einer Ausnahmegenehmigung schon mit 17 den Führerschein machen und alleine vom Oberbergischen an den Niederrhein fahren konnte.

Viel Zeit ging jedoch nach wie vor dafür drauf. "Zum Glück musste ich in der Schule nie wirklich viel lernen", sagt er. "Irgendwie hat es immer gereicht." In der Schule reichte es, im Klub wurde es immer besser.

Hinter Ulreich, Fährmann und Sippel

Einsätzen bei den Gladbacher Junioren folgten Nominierungen für die Niederrhein-Auswahl und zwei Berufungen zu DFB-Lehrgängen. Zu einem Länderspiel reichte es jedoch nicht. "Man muss sagen, dass Keeper wie Sven Ulreich, Tobias Sippel oder Ralf Fährmann in diesem Alter einfach besser waren. Es ist ein sehr starker Jahrgang", sagt Löhe ganz offen.

Nach guten Leistungen bei den A-Junioren durfte er schließlich im Januar 2007 mit den Profis ins Trainingslager nach Portugal. Als dritter Torwart hinter Kasey Keller und Christofer Heimeroth. Trainer war damals Jupp Heynckes, sein Co war Jos Luhukay. Löhe verausgabte sich voll im Training, "ich wollte mich zeigen". Mit Luhukay machte er stundenlang Schusstraining, und als dieser einige Wochen später Chefcoach der Borussia wurde, entschied er: "Freddi" bleibt oben.

Fangen, Fausten, Springen

Löhe entschied sich daraufhin, die Schule zu beenden. Fachabitur ist ja schließlich auch nicht schlecht. Jeden Tag Training mit Uwe Kamps: Fangen, Fausten, Strecken, Springen. Vor allem aber lebte ihm Gladbachs Torwartidol Professionalität vor. "Uwe ist ein absolutes Vorbild, er lebt diesen Beruf. Er ist immer der Erste, der kommt, und der Letzte, der geht", sagt Löhe.

Damit, sagt der Keeper, "hat er mich sehr geprägt. In dieser Zeit habe ich erst richtig gelernt, was es heißt, Profi zu sein." Kamps war es auch, der es dem Gladbacher Coach Hans Meyer, der Luhukay beerbt hatte, ans Herz legte, Löhe im Oktober 2008 für das Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg ins Tor zu stellen, nachdem die Schlussleute Heimeroth und Gospodarek ausgefallen waren.

Gegentor von Grafite

"Klar ist man nervös vor so einem Spiel", sagt der Keeper. Und wohl auch ein bisschen übermotiviert. Das erste Spiel, das erste Mal, dass viele Leute auf einen schauen. Löhe flog zwei-, dreimal an einer Flanke vorbei. "Ich bin bei jedem Ball aus dem Tor gekommen", sagt er. "Ein paar Mal zu oft. Ich wollte einfach zu viel. Heute würde ich das anders machen."

In der 40. Minute foulte er Grafite, der den fälligen Elfmeter verwandelte. Dennoch war es kein wirklich schlechtes Debüt des 20-Jährigen, auch wenn es nach 90 Minuten 3:0 für die "Wölfe", den späteren Meister, stand. Es blieb Löhes bis heute einziger Bundesligaeinsatz, danach wurden die Etablierten wieder fit.

Ein Erstligaspiel in der Vita zu haben, ist etwas, von dem viele Fußballer träumen. Und Löhe konnte ihn gar nicht mal genießen. "Wie besonders das ist, realisiert man nicht so schnell. Dafür arbeitet man, dafür gibt man alles", sagt er. Und außerdem sei er zu hungrig, um damit sein Karriereziel schon erreicht zu haben. Sein größtes Erlebnis war darum auch ein anderes: Vor 100.000 Menschen auf dem Mönchengladbacher Rathausbalkon zu stehen und sich für den Aufstieg 2008 feiern zu lassen. "Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich daran denke", sagt er.

Verlängert und verliehen

Anfang dieses Jahres entschieden Torwart und Verein, dass es besser sei, wenn Löhe höherklassig Spielpraxis sammle. Bislang hatte er immer mit den Profis trainiert und in der U 23 in der Regionalliga West gespielt, also viertklassig. Eine Liga höher sollte es schon sein, da kam das Angebot aus Sandhausen gerade recht. Der Vertrag bei der Borussia wurde bis 2012 verlängert und der Torwart für ein Jahr zum SVS verliehen.

"Oben mitspielen" lautete das Ziel vor der Saison, die Gegenwart heißt Abstiegskampf. "Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, aber wir müssen diese Situation jetzt annehmen und schauen, dass wir da unten wieder herauskommen."

Ob er den Schritt bereue? "Überhaupt nicht", sagt Löhe. "Ich fühle mich wohl, und auch in solch einer Situation kann man sich weiterentwickeln und dazulernen." Wichtig sei es schließlich auch, dass er regelmäßig auf diesem Niveau spielen könne.

"So wie Manuel Neuer das macht"

Das tut er mit Ausnahme einer kurzen Verletzungspause auch. "Ich habe keinen Grund, ihn aus dem Tor zu nehmen", sagt Sandhausens Trainer Pawel Dotschew. "Freddi hat alle Voraussetzungen, Bundesligatorwart zu werden. Er ist sehr diszipliniert und ehrgeizig."

Er sei aber, auch das sagt der Trainer, auch noch kein fertiger Spieler. Löhe müsse noch lernen, seine Aufgabe offensiver zu interpretieren, also mehr mitzuspielen, das Spiel zu eröffnen. "So wie zum Beispiel Manuel Neuer das macht", sagt Dotschew. Und auch Löhe, der es sich zum Ziel gesetzt hat, innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder in der Bundesliga zu spielen, ist überzeugt: "Ich kann mich überall verbessern, ich kann noch mehr."

Bis zum kommenden Sommer wird er auf jeden Fall in Sandhausen bleiben, will mit dem Klub die Klasse sichern. Danach, so war der Plan, als er den Klub wechselte, soll er zurück nach Gladbach. Ob es so kommt, ist noch offen. "Ich kann mir alles vorstellen", sagt Löhe. Nur ins Feld gehen, das wird er nicht mehr.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Eigentlich spielte er im Sturm, von Kindesbeinen an, schon, als er mit vier Jahren beim TuS Elsenroth im Oberbergischen angefangen hatte. Auch beim FV Wiehl, wohin er in der D-Jugend gewechselt war - immer mit Drang nach vorne, immer im Zentrum. Bis sich in einem Pokalspiel der Torwart verletzte. "Ich war der Größte", sagt Frederic Löhe, "also bin ich ins Tor gegangen."

Wie es das Schicksal wollte, gab es am Ende dieses Spiels ein Elfmeterschießen, und Löhe wehrte drei Schüsse ab. Und kurz danach wurde er zu einem Sichtungslehrgang für den DFB-Stützpunkt Bergneustadt eingeladen.

"Für mich war es das große Glück"

Es kommt nicht selten vor, dass der Verlauf einer Fußballerkarriere von einem zufälligen, manchmal sogar ungewollten Ereignis beeinflusst wird: Positionswechsel, Vereinswechsel. Franz Beckenbauer wurde von einem Spieler von 1860 München geohrfeigt und ging deshalb zu den Bayern und nicht zu den "Löwen". Ya Konan, Stürmer von Hannover 96, wurde entdeckt, als die 96-Späher eigentlich einen anderen Kandidaten beobachteten. Serdar Tasci begann als Stürmer und spielt heute in der Abwehr - beim VfB Stuttgart und in der Nationalmannschaft.

"Für mich war es das große Glück", sagt Löhe, "als Feldspieler wäre ich wahrscheinlich kein Profi geworden." Doch Glück allein reicht nicht aus, um den Fußball zum Beruf zu machen, weiß der 22-Jährige, der seit Beginn dieser Saison beim SV Sandhausen spielt.

Von seinem Platz im Feld konnte er sich jedoch noch nicht so ganz trennen. Löhe und das Tor - es war Liebe auf den zweiten Blick. Beim FV Wiehl spielte er zunächst weiter im Mittelfeld, auch am Stützpunkt, erst nach ein paar Monaten wechselte er dort zwischen die Pfosten, weil es einfach so gut lief. So gut, dass Späher des 1. FC Köln ihn beim Stützpunkttraining entdeckten und ihn zum FC einluden. Dort trainierte er einmal in der Woche mit, als Torwart, und spielte ansonsten erst einmal weiter in Wiehl, im Feld. "Ja, es war ungewöhnlich", sagt Löhe, "aber geschadet hat es mir bestimmt nicht." Als der FC ihm dann ein Angebot unterbreitete, war die Wahl gefallen - zu Gunsten der Laufbahn als Keeper.

Wechsel von Köln zur Borussia

Das erste Gefühl beim neuen Klub: Verblüffung. Training auf Rasen oder Kunstrasen und nicht auf Asche, immer gefordert werden, Topmitspieler und Topgegner. "Diese Zeit beim FC war sehr wichtig für mich", sagt Löhe, der in der C 2-Jugend kam und nach der B 2-Jugend wieder ging. Die Kölner wollten sich damals nicht auf eine klare Nummer eins festlegen. Außerdem rückte in Ron-Robert Zieler ein großes Talent nach. "Ich wollte Klarheit haben", sagt Löhe, der daraufhin ein Probetraining bei Borussia Mönchengladbach bestritt und dort Torwarttrainer Uwe Kamps überzeugte. "Von da an ging es erst richtig los."

Die Mama fuhr ihren Sohn von Elsenroth nach Gladbach, 120 Kilometer hin, 120 Kilometer zurück, praktisch jeden Tag. "Was meine Eltern für mich auf sich genommen haben, ist bemerkenswert. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar", sagt der junge Torwart, der dank einer Ausnahmegenehmigung schon mit 17 den Führerschein machen und alleine vom Oberbergischen an den Niederrhein fahren konnte.

Viel Zeit ging jedoch nach wie vor dafür drauf. "Zum Glück musste ich in der Schule nie wirklich viel lernen", sagt er. "Irgendwie hat es immer gereicht." In der Schule reichte es, im Klub wurde es immer besser.

Hinter Ulreich, Fährmann und Sippel

Einsätzen bei den Gladbacher Junioren folgten Nominierungen für die Niederrhein-Auswahl und zwei Berufungen zu DFB-Lehrgängen. Zu einem Länderspiel reichte es jedoch nicht. "Man muss sagen, dass Keeper wie Sven Ulreich, Tobias Sippel oder Ralf Fährmann in diesem Alter einfach besser waren. Es ist ein sehr starker Jahrgang", sagt Löhe ganz offen.

Nach guten Leistungen bei den A-Junioren durfte er schließlich im Januar 2007 mit den Profis ins Trainingslager nach Portugal. Als dritter Torwart hinter Kasey Keller und Christofer Heimeroth. Trainer war damals Jupp Heynckes, sein Co war Jos Luhukay. Löhe verausgabte sich voll im Training, "ich wollte mich zeigen". Mit Luhukay machte er stundenlang Schusstraining, und als dieser einige Wochen später Chefcoach der Borussia wurde, entschied er: "Freddi" bleibt oben.

Fangen, Fausten, Springen

Löhe entschied sich daraufhin, die Schule zu beenden. Fachabitur ist ja schließlich auch nicht schlecht. Jeden Tag Training mit Uwe Kamps: Fangen, Fausten, Strecken, Springen. Vor allem aber lebte ihm Gladbachs Torwartidol Professionalität vor. "Uwe ist ein absolutes Vorbild, er lebt diesen Beruf. Er ist immer der Erste, der kommt, und der Letzte, der geht", sagt Löhe.

Damit, sagt der Keeper, "hat er mich sehr geprägt. In dieser Zeit habe ich erst richtig gelernt, was es heißt, Profi zu sein." Kamps war es auch, der es dem Gladbacher Coach Hans Meyer, der Luhukay beerbt hatte, ans Herz legte, Löhe im Oktober 2008 für das Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg ins Tor zu stellen, nachdem die Schlussleute Heimeroth und Gospodarek ausgefallen waren.

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Gegentor von Grafite

"Klar ist man nervös vor so einem Spiel", sagt der Keeper. Und wohl auch ein bisschen übermotiviert. Das erste Spiel, das erste Mal, dass viele Leute auf einen schauen. Löhe flog zwei-, dreimal an einer Flanke vorbei. "Ich bin bei jedem Ball aus dem Tor gekommen", sagt er. "Ein paar Mal zu oft. Ich wollte einfach zu viel. Heute würde ich das anders machen."

In der 40. Minute foulte er Grafite, der den fälligen Elfmeter verwandelte. Dennoch war es kein wirklich schlechtes Debüt des 20-Jährigen, auch wenn es nach 90 Minuten 3:0 für die "Wölfe", den späteren Meister, stand. Es blieb Löhes bis heute einziger Bundesligaeinsatz, danach wurden die Etablierten wieder fit.

Ein Erstligaspiel in der Vita zu haben, ist etwas, von dem viele Fußballer träumen. Und Löhe konnte ihn gar nicht mal genießen. "Wie besonders das ist, realisiert man nicht so schnell. Dafür arbeitet man, dafür gibt man alles", sagt er. Und außerdem sei er zu hungrig, um damit sein Karriereziel schon erreicht zu haben. Sein größtes Erlebnis war darum auch ein anderes: Vor 100.000 Menschen auf dem Mönchengladbacher Rathausbalkon zu stehen und sich für den Aufstieg 2008 feiern zu lassen. "Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich daran denke", sagt er.

Verlängert und verliehen

Anfang dieses Jahres entschieden Torwart und Verein, dass es besser sei, wenn Löhe höherklassig Spielpraxis sammle. Bislang hatte er immer mit den Profis trainiert und in der U 23 in der Regionalliga West gespielt, also viertklassig. Eine Liga höher sollte es schon sein, da kam das Angebot aus Sandhausen gerade recht. Der Vertrag bei der Borussia wurde bis 2012 verlängert und der Torwart für ein Jahr zum SVS verliehen.

"Oben mitspielen" lautete das Ziel vor der Saison, die Gegenwart heißt Abstiegskampf. "Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, aber wir müssen diese Situation jetzt annehmen und schauen, dass wir da unten wieder herauskommen."

Ob er den Schritt bereue? "Überhaupt nicht", sagt Löhe. "Ich fühle mich wohl, und auch in solch einer Situation kann man sich weiterentwickeln und dazulernen." Wichtig sei es schließlich auch, dass er regelmäßig auf diesem Niveau spielen könne.

"So wie Manuel Neuer das macht"

Das tut er mit Ausnahme einer kurzen Verletzungspause auch. "Ich habe keinen Grund, ihn aus dem Tor zu nehmen", sagt Sandhausens Trainer Pawel Dotschew. "Freddi hat alle Voraussetzungen, Bundesligatorwart zu werden. Er ist sehr diszipliniert und ehrgeizig."

Er sei aber, auch das sagt der Trainer, auch noch kein fertiger Spieler. Löhe müsse noch lernen, seine Aufgabe offensiver zu interpretieren, also mehr mitzuspielen, das Spiel zu eröffnen. "So wie zum Beispiel Manuel Neuer das macht", sagt Dotschew. Und auch Löhe, der es sich zum Ziel gesetzt hat, innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder in der Bundesliga zu spielen, ist überzeugt: "Ich kann mich überall verbessern, ich kann noch mehr."

Bis zum kommenden Sommer wird er auf jeden Fall in Sandhausen bleiben, will mit dem Klub die Klasse sichern. Danach, so war der Plan, als er den Klub wechselte, soll er zurück nach Gladbach. Ob es so kommt, ist noch offen. "Ich kann mir alles vorstellen", sagt Löhe. Nur ins Feld gehen, das wird er nicht mehr.