Frauen-Nationalmannschaft: Teamarzt Schmieden hält saarländische Flagge hoch

Die Frauen des 1. FC Saarbrücken spielen in der 2. Bundesliga eine gute Saison. Die Leistungen reichen aber nicht aus, um für das Länderspiel zwischen Deutschland und China am Mittwoch (18.00 Uhr, live in der ARD) in Homburg eine Spielerin abzustellen. Insofern bleibt es einem Mediziner vorbehalten, die Farben des Saarlands bei dieser Partie zu vertreten. Der in St. Ingbert wohnhafte Ulrich Schmieden ist als Teamarzt der DFB-Auswahl dabei. Seit 1999 arbeitet er in der Orthopädischen Gemeinschaftspraxis Schmieden/Fricke/Krück in Neunkirchen.

Auch wenn der Arzt im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein geboren ist, so hat er zum Saarland eine feste Bindung aufgebaut. Seit der heute 48-Jährige sein Studium im Jahr 1985 an der Homburger Uniklinik aufnahm, ist er der Region treu geblieben. Auch über die Hochschulzeit hinaus. Danach machte er fünf Jahre lang seine Ausbildung zum Facharzt an der St. Elisabeth-Klinik in Saarlouis unter Professor Heinrich Hess und Chefarzt Dr. Michael Kunz. Vor sieben Jahren machte er sich dann selbstständig.

Beständigkeit zeigt Ulrich Schmieden auch in der Frauen-Nationalmannschaft. Dort hat er seit 1993 einen Stammplatz sicher. Die medizinische Betreuung der Weltmeisterinnen teilt er sich mit Dr. Bernd Lasarzewski, dem Chefarzt der Sportklinik Hellersen bei Lüdenscheid. Im Wechsel begleiten die beiden derzeit die DFB-Auswahl bei den Länderspielen.

Ein Traumjob für Ulrich Schmieden. Schließlich erlaubt er es ihm, seine berufliche Fachkompetenz mit seiner sportlichen Leidenschaft zu verbinden. Der Mediziner ist Fußballer durch und durch. „Eigentlich wollte ich mal Profi werden“, berichtet er. Ein durchaus ernst gemeintes Anliegen. Immerhin spielte er jahrelang für diverse Klubs in der damals noch drittklassigen Oberliga. Unter anderem bei Kickers Offenbach. Doch dem Traum vom Berufsfußballer stand damals ein Michael Kutzop im Weg. „Gegen den hatte ich keine Chance“, räumt der einstige Defensivspieler ein. So ließ er seine aktive Laufbahn über die Stationen ASC Dudweiler, SV Elversberg und FK Pirmasens ausklingen.

Der Beruf zwang Ulrich Schmieden letztlich, sich vom aktiven Fußball zu verabschieden, aber der Beruf brachte ihn wieder zum Leistungssport zurück. Seit 1992 hat er die Entwicklung des deutschen Frauenfußballs hautnah miterlebt. „Da hat sich schon enorm viel verändert“, erklärt er. „Früher wurde ich nicht nur als Arzt gebraucht, ich habe auch viele physiotherapeutische und logistische Aufgaben übernommen oder als Equipment Manager und als Kofferträger gearbeitet. Heute gibt es für jedes Ressort einen Mitarbeiter in der Crew“, sagt der Arzt.

Ein Umstand, der sicherlich auch den Erfolgen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft geschuldet ist. Bei den Europameisterschaften 1995, 1997 und 2005 gehörte er dem Stab um die DFB-Auswahl an, genauso bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Doch die großen Turniere sind es nicht allein, die das reizvolle an der Aufgabe sind. Häufig sind es die Anekdoten, die er im Kreise der Nationalmannschaft erlebt hat, die das Dabeisein so schmackhaft machen. Viele Geschichten und Geschichtchen kann er erzählen. Zum Bespiel davon, dass das Team einmal vor einem abgesperrten Trainingsplatz stand, die Einheit aber nicht ausfallen sollte und die Spielerinnen deswegen kurzer Hand über den Zaun geklettert war. Ober von der Rückreise aus Moskau, als er seinen Pass nicht finden konnte, er aber ohne Ausweis durch den Zoll geschleust wurde, nur um im Flieger mit einem Griff in die Tasche seine Papiere zu finden. Oder von dem Zimmernachbarn auf einer Auslandsreise, vor dem er wegen dessen lauten Schnarchens geflohen war, um es sich für eine Weile in der Badewanne bequem zu machen. Heute gehören diese Anekdoten jedoch der Vergangenheit an. [nb]


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Die Frauen des 1. FC Saarbrücken spielen in der 2. Bundesliga eine gute Saison. Die Leistungen reichen aber nicht aus, um für das Länderspiel zwischen Deutschland und China am Mittwoch (18.00 Uhr, live in der ARD) in Homburg eine Spielerin abzustellen. Insofern bleibt es einem Mediziner vorbehalten, die Farben des Saarlands bei dieser Partie zu vertreten. Der in St. Ingbert wohnhafte Ulrich Schmieden ist als Teamarzt der DFB-Auswahl dabei. Seit 1999 arbeitet er in der Orthopädischen Gemeinschaftspraxis Schmieden/Fricke/Krück in Neunkirchen.



Auch wenn der Arzt im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein geboren ist, so hat er zum Saarland eine feste Bindung aufgebaut. Seit der heute 48-Jährige sein Studium im Jahr 1985 an der Homburger Uniklinik aufnahm, ist er der Region treu geblieben. Auch über die Hochschulzeit hinaus. Danach machte er fünf Jahre lang seine Ausbildung zum Facharzt an der St. Elisabeth-Klinik in Saarlouis unter Professor Heinrich Hess und Chefarzt Dr. Michael Kunz. Vor sieben Jahren machte er sich dann selbstständig.



Beständigkeit zeigt Ulrich Schmieden auch in der Frauen-Nationalmannschaft. Dort hat er seit 1993 einen Stammplatz sicher. Die medizinische Betreuung der Weltmeisterinnen teilt er sich mit Dr. Bernd Lasarzewski, dem Chefarzt der Sportklinik Hellersen bei Lüdenscheid. Im Wechsel begleiten die beiden derzeit die DFB-Auswahl bei den Länderspielen.



Ein Traumjob für Ulrich Schmieden. Schließlich erlaubt er es ihm, seine berufliche Fachkompetenz mit seiner sportlichen Leidenschaft zu verbinden. Der Mediziner ist Fußballer durch und durch. „Eigentlich wollte ich mal Profi werden“, berichtet er. Ein durchaus ernst gemeintes Anliegen. Immerhin spielte er jahrelang für diverse Klubs in der damals noch drittklassigen Oberliga. Unter anderem bei Kickers Offenbach. Doch dem Traum vom Berufsfußballer stand damals ein Michael Kutzop im Weg. „Gegen den hatte ich keine Chance“, räumt der einstige Defensivspieler ein. So ließ er seine aktive Laufbahn über die Stationen ASC Dudweiler, SV Elversberg und FK Pirmasens ausklingen.



Der Beruf zwang Ulrich Schmieden letztlich, sich vom aktiven Fußball zu verabschieden, aber der Beruf brachte ihn wieder zum Leistungssport zurück. Seit 1992 hat er die Entwicklung des deutschen Frauenfußballs hautnah miterlebt. „Da hat sich schon enorm viel verändert“, erklärt er. „Früher wurde ich nicht nur als Arzt gebraucht, ich habe auch viele physiotherapeutische und logistische Aufgaben übernommen oder als Equipment Manager und als Kofferträger gearbeitet. Heute gibt es für jedes Ressort einen Mitarbeiter in der Crew“, sagt der Arzt.



Ein Umstand, der sicherlich auch den Erfolgen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft geschuldet ist. Bei den Europameisterschaften 1995, 1997 und 2005 gehörte er dem Stab um die DFB-Auswahl an, genauso bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Doch die großen Turniere sind es nicht allein, die das reizvolle an der Aufgabe sind. Häufig sind es die Anekdoten, die er im Kreise der Nationalmannschaft erlebt hat, die das Dabeisein so schmackhaft machen. Viele Geschichten und Geschichtchen kann er erzählen. Zum Bespiel davon, dass das Team einmal vor einem abgesperrten Trainingsplatz stand, die Einheit aber nicht ausfallen sollte und die Spielerinnen deswegen kurzer Hand über den Zaun geklettert war. Ober von der Rückreise aus Moskau, als er seinen Pass nicht finden konnte, er aber ohne Ausweis durch den Zoll geschleust wurde, nur um im Flieger mit einem Griff in die Tasche seine Papiere zu finden. Oder von dem Zimmernachbarn auf einer Auslandsreise, vor dem er wegen dessen lauten Schnarchens geflohen war, um es sich für eine Weile in der Badewanne bequem zu machen. Heute gehören diese Anekdoten jedoch der Vergangenheit an.