Frau der ersten Stunde

Anne Fröder gehörte zu den Premierengästen. Sie war dabei und eine von 5000 Zuschauern, als die deutsche Frauen-Nationalmannschaft vor ziemlich genau 28 Jahren in Koblenz ihr erstes Länderspiel bestritt und mit 5:1 gegen die Schweiz gewann, Silvia Neid, die heutige DFB-Trainerin, traf zweimal. Heute in Leverkusen wird Fröder wieder auf der Tribüne sitzen, inzwischen ist sie auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola.

Wochen ohne Fußball kennt Anne Fröder nicht. Früher ist sie zu jedem Heimspiel von Borussia Mönchengladbach gefahren, 36 Jahre lang. 260 Kilometer hin, 260 Kilometer zurück. Ab und an fährt sie immer noch hin. Später entdeckte sie ihre Liebe zu Mainz 05, das ist von Gau-Odernheim in Rheinhessen, wo sie lebt, auch nicht so weit. Zeitweise hatte sie Dauerkarten für beide Klubs. Wenn gerade kein Spiel ansteht, ist sie mit dem heimischen Verein TSV 1881 unterwegs. Dazu kommen regelmäßig Besuche der Nationalmannschaft – der Männer wie der Frauen. „Man kann schon sagen, dass ich fußballverrückt bin“, sagt die 57-Jährige. Dass sie bereits kurz nach dessen Gründung 2003 dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola beitrat, war eigentlich nur logisch. „Und es ist toll, dass die Frauen jetzt noch mehr Unterstützung erfahren.“ Je mehr Fans, desto besser.

Schon als Kind nahm ihr Vater sie zu Spielen mit, mit einem Bekannten fuhr sie 1965 zum Entscheidungsspiel um den Bundesliga-Aufstieg zwischen Wormatia Worms und Borussia Mönchengladbach mit. Die zwölfjährige Anne sah Günter Netzer spielen und wurde Borussia-Fan. Selbst gekickt hatte sie vorher schon. Mit ihren Brüdern und Jungen aus der Nachbarschaft. „Auf dem Schulhof durfte ich damals mitmachen, im Fußballverein nicht. Das war damals leider so“, sagt sie. In den 70er Jahren schließlich gründeten sie und einige Mitstreiter die Frauen-Mannschaft des TSV 1881 Gau-Odernheim. Anne Fröder war zunächst Abwehrspielerin, später Mittelstürmerin, „das lag mir mehr“. Im Verein engagierte sie sich obendrein als Trainerin und Jugendleiterin.

Immer so nah wie möglich dabei sein, dass war schon immer ihr Ziel. 1974 sah sie Deutschland in München Weltmeister werden, 2:1 gegen die Niederlande. Um an Tickets zu kommen, standen sie und einige Bekannte beim DFB, dessen Zentrale sich damals noch im Frankfurter Stadtteil Bockenheim befand, in der Schlange. Montagmorgens begann der Vorverkauf. Sonntags warteten die Ersten schon. „Wir haben uns abgewechselt, alle paar Stunden war ein anderer von uns an der Reihe“, sagt Anne Fröder. Wer Pause hatte, durfte ins Auto und sich schlafen legen. Lohn der Mühen: Karten für alle deutschen Spiele.

2006 war sie wieder in München, im neuen Stadion, diesmal hatte sie die Tickets online bestellt, und diesmal gewannen die Deutschen mit 2:0 gegen die Schweden. Die anderen Spiele verfolgte sie auf der Fanmeile in Kaiserslautern, Frankfurt/Main oder Berlin. Wenn Pflichtspiele in Deutschland anstehen, ist sie immer noch meistens live Ort.

Seit sie nicht mehr berufstätig ist, geht sie auch regelmäßig mit der Frauen-Nationalmannschaft auf Tour, beim Algarve-Cup war sie schon ein paarmal, auch bei großen Turnieren. Mit WM-OK-Präsidentin Steffi Jones ist sie per Du, und nach dem Gewinn des EM-Titels 2009 in Finnland durfte sie zusammen mit den Spielerinnen in der Disko Tiger Club in Helsinki feiern. 20 Jahre hatte sie auch schon einen EM-Titel bejubelt, als die Frauen in Osnabrück Norwegen mit 4:1 schlugen. Silvia Neid spielte damals im Mittelfeld.

Früher, sagt Anne Fröder, sei auch die Nähe zu den Spielern und Spielerinnen noch größer gewesen. „Das hat sich schon ein wenig geändert, seit das Fernsehen im verstärkt eingestiegen ist“, sagt sie. Andererseits bekommt sie auch mehr Spiele zu sehen als vorher. Natürlich ist sie bei der WM live dabei. „Ich habe bereits Karten für die Städteserien Frankfurt und Mönchengladbach gekauft“, sagt sie. Wie man Titel feiert, das weiß sie schon, „und der in Deutschland, der wäre etwas ganz Besonderes. Ich freue mich schon sehr auf das Turnier“.

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Anne Fröder gehörte zu den Premierengästen. Sie war dabei und eine von 5000 Zuschauern, als die deutsche Frauen-Nationalmannschaft vor ziemlich genau 28 Jahren in Koblenz ihr erstes Länderspiel bestritt und mit 5:1 gegen die Schweiz gewann, Silvia Neid, die heutige DFB-Trainerin, traf zweimal. Heute in Leverkusen wird Fröder wieder auf der Tribüne sitzen, inzwischen ist sie auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola.

[bild1]Wochen ohne Fußball kennt Anne Fröder nicht. Früher ist sie zu jedem Heimspiel von Borussia Mönchengladbach gefahren, 36 Jahre lang. 260 Kilometer hin, 260 Kilometer zurück. Ab und an fährt sie immer noch hin. Später entdeckte sie ihre Liebe zu Mainz 05, das ist von Gau-Odernheim in Rheinhessen, wo sie lebt, auch nicht so weit. Zeitweise hatte sie Dauerkarten für beide Klubs. Wenn gerade kein Spiel ansteht, ist sie mit dem heimischen Verein TSV 1881 unterwegs. Dazu kommen regelmäßig Besuche der Nationalmannschaft – der Männer wie der Frauen. „Man kann schon sagen, dass ich fußballverrückt bin“, sagt die 57-Jährige. Dass sie bereits kurz nach dessen Gründung 2003 dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola beitrat, war eigentlich nur logisch. „Und es ist toll, dass die Frauen jetzt noch mehr Unterstützung erfahren.“ Je mehr Fans, desto besser.

Schon als Kind nahm ihr Vater sie zu Spielen mit, mit einem Bekannten fuhr sie 1965 zum Entscheidungsspiel um den Bundesliga-Aufstieg zwischen Wormatia Worms und Borussia Mönchengladbach mit. Die zwölfjährige Anne sah Günter Netzer spielen und wurde Borussia-Fan. Selbst gekickt hatte sie vorher schon. Mit ihren Brüdern und Jungen aus der Nachbarschaft. „Auf dem Schulhof durfte ich damals mitmachen, im Fußballverein nicht. Das war damals leider so“, sagt sie. In den 70er Jahren schließlich gründeten sie und einige Mitstreiter die Frauen-Mannschaft des TSV 1881 Gau-Odernheim. Anne Fröder war zunächst Abwehrspielerin, später Mittelstürmerin, „das lag mir mehr“. Im Verein engagierte sie sich obendrein als Trainerin und Jugendleiterin.

Immer so nah wie möglich dabei sein, dass war schon immer ihr Ziel. 1974 sah sie Deutschland in München Weltmeister werden, 2:1 gegen die Niederlande. Um an Tickets zu kommen, standen sie und einige Bekannte beim DFB, dessen Zentrale sich damals noch im Frankfurter Stadtteil Bockenheim befand, in der Schlange. Montagmorgens begann der Vorverkauf. Sonntags warteten die Ersten schon. „Wir haben uns abgewechselt, alle paar Stunden war ein anderer von uns an der Reihe“, sagt Anne Fröder. Wer Pause hatte, durfte ins Auto und sich schlafen legen. Lohn der Mühen: Karten für alle deutschen Spiele.

2006 war sie wieder in München, im neuen Stadion, diesmal hatte sie die Tickets online bestellt, und diesmal gewannen die Deutschen mit 2:0 gegen die Schweden. Die anderen Spiele verfolgte sie auf der Fanmeile in Kaiserslautern, Frankfurt/Main oder Berlin. Wenn Pflichtspiele in Deutschland anstehen, ist sie immer noch meistens live Ort.

Seit sie nicht mehr berufstätig ist, geht sie auch regelmäßig mit der Frauen-Nationalmannschaft auf Tour, beim Algarve-Cup war sie schon ein paarmal, auch bei großen Turnieren. Mit WM-OK-Präsidentin Steffi Jones ist sie per Du, und nach dem Gewinn des EM-Titels 2009 in Finnland durfte sie zusammen mit den Spielerinnen in der Disko Tiger Club in Helsinki feiern. 20 Jahre hatte sie auch schon einen EM-Titel bejubelt, als die Frauen in Osnabrück Norwegen mit 4:1 schlugen. Silvia Neid spielte damals im Mittelfeld.

Früher, sagt Anne Fröder, sei auch die Nähe zu den Spielern und Spielerinnen noch größer gewesen. „Das hat sich schon ein wenig geändert, seit das Fernsehen im verstärkt eingestiegen ist“, sagt sie. Andererseits bekommt sie auch mehr Spiele zu sehen als vorher. Natürlich ist sie bei der WM live dabei. „Ich habe bereits Karten für die Städteserien Frankfurt und Mönchengladbach gekauft“, sagt sie. Wie man Titel feiert, das weiß sie schon, „und der in Deutschland, der wäre etwas ganz Besonderes. Ich freue mich schon sehr auf das Turnier“.