Frankfurts Küver nach Comeback: "Den Autopiloten eingestellt"

Camilla Küver, Abwehrspielerin bei Eintracht Frankfurt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, hat bei ihrem Startelfdebüt nach überstandenem Kreuzbandriss im Spiel bei der SGS Essen (4:0) per Kopf zur frühen 1:0-Führung getroffen. Im DFB.de-Interview spricht die 19 Jahre alte Abiturientin mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Leidenszeit, ihren Spitznamen "Mille" und ein neues Körperbewusstsein.

DFB.de: Ihr Startelfdebüt nach dem überstandenen Kreuzbandriss hätte mit dem 4:0 bei SGS Essen wohl kaum besser laufen können. Wie würden Sie Ihre Gefühlswelt nach Ihrem Führungstreffer beschreiben, Frau Küver?

Camilla Küver: Nach dem Tor herrschte bei mir pure Freude. Ich konnte es nur schwer einordnen, weil der Treffer bereits nach drei Minuten fiel und alles doch sehr schnell ging. (lacht) Es war der perfekte Einstand und hätte nicht besser laufen können. Für mich persönlich war es super schön, nach knapp elf Monaten Pause erstmals wieder in der Anfangsformation zu stehen. Jetzt heißt es, mich im Training zu beweisen, um hoffentlich immer wieder von Beginn an spielen zu dürfen.

DFB.de: Wie sind die Reaktionen in Ihrem persönlichen Umfeld ausgefallen?

Küver: Mein Handy stand nach dem Spiel nicht mehr still. Viele Leute hatten sich für mich mitgefreut und mir Glückwünsche per WhatsApp übermittelt. Das tat nach der langen Leidenszeit richtig gut.

DFB.de: Während Ihrer Karriere war es für Sie die erste große schwere Verletzung. Zuvor hatten Sie sich bereits einen Stammplatz erkämpft. Wie sind Sie damit in den zurückliegenden Monaten umgegangen?

Küver: Es gab viele Aufs und Abs. Größtenteils würde ich aber sagen, dass ich recht positiv damit umgegangen bin. In dieser Zeit habe ich meinen Körper durch das Training zum Muskelaufbau noch besser kennengelernt. Ich wollte optimal vorbereitet sein, damit mir solche Verletzungen nicht noch einmal passieren.

DFB.de: War es schwierig, sich immer wieder zu motivieren?

Küver: Es war nicht immer ganz leicht, weil es auch schwierige Phasen gab. Dann habe ich aber so etwas wie meinen Autopiloten eingestellt, nicht so viel nachgedacht, sondern mein Ding durchgezogen.

DFB.de: Wie sehr haben Sie den Fußball während Ihrer schweren Verletzung vermisst?

Küver: Während meiner Zwangspause habe ich mein Abitur gemacht, hatte damit doch recht viel zu tun. Von daher hatte die Verletzung vielleicht auch etwas Gutes. Daneben habe ich jedoch immer versucht, so nahe wie möglich bei der Mannschaft zu sein.

DFB.de: Wie sehr hat Ihnen geholfen, dass Sie zwischenzeitlich in der zweiten Mannschaft in der 2. Frauen-Bundesliga Wettkampfpraxis sammeln konnten?

Küver: Ich bin sehr froh, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Die Technik und das Ballgefühl schnell wieder zu erlangen, standen dabei besonders im Fokus. Unter dem Strich kann kein Training Spielpraxis ersetzen.

DFB.de: Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie in Essen in die Startelf rücken würden?

Küver: Es hatte sich bereits angedeutet, da Verena Hanshaw in den Tagen zuvor erkältet war. Ich hatte darauf gehofft, dass ich nachrücken könnte, wollte mich im Training bestmöglich anbieten. Ich bin froh, dass es geklappt hat.

DFB.de: Was war beim deutlichen 4:0-Auswärtserfolg entscheidend? Hat auch der Platzverweis von Essens Abwehrspielerin Jacqueline Meißner eine wichtige Rolle gespielt?

Küver: Eine Rote Karte schwächt und hat in den meisten Fällen negative Auswirkungen für die gegnerische Mannschaft. Wir hatten aber bereits vor dem Platzverweis die Partie ganz gut im Griff. Am Ende hat man deutlich gesehen, dass wir eine Spielerin mehr auf dem Platz hatten, weil die SGS Essen fast ausschließlich Defensivarbeit leisten musste.

DFB.de: Von Ihren Mitspielerinnen werden Sie "Mille" und nicht - wie man vielleicht erwarten könnte - "Queen" gerufen. Was hat das mit Ihrem Spitznamen auf sich?

Küver: Lange Zeit hatte ich überhaupt keinen Spitznamen. Seit geraumer Zeit werde ich in Frankfurt "Mille" genannt, weil sich dieser Name besser auf dem Fußballplatz rufen lässt. (lacht)

DFB.de: Dass Ihnen der Führungstreffer in Essen per Kopfball gelang, ist kein Zufall. Sie gelten als besonders kopfballstark. Ist das ein besonderes Talent oder antrainiert?

Küver: Ich bin mit 1,84 Metern oft eine der längsten Spielerinnen auf dem Platz und habe an mich selbst den Anspruch, dass ich bei jeder Standardsituation meine Stärken einbringen kann. Meine Kopfballstärke will ich im Training weiter verbessern, damit wir als Mannschaft noch mehr davon profitieren können.

DFB.de: Wo sehen Sie grundsätzlich Ihre weiteren Stärken und in welchen Bereichen müssen Sie sich noch steigern?

Küver: Ich bin zweikampfstark, kann mich aufgrund meiner Physis und Schnelligkeit sehr gut durchsetzen. Außerdem will ich durch meine offensive Spielweise möglichst an jeder Aktion beteiligt sein. Ich will auf der Außenbahn aber manchmal zu oft mit dem Kopf durch die Wand, anstatt andere und bessere Lösungen zu suchen. Daran arbeite ich.

DFB.de: Die Konkurrenz im Kader ist groß. Wie sehen Sie aktuell Ihre Rolle?

Küver: Wir haben in der Tat eine hohe Qualität im Kader, was sich bei jeder Trainingseinheit bemerkbar macht. Daher herrscht untereinander ein intensiver Konkurrenzkampf, der wiederum für den sportlichen Erfolg sehr wichtig ist. Das tut uns als Mannschaft gut und wir profitieren unter dem Strich alle davon.

DFB.de: Die Eintracht hat nach vier Spieltagen zehn von zwölf möglichen Punkten auf dem Konto, hält Anschluss an die Spitze. Was zeichnet das Team in dieser Saison aus?

Küver: Gegenüber den zurückliegenden Jahren sind wir jetzt noch besser in der Lage, den Ball laufen zu lassen - auch in Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Wir können uns mittlerweile häufiger mal einen Gegner zurechtlegen. In unserem Team herrscht eine sehr gute Stimmung, was auch damit zu tun hat, dass die meisten Spielerinnen sich schon sehr lange kennen und zusammenspielen.

DFB.de: Der Vorsprung vor Platz vier beträgt zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison immerhin schon vier Punkte. Gibt das noch mehr Sicherheit?

Küver: Den guten Saisonstart sollten wir nach vier Spieltagen nicht überbewerten. Wir müssen weiterhin fokussiert bleiben. Sonst bringt uns der gute Start gar nichts.

DFB.de: Im Eröffnungsspiel erkämpfte Ihr Team vor mehr als 23.000 Zuschauer*innen ein 0:0 gegen den FC Bayern München. Kann die Eintracht sogar den Meisterschaftsfavoriten VfL Wolfsburg und eben Bayern München Paroli bieten und den Titel streitig machen?

Küver: Das Auftaktspiel in der großen Arena bestreiten zu dürfen, war zunächst einmal ein sehr schönes Gefühl, weil die meisten von uns noch nie vor einer so großen Kulisse gespielt hatten. Allgemein wächst die Wertschätzung für den Frauenfußball. Dadurch steigt auch unser Selbstbewusstsein und wir freuen uns, dass wir unser Können vor mehr Fans zeigen dürfen. Fakt ist: Der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München sind extrem stark. Aber wir wollen jeden Gegner ärgern und möglichst in jedem Spiel punkten.

DFB.de: Während Wolfsburg und Bayern München am kommenden Sonntag direkt aufeinandertreffen, steht für die Eintracht die Partie gegen Aufsteiger MSV Duisburg an. Was ist gefordert, um die Serie weiter auszubauen und damit auf Platz zwei zu klettern?

Küver: Gegen den MSV Duisburg streben wir die nächsten drei Punkte an. Wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen, bin ich guter Dinge.

DFB.de: Ihr bislang wohl wichtigstes Tor erzielten Sie 2021 im Alter von gerade einmal 17 Jahren im Halbfinale des DFB-Pokals zum 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Küver: Im Spiel hatte ich meinen Treffer und die Bedeutung des Tores gar nicht richtig wahrnehmen können. Ich hatte mich vor allem deshalb besonders gefreut, weil ich am Freiburger Führungstreffer nicht ganz unbeteiligt war und meinen Fehler durch den Siegtreffer ausgleichen konnte.

DFB.de: Das Pokalendspiel in Köln ging gegen den VfL Wolfsburg nach Verlängerung 0:1 verloren. Was haben Sie daraus gelernt?

Küver: Das Finale war für uns alle ein absolutes Highlight. Solche Erlebnisse schweißen eine Mannschaft noch enger zusammen. Die Enttäuschung war riesengroß. Aber wir haben auch gemerkt, wie nah wir gegen den großen Favoriten dran waren.

DFB.de: Auch in dieser Spielzeit ist Eintracht Frankfurt noch im DFB-Pokal der Frauen im Rennen. Wie schätzen Sie die Aufgabe im Achtelfinale bei RB Leipzig ein?

Küver: Ich gehe davon aus, dass uns Leipzig alles abverlangen wird. Hoffentlich gelingt es uns genauso gut wie vor zwei Jahren, als wir uns 4:0 in Leipzig durchsetzen konnten.

DFB.de: Sie haben für Deutschland in sämtlichen U-Nationalmannschaften gespielt. Ist es auch Ihr erklärtes Ziel, den Sprung zu den DFB-Frauen zu schaffen?

Küver: Es war schon immer mein Traum, irgendwann für die deutsche Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Ich bin noch jung, mache mir keinen Stress und es wäre super, wenn es klappen würde. In erster Linie ist mein Fokus auf Eintracht Frankfurt gerichtet. Alles andere wird sich ergeben.

[mspw]

Camilla Küver, Abwehrspielerin bei Eintracht Frankfurt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, hat bei ihrem Startelfdebüt nach überstandenem Kreuzbandriss im Spiel bei der SGS Essen (4:0) per Kopf zur frühen 1:0-Führung getroffen. Im DFB.de-Interview spricht die 19 Jahre alte Abiturientin mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Leidenszeit, ihren Spitznamen "Mille" und ein neues Körperbewusstsein.

DFB.de: Ihr Startelfdebüt nach dem überstandenen Kreuzbandriss hätte mit dem 4:0 bei SGS Essen wohl kaum besser laufen können. Wie würden Sie Ihre Gefühlswelt nach Ihrem Führungstreffer beschreiben, Frau Küver?

Camilla Küver: Nach dem Tor herrschte bei mir pure Freude. Ich konnte es nur schwer einordnen, weil der Treffer bereits nach drei Minuten fiel und alles doch sehr schnell ging. (lacht) Es war der perfekte Einstand und hätte nicht besser laufen können. Für mich persönlich war es super schön, nach knapp elf Monaten Pause erstmals wieder in der Anfangsformation zu stehen. Jetzt heißt es, mich im Training zu beweisen, um hoffentlich immer wieder von Beginn an spielen zu dürfen.

DFB.de: Wie sind die Reaktionen in Ihrem persönlichen Umfeld ausgefallen?

Küver: Mein Handy stand nach dem Spiel nicht mehr still. Viele Leute hatten sich für mich mitgefreut und mir Glückwünsche per WhatsApp übermittelt. Das tat nach der langen Leidenszeit richtig gut.

DFB.de: Während Ihrer Karriere war es für Sie die erste große schwere Verletzung. Zuvor hatten Sie sich bereits einen Stammplatz erkämpft. Wie sind Sie damit in den zurückliegenden Monaten umgegangen?

Küver: Es gab viele Aufs und Abs. Größtenteils würde ich aber sagen, dass ich recht positiv damit umgegangen bin. In dieser Zeit habe ich meinen Körper durch das Training zum Muskelaufbau noch besser kennengelernt. Ich wollte optimal vorbereitet sein, damit mir solche Verletzungen nicht noch einmal passieren.

DFB.de: War es schwierig, sich immer wieder zu motivieren?

Küver: Es war nicht immer ganz leicht, weil es auch schwierige Phasen gab. Dann habe ich aber so etwas wie meinen Autopiloten eingestellt, nicht so viel nachgedacht, sondern mein Ding durchgezogen.

DFB.de: Wie sehr haben Sie den Fußball während Ihrer schweren Verletzung vermisst?

Küver: Während meiner Zwangspause habe ich mein Abitur gemacht, hatte damit doch recht viel zu tun. Von daher hatte die Verletzung vielleicht auch etwas Gutes. Daneben habe ich jedoch immer versucht, so nahe wie möglich bei der Mannschaft zu sein.

DFB.de: Wie sehr hat Ihnen geholfen, dass Sie zwischenzeitlich in der zweiten Mannschaft in der 2. Frauen-Bundesliga Wettkampfpraxis sammeln konnten?

Küver: Ich bin sehr froh, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Die Technik und das Ballgefühl schnell wieder zu erlangen, standen dabei besonders im Fokus. Unter dem Strich kann kein Training Spielpraxis ersetzen.

DFB.de: Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie in Essen in die Startelf rücken würden?

Küver: Es hatte sich bereits angedeutet, da Verena Hanshaw in den Tagen zuvor erkältet war. Ich hatte darauf gehofft, dass ich nachrücken könnte, wollte mich im Training bestmöglich anbieten. Ich bin froh, dass es geklappt hat.

DFB.de: Was war beim deutlichen 4:0-Auswärtserfolg entscheidend? Hat auch der Platzverweis von Essens Abwehrspielerin Jacqueline Meißner eine wichtige Rolle gespielt?

Küver: Eine Rote Karte schwächt und hat in den meisten Fällen negative Auswirkungen für die gegnerische Mannschaft. Wir hatten aber bereits vor dem Platzverweis die Partie ganz gut im Griff. Am Ende hat man deutlich gesehen, dass wir eine Spielerin mehr auf dem Platz hatten, weil die SGS Essen fast ausschließlich Defensivarbeit leisten musste.

DFB.de: Von Ihren Mitspielerinnen werden Sie "Mille" und nicht - wie man vielleicht erwarten könnte - "Queen" gerufen. Was hat das mit Ihrem Spitznamen auf sich?

Küver: Lange Zeit hatte ich überhaupt keinen Spitznamen. Seit geraumer Zeit werde ich in Frankfurt "Mille" genannt, weil sich dieser Name besser auf dem Fußballplatz rufen lässt. (lacht)

DFB.de: Dass Ihnen der Führungstreffer in Essen per Kopfball gelang, ist kein Zufall. Sie gelten als besonders kopfballstark. Ist das ein besonderes Talent oder antrainiert?

Küver: Ich bin mit 1,84 Metern oft eine der längsten Spielerinnen auf dem Platz und habe an mich selbst den Anspruch, dass ich bei jeder Standardsituation meine Stärken einbringen kann. Meine Kopfballstärke will ich im Training weiter verbessern, damit wir als Mannschaft noch mehr davon profitieren können.

DFB.de: Wo sehen Sie grundsätzlich Ihre weiteren Stärken und in welchen Bereichen müssen Sie sich noch steigern?

Küver: Ich bin zweikampfstark, kann mich aufgrund meiner Physis und Schnelligkeit sehr gut durchsetzen. Außerdem will ich durch meine offensive Spielweise möglichst an jeder Aktion beteiligt sein. Ich will auf der Außenbahn aber manchmal zu oft mit dem Kopf durch die Wand, anstatt andere und bessere Lösungen zu suchen. Daran arbeite ich.

DFB.de: Die Konkurrenz im Kader ist groß. Wie sehen Sie aktuell Ihre Rolle?

Küver: Wir haben in der Tat eine hohe Qualität im Kader, was sich bei jeder Trainingseinheit bemerkbar macht. Daher herrscht untereinander ein intensiver Konkurrenzkampf, der wiederum für den sportlichen Erfolg sehr wichtig ist. Das tut uns als Mannschaft gut und wir profitieren unter dem Strich alle davon.

DFB.de: Die Eintracht hat nach vier Spieltagen zehn von zwölf möglichen Punkten auf dem Konto, hält Anschluss an die Spitze. Was zeichnet das Team in dieser Saison aus?

Küver: Gegenüber den zurückliegenden Jahren sind wir jetzt noch besser in der Lage, den Ball laufen zu lassen - auch in Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Wir können uns mittlerweile häufiger mal einen Gegner zurechtlegen. In unserem Team herrscht eine sehr gute Stimmung, was auch damit zu tun hat, dass die meisten Spielerinnen sich schon sehr lange kennen und zusammenspielen.

DFB.de: Der Vorsprung vor Platz vier beträgt zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison immerhin schon vier Punkte. Gibt das noch mehr Sicherheit?

Küver: Den guten Saisonstart sollten wir nach vier Spieltagen nicht überbewerten. Wir müssen weiterhin fokussiert bleiben. Sonst bringt uns der gute Start gar nichts.

DFB.de: Im Eröffnungsspiel erkämpfte Ihr Team vor mehr als 23.000 Zuschauer*innen ein 0:0 gegen den FC Bayern München. Kann die Eintracht sogar den Meisterschaftsfavoriten VfL Wolfsburg und eben Bayern München Paroli bieten und den Titel streitig machen?

Küver: Das Auftaktspiel in der großen Arena bestreiten zu dürfen, war zunächst einmal ein sehr schönes Gefühl, weil die meisten von uns noch nie vor einer so großen Kulisse gespielt hatten. Allgemein wächst die Wertschätzung für den Frauenfußball. Dadurch steigt auch unser Selbstbewusstsein und wir freuen uns, dass wir unser Können vor mehr Fans zeigen dürfen. Fakt ist: Der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München sind extrem stark. Aber wir wollen jeden Gegner ärgern und möglichst in jedem Spiel punkten.

DFB.de: Während Wolfsburg und Bayern München am kommenden Sonntag direkt aufeinandertreffen, steht für die Eintracht die Partie gegen Aufsteiger MSV Duisburg an. Was ist gefordert, um die Serie weiter auszubauen und damit auf Platz zwei zu klettern?

Küver: Gegen den MSV Duisburg streben wir die nächsten drei Punkte an. Wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen, bin ich guter Dinge.

DFB.de: Ihr bislang wohl wichtigstes Tor erzielten Sie 2021 im Alter von gerade einmal 17 Jahren im Halbfinale des DFB-Pokals zum 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Küver: Im Spiel hatte ich meinen Treffer und die Bedeutung des Tores gar nicht richtig wahrnehmen können. Ich hatte mich vor allem deshalb besonders gefreut, weil ich am Freiburger Führungstreffer nicht ganz unbeteiligt war und meinen Fehler durch den Siegtreffer ausgleichen konnte.

DFB.de: Das Pokalendspiel in Köln ging gegen den VfL Wolfsburg nach Verlängerung 0:1 verloren. Was haben Sie daraus gelernt?

Küver: Das Finale war für uns alle ein absolutes Highlight. Solche Erlebnisse schweißen eine Mannschaft noch enger zusammen. Die Enttäuschung war riesengroß. Aber wir haben auch gemerkt, wie nah wir gegen den großen Favoriten dran waren.

DFB.de: Auch in dieser Spielzeit ist Eintracht Frankfurt noch im DFB-Pokal der Frauen im Rennen. Wie schätzen Sie die Aufgabe im Achtelfinale bei RB Leipzig ein?

Küver: Ich gehe davon aus, dass uns Leipzig alles abverlangen wird. Hoffentlich gelingt es uns genauso gut wie vor zwei Jahren, als wir uns 4:0 in Leipzig durchsetzen konnten.

DFB.de: Sie haben für Deutschland in sämtlichen U-Nationalmannschaften gespielt. Ist es auch Ihr erklärtes Ziel, den Sprung zu den DFB-Frauen zu schaffen?

Küver: Es war schon immer mein Traum, irgendwann für die deutsche Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Ich bin noch jung, mache mir keinen Stress und es wäre super, wenn es klappen würde. In erster Linie ist mein Fokus auf Eintracht Frankfurt gerichtet. Alles andere wird sich ergeben.

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