Frankfurts Kirchberger: "Für solche Momente spielen wir Fußball"

Im Halbfinale des DFB-Pokals der Frauen empfängt Rekordpokalsieger Eintracht Frankfurt heute (ab 13 Uhr, im Livestream auf hessenschau.de) den Ligakonkurrenten SC Freiburg. Die Hessinnen holten zwischen 1999 und 2014 neunmal den "Pott". Im DFB.de-Interview spricht Frankfurts österreichische Nationalspielerin Virginia Kirchberger mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Duell mit ihrem Ex-Klub.

DFB.de: Was war Ihr erster Gedanke, als feststand, dass Sie mit der Eintracht im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Ihren Ex-Klub SC Freiburg um den Einzug in das Endspiel kämpfen werden, Frau Kirchberger?

Virginia Kirchberger: Vorfreude pur! Ich habe mich in Freiburg mit allen gut verstanden, stehe immer noch mit einigen Mädels per WhatsApp im ständigen Kontakt.

DFB.de: Mit welcher Gefühlslage werden Sie die Partie angehen?

Kirchberger: Sicherlich werde ich angespannter und etwas nervöser in diese Partie gehen als sonst. Aber wir wollen unbedingt ins Finale, dafür werde ich alles tun. Ich freue mich extrem auf diese Herausforderung. Ich hoffe, es wird ein richtig tolles Spiel.

DFB.de: Auch für die deutsche Nationaltorhüterin Merle Frohms, mit der Sie vor der Saison gemeinsam von Freiburg nach Frankfurt gewechselt waren, ist es eine besondere Partie. Wieviel Raum hat das Pokalduell bei den Gesprächen in der Kabine eingenommen?

Kirchberger: Ehrlich gesagt, haben wir uns darüber bislang nur wenig ausgetauscht. Der SC Freiburg verfolgt dasselbe Ziel wie wir. Die Freundschaften müssen für 90 oder sogar 120 Minuten ruhen. (lacht) Wir tun gut daran, wenn wir die Partie so behandeln wie gegen jeden anderen Gegner auch.

DFB.de: In der Meisterschaft gab es am 7. Spieltag gegen Ihren früheren Verein eine 0:1-Heimniederlage. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diese Partie?

Kirchberger: Wir sind früh in Rückstand geraten und hatten in der 90. Minute den Ausgleich durch einen verschossenen Handelfmeter verpasst. Wir waren während der gesamten Partie spielbestimmend. Freiburg hat jedoch gut verteidigt und uns vor Probleme gestellt. Obwohl wir eine gute Leistung abgeliefert hatten, sind wir als Verlierer vom Platz gegangen. Das ist uns in dieser Saison leider schon mehrfach passiert.

DFB.de: Was muss im Pokalduell besser gemacht werden?

Kirchberger: Gegen den SC Freiburg müssen wir als Team konzentriert und konsequent verteidigen. Unser Umschaltspiel ist gut, deshalb sind wir selbst im Duell mit dem souveränen Spitzenreiter FC Bayern München zu Torchancen gekommen. Heute wird es darauf ankommen, dass wir unsere Möglichkeiten auch effektiv nutzen.

DFB.de: Trotz des jüngsten 3:0-Heimsieges gegen den MSV Duisburg steht für die Eintracht in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga lediglich Platz sieben zu Buche. Wo liegen die Gründe, dass es in der Meisterschaft nicht wie gewünscht läuft?

Kirchberger: Wie schon gesagt: Wir waren in dieser Saison selten die schlechtere Mannschaft, haben aber viele Punkte unnötig liegengelassen. Wir befinden uns in einem Lernprozess, mit dem wir als junges Team wachsen und umgehen müssen. Wir müssen jetzt einfach dranbleiben, weiter hart an uns arbeiten und noch das Beste aus der Saison herausholen.

DFB.de: Könnte eine Finalteilnahme im DFB-Pokal am 30. Mai im Kölner RheinEnergieStadion oder gar der Titelgewinn eine besondere Entschädigung für die bislang eher verkorkste Saison sein?

Kirchberger: Entschädigung ist ein großes Wort. (lacht) Keine Frage: Für jede Spielerin wäre eine Finalteilnahme eine große Belohnung für die geleistete Arbeit und der Titelgewinn erst recht etwas, auf das wir stolz sein könnten. Das wäre ein Traum.

DFB.de: Was kann das Team aus den vorherigen Ligaspielen für die Pokalpartie mitnehmen?

Kirchberger: Beim 2:3 in Leverkusen hatten wir nach dem frühen Rückstand die Partie gedreht, was für die Moral der Mannschaft spricht. Nach dem vergebenen Handelfmeter zur möglichen 3:1-Führung haben wir das Spiel jedoch unnötig aus der Hand gegeben. Wir lassen uns hinten reindrängen und verlieren die Partie durch ein Eigentor. Das spiegelt ein wenig den gesamten Saisonverlauf wider. Die vielen unglücklichen Situationen müssen wir aufarbeiten, aus diesen Erfahrungen lernen und es im Pokalspiel besser machen. Dass wir am Mittwoch mit dem 3:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg noch einmal Selbstvertrauen tanken konnten, ist natürlich positiv. Unsere Mannschaft hat auf jeden Fall das Zeug, um den SC Freiburg zu bezwingen.

DFB.de: Was zeichnet Eintracht Frankfurt besonders aus?

Kirchberger: Wir sind ein cooles, hungriges Team, das sich stetig weiterentwickeln will. Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut, verfolgen alle die gleichen Ziele und arbeiten hart dafür.

DFB.de: Im Frankfurter Kader stehen neben Ihnen mit Verena Aschauer, Laura Feiersinger und Barbara Dunst noch drei weitere Spielerinnen aus Österreich. Hat die "Austria-Connection" Ihnen den Wechsel in die Main-Metropole leichter gemacht?

Kirchberger: Ja, schon! Ich finde es ist grundsätzlich immer leichter, wenn man bereits jemanden aus der Mannschaft kennt. Aber auch die anderen Mädels haben mir den Einstieg extrem leicht gemacht. Verena ist meine beste Freundin. Wir kommen beide aus Wien und haben unseren eigenen "Schmäh". (lacht)

DFB.de: 2019 standen Sie mit dem SC Freiburg bereits im Finale des DFB-Pokals, unterlagen dem Seriensieger VfL Wolfsburg knapp 0:1. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran und was würde Ihnen der Gewinn des DFB-Pokals bedeuten?

Kirchberger: Es war schon ein unglaubliches Gefühl, in Köln vor 17.000 Zuschauer*innen zu spielen. Wir sind damals richtig gut in die Partie gekommen, hatten es leider verpasst, in Führung zu gehen, und verloren durch einen Treffer von Ewa Pajor. Es flossen Tränen, aber der Stolz über das Erreichte war am Ende größer als die Enttäuschung. Der Titelgewinn wäre eine super Sache - für solche Momente spielen wir Fußball und trainieren jeden Tag.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Kirchberger: Natürlich will ich ins Pokalfinale und mit der Eintracht in der Liga die bestmögliche Platzierung erreichen. Mit der österreichischen Nationalmannschaft haben wir uns für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in England qualifiziert. Auch da möchte ich dabei sein und eine gute Rolle spielen.

[mspw]

Im Halbfinale des DFB-Pokals der Frauen empfängt Rekordpokalsieger Eintracht Frankfurt heute (ab 13 Uhr, im Livestream auf hessenschau.de) den Ligakonkurrenten SC Freiburg. Die Hessinnen holten zwischen 1999 und 2014 neunmal den "Pott". Im DFB.de-Interview spricht Frankfurts österreichische Nationalspielerin Virginia Kirchberger mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Duell mit ihrem Ex-Klub.

DFB.de: Was war Ihr erster Gedanke, als feststand, dass Sie mit der Eintracht im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Ihren Ex-Klub SC Freiburg um den Einzug in das Endspiel kämpfen werden, Frau Kirchberger?

Virginia Kirchberger: Vorfreude pur! Ich habe mich in Freiburg mit allen gut verstanden, stehe immer noch mit einigen Mädels per WhatsApp im ständigen Kontakt.

DFB.de: Mit welcher Gefühlslage werden Sie die Partie angehen?

Kirchberger: Sicherlich werde ich angespannter und etwas nervöser in diese Partie gehen als sonst. Aber wir wollen unbedingt ins Finale, dafür werde ich alles tun. Ich freue mich extrem auf diese Herausforderung. Ich hoffe, es wird ein richtig tolles Spiel.

DFB.de: Auch für die deutsche Nationaltorhüterin Merle Frohms, mit der Sie vor der Saison gemeinsam von Freiburg nach Frankfurt gewechselt waren, ist es eine besondere Partie. Wieviel Raum hat das Pokalduell bei den Gesprächen in der Kabine eingenommen?

Kirchberger: Ehrlich gesagt, haben wir uns darüber bislang nur wenig ausgetauscht. Der SC Freiburg verfolgt dasselbe Ziel wie wir. Die Freundschaften müssen für 90 oder sogar 120 Minuten ruhen. (lacht) Wir tun gut daran, wenn wir die Partie so behandeln wie gegen jeden anderen Gegner auch.

DFB.de: In der Meisterschaft gab es am 7. Spieltag gegen Ihren früheren Verein eine 0:1-Heimniederlage. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diese Partie?

Kirchberger: Wir sind früh in Rückstand geraten und hatten in der 90. Minute den Ausgleich durch einen verschossenen Handelfmeter verpasst. Wir waren während der gesamten Partie spielbestimmend. Freiburg hat jedoch gut verteidigt und uns vor Probleme gestellt. Obwohl wir eine gute Leistung abgeliefert hatten, sind wir als Verlierer vom Platz gegangen. Das ist uns in dieser Saison leider schon mehrfach passiert.

DFB.de: Was muss im Pokalduell besser gemacht werden?

Kirchberger: Gegen den SC Freiburg müssen wir als Team konzentriert und konsequent verteidigen. Unser Umschaltspiel ist gut, deshalb sind wir selbst im Duell mit dem souveränen Spitzenreiter FC Bayern München zu Torchancen gekommen. Heute wird es darauf ankommen, dass wir unsere Möglichkeiten auch effektiv nutzen.

DFB.de: Trotz des jüngsten 3:0-Heimsieges gegen den MSV Duisburg steht für die Eintracht in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga lediglich Platz sieben zu Buche. Wo liegen die Gründe, dass es in der Meisterschaft nicht wie gewünscht läuft?

Kirchberger: Wie schon gesagt: Wir waren in dieser Saison selten die schlechtere Mannschaft, haben aber viele Punkte unnötig liegengelassen. Wir befinden uns in einem Lernprozess, mit dem wir als junges Team wachsen und umgehen müssen. Wir müssen jetzt einfach dranbleiben, weiter hart an uns arbeiten und noch das Beste aus der Saison herausholen.

DFB.de: Könnte eine Finalteilnahme im DFB-Pokal am 30. Mai im Kölner RheinEnergieStadion oder gar der Titelgewinn eine besondere Entschädigung für die bislang eher verkorkste Saison sein?

Kirchberger: Entschädigung ist ein großes Wort. (lacht) Keine Frage: Für jede Spielerin wäre eine Finalteilnahme eine große Belohnung für die geleistete Arbeit und der Titelgewinn erst recht etwas, auf das wir stolz sein könnten. Das wäre ein Traum.

DFB.de: Was kann das Team aus den vorherigen Ligaspielen für die Pokalpartie mitnehmen?

Kirchberger: Beim 2:3 in Leverkusen hatten wir nach dem frühen Rückstand die Partie gedreht, was für die Moral der Mannschaft spricht. Nach dem vergebenen Handelfmeter zur möglichen 3:1-Führung haben wir das Spiel jedoch unnötig aus der Hand gegeben. Wir lassen uns hinten reindrängen und verlieren die Partie durch ein Eigentor. Das spiegelt ein wenig den gesamten Saisonverlauf wider. Die vielen unglücklichen Situationen müssen wir aufarbeiten, aus diesen Erfahrungen lernen und es im Pokalspiel besser machen. Dass wir am Mittwoch mit dem 3:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg noch einmal Selbstvertrauen tanken konnten, ist natürlich positiv. Unsere Mannschaft hat auf jeden Fall das Zeug, um den SC Freiburg zu bezwingen.

DFB.de: Was zeichnet Eintracht Frankfurt besonders aus?

Kirchberger: Wir sind ein cooles, hungriges Team, das sich stetig weiterentwickeln will. Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut, verfolgen alle die gleichen Ziele und arbeiten hart dafür.

DFB.de: Im Frankfurter Kader stehen neben Ihnen mit Verena Aschauer, Laura Feiersinger und Barbara Dunst noch drei weitere Spielerinnen aus Österreich. Hat die "Austria-Connection" Ihnen den Wechsel in die Main-Metropole leichter gemacht?

Kirchberger: Ja, schon! Ich finde es ist grundsätzlich immer leichter, wenn man bereits jemanden aus der Mannschaft kennt. Aber auch die anderen Mädels haben mir den Einstieg extrem leicht gemacht. Verena ist meine beste Freundin. Wir kommen beide aus Wien und haben unseren eigenen "Schmäh". (lacht)

DFB.de: 2019 standen Sie mit dem SC Freiburg bereits im Finale des DFB-Pokals, unterlagen dem Seriensieger VfL Wolfsburg knapp 0:1. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran und was würde Ihnen der Gewinn des DFB-Pokals bedeuten?

Kirchberger: Es war schon ein unglaubliches Gefühl, in Köln vor 17.000 Zuschauer*innen zu spielen. Wir sind damals richtig gut in die Partie gekommen, hatten es leider verpasst, in Führung zu gehen, und verloren durch einen Treffer von Ewa Pajor. Es flossen Tränen, aber der Stolz über das Erreichte war am Ende größer als die Enttäuschung. Der Titelgewinn wäre eine super Sache - für solche Momente spielen wir Fußball und trainieren jeden Tag.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Kirchberger: Natürlich will ich ins Pokalfinale und mit der Eintracht in der Liga die bestmögliche Platzierung erreichen. Mit der österreichischen Nationalmannschaft haben wir uns für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in England qualifiziert. Auch da möchte ich dabei sein und eine gute Rolle spielen.

###more###