Frankfurts Dunst: "Ein Schlüsselspiel, aber kein Endspiel"

Welches Team steht nach dem 17. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf Platz drei, der am Saisonende die Teilnahme am internationalen Geschäft bedeutet? Das wird am Samstag (ab 13 Uhr, live bei MagentaSport und sportschau.de) zwischen Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim geklärt. Im DFB.de-Interview spricht Frankfurts Barbara Dunst (25) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Topspiel.

DFB.de: Wie schwierig war es, die kurzfristige Absage des Auswärtsspiels beim MSV Duisburg wegzustecken, Frau Dunst?

Barbara Dunst: Wir waren schon in Duisburg vor Ort, waren alle heiß auf das Spiel. Von daher ist es für alle Beteiligten blöd gelaufen. Die Sache war aber schnell abgehakt. Gegen das Wetter können wir schließlich nichts ausrichten. Wir machen jetzt das Beste aus der Situation. Am Montag haben wir direkt mit einer sehr guten Trainingseinheit die Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim begonnen.

DFB.de: Die TSG, der direkte Konkurrent um Platz drei, zog durch den 2:0-Heimsieg gegen die SGS Essen in der Tabelle an der Eintracht vorbei. Verändert das die Ausgangslage vor dem direkten Duell in Frankfurt?

Dunst: Nein, ich schaue ohnehin erst am Saisonende auf die Tabelle. (lacht) Aber Spaß beiseite: Ich denke nicht, dass es einen Einfluss auf die Partie haben wird. Wir sind jetzt zwar punktgleich mit Hoffenheim, haben aber eine Partie weniger ausgetragen. Von daher hat sich nichts verändert.

DFB.de: Sehen Sie das Duell als "Endspiel" um die Europapokalteilnahme an?

Dunst: Ein Schlüsselspiel sicherlich, ein Endspiel aber nicht. Schließlich stehen für beide Mannschaften auch danach noch viele schwierige Begegnungen an, in denen sich schnell etwas verändern kann. Es spricht auch für die Liga, dass keine Partie ein Selbstläufer ist und jeder Zähler hart erarbeitet werden muss. Oben und unten geht es in der Tabelle sehr eng zu, so dass nahezu alle Mannschaften noch Punkte benötigen, um ihre Ziele zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass es bis zum letzten Spieltag eng zugehen wird.

DFB.de: Das Hinspiel war beim 3:3 in Hoffenheim äußerst torreich. Welche Erinnerungen haben Sie an die Partie?

Dunst: Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hingelegt, verdient 2:0 und 3:1 geführt, den Vorsprung dann aber fahrlässig aus der Hand gegeben. Es spricht für die TSG, dass sich das Team nie aufgibt, dass es physisch stark ist, aber auch einen sehr ansehnlichen Fußball spielt, bei dem auch ich gerne zuschaue. Um diesmal die drei Punkte in Frankfurt zu behalten, müssen wir über 90 Minuten hellwach sein und unser Leistungsvermögen zu 100 Prozent auf den Platz bringen.

DFB.de: Wird es erneut ein Spektakel oder erwarten Sie eher eine taktisch geprägte Partie?

Dunst: Wir nehmen uns auf jeden Fall vor, ein Spektakel mit positivem Ausgang für die Eintracht zu starten. (lacht) Ich gehe von einem Duell auf Augenhöhe auf, das mit Sicherheit sehr spannend wird.

DFB.de: Könnte die Eintracht schon mit einem Unentschieden gut leben?

Dunst: Theoretisch vielleicht schon. Schließlich hätten wir es dann - vorausgesetzt, wir würden beim Nachholspiel am 16. April in Duisburg punkten - weiter in der eigenen Hand, den dritten Platz zu verteidigen. Unser Ziel ist es aber ganz klar, alle drei Punkte zu holen.

DFB.de: Wo sehen Sie die besonderen Stärken beider Teams?

Dunst: Die TSG Hoffenheim tritt seit dem Trainerwechsel sehr stabil auf, verfügt über einen strukturierten Spielaufbau, kommt aber auch gerne über die Flügel, besonders über die linke Seite mit meiner ÖFB-Teamkollegin Katharina Naschenweng, die eine herausragende Saison spielt. Dieser Stärken sind wir uns bewusst. Dennoch haben wir allen Grund, selbstbewusst in das Duell zu gehen. Wir sind gerade zu Hause sehr stark, haben sieben Heimspiele in Folge gewonnen und seit mehr als einem Jahr zu Hause nicht verloren. Diese Serie wollen wir mit der Unterstützung einer sicherlich guten Kulisse weiter ausbauen.

DFB.de: Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte zumindest die Eintracht sogar in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen. Inzwischen ist der Rückstand auf den FC Bayern München und den VfL Wolfsburg angewachsen. Was fehlt noch, um ganz oben anzugreifen?

Dunst: Puh, gute Frage. Da ich grundsätzlich sehr selbstkritisch bin, beschäftigt mich das auch. Zunächst einmal finde ich positiv, dass der Abstand nicht mehr so groß ist, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war. Aber niemand bei uns hat davon gesprochen, um die Meisterschaft mitzuspielen. Insgesamt absovieren wir eine gute und solide Saison, konnten auch in den beiden Spielen gegen Bayern München sehr gut mithalten. Gegen die Topteams bekommst du aber nur wenige Chancen und musst sie dann auch konsequent nutzen, wenn du etwas mitnehmen willst. Wie es etwa der TSG Hoffenheim zuletzt in Wolfsburg mit zwei eiskalten Kontern gelungen ist. Physisch und auch mental sind die Bayern und der VfL der Konkurrenz noch voraus. Aber die Konkurrenz holt auf.

DFB.de: Ist es Ihr persönliches Ziel, mit Eintracht Frankfurt dauerhaft um Titel mitzuspielen?

Dunst: Definitiv. Zunächst ist es unser Ziel, die Qualifikation für die Champions League zu erreichen. Wenn wir dann in den kommenden Jahren noch an ein paar Stellschrauben drehen, können wir gegebenenfalls über nächste Schritte sprechen.

DFB.de: Nahezu die halbe Nationalmannschaft von Österreich wird am Samstag in Frankfurt auf dem Platz stehen. Wie ist der Kontakt zu den Teamkolleginnen wie Nicole Billa, Katharina Naschenweng oder Julia Hickelsberger-Füller, die für die TSG am Ball sind?

Dunst: Wir sind natürlich im Austausch, verstehen uns sehr gut. Nach dem Spiel werden wir auch gemeinsam zum Nationalteam reisen. Wir gehen mit der Situation aber auch sehr professionell um. Es ist klar, dass jede von uns alles dafür tun wird, das Spiel mit ihrem jeweiligen Team zu gewinnen.

DFB.de: Gehen vor dem direkten Duell besonders viele Nachrichten hin und her?

Dunst: Es geht, auf jeden Fall nicht übermäßig. Wir konzentrieren uns auf uns, die Hoffenheimerinnen bleiben bei sich. Wir alle sind sehr gespannt, wie es läuft.

DFB.de: Wie wäre es, wenn Sie gegen die TSG ihr erstes Saisontor erzielen?

Dunst: Ich muss zugeben, dass Sie damit einen wunden Punkt treffen. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn mir mal wieder ein Treffer gelingen würde. Der Erfolg des Teams steht allerdings ganz klar im Vordergrund.

DFB.de: Bis auf eine Ausnahme standen Sie in jeder Begegnung in der Startformation, sind aber nicht so effektiv wie beispielsweise in der abgelaufenen Saison mit sechs Treffern und sechs Torvorlagen. Woran liegt das?

Dunst: Wenn ich das wüsste, würde ich es sofort ändern. Es spielt vielleicht eine Rolle, dass ich in dieser Saison einen Schwerpunkt daraufgelegt habe, mein Defensiv- und Zweikampfverhalten zu verbessern. Auch die Passsicherheit ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Es kann schon sein, dass mir manchmal der letzte Schritt in die Box fehlt, um in wirklich gute Abschlusssituationen zu kommen. Möglicherweise muss ich mir auch in der einen oder anderen Szene wieder mehr zutrauen. Ich werde aber auf keinen Fall versuchen, es zu erzwingen. Wie gesagt: Entscheidend ist, dass wir als Team erfolgreich sind. Wer dann die Tore erzielt, spielt keine Rolle.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um auch nach dem Topspiel gegen Hoffenheim die besten Aussichten auf den dritten Tabellenplatz zu haben?

Dunst: Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute zu 100 Prozent konzentriert und fokussiert bleiben, die Zweikämpfe annehmen und gewinnen, dazu die sich bietenden Chancen konsequent und entschlossen nutzen. Dann stehen die Chancen sehr gut.

[mspw]

Welches Team steht nach dem 17. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf Platz drei, der am Saisonende die Teilnahme am internationalen Geschäft bedeutet? Das wird am Samstag (ab 13 Uhr, live bei MagentaSport und sportschau.de) zwischen Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim geklärt. Im DFB.de-Interview spricht Frankfurts Barbara Dunst (25) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Topspiel.

DFB.de: Wie schwierig war es, die kurzfristige Absage des Auswärtsspiels beim MSV Duisburg wegzustecken, Frau Dunst?

Barbara Dunst: Wir waren schon in Duisburg vor Ort, waren alle heiß auf das Spiel. Von daher ist es für alle Beteiligten blöd gelaufen. Die Sache war aber schnell abgehakt. Gegen das Wetter können wir schließlich nichts ausrichten. Wir machen jetzt das Beste aus der Situation. Am Montag haben wir direkt mit einer sehr guten Trainingseinheit die Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim begonnen.

DFB.de: Die TSG, der direkte Konkurrent um Platz drei, zog durch den 2:0-Heimsieg gegen die SGS Essen in der Tabelle an der Eintracht vorbei. Verändert das die Ausgangslage vor dem direkten Duell in Frankfurt?

Dunst: Nein, ich schaue ohnehin erst am Saisonende auf die Tabelle. (lacht) Aber Spaß beiseite: Ich denke nicht, dass es einen Einfluss auf die Partie haben wird. Wir sind jetzt zwar punktgleich mit Hoffenheim, haben aber eine Partie weniger ausgetragen. Von daher hat sich nichts verändert.

DFB.de: Sehen Sie das Duell als "Endspiel" um die Europapokalteilnahme an?

Dunst: Ein Schlüsselspiel sicherlich, ein Endspiel aber nicht. Schließlich stehen für beide Mannschaften auch danach noch viele schwierige Begegnungen an, in denen sich schnell etwas verändern kann. Es spricht auch für die Liga, dass keine Partie ein Selbstläufer ist und jeder Zähler hart erarbeitet werden muss. Oben und unten geht es in der Tabelle sehr eng zu, so dass nahezu alle Mannschaften noch Punkte benötigen, um ihre Ziele zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass es bis zum letzten Spieltag eng zugehen wird.

DFB.de: Das Hinspiel war beim 3:3 in Hoffenheim äußerst torreich. Welche Erinnerungen haben Sie an die Partie?

Dunst: Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hingelegt, verdient 2:0 und 3:1 geführt, den Vorsprung dann aber fahrlässig aus der Hand gegeben. Es spricht für die TSG, dass sich das Team nie aufgibt, dass es physisch stark ist, aber auch einen sehr ansehnlichen Fußball spielt, bei dem auch ich gerne zuschaue. Um diesmal die drei Punkte in Frankfurt zu behalten, müssen wir über 90 Minuten hellwach sein und unser Leistungsvermögen zu 100 Prozent auf den Platz bringen.

DFB.de: Wird es erneut ein Spektakel oder erwarten Sie eher eine taktisch geprägte Partie?

Dunst: Wir nehmen uns auf jeden Fall vor, ein Spektakel mit positivem Ausgang für die Eintracht zu starten. (lacht) Ich gehe von einem Duell auf Augenhöhe auf, das mit Sicherheit sehr spannend wird.

DFB.de: Könnte die Eintracht schon mit einem Unentschieden gut leben?

Dunst: Theoretisch vielleicht schon. Schließlich hätten wir es dann - vorausgesetzt, wir würden beim Nachholspiel am 16. April in Duisburg punkten - weiter in der eigenen Hand, den dritten Platz zu verteidigen. Unser Ziel ist es aber ganz klar, alle drei Punkte zu holen.

DFB.de: Wo sehen Sie die besonderen Stärken beider Teams?

Dunst: Die TSG Hoffenheim tritt seit dem Trainerwechsel sehr stabil auf, verfügt über einen strukturierten Spielaufbau, kommt aber auch gerne über die Flügel, besonders über die linke Seite mit meiner ÖFB-Teamkollegin Katharina Naschenweng, die eine herausragende Saison spielt. Dieser Stärken sind wir uns bewusst. Dennoch haben wir allen Grund, selbstbewusst in das Duell zu gehen. Wir sind gerade zu Hause sehr stark, haben sieben Heimspiele in Folge gewonnen und seit mehr als einem Jahr zu Hause nicht verloren. Diese Serie wollen wir mit der Unterstützung einer sicherlich guten Kulisse weiter ausbauen.

DFB.de: Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte zumindest die Eintracht sogar in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen. Inzwischen ist der Rückstand auf den FC Bayern München und den VfL Wolfsburg angewachsen. Was fehlt noch, um ganz oben anzugreifen?

Dunst: Puh, gute Frage. Da ich grundsätzlich sehr selbstkritisch bin, beschäftigt mich das auch. Zunächst einmal finde ich positiv, dass der Abstand nicht mehr so groß ist, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war. Aber niemand bei uns hat davon gesprochen, um die Meisterschaft mitzuspielen. Insgesamt absovieren wir eine gute und solide Saison, konnten auch in den beiden Spielen gegen Bayern München sehr gut mithalten. Gegen die Topteams bekommst du aber nur wenige Chancen und musst sie dann auch konsequent nutzen, wenn du etwas mitnehmen willst. Wie es etwa der TSG Hoffenheim zuletzt in Wolfsburg mit zwei eiskalten Kontern gelungen ist. Physisch und auch mental sind die Bayern und der VfL der Konkurrenz noch voraus. Aber die Konkurrenz holt auf.

DFB.de: Ist es Ihr persönliches Ziel, mit Eintracht Frankfurt dauerhaft um Titel mitzuspielen?

Dunst: Definitiv. Zunächst ist es unser Ziel, die Qualifikation für die Champions League zu erreichen. Wenn wir dann in den kommenden Jahren noch an ein paar Stellschrauben drehen, können wir gegebenenfalls über nächste Schritte sprechen.

DFB.de: Nahezu die halbe Nationalmannschaft von Österreich wird am Samstag in Frankfurt auf dem Platz stehen. Wie ist der Kontakt zu den Teamkolleginnen wie Nicole Billa, Katharina Naschenweng oder Julia Hickelsberger-Füller, die für die TSG am Ball sind?

Dunst: Wir sind natürlich im Austausch, verstehen uns sehr gut. Nach dem Spiel werden wir auch gemeinsam zum Nationalteam reisen. Wir gehen mit der Situation aber auch sehr professionell um. Es ist klar, dass jede von uns alles dafür tun wird, das Spiel mit ihrem jeweiligen Team zu gewinnen.

DFB.de: Gehen vor dem direkten Duell besonders viele Nachrichten hin und her?

Dunst: Es geht, auf jeden Fall nicht übermäßig. Wir konzentrieren uns auf uns, die Hoffenheimerinnen bleiben bei sich. Wir alle sind sehr gespannt, wie es läuft.

DFB.de: Wie wäre es, wenn Sie gegen die TSG ihr erstes Saisontor erzielen?

Dunst: Ich muss zugeben, dass Sie damit einen wunden Punkt treffen. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn mir mal wieder ein Treffer gelingen würde. Der Erfolg des Teams steht allerdings ganz klar im Vordergrund.

DFB.de: Bis auf eine Ausnahme standen Sie in jeder Begegnung in der Startformation, sind aber nicht so effektiv wie beispielsweise in der abgelaufenen Saison mit sechs Treffern und sechs Torvorlagen. Woran liegt das?

Dunst: Wenn ich das wüsste, würde ich es sofort ändern. Es spielt vielleicht eine Rolle, dass ich in dieser Saison einen Schwerpunkt daraufgelegt habe, mein Defensiv- und Zweikampfverhalten zu verbessern. Auch die Passsicherheit ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Es kann schon sein, dass mir manchmal der letzte Schritt in die Box fehlt, um in wirklich gute Abschlusssituationen zu kommen. Möglicherweise muss ich mir auch in der einen oder anderen Szene wieder mehr zutrauen. Ich werde aber auf keinen Fall versuchen, es zu erzwingen. Wie gesagt: Entscheidend ist, dass wir als Team erfolgreich sind. Wer dann die Tore erzielt, spielt keine Rolle.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um auch nach dem Topspiel gegen Hoffenheim die besten Aussichten auf den dritten Tabellenplatz zu haben?

Dunst: Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute zu 100 Prozent konzentriert und fokussiert bleiben, die Zweikämpfe annehmen und gewinnen, dazu die sich bietenden Chancen konsequent und entschlossen nutzen. Dann stehen die Chancen sehr gut.

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