Frank: "Ich hatte schon brenzligere Situationen"

Wolfgang Frank, seit zwei Wochen Trainer des FC Carl Zeiss Jena, hatte während seiner Karriere schon mit vielen aktuellen Drittligisten zu tun. Als Spieler absolvierte der heute 59-Jährige 106 Einsätze (52 Tore) für Eintracht Braunschweig in der Bundesliga.

Später stand er als Trainer bei der SpVgg Unterhaching, Kickers Offenbach und zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden an der Seitenlinie. Franks Trainervita umfasst insgesamt 15 Vereine, darunter auch Rot-Weiss Essen, Mainz 05, Austria Wien und den MSV Duisburg. Bei Carl Zeiss Jena folgte Wolfgang Frank Mitte Oktober auf Jürgen Raab.

Mit neun Zählern aus 13 Spielen sind die Thüringer alles andere als optimal aus den Startlöchern gekommen. Franks Aufgabe: den Traditionsklub aus der gefährdeten Region führen. Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Thomas Ziehn mit Wolfgang Frank über dessen Rettungsplan gesprochen.

DFB.de: Herr Frank, nach zwei Partien bei Ihrem neuen Verein steht erst ein Punkt zu Buche. Damit können Sie nicht zufrieden sein, oder?

Wolfgang Frank: Mit der Zählerausbeute selbstverständlich nicht. Es kommt aber darauf an, dass wir uns mit kleinen Schritten aus der Situation befreien. Und das 1:1 gegen Werder Bremen II war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Es geht schnell, in ein Loch hineinzufallen. Das Herauskommen ist das Schwierige.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bekommen?

Frank: Es gab im Verein zuletzt viele Wechsel auf unterschiedlichen Positionen. Extreme Veränderungen bewirken aber fast nie plötzlichen Erfolg. Ein gutes Beispiel ist der FC Schalke 04, der jetzt einige Probleme hat, auf Sicht aber ganz bestimmt erfolgreich sein wird. Wichtig für einen Verein ist Kontinuität. Mit meiner Mannschaft arbeite ich im Training daran, die Unsicherheit aus den Köpfen und Beinen zu bekommen. Einfache Abläufe, Stabilität in der Defensive und Fitness sind gefragt.

DFB.de: Sie sind erst seit zwei Wochen Trainer in Jena. Was war Ihre vorrangigste Aufgabe?



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Wolfgang Frank, seit zwei Wochen Trainer des FC Carl Zeiss Jena, hatte während seiner Karriere schon mit vielen aktuellen Drittligisten zu tun. Als Spieler absolvierte der heute 59-Jährige 106 Einsätze (52 Tore) für Eintracht Braunschweig in der Bundesliga.

Später stand er als Trainer bei der SpVgg Unterhaching, Kickers Offenbach und zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden an der Seitenlinie. Franks Trainervita umfasst insgesamt 15 Vereine, darunter auch Rot-Weiss Essen, Mainz 05, Austria Wien und den MSV Duisburg. Bei Carl Zeiss Jena folgte Wolfgang Frank Mitte Oktober auf Jürgen Raab.

Mit neun Zählern aus 13 Spielen sind die Thüringer alles andere als optimal aus den Startlöchern gekommen. Franks Aufgabe: den Traditionsklub aus der gefährdeten Region führen. Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Thomas Ziehn mit Wolfgang Frank über dessen Rettungsplan gesprochen.

DFB.de: Herr Frank, nach zwei Partien bei Ihrem neuen Verein steht erst ein Punkt zu Buche. Damit können Sie nicht zufrieden sein, oder?

Wolfgang Frank: Mit der Zählerausbeute selbstverständlich nicht. Es kommt aber darauf an, dass wir uns mit kleinen Schritten aus der Situation befreien. Und das 1:1 gegen Werder Bremen II war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Es geht schnell, in ein Loch hineinzufallen. Das Herauskommen ist das Schwierige.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bekommen?

Frank: Es gab im Verein zuletzt viele Wechsel auf unterschiedlichen Positionen. Extreme Veränderungen bewirken aber fast nie plötzlichen Erfolg. Ein gutes Beispiel ist der FC Schalke 04, der jetzt einige Probleme hat, auf Sicht aber ganz bestimmt erfolgreich sein wird. Wichtig für einen Verein ist Kontinuität. Mit meiner Mannschaft arbeite ich im Training daran, die Unsicherheit aus den Köpfen und Beinen zu bekommen. Einfache Abläufe, Stabilität in der Defensive und Fitness sind gefragt.

DFB.de: Sie sind erst seit zwei Wochen Trainer in Jena. Was war Ihre vorrangigste Aufgabe?

Frank: Für mich war die Situation nicht neu. Die Abläufe sind immer ähnlich, aber nie gleich. Als Trainer musst du für Lockerheit sorgen und Vertrauen schaffen. Ich habe dafür viele Einzelgespräche geführt. Wichtig für mich war zu erkennen, dass die Mannschaft die Bereitschaft besitzt, voll mitzuziehen.

DFB.de: Macht Ihnen der Blick auf die Tabelle Sorgen? Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt immerhin schon drei Punkte.

Frank: Ich habe einige Mannschaften schon in brenzligeren Situationen übernommen. Dennoch darf hier keiner denken, dass das nächste Spiel nicht so wichtig ist, weil noch genügend Gelegenheiten verbleiben. Wir müssen versuchen, konstant zu punkten. Dann werden wir auch da unten rauskommen.

DFB.de: Die nächste Aufgabe für Ihre Mannschaft heißt SpVgg Unterhaching - dort waren Sie auch schon tätig. Wie schätzen Sie den Auswärtsgegner ein?

Frank: Unterhaching hat in den vergangenen Begegnungen gute Leistungen gezeigt und konstant gepunktet. Dennoch sehe ich für uns gute Chancen, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Gefordert ist eine 100-prozentige Leistung meiner Mannschaft.

DFB.de: Wie haben Sie sich in Thüringen eingelebt, haben Sie schon eine Wohnung?

Frank: Dafür war noch keine Zeit. Ich habe so viel zu tun, dass ich mich darum noch nicht kümmern konnte. Ich wohne aktuell in einem Hotel. Das Umfeld und die Stadt gefallen mir sehr gut.

DFB.de: Wie sehen Ihre Ziele mit dem FC Carl Zeiss Jena aus?

Frank: Der Klassenverbleib hat Priorität. Ich gehe von einem Kampf bis zum Schluss aus. Vielleicht können wir im Winter einige Dinge korrigieren. Wichtig ist, dass wir einen langen Atem haben.

DFB.de: Beim SV Wehen Wiesbaden waren Sie im März 2009 beurlaubt worden. Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Frank: Ich habe mich ständig informiert und weitergebildet. Ein Beziehungsnetz ist wichtig, wenn man sich als Trainer um einen neuen Job bemühen möchte. Schließlich kommen auf eine Stelle meist mehrere hundert Bewerbungen. Ich hatte in der Zeit einige Angebote. Aber erst in Jena hat alles zusammengepasst.

DFB.de: Sie haben gesagt, in Ihnen habe sich wieder das Feuer entzündet. Wie hat sich das bemerkbar gemacht?

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Frank: Ich bin ein Trainer, der viel mit Emotionen arbeitet. Auch in schwierigen Situationen hat mir der Job immer Freude bereitet. Wenn man aber über einen langen Zeitraum keine Mannschaft betreut, gerät man ins Grübeln und ist unzufrieden. Jetzt ist das Feuer aber wieder voll entfacht.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die 3. Liga insgesamt?

Frank: Die Liga ist extrem ausgeglichen. Offenbach hat zwar eine gute Serie hingelegt, hatte aber ab und zu auch das nötige Quäntchen Glück. Es klingt abgedroschen: Aber jede Mannschaft kann jede andere schlagen.

DFB.de: Gibt es konkrete Zukunftsplanungen?

Frank: Ich habe das Ziel, oben anzugreifen. Das heißt, ich möchte noch einmal einen Erst- oder Zweitligisten trainieren.