Frank Engel neuer Trainer der U 18-Junioren

Er formte einst Stars wie Ulf Kirsten oder Thomas Doll und soll jetzt den Nachschub für Bundestrainer Jürgen Klinsmann sichern: Frank Engel trat am Montag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) seinen neuen Job als Coach der U 18-Nationalmannschaft an.

Als Nachfolger des auf den Cheftrainer-Posten von Bundesligist Bayer Leverkusen gewechselten Michael Skibbe kehrt der 54-Jährige nach zahlreichen Stationen im Profi-Geschäft praktisch zu seinen Wurzeln zurück, war der Leipziger doch schon von 1976 bis 1988 im Nachwuchsbereich des ehemaligen DDR-Verbandes tätig. Danach trug Engel mit Manfred Zapf und Heinz Werner bei sieben Länderspielen auch die Verantwortung für die DDR-Auswahl.

"Der DFB ist im Nachwuchs auf einem guten Weg. Reserven gibt es vielleicht bei den sportbetonten Schulen", sagt Engel: "Das müssen echte Eliteschulen sein. Es soll schließlich Weltklasse entwickelt werden." Der langjährige Assistent von Jörg Berger bei Eintracht Frankfurt, Alemannia Aachen und zuletzt Hansa Rostock sieht genügend Potenzial: "Trotz der vielen anderen Freizeitbereiche gibt es bei uns noch viele motivierte Nachwuchskicker."

Engel erhielt einen Drei-Jahres-Vertrag und ist unter den DFB-Trainern Ansprechpartner für die sportbetonten Schulen im Osten. Bei einem Turnier in St. Petersburg mit Lettland, Finnland und der Ukraine vom 28. Januar bis 6. Februar ist der Fußball-Lehrer, der nach der Wende auch bei Klubs in Busan/Südkorea und Ismailia/Ägypten arbeitete, erstmals für die deutsche U 18 zuständig. Sein Kollege Ulli Stielike, der sich seit Skibbes Abschied im vergangenen Oktober um das Team kümmerte, wird beim Russland-Trip allerdings noch dabei sein. Engel: "Die Mannschaft ist schon nominiert, und ich muss mir natürlich erst einen Überblick verschaffen, Spiele beobachten, Leistungszentren besuchen."

Der frühere Zweitliga-Cheftrainer von Carl Zeiss Jena freut sich über seine neue Aufgabe mit den Talenten. "Ich habe bei meinen Vereinen immer den Nachwuchs im Blick gehabt", berichtet Engel und verweist auf viele Beobachtungsreisen in der Junioren-Bundesliga: "Hochwertige Wettkämpfe sind für die Entwicklung der Spieler ganz wichtig."

Genau wie bei seinen vorangegangenen Jobs wird der Sachse auch in DFB-Diensten viel auf Achse sein. 50.000 Autobahn-Kilometer sind beim Familienvater üblich, während Ehefrau Christine wie bisher schon in Leipzig wohnen bleiben wird. Als Spieler kickte der Diplom-Sportlehrer für Chemie Leipzig in der früheren DDR-Nachwuchsoberliga, wegen Rückenbeschwerden war seine aktive Karriere jedoch bereits mit 19 Jahren beendet. Insgesamt 195 Länderspiele im Nachwuchsbereich stehen in seiner Trainer-Vita, auch Matthias Sammer ging durch Engels Taktikschule.

Fast sieben Jahre betreute er "meine Junioren von 1984". 13 Spieler aus dieser Truppe kamen später in der ersten oder zweiten Bundesliga unter; Doll, Kirsten, Andreas Thom, Olaf Marschall und Heiko Scholz spielten für die deutsche Nationalmannschaft sowie insgesamt neun seiner damaligen Schützlinge für die Auswahl der ehemaligen DDR. Ein Höhepunkt seiner Laufbahn als Coach war EM-Bronze bei der U 16-EM 1988 in Spanien: Das Spiel um Platz drei gewannen die DDR-Talente gegen die von Holger Osieck betreute Elf des DFB.

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Er formte einst Stars wie Ulf Kirsten oder Thomas Doll und soll jetzt den Nachschub für Bundestrainer Jürgen Klinsmann sichern: Frank Engel trat am Montag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) seinen neuen Job als Coach der U 18-Nationalmannschaft an.



Als Nachfolger des auf den Cheftrainer-Posten von Bundesligist
Bayer Leverkusen gewechselten Michael Skibbe kehrt der 54-Jährige
nach zahlreichen Stationen im Profi-Geschäft praktisch zu seinen
Wurzeln zurück, war der Leipziger doch schon von 1976 bis 1988 im
Nachwuchsbereich des ehemaligen DDR-Verbandes tätig. Danach trug
Engel mit Manfred Zapf und Heinz Werner bei sieben Länderspielen
auch die Verantwortung für die DDR-Auswahl.



"Der DFB ist im Nachwuchs auf einem guten Weg. Reserven gibt
es vielleicht bei den sportbetonten Schulen", sagt Engel: "Das müssen echte Eliteschulen sein. Es soll schließlich Weltklasse entwickelt werden." Der langjährige Assistent von Jörg Berger bei Eintracht Frankfurt, Alemannia Aachen und zuletzt Hansa Rostock sieht genügend Potenzial: "Trotz der vielen anderen Freizeitbereiche gibt es bei uns noch viele motivierte Nachwuchskicker."



Engel erhielt einen Drei-Jahres-Vertrag und ist unter den
DFB-Trainern Ansprechpartner für die sportbetonten Schulen im
Osten. Bei einem Turnier in St. Petersburg mit Lettland, Finnland
und der Ukraine vom 28. Januar bis 6. Februar ist der
Fußball-Lehrer, der nach der Wende auch bei Klubs in Busan/Südkorea und Ismailia/Ägypten arbeitete, erstmals für die
deutsche U 18 zuständig. Sein Kollege Ulli Stielike, der sich seit Skibbes Abschied im vergangenen Oktober um das Team kümmerte, wird beim Russland-Trip allerdings noch dabei sein. Engel: "Die Mannschaft ist schon nominiert, und ich muss mir natürlich erst einen Überblick verschaffen, Spiele beobachten, Leistungszentren besuchen."



Der frühere Zweitliga-Cheftrainer von Carl Zeiss Jena freut
sich über seine neue Aufgabe mit den Talenten. "Ich habe bei meinen Vereinen immer den Nachwuchs im Blick gehabt", berichtet Engel und verweist auf viele Beobachtungsreisen in der Junioren-Bundesliga: "Hochwertige Wettkämpfe sind für die Entwicklung der Spieler ganz wichtig."



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Genau wie bei seinen vorangegangenen Jobs wird der Sachse auch
in DFB-Diensten viel auf Achse sein. 50.000 Autobahn-Kilometer sind beim Familienvater üblich, während Ehefrau Christine wie bisher schon in Leipzig wohnen bleiben wird. Als Spieler kickte der Diplom-Sportlehrer für Chemie Leipzig in der früheren DDR-Nachwuchsoberliga, wegen Rückenbeschwerden war seine aktive Karriere jedoch bereits mit 19 Jahren beendet. Insgesamt 195 Länderspiele im Nachwuchsbereich stehen in seiner Trainer-Vita, auch Matthias Sammer ging durch Engels Taktikschule.



Fast sieben Jahre betreute er "meine Junioren von 1984". 13
Spieler aus dieser Truppe kamen später in der ersten oder zweiten
Bundesliga unter; Doll, Kirsten, Andreas Thom, Olaf Marschall und
Heiko Scholz spielten für die deutsche Nationalmannschaft sowie
insgesamt neun seiner damaligen Schützlinge für die Auswahl der
ehemaligen DDR. Ein Höhepunkt seiner Laufbahn als Coach war EM-Bronze bei der U 16-EM 1988 in Spanien: Das Spiel um Platz drei gewannen die DDR-Talente gegen die von Holger Osieck betreute Elf des DFB.