Fortunas Pokalrekord: 18 Siege in Serie

Das Spiel, das in die Geschichte des DFB-Pokals eingeht, findet vor überwiegend leeren Rängen statt. Eine Überraschung ist das nicht, vor 40 Jahren ist das eher die Normalität. Jedenfalls bei Heimspielen der Fortuna aus Düsseldorf, die am 31. Januar 1981 im Rahmen des DFB-Pokalachtelfinals den damaligen Zweitligisten Werder Bremen im Rheinstadion empfängt.

12.000 Menschen kaufen in Erwartung eines Sieges der Gastgeber ein Ticket - und sie werden nicht enttäuscht. Ohnehin werden die Fortuna-Fans im Pokal damals nur selten enttäuscht. Das 2:0 gegen Werder, das ausgerechnet durch zwei Tore des späteren Bremer Stürmers und Sportdirektors Klaus Allofs (41., 47.) ermöglicht wird, ist der 18. Pokalsieg in Folge. Damit stellt die Fortuna, Pokalsieger von 1979 und 1980, einen Rekord auf. Ihr rheinischer Rivale 1. FC Köln blieb zwar von 1976 bis 1978 ebenfalls 18 Mal unbesiegt, es mischte sich jedoch ein Wiederholungsspiel - das Finale 1977 - in die Serie. Der Rekord hält bis heute, trotz der Dominanz der Bayern, die den Pokal allein in den letzten 20 Jahren elf Mal gewannen. Aber nie dreimal in Folge, auch dieses Jahr ist das nach dem Aus in Kiel nicht mehr möglich. Drei Pokalsiege in Folge sind aber Voraussetzung, um den Rekord zu brechen, da die Pokalhauptrunde heute nur noch maximal sechs Spiele für einen Verein beinhaltet – und so behält die Fortuna, die damals noch sieben Spiele bis zum Titel benötigte, ihren Rekord. 18 Siege im Pokal bleiben einmalig. Die Serie wäre noch deutlich länger, hätte Fortuna im April 1978 das Finale gegen ihren rheinischen Rivalen 1. FC Köln gewonnen. Sie unterlag jedoch mit 0:2. Das war für zweieinhalb Jahre die letzte Pokalniederlage für die Düsseldorfer, die von jenem Tag an reichlich entschädigt werden sollten – fast drei Jahre werden sie kein Pokalspiel mehr verlieren.

In die Pokalsaison 1978/1979 starten die Fortunen mit drei Siegen gegen zweitklassige Mannschaften, ab dem Achtelfinale warten nur noch Bundesligisten auf sie – aber sie nehmen jede Hürde. Im Halbfinale gegen Aufsteiger Nürnberg muss die Fortuna erstmals in die Verlängerung, gleiches passiert im Finale gegen die Berliner Hertha. Für acht Spieler ist es schon das zweite Finale in Folge, und nun - endlich - stehen sie auf der Seite der Sieger. Der 23. Juni 1979 ist seitdem ein historischer Tag in Düsseldorfs Klubhistorie.

Seel schießt Düsseldorf zum ersten Pokalsieg

In Hannover, damaliger Austragungsort des Endspiels, sind die Fortunen zwar leichter Favorit, aber viel will ihnen nicht gelingen in der lange enttäuschenden Partie. Es läuft schon die Verlängerung, als endlich ein Tor fällt. Hertha-Verteidiger Uwe Kliemann spielt einen fatalen, weil zu kurzen Rückpass auf Torwart Norbert Nigbur, Linksaußen Wolfgang Seel, unter Helmut Schön sechsmaliger Nationalspieler, spritzt dazwischen und trifft aus spitzem, fast unmöglichem Winkel. Drei Minuten vor Ablauf der Verlängerung. Kliemann schiebt seinen Fehler auf einen losen Grasbüschel, doch außer den Berlinern gönnen den Fortunen alle ihr unverhofftes Glück. Selbst DFB-Präsident Hermann Neuberger sagt: "Die Fortuna war einfach mal dran." Ein Team der Namenlosen, das in der Bundesliga jener Tage zu den grauen Mäusen gehört und im Schnitt vor 18.000 Zuschauern im weitläufigen Rheinstadion spielt, findet seinen eigenen Weg zum Ruhm.

Denn die Pokalerfolge wirken sich auch international aus. Schon einen Monat vor dem Triumph von Hannover hat Fortunas Klubhistorie einen neuen Höhepunkt erreicht; im Finale des Europapokals der Pokalsieger in Basel wartet der große FC Barcelona. Nur dank des Kölner Doubles 1978 hat die Fortuna an diesem Wettbewerb teilnehmen dürfen und beweist auch auf internationalem Parkett, dass sie eine Pokalmannschaft ist. Gegen die mit Weltstars gespickten Spanier unterliegen sie erst in der Verlängerung mit 3:4. Und ernten doch viel Applaus. 

Seit dem Finale von Hannover haben sie aber endlich auch etwas zum Anfassen – den DFB-Pokal. Fußball-Deutschland gewöhnt sich an Namen wie Jörg Daniel, Heiner Baltes, Reinhold Fanz, Sepp Weikl, Egon Köhnen oder Rudi Bommer. Etwas bekannter sind die Nationalspieler; Libero Gerd Zewe und der junge Stürmer Klaus Allofs, dessen noch jüngerer Bruder Thomas ebenfalls Pokalsieger 1979 wird. Trainer Hans-Dieter Tippenhauer steht auch erst am Anfang seiner Karriere.

"Einige sehen den Pokal schon doppelt"

Seine Jungs blühen auf, wenn der Pokal auf dem Spielplan steht. "Die Meisterschaft war für uns in den 70-ern einfach nicht drin. Mit Bayern oder Gladbach konnten wir nicht konkurrieren. In die 90 oder 120 Pokalminuten haben wir aber immer alles reingelegt", erinnert sich Pokalheld Wolfgang Seel Jahrzehnte später im Gespräch mit dem kicker. Die Feierlichkeiten nach dem ersten Triumph sind bis hin zur Speisekarte auf dem Bankett (Lachs, Aal, Krabben, Truthahnbrust und Wachteln) bestens dokumentiert.

In der Kabine werden in Windeseile acht Sektflaschen geköpft, so dass Verteidiger Heiner Baltes sagt: "Einige sehen den Pokal schon doppelt." Betreuer und Kultfigur Karl Heidelberger verschafft sich trotzdem Gehör. "Jungens, ich habe bei der Fortuna schon viele Mannschaften erlebt, aber ihr seid wirklich die Größten." Dabei werden sie noch größer. Nicht zuletzt motiviert durch den glänzenden Empfang auf dem Rathausplatz am folgenden Tag, als 10.000 Fans die Sieger hochleben lassen und auch das Reiterdenkmal des Kurfürsten Jan Wellem in ein rotweißes Trikot gesteckt wird, setzen sie ihre Serie fort. Zunächst unter Tippenhauer, ab Oktober 1979 dann wegen schwacher Ergebnisse in der Liga unter Otto Rehhagel.

Im Pokal stimmen die Ergebnisse weiterhin. Wieder gibt es drei souveräne Siege gegen unterklassige Teams, dann glücken Auswärtssiege bei Bundesligist Karlsruhe und bei Zweitligist Kickers Offenbach. Dass sie am gefürchteten Bieberer Berg in die Verlängerung müssen, ist keine Schande, das Ergebnis (5:2) ohnehin nicht. Im Halbfinale treffen sie auf Borussia Dortmund - und damit auch die größten Trainerrivalen aufeinander. Rehhagel bezwingt seinen Pendant Udo Lattek mit 3:1 und zieht erstmals in ein Pokalfinale ein, für seine Spieler ist es das dritte in Folge. Dieses Kunststück war zuvor nur Schalke (1935-1937) gelungen, als es noch um den Tschammer-Pokal ging. Wie schon im Jahr 1978 lautet der Gegner 1. FC Köln.

"Die beste Fortuna, die es je gegeben hat"

65.000 Zuschauer sehen in Gelsenkirchen die Wiederauflage des Endspiels 1978. Gerd Zewe erinnert noch einmal an die unglückliche Niederlage: "Wir waren damals die bessere Mannschaft, konnten aber unsere Chancen nicht nutzen. Diesmal werden wir es besser machen." Wieder schießt Kölns Bernd Cullmann das erste Tor (26.), doch diesmal reicht es für den FC nicht. Rüdiger Wenzel und Thomas Allofs drehen binnen fünf Minuten (60., 65.) das hochklassige Spiel. Scorer-Punkte verdient sich auch Rehhagel, der die Fortuna gerade so vor dem Abstieg gerettet hat. In der Halbzeit treibt er seine Schützlinge nun zum Pokalgewinn - für ihn der erste seiner Trainerkarriere. "Was geht da draußen ab? Ihr dürft nicht nur reagieren, ihr müsst agieren! Wenn ihr nicht die Initiative ergreift, könnt ihr nicht gewinnen." Diese Worte wirken und zur Freude der 20.000 Anhänger verteidigt Düsseldorf den Pokal. "Das war die beste Fortuna, die es je gegeben hat", jubelt Wasserträger Sepp Weikl nach Abpfiff. Da die Fortuna seitdem keinen Titel mehr gewonnen hat, hat ihm seitdem niemand widersprochen.

Auf dem Weg zum Titelhattrick bleibt Düsseldorf in den ersten vier Spielen sogar ohne Gegentor, wirft erneut Dortmund raus und hofft nach jenem 18. Sieg in Folge, dem 2:0 gegen Werder, auf den Einzug ins Halbfinale. Denn das Los hat es gut mit der Fortuna gemeint, sie bekommt im Viertelfinale einen der verbliebenen Zweitligisten zugelost: Hertha BSC. Präsident Hans Noack schärft seinen Spielern ein, wie wichtig ein Weiterkommen angesichts der sinkenden Zuschauerzahlen im Ligaalltag wäre: "Sportlich und finanziell wird die Zukunft unseres Klubs ganz entscheidend bestimmt." Mittlerweile ist schon der dritte Trainer an der Rekordserie beteiligt, und Heinz Höher kann die Bestbesetzung aufstellen. Doch Berlin ist am 28. Februar 1981 keine Reise wert für die Fortunen, die Hertha nimmt vor 46.000 Zuschauern Revanche für das verlorene Finale von 1979, geht 2:0 in Führung und lässt nur noch Thomas Allofs (71.) Anschlusstreffer zu. So endet die längste Erfolgsserie der Pokalgeschichte. Heinz Höher nimmt es gelassen: "Wenn man seit fast drei Jahren in 18 Pokalspielen ungeschlagen ist, war bestimmt einige Male Glück dabei. In Berlin hat uns dieses Glück gefehlt." Obwohl sie die Glücksgöttin im Namen tragen.

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Das Spiel, das in die Geschichte des DFB-Pokals eingeht, findet vor überwiegend leeren Rängen statt. Eine Überraschung ist das nicht, vor 40 Jahren ist das eher die Normalität. Jedenfalls bei Heimspielen der Fortuna aus Düsseldorf, die am 31. Januar 1981 im Rahmen des DFB-Pokalachtelfinals den damaligen Zweitligisten Werder Bremen im Rheinstadion empfängt.

12.000 Menschen kaufen in Erwartung eines Sieges der Gastgeber ein Ticket - und sie werden nicht enttäuscht. Ohnehin werden die Fortuna-Fans im Pokal damals nur selten enttäuscht. Das 2:0 gegen Werder, das ausgerechnet durch zwei Tore des späteren Bremer Stürmers und Sportdirektors Klaus Allofs (41., 47.) ermöglicht wird, ist der 18. Pokalsieg in Folge. Damit stellt die Fortuna, Pokalsieger von 1979 und 1980, einen Rekord auf. Ihr rheinischer Rivale 1. FC Köln blieb zwar von 1976 bis 1978 ebenfalls 18 Mal unbesiegt, es mischte sich jedoch ein Wiederholungsspiel - das Finale 1977 - in die Serie. Der Rekord hält bis heute, trotz der Dominanz der Bayern, die den Pokal allein in den letzten 20 Jahren elf Mal gewannen. Aber nie dreimal in Folge, auch dieses Jahr ist das nach dem Aus in Kiel nicht mehr möglich. Drei Pokalsiege in Folge sind aber Voraussetzung, um den Rekord zu brechen, da die Pokalhauptrunde heute nur noch maximal sechs Spiele für einen Verein beinhaltet – und so behält die Fortuna, die damals noch sieben Spiele bis zum Titel benötigte, ihren Rekord. 18 Siege im Pokal bleiben einmalig. Die Serie wäre noch deutlich länger, hätte Fortuna im April 1978 das Finale gegen ihren rheinischen Rivalen 1. FC Köln gewonnen. Sie unterlag jedoch mit 0:2. Das war für zweieinhalb Jahre die letzte Pokalniederlage für die Düsseldorfer, die von jenem Tag an reichlich entschädigt werden sollten – fast drei Jahre werden sie kein Pokalspiel mehr verlieren.

In die Pokalsaison 1978/1979 starten die Fortunen mit drei Siegen gegen zweitklassige Mannschaften, ab dem Achtelfinale warten nur noch Bundesligisten auf sie – aber sie nehmen jede Hürde. Im Halbfinale gegen Aufsteiger Nürnberg muss die Fortuna erstmals in die Verlängerung, gleiches passiert im Finale gegen die Berliner Hertha. Für acht Spieler ist es schon das zweite Finale in Folge, und nun - endlich - stehen sie auf der Seite der Sieger. Der 23. Juni 1979 ist seitdem ein historischer Tag in Düsseldorfs Klubhistorie.

Seel schießt Düsseldorf zum ersten Pokalsieg

In Hannover, damaliger Austragungsort des Endspiels, sind die Fortunen zwar leichter Favorit, aber viel will ihnen nicht gelingen in der lange enttäuschenden Partie. Es läuft schon die Verlängerung, als endlich ein Tor fällt. Hertha-Verteidiger Uwe Kliemann spielt einen fatalen, weil zu kurzen Rückpass auf Torwart Norbert Nigbur, Linksaußen Wolfgang Seel, unter Helmut Schön sechsmaliger Nationalspieler, spritzt dazwischen und trifft aus spitzem, fast unmöglichem Winkel. Drei Minuten vor Ablauf der Verlängerung. Kliemann schiebt seinen Fehler auf einen losen Grasbüschel, doch außer den Berlinern gönnen den Fortunen alle ihr unverhofftes Glück. Selbst DFB-Präsident Hermann Neuberger sagt: "Die Fortuna war einfach mal dran." Ein Team der Namenlosen, das in der Bundesliga jener Tage zu den grauen Mäusen gehört und im Schnitt vor 18.000 Zuschauern im weitläufigen Rheinstadion spielt, findet seinen eigenen Weg zum Ruhm.

Denn die Pokalerfolge wirken sich auch international aus. Schon einen Monat vor dem Triumph von Hannover hat Fortunas Klubhistorie einen neuen Höhepunkt erreicht; im Finale des Europapokals der Pokalsieger in Basel wartet der große FC Barcelona. Nur dank des Kölner Doubles 1978 hat die Fortuna an diesem Wettbewerb teilnehmen dürfen und beweist auch auf internationalem Parkett, dass sie eine Pokalmannschaft ist. Gegen die mit Weltstars gespickten Spanier unterliegen sie erst in der Verlängerung mit 3:4. Und ernten doch viel Applaus. 

Seit dem Finale von Hannover haben sie aber endlich auch etwas zum Anfassen – den DFB-Pokal. Fußball-Deutschland gewöhnt sich an Namen wie Jörg Daniel, Heiner Baltes, Reinhold Fanz, Sepp Weikl, Egon Köhnen oder Rudi Bommer. Etwas bekannter sind die Nationalspieler; Libero Gerd Zewe und der junge Stürmer Klaus Allofs, dessen noch jüngerer Bruder Thomas ebenfalls Pokalsieger 1979 wird. Trainer Hans-Dieter Tippenhauer steht auch erst am Anfang seiner Karriere.

"Einige sehen den Pokal schon doppelt"

Seine Jungs blühen auf, wenn der Pokal auf dem Spielplan steht. "Die Meisterschaft war für uns in den 70-ern einfach nicht drin. Mit Bayern oder Gladbach konnten wir nicht konkurrieren. In die 90 oder 120 Pokalminuten haben wir aber immer alles reingelegt", erinnert sich Pokalheld Wolfgang Seel Jahrzehnte später im Gespräch mit dem kicker. Die Feierlichkeiten nach dem ersten Triumph sind bis hin zur Speisekarte auf dem Bankett (Lachs, Aal, Krabben, Truthahnbrust und Wachteln) bestens dokumentiert.

In der Kabine werden in Windeseile acht Sektflaschen geköpft, so dass Verteidiger Heiner Baltes sagt: "Einige sehen den Pokal schon doppelt." Betreuer und Kultfigur Karl Heidelberger verschafft sich trotzdem Gehör. "Jungens, ich habe bei der Fortuna schon viele Mannschaften erlebt, aber ihr seid wirklich die Größten." Dabei werden sie noch größer. Nicht zuletzt motiviert durch den glänzenden Empfang auf dem Rathausplatz am folgenden Tag, als 10.000 Fans die Sieger hochleben lassen und auch das Reiterdenkmal des Kurfürsten Jan Wellem in ein rotweißes Trikot gesteckt wird, setzen sie ihre Serie fort. Zunächst unter Tippenhauer, ab Oktober 1979 dann wegen schwacher Ergebnisse in der Liga unter Otto Rehhagel.

Im Pokal stimmen die Ergebnisse weiterhin. Wieder gibt es drei souveräne Siege gegen unterklassige Teams, dann glücken Auswärtssiege bei Bundesligist Karlsruhe und bei Zweitligist Kickers Offenbach. Dass sie am gefürchteten Bieberer Berg in die Verlängerung müssen, ist keine Schande, das Ergebnis (5:2) ohnehin nicht. Im Halbfinale treffen sie auf Borussia Dortmund - und damit auch die größten Trainerrivalen aufeinander. Rehhagel bezwingt seinen Pendant Udo Lattek mit 3:1 und zieht erstmals in ein Pokalfinale ein, für seine Spieler ist es das dritte in Folge. Dieses Kunststück war zuvor nur Schalke (1935-1937) gelungen, als es noch um den Tschammer-Pokal ging. Wie schon im Jahr 1978 lautet der Gegner 1. FC Köln.

"Die beste Fortuna, die es je gegeben hat"

65.000 Zuschauer sehen in Gelsenkirchen die Wiederauflage des Endspiels 1978. Gerd Zewe erinnert noch einmal an die unglückliche Niederlage: "Wir waren damals die bessere Mannschaft, konnten aber unsere Chancen nicht nutzen. Diesmal werden wir es besser machen." Wieder schießt Kölns Bernd Cullmann das erste Tor (26.), doch diesmal reicht es für den FC nicht. Rüdiger Wenzel und Thomas Allofs drehen binnen fünf Minuten (60., 65.) das hochklassige Spiel. Scorer-Punkte verdient sich auch Rehhagel, der die Fortuna gerade so vor dem Abstieg gerettet hat. In der Halbzeit treibt er seine Schützlinge nun zum Pokalgewinn - für ihn der erste seiner Trainerkarriere. "Was geht da draußen ab? Ihr dürft nicht nur reagieren, ihr müsst agieren! Wenn ihr nicht die Initiative ergreift, könnt ihr nicht gewinnen." Diese Worte wirken und zur Freude der 20.000 Anhänger verteidigt Düsseldorf den Pokal. "Das war die beste Fortuna, die es je gegeben hat", jubelt Wasserträger Sepp Weikl nach Abpfiff. Da die Fortuna seitdem keinen Titel mehr gewonnen hat, hat ihm seitdem niemand widersprochen.

Auf dem Weg zum Titelhattrick bleibt Düsseldorf in den ersten vier Spielen sogar ohne Gegentor, wirft erneut Dortmund raus und hofft nach jenem 18. Sieg in Folge, dem 2:0 gegen Werder, auf den Einzug ins Halbfinale. Denn das Los hat es gut mit der Fortuna gemeint, sie bekommt im Viertelfinale einen der verbliebenen Zweitligisten zugelost: Hertha BSC. Präsident Hans Noack schärft seinen Spielern ein, wie wichtig ein Weiterkommen angesichts der sinkenden Zuschauerzahlen im Ligaalltag wäre: "Sportlich und finanziell wird die Zukunft unseres Klubs ganz entscheidend bestimmt." Mittlerweile ist schon der dritte Trainer an der Rekordserie beteiligt, und Heinz Höher kann die Bestbesetzung aufstellen. Doch Berlin ist am 28. Februar 1981 keine Reise wert für die Fortunen, die Hertha nimmt vor 46.000 Zuschauern Revanche für das verlorene Finale von 1979, geht 2:0 in Führung und lässt nur noch Thomas Allofs (71.) Anschlusstreffer zu. So endet die längste Erfolgsserie der Pokalgeschichte. Heinz Höher nimmt es gelassen: "Wenn man seit fast drei Jahren in 18 Pokalspielen ungeschlagen ist, war bestimmt einige Male Glück dabei. In Berlin hat uns dieses Glück gefehlt." Obwohl sie die Glücksgöttin im Namen tragen.

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