Fortuna Köln und Viktoria Berlin erstmals erstklassig

Acht Rückkehrer und zwei "echte" Neulinge gibt es unter den insgesamt zehn Aufsteigern, die in der kommenden Saison 2020/2021 in den drei Staffeln der B-Junioren-Bundesliga an den Start gehen werden. Für einen historischen Erfolg sorgte die U 17 des SC Fortuna Köln. Noch nie war ein Team der Domstädter in der West-Staffel der höchsten deutschen U 17-Spielklasse vertreten.

Von den vier Aufsteigern in der Staffel Süd/Südwest musste der FSV Frankfurt sechs Jahre lang warten, bis die Rückkehr in die Bundesliga perfekt war. Für den FC Viktoria 1889 Berlin ist die Staffel Nord/Nordost dagegen Neuland. DFB.de gibt einen Überblick über die Aufsteiger in die B-Junioren-Bundesliga.

Nord/Nordost: Holstein Kiel geht ohne Niederlage hoch

FC Hertha 03 Zehlendorf: Nach dem Abstieg am Ende der Saison 2011/2012 benötigte der für seine vorbildliche Nachwuchsarbeit bekannte Berliner Klub acht Jahre, um wieder in der B-Junioren-Bundesliga dabei zu sein. Der ehemalige Verein von späteren Nationalspielern wie Christian Ziege oder Pierre Littbarski war 1988 sogar Deutscher B-Juniorenmeister (2:1 im Finale gegen den VfB Stuttgart). Hinter der nicht aufstiegsberechtigten U 16 von Hertha BSC qualifizierte sich das Team von Trainer Alexander Kwasny (27) als Tabellenzweiter in der Regionalliga Nordost für die höchste deutsche Spielklasse. Mit dem höchsten Saisonsieg gegen den Tabellenvorletzten VfB Auerbach (10:1) hatten sich die Berliner in die Corona-Pause und damit auch in die Bundesliga verabschiedet. In der insgesamt dritten Bundesligasaison der Berliner, deren erste Mannschaft in der fünftklassigen Oberliga am Ball ist, wird Muhammed Damar nicht mehr zum Zehlendorfer Kader gehören. Der Mittelfeldspieler hat bei Eintracht Frankfurt einen Dreijahresvertrag unterschrieben. "Mit seinen neun Toren und acht Assists war er maßgeblich am Aufstieg unserer U 17-Junioren beteiligt", sagt Trainer Kwasny, der die Mannschaft gemeinsam mit seinem Assistenten Kevin Tiefenbach zum großen Erfolg geführt hat. Kwasny wollte einst selbst Profifußballer werden, hatte mit John Anthony Brooks, dem heutigen Hertha BSC-Profi und US-Nationalspieler, bei den "Minis" von Blau-Weiß 90 Berlin mit dem Fußball angefangen. Später kickte er mit dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (FC Chelsea London) für Tasmania 73.

FC Viktoria 1889 Berlin: Die U 17 der Viktoria, die zusammen mit der U 19 der "Himmelblauen" einen Doppelaufstieg feierte, ist zum ersten Mal in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga am Start. Die Mannschaft von Trainer Arthur Jujko, die in der Regionalliga Nordost zum Zeitpunkt des Abbruchs hinter Hertha BSC II und Hertha 03 Zehlendorf den dritten Tabellenplatz belegte, bekommt es künftig mit Gegnern wie RB Leipzig, VfL Wolfsburg oder SV Werder Bremen zu tun. "Dass wir uns auf höchstem Niveau messen dürfen, ist für meine Spieler und auch für mich eine fantastische Sache. Wir können es kaum erwarten und werden alles raushauen, um der Herausforderung gerecht zu werden", so Jujko. Die Verantwortlichen des FC Viktoria, dessen erste Mannschaft in der Regionalliga Nordost spielt, arbeiten intensiv daran, die personellen Voraussetzungen dafür zu schaffen. "Mit den Aufstiegen der U 19 und U 17 haben wir einen Meilenstein in der Entwicklung unseres Vereins gesetzt. Klar ist, dass wir das erste Jahr in der Junioren-Bundesliga keineswegs als Abenteuer ansehen. Wir kommen, um zu bleiben", sagt Viktoria-Sportdirektor Rocco Teichmann.

KSV Holstein Kiel: Den "Betriebsunfall" Abstieg korrigierte die U 17 des Zweitligisten Holstein Kiel gleich im ersten Jahr. Als Tabellenerster in der Regionalliga Nord beendete das Team von Cheftrainer Elard Ostermann die Saison ohne jede Niederlage. Der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer, der in der neuen Spielzeit die Nachfolge von Dominik Glawogger bei der U 19 antreten wird, war im Sommer des vergangenen Jahres nach Kiel gekommen und führte das Team zum souveränen Wiederaufstieg. Neuer B-Junioren-Trainer der Kieler wird in der zehnten Bundesligasaison der U 17 Glawoggers bisheriger Co-Trainer Freddy Kaps, der von den beiden Assistenten Christian Dobrick (bisher ebenfalls Co-Trainer U 19) und Daniel Hansen (bisher Co-Trainer U 16) unterstützt wird.

West: RWE will keine "Fahrstuhl-Mannschaft" mehr sein

Rot-Weiss Essen: Mit drei Punkten Vorsprung vor dem Mitabsteiger MSV Duisburg machte die U 17 des West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen - ebenso wie die eigene U 19 - als Meister der Niederrheinliga den direkten Wiederaufstieg in die Staffel West der B-Junioren-Bundesliga perfekt. "Wir haben eine überragende Saison gespielt", lobt RWE-Trainer Simon Hohenberg. "Die Art und Weise, mit der wir durch die Liga gerauscht sind, und die Dominanz, die wir in vielen Spielen gezeigt haben, ist schon etwas ganz Besonderes, auf das wir auch sehr akribisch hingearbeitet haben", so Hohenberg. Auch die Durchlässigkeit nach oben kann sich sehen lassen. Zehn bisherige B-Junioren rücken in den Kader der U 19 auf. "Auch das ist eine starke Quote", sagt der 33 Jahre alte RWE-Trainer, nachdem im vergangenen Sommer nur zwei Spieler übernommen worden waren. Nachdem es den Essenern seit der 2016/2017 nicht mehr gelungen war, sich für zwei Spielzeiten in Folge in Deutschlands höchster U 17-Spielklasse zu behaupten, soll das Image einer "Fahrstuhl-Mannschaft" möglichst wieder abgelegt werden. Schließlich waren die Essener insgesamt in elf von 13 Jahren in der B-Junioren-Bundesliga dabei. "Wir wollen unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, treu bleiben", kündigt Hohenberg an. Nach aktuellem Stand werden zwölf externe Zugänge zum Essener Aufgebot gehören.

SC Paderborn 07: Während die Profis des SC Paderborn als Tabellenletzter aus der Bundesliga abgestiegen sind, verzeichnete das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Ostwestfalen mit dem Doppelaufstieg der U 17 und U 19 große sportliche Erfolge. Die U 17 spielte in der Westfalenliga eine sehr konstante Saison, kam vor den U 16-Teams von Borussia Dortmund, des FC Schalke 04 und des VfL Bochum als Tabellenführer durchs Ziel. In seiner ersten Saison als U 17-Trainer schaffte Oliver Döking, dessen Mannschaft im Schnitt mehr als zweimal pro Spiel traf, mit seinem Team den sofortigen Wiederaufstieg. "Auch für die Zukunft sind wir mit diesen Jahrgängen sehr gut gerüstet", sagt Paderborns Nachwuchsleiter Christoph Müller. "Die Übernahmequote der Spieler in die nächsten Mannschaften ist herausragend", betont der 37-Jährige. So bleiben mehr als 20 Spieler aus der U 19 und 18 Akteure aus der U 17 im Verein.

SC Fortuna Köln: Erstmals in der Vereinsgeschichte von Fortuna Köln wird die U 17 der Südstädter in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga starten. Das Team von Trainer Timo Westendorf schaffte den Aufstieg als Tabellenzweiter der Mittelrheinliga hinter der nicht aufstiegsberechtigten U 16 des Stadtrivalen 1. FC Köln. Zur neuen Saison wird es im Zuge der Umstrukturierung im Leistungszentrum beim Traditionsklub aus der Regionalliga West dennoch einige personelle Veränderungen geben. Den Posten des Nachwuchsleiters hat Timo Westendorf seit dem 1. Juli von Raimunt Zieler, Vater von Weltmeistertorhüter Ron-Robert Zieler (Hannover 96) übernommen. Der 26 Jahre alte A-Lizenzinhaber Westendorf, der zu Drittligazeiten bereits bei Cheftrainer Uwe Koschinat hospitiert hatte, wird neben seiner neuen Aufgabe aber auch weiterhin die U 17 trainieren. "Der Aufstieg erfüllt mich mit Stolz", sagt Westendorf im Gespräch mit DFB.de. "Es gab viele Momente, in denen ich dachte, da kann etwas entstehen. Wir sind komplett über den Teamgedanken gekommen und haben zahlreiche Spiele gedreht. In der Rückrunde lagen wir gegen den Bonner SC zur Pause 1:3 zurück, haben am Ende aber 4:3 gewonnen. Wir werden die B-Junioren-Bundesliga als Spektakel genießen, wollen für die eine oder andere Überraschungen sorgen."

Süd/Südwest: Gründungsmitglieder FCK und 1860 zurück

FSV Frankfurt: Nach fünf Spielzeiten hintereinander in der Hessenliga hat die U 17 des Südwest-Regionalligisten FSV Frankfurt die Rückkehr in die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga geschafft. Die Mannschaft von Cheftrainer Tim Görner führte zu Beginn der Corona-Pandemie die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung vor der U 16 von Eintracht Frankfurt und mit 13 Zählern vor Kickers Offenbach an. In 16 Partien erzielte der FSV-Nachwuchs beeindruckende 77 Tore und kassierte mit lediglich 16 Treffern auch die wenigsten Gegentore aller Mannschaften. "Auch wenn es für alle schöner gewesen wäre, die Meisterschaftsrunde bis zum Ende durchspielen, sind wir verdient Hessenmeister geworden. Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen", sagt Trainer Görner. Nachwuchsleiter Moritz Krug ergänzt: "Dass wir uns in der kommenden Saison mit den Juniorenteams der Bundesligavereine messen dürfen, wird eine große Herausforderung, auf die wir uns im Verein alle sehr freuen."

1. FC Heidenheim 1846: Während die Heidenheimer Profis in den Relegationsspielen gegen den SV Werder Bremen (0:0/2:2) den Aufstieg in die Bundesliga hauchdünn verpassten, meldet sich die U 17 nach einjähriger Abstinenz in der höchsten deutschen B-Junioren-Spielklasse zurück. Als Meister der Oberliga Baden-Württemberg hatte das Team von Trainer Timm Fahrion den "Betriebsunfall Abstieg" aus der vergangenen Saison korrigiert und wird nun in die insgesamt dritte Spielzeit des FCH in der B-Junioren-Bundesliga gehen. „Wir waren mit dem Ziel des Wiederaufstiegs in die Saison 2019/2020 gestartet", sagt Fahrion im Gespräch mit DFB.de. "Dass wir die Oberliga dann aber so deutlich dominieren, war nicht zu erwarten. Obwohl die Spielzeit wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet werden musste, glaube ich, dass wir absolut verdient aufgestiegen sind." Aus 16 Partien holte der FCH-Nachwuchs beachtliche 41 Punkte. Auf den (nicht aufstiegsberechtigten) Tabellenzweiten TSG Hoffenheim II hatte das Fahrion-Team bei einem Spiel weniger zehn Punkte Vorsprung. "Dieser Erfolg gehört allen", so der stolze Trainer.

1. FC Kaiserslautern: Nach nur einem Jahr in der Regionalliga Südwest hat auch die U 17 des Drittligisten 1. FC Kaiserslautern den direkten Wiederaufstieg in die Staffel Süd/Südwest in der B-Junioren-Bundesliga geschafft. Trainer Daniel Paulus (40), der die Mannschaft nach dem Abstieg übernommen und zuvor Erfahrungen im Seniorenbereich bei Eintracht Trier und Borussia Neunkirchen gesammelt hatte, will die "Roten Teufel" nun wieder dauerhaft in der B-Junioren-Bundesliga etablieren. Dort war der FCK schließlich bislang schon in zehn von 13 Jahren am Start. Nicht zuletzt durch Siege gegen die SV 07 Elversberg (2:0) und den 1. FC Saarbrücken (7:0) hatten die Pfälzer die direkten Konkurrenten aus dem Saarland distanziert. "Für uns zählt in der neuen Saison nur der Klassenverbleib", sagt Paulus im Gespräch mit DFB.de. "Dass wir jetzt mit der U 17 und U 19 in der Bundesliga vertreten sind, ist auch für die Außendarstellung des Vereins ganz wichtig. Wir wollen mannschaftlich geschlossen auftreten und mit unseren Tugenden für Überraschungen sorgen."

TSV 1860 München: Die durch die Corona-Pandemie abgebrochene Saison 2019/2020 brachte für den Nachwuchs des Traditionsvereins aus der 3. Liga sportlich einige Veränderungen. Nach der Rückkehr der U 17-Junioren in die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga ist auch der gleichzeitige Aufstieg der U 16 in die U 17-Bayernliga amtlich. Damit spielen in der kommenden Saison bis auf die U 19 wieder alle Mannschaften der "Junglöwen" in den jeweils höchstmöglichen Spielklassen. Das Team von U 17-Trainer Jonas Schittenhelm führte zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs die Tabelle der Bayernliga mit zehn Punkten Vorsprung auf den FC Ingolstadt 04 souverän an und kehrt damit nach drei Jahren Abstinenz in die höchste Spielklasse zurück. Bis zum Abstieg am Ende der Saison 2016/2017 hatte der Nachwuchs des TSV 1860 als Gründungsmitglied alle zehn Spielzeiten in der B-Junioren-Bundesliga absolviert und belegt mit 380 Punkten aus 260 Spielen immerhin Rang neun in der "Ewigen Tabelle" der Staffel Süd/Südwest.

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Acht Rückkehrer und zwei "echte" Neulinge gibt es unter den insgesamt zehn Aufsteigern, die in der kommenden Saison 2020/2021 in den drei Staffeln der B-Junioren-Bundesliga an den Start gehen werden. Für einen historischen Erfolg sorgte die U 17 des SC Fortuna Köln. Noch nie war ein Team der Domstädter in der West-Staffel der höchsten deutschen U 17-Spielklasse vertreten.

Von den vier Aufsteigern in der Staffel Süd/Südwest musste der FSV Frankfurt sechs Jahre lang warten, bis die Rückkehr in die Bundesliga perfekt war. Für den FC Viktoria 1889 Berlin ist die Staffel Nord/Nordost dagegen Neuland. DFB.de gibt einen Überblick über die Aufsteiger in die B-Junioren-Bundesliga.

Nord/Nordost: Holstein Kiel geht ohne Niederlage hoch

FC Hertha 03 Zehlendorf: Nach dem Abstieg am Ende der Saison 2011/2012 benötigte der für seine vorbildliche Nachwuchsarbeit bekannte Berliner Klub acht Jahre, um wieder in der B-Junioren-Bundesliga dabei zu sein. Der ehemalige Verein von späteren Nationalspielern wie Christian Ziege oder Pierre Littbarski war 1988 sogar Deutscher B-Juniorenmeister (2:1 im Finale gegen den VfB Stuttgart). Hinter der nicht aufstiegsberechtigten U 16 von Hertha BSC qualifizierte sich das Team von Trainer Alexander Kwasny (27) als Tabellenzweiter in der Regionalliga Nordost für die höchste deutsche Spielklasse. Mit dem höchsten Saisonsieg gegen den Tabellenvorletzten VfB Auerbach (10:1) hatten sich die Berliner in die Corona-Pause und damit auch in die Bundesliga verabschiedet. In der insgesamt dritten Bundesligasaison der Berliner, deren erste Mannschaft in der fünftklassigen Oberliga am Ball ist, wird Muhammed Damar nicht mehr zum Zehlendorfer Kader gehören. Der Mittelfeldspieler hat bei Eintracht Frankfurt einen Dreijahresvertrag unterschrieben. "Mit seinen neun Toren und acht Assists war er maßgeblich am Aufstieg unserer U 17-Junioren beteiligt", sagt Trainer Kwasny, der die Mannschaft gemeinsam mit seinem Assistenten Kevin Tiefenbach zum großen Erfolg geführt hat. Kwasny wollte einst selbst Profifußballer werden, hatte mit John Anthony Brooks, dem heutigen Hertha BSC-Profi und US-Nationalspieler, bei den "Minis" von Blau-Weiß 90 Berlin mit dem Fußball angefangen. Später kickte er mit dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (FC Chelsea London) für Tasmania 73.

FC Viktoria 1889 Berlin: Die U 17 der Viktoria, die zusammen mit der U 19 der "Himmelblauen" einen Doppelaufstieg feierte, ist zum ersten Mal in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga am Start. Die Mannschaft von Trainer Arthur Jujko, die in der Regionalliga Nordost zum Zeitpunkt des Abbruchs hinter Hertha BSC II und Hertha 03 Zehlendorf den dritten Tabellenplatz belegte, bekommt es künftig mit Gegnern wie RB Leipzig, VfL Wolfsburg oder SV Werder Bremen zu tun. "Dass wir uns auf höchstem Niveau messen dürfen, ist für meine Spieler und auch für mich eine fantastische Sache. Wir können es kaum erwarten und werden alles raushauen, um der Herausforderung gerecht zu werden", so Jujko. Die Verantwortlichen des FC Viktoria, dessen erste Mannschaft in der Regionalliga Nordost spielt, arbeiten intensiv daran, die personellen Voraussetzungen dafür zu schaffen. "Mit den Aufstiegen der U 19 und U 17 haben wir einen Meilenstein in der Entwicklung unseres Vereins gesetzt. Klar ist, dass wir das erste Jahr in der Junioren-Bundesliga keineswegs als Abenteuer ansehen. Wir kommen, um zu bleiben", sagt Viktoria-Sportdirektor Rocco Teichmann.

KSV Holstein Kiel: Den "Betriebsunfall" Abstieg korrigierte die U 17 des Zweitligisten Holstein Kiel gleich im ersten Jahr. Als Tabellenerster in der Regionalliga Nord beendete das Team von Cheftrainer Elard Ostermann die Saison ohne jede Niederlage. Der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer, der in der neuen Spielzeit die Nachfolge von Dominik Glawogger bei der U 19 antreten wird, war im Sommer des vergangenen Jahres nach Kiel gekommen und führte das Team zum souveränen Wiederaufstieg. Neuer B-Junioren-Trainer der Kieler wird in der zehnten Bundesligasaison der U 17 Glawoggers bisheriger Co-Trainer Freddy Kaps, der von den beiden Assistenten Christian Dobrick (bisher ebenfalls Co-Trainer U 19) und Daniel Hansen (bisher Co-Trainer U 16) unterstützt wird.

West: RWE will keine "Fahrstuhl-Mannschaft" mehr sein

Rot-Weiss Essen: Mit drei Punkten Vorsprung vor dem Mitabsteiger MSV Duisburg machte die U 17 des West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen - ebenso wie die eigene U 19 - als Meister der Niederrheinliga den direkten Wiederaufstieg in die Staffel West der B-Junioren-Bundesliga perfekt. "Wir haben eine überragende Saison gespielt", lobt RWE-Trainer Simon Hohenberg. "Die Art und Weise, mit der wir durch die Liga gerauscht sind, und die Dominanz, die wir in vielen Spielen gezeigt haben, ist schon etwas ganz Besonderes, auf das wir auch sehr akribisch hingearbeitet haben", so Hohenberg. Auch die Durchlässigkeit nach oben kann sich sehen lassen. Zehn bisherige B-Junioren rücken in den Kader der U 19 auf. "Auch das ist eine starke Quote", sagt der 33 Jahre alte RWE-Trainer, nachdem im vergangenen Sommer nur zwei Spieler übernommen worden waren. Nachdem es den Essenern seit der 2016/2017 nicht mehr gelungen war, sich für zwei Spielzeiten in Folge in Deutschlands höchster U 17-Spielklasse zu behaupten, soll das Image einer "Fahrstuhl-Mannschaft" möglichst wieder abgelegt werden. Schließlich waren die Essener insgesamt in elf von 13 Jahren in der B-Junioren-Bundesliga dabei. "Wir wollen unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, treu bleiben", kündigt Hohenberg an. Nach aktuellem Stand werden zwölf externe Zugänge zum Essener Aufgebot gehören.

SC Paderborn 07: Während die Profis des SC Paderborn als Tabellenletzter aus der Bundesliga abgestiegen sind, verzeichnete das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Ostwestfalen mit dem Doppelaufstieg der U 17 und U 19 große sportliche Erfolge. Die U 17 spielte in der Westfalenliga eine sehr konstante Saison, kam vor den U 16-Teams von Borussia Dortmund, des FC Schalke 04 und des VfL Bochum als Tabellenführer durchs Ziel. In seiner ersten Saison als U 17-Trainer schaffte Oliver Döking, dessen Mannschaft im Schnitt mehr als zweimal pro Spiel traf, mit seinem Team den sofortigen Wiederaufstieg. "Auch für die Zukunft sind wir mit diesen Jahrgängen sehr gut gerüstet", sagt Paderborns Nachwuchsleiter Christoph Müller. "Die Übernahmequote der Spieler in die nächsten Mannschaften ist herausragend", betont der 37-Jährige. So bleiben mehr als 20 Spieler aus der U 19 und 18 Akteure aus der U 17 im Verein.

SC Fortuna Köln: Erstmals in der Vereinsgeschichte von Fortuna Köln wird die U 17 der Südstädter in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga starten. Das Team von Trainer Timo Westendorf schaffte den Aufstieg als Tabellenzweiter der Mittelrheinliga hinter der nicht aufstiegsberechtigten U 16 des Stadtrivalen 1. FC Köln. Zur neuen Saison wird es im Zuge der Umstrukturierung im Leistungszentrum beim Traditionsklub aus der Regionalliga West dennoch einige personelle Veränderungen geben. Den Posten des Nachwuchsleiters hat Timo Westendorf seit dem 1. Juli von Raimunt Zieler, Vater von Weltmeistertorhüter Ron-Robert Zieler (Hannover 96) übernommen. Der 26 Jahre alte A-Lizenzinhaber Westendorf, der zu Drittligazeiten bereits bei Cheftrainer Uwe Koschinat hospitiert hatte, wird neben seiner neuen Aufgabe aber auch weiterhin die U 17 trainieren. "Der Aufstieg erfüllt mich mit Stolz", sagt Westendorf im Gespräch mit DFB.de. "Es gab viele Momente, in denen ich dachte, da kann etwas entstehen. Wir sind komplett über den Teamgedanken gekommen und haben zahlreiche Spiele gedreht. In der Rückrunde lagen wir gegen den Bonner SC zur Pause 1:3 zurück, haben am Ende aber 4:3 gewonnen. Wir werden die B-Junioren-Bundesliga als Spektakel genießen, wollen für die eine oder andere Überraschungen sorgen."

Süd/Südwest: Gründungsmitglieder FCK und 1860 zurück

FSV Frankfurt: Nach fünf Spielzeiten hintereinander in der Hessenliga hat die U 17 des Südwest-Regionalligisten FSV Frankfurt die Rückkehr in die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga geschafft. Die Mannschaft von Cheftrainer Tim Görner führte zu Beginn der Corona-Pandemie die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung vor der U 16 von Eintracht Frankfurt und mit 13 Zählern vor Kickers Offenbach an. In 16 Partien erzielte der FSV-Nachwuchs beeindruckende 77 Tore und kassierte mit lediglich 16 Treffern auch die wenigsten Gegentore aller Mannschaften. "Auch wenn es für alle schöner gewesen wäre, die Meisterschaftsrunde bis zum Ende durchspielen, sind wir verdient Hessenmeister geworden. Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen", sagt Trainer Görner. Nachwuchsleiter Moritz Krug ergänzt: "Dass wir uns in der kommenden Saison mit den Juniorenteams der Bundesligavereine messen dürfen, wird eine große Herausforderung, auf die wir uns im Verein alle sehr freuen."

1. FC Heidenheim 1846: Während die Heidenheimer Profis in den Relegationsspielen gegen den SV Werder Bremen (0:0/2:2) den Aufstieg in die Bundesliga hauchdünn verpassten, meldet sich die U 17 nach einjähriger Abstinenz in der höchsten deutschen B-Junioren-Spielklasse zurück. Als Meister der Oberliga Baden-Württemberg hatte das Team von Trainer Timm Fahrion den "Betriebsunfall Abstieg" aus der vergangenen Saison korrigiert und wird nun in die insgesamt dritte Spielzeit des FCH in der B-Junioren-Bundesliga gehen. „Wir waren mit dem Ziel des Wiederaufstiegs in die Saison 2019/2020 gestartet", sagt Fahrion im Gespräch mit DFB.de. "Dass wir die Oberliga dann aber so deutlich dominieren, war nicht zu erwarten. Obwohl die Spielzeit wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet werden musste, glaube ich, dass wir absolut verdient aufgestiegen sind." Aus 16 Partien holte der FCH-Nachwuchs beachtliche 41 Punkte. Auf den (nicht aufstiegsberechtigten) Tabellenzweiten TSG Hoffenheim II hatte das Fahrion-Team bei einem Spiel weniger zehn Punkte Vorsprung. "Dieser Erfolg gehört allen", so der stolze Trainer.

1. FC Kaiserslautern: Nach nur einem Jahr in der Regionalliga Südwest hat auch die U 17 des Drittligisten 1. FC Kaiserslautern den direkten Wiederaufstieg in die Staffel Süd/Südwest in der B-Junioren-Bundesliga geschafft. Trainer Daniel Paulus (40), der die Mannschaft nach dem Abstieg übernommen und zuvor Erfahrungen im Seniorenbereich bei Eintracht Trier und Borussia Neunkirchen gesammelt hatte, will die "Roten Teufel" nun wieder dauerhaft in der B-Junioren-Bundesliga etablieren. Dort war der FCK schließlich bislang schon in zehn von 13 Jahren am Start. Nicht zuletzt durch Siege gegen die SV 07 Elversberg (2:0) und den 1. FC Saarbrücken (7:0) hatten die Pfälzer die direkten Konkurrenten aus dem Saarland distanziert. "Für uns zählt in der neuen Saison nur der Klassenverbleib", sagt Paulus im Gespräch mit DFB.de. "Dass wir jetzt mit der U 17 und U 19 in der Bundesliga vertreten sind, ist auch für die Außendarstellung des Vereins ganz wichtig. Wir wollen mannschaftlich geschlossen auftreten und mit unseren Tugenden für Überraschungen sorgen."

TSV 1860 München: Die durch die Corona-Pandemie abgebrochene Saison 2019/2020 brachte für den Nachwuchs des Traditionsvereins aus der 3. Liga sportlich einige Veränderungen. Nach der Rückkehr der U 17-Junioren in die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga ist auch der gleichzeitige Aufstieg der U 16 in die U 17-Bayernliga amtlich. Damit spielen in der kommenden Saison bis auf die U 19 wieder alle Mannschaften der "Junglöwen" in den jeweils höchstmöglichen Spielklassen. Das Team von U 17-Trainer Jonas Schittenhelm führte zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs die Tabelle der Bayernliga mit zehn Punkten Vorsprung auf den FC Ingolstadt 04 souverän an und kehrt damit nach drei Jahren Abstinenz in die höchste Spielklasse zurück. Bis zum Abstieg am Ende der Saison 2016/2017 hatte der Nachwuchs des TSV 1860 als Gründungsmitglied alle zehn Spielzeiten in der B-Junioren-Bundesliga absolviert und belegt mit 380 Punkten aus 260 Spielen immerhin Rang neun in der "Ewigen Tabelle" der Staffel Süd/Südwest.

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