Florian Rest: Rom ist ungewohnt ruhig

Wenn Deutschland auf Italien trifft, versammeln sich üblicherweise verschiedene Trikots auf dem Sofa im Hause Rest. Fan Club-Mitglied Florian und Sohn Flavio tragen den Adler auf der Brust, Frau Erika feuert in blau die Squadra Azzurra an. Am Dienstag blieb die Couch der in Rom lebenden Familie leer. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das geplante Testspiel abgesagt. Für Florian und seine Familie in diesen schweren Zeiten allerdings nur ein zweitrangiges Problem.

Italien ist von der Corona-Krise so sehr betroffen wie kaum eine andere Nation. Seit mehreren Wochen sitzt die Familie schon in Quarantäne. "Die Leute haben den Ernst der Lage erkannt und passen sich den Umständen an", schildert der 43-Jährige. Sein Rom erkennt Florian kaum wieder, so ruhig sei es inzwischen geworden. "Eigentlich ist die Stadt laut und dennoch wunderschön", fügt er sehnsüchtig hinzu.

Krise stellt Fußball in den Schatten

Seit zwölf Jahren lebt der gebürtige Münchner in der italienischen Hauptstadt. 2008 folgte er seiner großen Liebe Erika nach Südeuropa, wo die beiden inzwischen mit ihren Kindern Gemma (8) und Flavio (11) leben. Die Quarantäne bedeutet für den vierköpfigen Haushalt auch mehr Familienzeit. Da Florian im Homeoffice arbeitet und die Kinder online unterrichtet werden, ist in den eigenen vier Wänden mehr los als sonst. "Wir versuchen einfach das Beste aus der Situation zu machen", erklärt er.

Das fußballverrückte Rom vermisse in diesen Tagen auch seinen Lieblingssport. Florian macht eine große Lücke und Leere unter den 2,8 Millionen Einwohnern aus, die der eingestellte Spielbetrieb hinterlässt. "Die Trauer über den ruhenden Ball hat sich allerdings auch gelegt, als den Leuten bewusst wurde, dass diese Krise weitaus größer und wichtiger als Fußball ist", stellt Florian klar.

Sehnsucht nach dem rollenden Ball

Dennoch räumt er ein, dass ihm die schönste Nebensache der Welt fehlt. Schon am Frühstückstisch ist Fußball eigentlich das bestimmende Gesprächsthema zwischen ihm und seinem Filius Flavio. Wer spielt heute Abend? Wo muss der AS Rom am Wochenende ran? Alles Fragen, die derzeit unbeantwortet bleiben. Für üblich unterstützen die beiden den Hauptstadtklub im Stadio Olimpico. Flavio wartet sehnlichst darauf, sein gelb-rotes-Trikot wieder überzustreifen.

Natürlich hatte sich Florian auch schon auf den Länderspielklassiker gegen Italien gefreut. In seiner neuen Heimat ist er in den direkten Duellen jedoch etwas diskreter, was das Bejubeln von Toren betrifft. "Als wir die Italiener 2016 im Elfmeterschießen geschlagen haben, habe ich mich lieber erstmal nur nach innen gefreut", sagt er und verliert auch in diesen angespannten Zeiten nicht sein Lachen. Derweil wartet er mit seiner Familie auf Normalität und hofft, dass schon bald wieder der Ball in Italien und darüber hinaus rollen darf.

[jh]

Wenn Deutschland auf Italien trifft, versammeln sich üblicherweise verschiedene Trikots auf dem Sofa im Hause Rest. Fan Club-Mitglied Florian und Sohn Flavio tragen den Adler auf der Brust, Frau Erika feuert in blau die Squadra Azzurra an. Am Dienstag blieb die Couch der in Rom lebenden Familie leer. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das geplante Testspiel abgesagt. Für Florian und seine Familie in diesen schweren Zeiten allerdings nur ein zweitrangiges Problem.

Italien ist von der Corona-Krise so sehr betroffen wie kaum eine andere Nation. Seit mehreren Wochen sitzt die Familie schon in Quarantäne. "Die Leute haben den Ernst der Lage erkannt und passen sich den Umständen an", schildert der 43-Jährige. Sein Rom erkennt Florian kaum wieder, so ruhig sei es inzwischen geworden. "Eigentlich ist die Stadt laut und dennoch wunderschön", fügt er sehnsüchtig hinzu.

Krise stellt Fußball in den Schatten

Seit zwölf Jahren lebt der gebürtige Münchner in der italienischen Hauptstadt. 2008 folgte er seiner großen Liebe Erika nach Südeuropa, wo die beiden inzwischen mit ihren Kindern Gemma (8) und Flavio (11) leben. Die Quarantäne bedeutet für den vierköpfigen Haushalt auch mehr Familienzeit. Da Florian im Homeoffice arbeitet und die Kinder online unterrichtet werden, ist in den eigenen vier Wänden mehr los als sonst. "Wir versuchen einfach das Beste aus der Situation zu machen", erklärt er.

Das fußballverrückte Rom vermisse in diesen Tagen auch seinen Lieblingssport. Florian macht eine große Lücke und Leere unter den 2,8 Millionen Einwohnern aus, die der eingestellte Spielbetrieb hinterlässt. "Die Trauer über den ruhenden Ball hat sich allerdings auch gelegt, als den Leuten bewusst wurde, dass diese Krise weitaus größer und wichtiger als Fußball ist", stellt Florian klar.

Sehnsucht nach dem rollenden Ball

Dennoch räumt er ein, dass ihm die schönste Nebensache der Welt fehlt. Schon am Frühstückstisch ist Fußball eigentlich das bestimmende Gesprächsthema zwischen ihm und seinem Filius Flavio. Wer spielt heute Abend? Wo muss der AS Rom am Wochenende ran? Alles Fragen, die derzeit unbeantwortet bleiben. Für üblich unterstützen die beiden den Hauptstadtklub im Stadio Olimpico. Flavio wartet sehnlichst darauf, sein gelb-rotes-Trikot wieder überzustreifen.

Natürlich hatte sich Florian auch schon auf den Länderspielklassiker gegen Italien gefreut. In seiner neuen Heimat ist er in den direkten Duellen jedoch etwas diskreter, was das Bejubeln von Toren betrifft. "Als wir die Italiener 2016 im Elfmeterschießen geschlagen haben, habe ich mich lieber erstmal nur nach innen gefreut", sagt er und verliert auch in diesen angespannten Zeiten nicht sein Lachen. Derweil wartet er mit seiner Familie auf Normalität und hofft, dass schon bald wieder der Ball in Italien und darüber hinaus rollen darf.