Florian Neuhaus: "Gegen Stuttgart eine Runde weiterkommen"

Borussia Mönchengladbach tritt heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im DFB-Pokalachtelfinale beim VfB Stuttgart an. Der 23 Jahre alte deutsche Nationalspieler Florian Neuhaus spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalduell, Tore aus großer Entfernung und die Europameisterschaft im Sommer.

DFB.de: Herr Neuhaus, ist Ihnen bewusst, dass Sie erstmals in Ihrer Karriere ein DFB-Pokalachtelfinale bestreiten?

Florian Neuhaus: Ja, das ist mir tatsächlich bewusst. Das war bereits in dem einen oder anderen Interview ein Thema, als wir in der letzten Runde weitergekommen sind. Leider lief es im Pokal bislang nicht wie gewünscht. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun im Achtelfinale stehen. Ich hoffe, dass wir gegen Stuttgart eine Runde weiterkommen.

DFB.de: Erst Mitte Januar trafen Sie auf den VfB und trennten sich in der Bundesliga 2:2. Welchen Eindruck haben Sie vom Aufsteiger?

Neuhaus: Stuttgart hat eine junge und sehr gute Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern und einer sehr guten Idee von Fußball. Der VfB tritt mit einem begeisternden Offensivfußball auf. Wir haben uns beim letzten Aufeinandertreffen zwischenzeitlich schwergetan. Wir wissen also, was auf uns zukommt.

DFB.de: Mönchengladbach hat in der Bundesliga gegen den FC Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig gewonnen. Was fehlt der Mannschaft trotzdem noch zu einem Meisterschaftsanwärter?

Neuhaus: In der vergangenen Saison hatten wir Probleme in den direkten Duellen mit den Topmannschaften. In dieser Saison wollten wir eine Schippe drauflegen. Ich denke, das ist uns bisher gut gelungen. Dafür haben wir allerdings an den anderen Spielen zu häufig Punkte liegen lassen. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Der nächste Schritt würde darin bestehen, in den Spielen, in denen man überlegen ist, frühzeitig alles klar zu machen und die Punkte mitzunehmen.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihren Werdegang sprechen: Sie wurden der Öffentlichkeit erstmals bekannt, als Sie im Halbfinale der A-Junioren-Meisterschaft aus rund 50 Metern für 1860 München den Siegtreffer erzielten und dieses Tor in der Sportschau zum Tor des Monats gewählt wurde. Welchen Einfluss hatte das auf Ihre Karriere?

Neuhaus: Ich glaube schon, dass das für den weiteren Verlauf meiner Karriere sehr wichtig war. Dadurch bin ich dann auch in den Profibereich reingerutscht. Kurz nach dem Spiel habe ich meinen ersten Profivertrag bei 1860 unterschrieben. Daher kann man dieses Tor durchaus als Startschuss bezeichnen.

DFB.de: Im Januar 2020 wurden Sie erneut zum Torschützen des Monats gewählt. Damals trafen Sie gegen Mainz mit einem Heber aus rund 40 Metern. Trainieren Sie gezielt Torschüsse aus großer Distanz?

Neuhaus: Ich trainiere nicht speziell, aus weiter Entfernung auf das Tor zu schießen. Aber ich spiele häufiger Flugbälle. Die Schusstechnik ist die gleiche. Bei beiden Toren stand der Torhüter ein bisschen zu weit vor seinem Tor. Das Wichtige war, dies in der jeweiligen Situation zu erkennen und sich dies auch zuzutrauen.

DFB.de: 1860 München hat einige deutsche Nationalspieler hervorgebracht, zum Beispiel Kevin Volland, Julian Weigl, Lars Bender und Sven Bender. Was macht die Nachwuchsarbeit dort so besonders?

Neuhaus: 1860 hat ein gutes Umfeld, in dem man sich entwickeln kann. Es wird sehr viel Wert auf die technische Ausbildung gelegt. Egal, was man macht, der Ball ist immer dabei. Der Spaß kommt dabei nie zu kurz. Das ist eine gute Mischung. Ich bin immer sehr gerne zum Training gegangen.

DFB.de: Gab es in Ihrer Jugend auch andere Vereine, die an Ihnen interessiert waren?

Neuhaus: Ich bin ja relativ früh zu 1860 gegangen. Ich war erst zehn Jahre alt, als sich der Verein bei mir gemeldet und mich zum Probetraining eingeladen hat. Ich habe dem Verein dann auch direkt zugesagt. Ein paar Wochen später hat sich auch der FC Bayern München gemeldet. Aber da ich bereits bei 1860 zugesagt hatte, war das kein Thema für mich.

DFB.de: Im Sommer 2017 wechselten Sie zu Borussia Mönchengladbach, wurden direkt in die 2. Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf verliehen und feierten dort den Aufstieg in die Bundesliga. War das rückblickend der perfekte Start in den Profifußball?

Neuhaus: Ja, das war im Nachhinein der perfekte Schritt. Ich bekam sofort viel Spielzeit und auch das Vertrauen von Trainer Friedhelm Funkel. Mit dem Aufstieg war das sportlich und auch von der Persönlichkeitsentwicklung her ein sehr wichtiges Jahr für mich.

DFB.de: In der Saison darauf waren Sie in Gladbach sofort Stammspieler. Worin lagen die größten Herausforderungen, um sich auch in der Bundesliga zu behaupten?

Neuhaus: Ich denke, es ist mir von Anfang an relativ gut gelungen, die Leistungen aus der 2. Bundesliga in die Bundesliga zu transportieren. Ich hatte bereits früh, als ich noch bei Fortuna gespielt hatte, Gespräche mit Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und dem damaligen Borussia-Trainer Dieter Hecking geführt. In diesen Gesprächen spürte ich das Vertrauen. Dies wollte ich rechtfertigen, als ich in Gladbach war. Das ist mir gut gelungen, indem ich auch Tore geschossen und vorbereitet habe. Seitdem ich hier bin, lief es für mich persönlich und auch für den Verein gut.

DFB.de: Wie gehen Sie damit um, wenn nun ständig in den Medien über Ihre Zukunft spekuliert und Sie mit großen Vereinen in Verbindung gebracht werden?

Neuhaus: Das ist für mich überhaupt kein großes Thema. Ich kann das sehr gut einschätzen. Entscheidend ist für mich, was auf dem Platz passiert. Alles andere spielt keine große Rolle.

DFB.de: Lesen Sie, was über Sie geschrieben wird?

Neuhaus: Ich bekomme es genauso mit wie jeder andere auch. Ich bin sehr fußballinteressiert und lese die großen Zeitungen. Daher bekomme ich das natürlich mit. Aber wie gesagt: Das ist für mich kein Thema.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben bislang drei Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert. Fühlen Sie sich dort bereits richtig angekommen?

Neuhaus: Ja, würde ich schon sagen. Es ist natürlich mein Ziel, auch weiter dabei zu sein. Wir haben sehr, sehr große Ziele. Natürlich muss man die derzeitige Entwicklung abwarten. Aber die Europameisterschaft ist unser großes Ziel, und da wollen wir auch erfolgreich sein.

DFB.de: Deutschland erwartet bei der EURO mit Frankreich, Portugal und Ungarn eine schwere Gruppe. Wie schätzen Sie die Ausgangssituation ein?

Neuhaus: Ich finde es positiv, dass es gleich mit den Topnationen losgeht. Wir wollen uns mit den Besten messen. Nach dem Spiel gegen Spanien haben wir einiges gutzumachen. Wir möchten uns gegen die Topmannschaften bestmöglich präsentieren und zeigen, dass mit Deutschland immer zu rechnen ist.

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Borussia Mönchengladbach tritt heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im DFB-Pokalachtelfinale beim VfB Stuttgart an. Der 23 Jahre alte deutsche Nationalspieler Florian Neuhaus spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalduell, Tore aus großer Entfernung und die Europameisterschaft im Sommer.

DFB.de: Herr Neuhaus, ist Ihnen bewusst, dass Sie erstmals in Ihrer Karriere ein DFB-Pokalachtelfinale bestreiten?

Florian Neuhaus: Ja, das ist mir tatsächlich bewusst. Das war bereits in dem einen oder anderen Interview ein Thema, als wir in der letzten Runde weitergekommen sind. Leider lief es im Pokal bislang nicht wie gewünscht. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun im Achtelfinale stehen. Ich hoffe, dass wir gegen Stuttgart eine Runde weiterkommen.

DFB.de: Erst Mitte Januar trafen Sie auf den VfB und trennten sich in der Bundesliga 2:2. Welchen Eindruck haben Sie vom Aufsteiger?

Neuhaus: Stuttgart hat eine junge und sehr gute Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern und einer sehr guten Idee von Fußball. Der VfB tritt mit einem begeisternden Offensivfußball auf. Wir haben uns beim letzten Aufeinandertreffen zwischenzeitlich schwergetan. Wir wissen also, was auf uns zukommt.

DFB.de: Mönchengladbach hat in der Bundesliga gegen den FC Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig gewonnen. Was fehlt der Mannschaft trotzdem noch zu einem Meisterschaftsanwärter?

Neuhaus: In der vergangenen Saison hatten wir Probleme in den direkten Duellen mit den Topmannschaften. In dieser Saison wollten wir eine Schippe drauflegen. Ich denke, das ist uns bisher gut gelungen. Dafür haben wir allerdings an den anderen Spielen zu häufig Punkte liegen lassen. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Der nächste Schritt würde darin bestehen, in den Spielen, in denen man überlegen ist, frühzeitig alles klar zu machen und die Punkte mitzunehmen.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihren Werdegang sprechen: Sie wurden der Öffentlichkeit erstmals bekannt, als Sie im Halbfinale der A-Junioren-Meisterschaft aus rund 50 Metern für 1860 München den Siegtreffer erzielten und dieses Tor in der Sportschau zum Tor des Monats gewählt wurde. Welchen Einfluss hatte das auf Ihre Karriere?

Neuhaus: Ich glaube schon, dass das für den weiteren Verlauf meiner Karriere sehr wichtig war. Dadurch bin ich dann auch in den Profibereich reingerutscht. Kurz nach dem Spiel habe ich meinen ersten Profivertrag bei 1860 unterschrieben. Daher kann man dieses Tor durchaus als Startschuss bezeichnen.

DFB.de: Im Januar 2020 wurden Sie erneut zum Torschützen des Monats gewählt. Damals trafen Sie gegen Mainz mit einem Heber aus rund 40 Metern. Trainieren Sie gezielt Torschüsse aus großer Distanz?

Neuhaus: Ich trainiere nicht speziell, aus weiter Entfernung auf das Tor zu schießen. Aber ich spiele häufiger Flugbälle. Die Schusstechnik ist die gleiche. Bei beiden Toren stand der Torhüter ein bisschen zu weit vor seinem Tor. Das Wichtige war, dies in der jeweiligen Situation zu erkennen und sich dies auch zuzutrauen.

DFB.de: 1860 München hat einige deutsche Nationalspieler hervorgebracht, zum Beispiel Kevin Volland, Julian Weigl, Lars Bender und Sven Bender. Was macht die Nachwuchsarbeit dort so besonders?

Neuhaus: 1860 hat ein gutes Umfeld, in dem man sich entwickeln kann. Es wird sehr viel Wert auf die technische Ausbildung gelegt. Egal, was man macht, der Ball ist immer dabei. Der Spaß kommt dabei nie zu kurz. Das ist eine gute Mischung. Ich bin immer sehr gerne zum Training gegangen.

DFB.de: Gab es in Ihrer Jugend auch andere Vereine, die an Ihnen interessiert waren?

Neuhaus: Ich bin ja relativ früh zu 1860 gegangen. Ich war erst zehn Jahre alt, als sich der Verein bei mir gemeldet und mich zum Probetraining eingeladen hat. Ich habe dem Verein dann auch direkt zugesagt. Ein paar Wochen später hat sich auch der FC Bayern München gemeldet. Aber da ich bereits bei 1860 zugesagt hatte, war das kein Thema für mich.

DFB.de: Im Sommer 2017 wechselten Sie zu Borussia Mönchengladbach, wurden direkt in die 2. Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf verliehen und feierten dort den Aufstieg in die Bundesliga. War das rückblickend der perfekte Start in den Profifußball?

Neuhaus: Ja, das war im Nachhinein der perfekte Schritt. Ich bekam sofort viel Spielzeit und auch das Vertrauen von Trainer Friedhelm Funkel. Mit dem Aufstieg war das sportlich und auch von der Persönlichkeitsentwicklung her ein sehr wichtiges Jahr für mich.

DFB.de: In der Saison darauf waren Sie in Gladbach sofort Stammspieler. Worin lagen die größten Herausforderungen, um sich auch in der Bundesliga zu behaupten?

Neuhaus: Ich denke, es ist mir von Anfang an relativ gut gelungen, die Leistungen aus der 2. Bundesliga in die Bundesliga zu transportieren. Ich hatte bereits früh, als ich noch bei Fortuna gespielt hatte, Gespräche mit Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und dem damaligen Borussia-Trainer Dieter Hecking geführt. In diesen Gesprächen spürte ich das Vertrauen. Dies wollte ich rechtfertigen, als ich in Gladbach war. Das ist mir gut gelungen, indem ich auch Tore geschossen und vorbereitet habe. Seitdem ich hier bin, lief es für mich persönlich und auch für den Verein gut.

DFB.de: Wie gehen Sie damit um, wenn nun ständig in den Medien über Ihre Zukunft spekuliert und Sie mit großen Vereinen in Verbindung gebracht werden?

Neuhaus: Das ist für mich überhaupt kein großes Thema. Ich kann das sehr gut einschätzen. Entscheidend ist für mich, was auf dem Platz passiert. Alles andere spielt keine große Rolle.

DFB.de: Lesen Sie, was über Sie geschrieben wird?

Neuhaus: Ich bekomme es genauso mit wie jeder andere auch. Ich bin sehr fußballinteressiert und lese die großen Zeitungen. Daher bekomme ich das natürlich mit. Aber wie gesagt: Das ist für mich kein Thema.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben bislang drei Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert. Fühlen Sie sich dort bereits richtig angekommen?

Neuhaus: Ja, würde ich schon sagen. Es ist natürlich mein Ziel, auch weiter dabei zu sein. Wir haben sehr, sehr große Ziele. Natürlich muss man die derzeitige Entwicklung abwarten. Aber die Europameisterschaft ist unser großes Ziel, und da wollen wir auch erfolgreich sein.

DFB.de: Deutschland erwartet bei der EURO mit Frankreich, Portugal und Ungarn eine schwere Gruppe. Wie schätzen Sie die Ausgangssituation ein?

Neuhaus: Ich finde es positiv, dass es gleich mit den Topnationen losgeht. Wir wollen uns mit den Besten messen. Nach dem Spiel gegen Spanien haben wir einiges gutzumachen. Wir möchten uns gegen die Topmannschaften bestmöglich präsentieren und zeigen, dass mit Deutschland immer zu rechnen ist.

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