Fischer: "Remis hat nichts mit Glück zu tun"

Der VfL Wolfsburg hat zum Abschluss der Hinrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga die ersten Punkte liegen gelassen. Turbine Potsdam zeigte eine starke Leistung und erreichte gegen den souveränen Spitzenreiter ein 1:1. Großen Anteil daran hatte Turbines Torhüterin Vanessa Fischer, die vor allem vor der Pause mit einigen sehenswerten Paraden ihr Team im Spiel gehalten hatte.

Im DFB.de-Interview schaut die 20-Jährige noch einmal auf das Duell mit Wolfsburg zurück. Vor allem aber wirft Fischer schon einen Blick nach vorne – unter anderem auf die beiden letzten Begegnungen vor der Weihnachtspause. Am Sonntag (ab 14 Uhr) erwartet Turbine im letzten Heimspiel des Jahres die TSG Hoffenheim.

DFB.de: Frau Fischer, herzlichen Glückwunsch, Turbine Potsdam ist das erste Team, das dem VfL Wolfsburg in dieser Saison Punkte in der Allianz Frauen-Bundesliga abnehmen konnte…

Vanessa Fischer: Danke. Es fühlt sich gut an, dass wir das geschafft haben. Wir hatten uns vorgenommen, von der ersten bis zur letzten Minuten alles reinzuschmeißen, was in unserer Macht steht – auch wenn es mal nicht so läuft. Das ist uns gut gelungen. Die Punkteteilung hat deswegen nichts mit Glück zu tun. Wir haben hart dafür gearbeitet und es am Ende auch verdient.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung erlebt?

Fischer: In der ersten Hälfte hatte Wolfsburg schon ein paar Torchancen. Bei einem Pfostenschuss hatten wir auch etwas Glück. Aber das ist einfach auch nötig, wenn man gegen so ein Topteam bestehen will. Wir hatten ebenfalls die eine oder andere Möglichkeit und haben schon vor der Pause gut dagegen gehalten. Nach dem Wechsel war es dann ein Duell auf Augenhöhe. Wolfsburg ist in Führung gegangen, wir konnten spät ausgleichen. Das 1:1 geht aus meiner Sicht absolut in Ordnung.

DFB.de: Wie haben Sie das Traumtor von Viktoria Schwalm in den Winkel gesehen?

Fischer: Ich hatte erst den Eindruck, dass der Ball drüber geht. Ich wollte mich gerade schon ärgerlich abdrehen, als meine Mitspielerinnen plötzlich gejubelt haben. Erst da habe ich realisiert, dass es wirklich ein Treffer war. Dann waren die Freude und die Erleichterung natürlich riesengroß.

DFB.de: Es fällt auf, dass Ihre letzte Niederlage schon ziemlich lange zurück liegt.

Fischer: Am vierten Spieltag gegen Essen war das. Wir haben 2:3 verloren. Das war aus meiner Sicht sehr ärgerlich und überflüssig.

DFB.de: Und seitdem haben Sie alles gewonnen – abgesehen von den beiden Unentschieden gegen Bayern München und Wolfsburg. Was hat sich verändert?

Fischer: Wir haben unser System umgestellt und agieren jetzt viel offensiver. Das kommt uns sehr entgegen. Wir greifen viel früher an uns lassen den Gegner gar nicht erst kommen. Wir attackieren von vorne weg und ziehen unser Spiel konsequent durch.

DFB.de: Wie schwer wiegen angesichts dieser tollen Serie zuletzt die beiden Niederlagen zum Start gegen Hoffenheim und Essen?

Fischer: Klar hätten wir gerne sechs Punkte mehr auf dem Konto und wären Wolfsburg damit auf den Fersen und vor dem FC Bayern. Aber es bringt nichts, dieser vergebenen Gelegenheit nachzutrauern. Jede Mannschaft hat während der Saison mal eine schlechte Phase. Ich hoffe, dass wir da jetzt schon durch sind. Vielleicht ist Wolfsburg auch noch irgendwann dran, dann müssen wir da sein. Unser Ziel ist weiterhin, oben dran zu bleiben und um die Champions-League-Plätze zu spielen. Wir sind da auf einem guten Weg. Das kann man als Fazit der Hinrunde ziehen.

DFB.de: Vor Weihnachten stehen schon die ersten beiden Begegnungen der Rückserie auf dem Programm. Es geht gegen Hoffenheim und Sand.

Fischer: Wir werden alle Kräfte mobilisieren, um möglichst mit weiteren sechs Punkten Weihnachten feiern können. Über Hoffenheim haben wir bereits gesprochen. Die TSG spielt eine starke Saison, das mussten wir am ersten Spieltag leidvoll erfahren. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen und wollen uns für diese Niederlage revanchieren. Dann geht es noch gegen Sand. Das wird auch kein Selbstläufer. Aber wir sind selbstbewusst genug, um auch dort drei Punkte als Ziel auszugeben.

DFB.de: Sie stehen seit dem vierten Spieltag im Tor, weil sich Lisa Schmitz verletzt hat. Welches ganz persönliche Fazit ziehen Sie nach der Hinrunde?

Fischer: Mein erstes Spiel war das 2:3 am vierten Spieltag gegen Essen. Da hätte ich mir natürlich ein besseres Debüt gewünscht. Die drei Gegentore und die Niederlage haben schon weg getan. Aber seitdem – und da haben wir ja schon drüber gesprochen – läuft es eigentlich ganz gut. Für mich persönlich, aber – und das ist viel wichtiger – auch für die Mannschaft.

DFB.de: Und was passiert, wenn Lisa Schmitz nach Weihnachten wieder ins Training einsteigt?

Fischer: Zunächst einmal freue ich mich für sie, wenn sie wieder fit ist. Aber es ist doch klar, dass ich dann nicht unbedingt freiwillig auf die Bank zurückkehren werde. In der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte wird sich zeigen, wer dann im Tor steht. Ich hoffe, dass es offenes Duell wird. Ich möchte mit meiner Leistung dem Trainerteam die Entscheidung so schwer wie möglich machen. Die vergangenen Wochen und Monate waren toll für mich. Ich hätte nichts dagegen, wenn es so weitergehen würde.

[sw]

Der VfL Wolfsburg hat zum Abschluss der Hinrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga die ersten Punkte liegen gelassen. Turbine Potsdam zeigte eine starke Leistung und erreichte gegen den souveränen Spitzenreiter ein 1:1. Großen Anteil daran hatte Turbines Torhüterin Vanessa Fischer, die vor allem vor der Pause mit einigen sehenswerten Paraden ihr Team im Spiel gehalten hatte.

Im DFB.de-Interview schaut die 20-Jährige noch einmal auf das Duell mit Wolfsburg zurück. Vor allem aber wirft Fischer schon einen Blick nach vorne – unter anderem auf die beiden letzten Begegnungen vor der Weihnachtspause. Am Sonntag (ab 14 Uhr) erwartet Turbine im letzten Heimspiel des Jahres die TSG Hoffenheim.

DFB.de: Frau Fischer, herzlichen Glückwunsch, Turbine Potsdam ist das erste Team, das dem VfL Wolfsburg in dieser Saison Punkte in der Allianz Frauen-Bundesliga abnehmen konnte…

Vanessa Fischer: Danke. Es fühlt sich gut an, dass wir das geschafft haben. Wir hatten uns vorgenommen, von der ersten bis zur letzten Minuten alles reinzuschmeißen, was in unserer Macht steht – auch wenn es mal nicht so läuft. Das ist uns gut gelungen. Die Punkteteilung hat deswegen nichts mit Glück zu tun. Wir haben hart dafür gearbeitet und es am Ende auch verdient.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung erlebt?

Fischer: In der ersten Hälfte hatte Wolfsburg schon ein paar Torchancen. Bei einem Pfostenschuss hatten wir auch etwas Glück. Aber das ist einfach auch nötig, wenn man gegen so ein Topteam bestehen will. Wir hatten ebenfalls die eine oder andere Möglichkeit und haben schon vor der Pause gut dagegen gehalten. Nach dem Wechsel war es dann ein Duell auf Augenhöhe. Wolfsburg ist in Führung gegangen, wir konnten spät ausgleichen. Das 1:1 geht aus meiner Sicht absolut in Ordnung.

DFB.de: Wie haben Sie das Traumtor von Viktoria Schwalm in den Winkel gesehen?

Fischer: Ich hatte erst den Eindruck, dass der Ball drüber geht. Ich wollte mich gerade schon ärgerlich abdrehen, als meine Mitspielerinnen plötzlich gejubelt haben. Erst da habe ich realisiert, dass es wirklich ein Treffer war. Dann waren die Freude und die Erleichterung natürlich riesengroß.

DFB.de: Es fällt auf, dass Ihre letzte Niederlage schon ziemlich lange zurück liegt.

Fischer: Am vierten Spieltag gegen Essen war das. Wir haben 2:3 verloren. Das war aus meiner Sicht sehr ärgerlich und überflüssig.

DFB.de: Und seitdem haben Sie alles gewonnen – abgesehen von den beiden Unentschieden gegen Bayern München und Wolfsburg. Was hat sich verändert?

Fischer: Wir haben unser System umgestellt und agieren jetzt viel offensiver. Das kommt uns sehr entgegen. Wir greifen viel früher an uns lassen den Gegner gar nicht erst kommen. Wir attackieren von vorne weg und ziehen unser Spiel konsequent durch.

DFB.de: Wie schwer wiegen angesichts dieser tollen Serie zuletzt die beiden Niederlagen zum Start gegen Hoffenheim und Essen?

Fischer: Klar hätten wir gerne sechs Punkte mehr auf dem Konto und wären Wolfsburg damit auf den Fersen und vor dem FC Bayern. Aber es bringt nichts, dieser vergebenen Gelegenheit nachzutrauern. Jede Mannschaft hat während der Saison mal eine schlechte Phase. Ich hoffe, dass wir da jetzt schon durch sind. Vielleicht ist Wolfsburg auch noch irgendwann dran, dann müssen wir da sein. Unser Ziel ist weiterhin, oben dran zu bleiben und um die Champions-League-Plätze zu spielen. Wir sind da auf einem guten Weg. Das kann man als Fazit der Hinrunde ziehen.

DFB.de: Vor Weihnachten stehen schon die ersten beiden Begegnungen der Rückserie auf dem Programm. Es geht gegen Hoffenheim und Sand.

Fischer: Wir werden alle Kräfte mobilisieren, um möglichst mit weiteren sechs Punkten Weihnachten feiern können. Über Hoffenheim haben wir bereits gesprochen. Die TSG spielt eine starke Saison, das mussten wir am ersten Spieltag leidvoll erfahren. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen und wollen uns für diese Niederlage revanchieren. Dann geht es noch gegen Sand. Das wird auch kein Selbstläufer. Aber wir sind selbstbewusst genug, um auch dort drei Punkte als Ziel auszugeben.

DFB.de: Sie stehen seit dem vierten Spieltag im Tor, weil sich Lisa Schmitz verletzt hat. Welches ganz persönliche Fazit ziehen Sie nach der Hinrunde?

Fischer: Mein erstes Spiel war das 2:3 am vierten Spieltag gegen Essen. Da hätte ich mir natürlich ein besseres Debüt gewünscht. Die drei Gegentore und die Niederlage haben schon weg getan. Aber seitdem – und da haben wir ja schon drüber gesprochen – läuft es eigentlich ganz gut. Für mich persönlich, aber – und das ist viel wichtiger – auch für die Mannschaft.

DFB.de: Und was passiert, wenn Lisa Schmitz nach Weihnachten wieder ins Training einsteigt?

Fischer: Zunächst einmal freue ich mich für sie, wenn sie wieder fit ist. Aber es ist doch klar, dass ich dann nicht unbedingt freiwillig auf die Bank zurückkehren werde. In der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte wird sich zeigen, wer dann im Tor steht. Ich hoffe, dass es offenes Duell wird. Ich möchte mit meiner Leistung dem Trainerteam die Entscheidung so schwer wie möglich machen. Die vergangenen Wochen und Monate waren toll für mich. Ich hätte nichts dagegen, wenn es so weitergehen würde.