Finaltrainer Blessin und Teufel: "Kühler Kopf und wenig Fehler"

Es kann nur einen geben: RB Leipzig oder der VfB Stuttgart erhält nach dem Finale im DFB-Pokal der Junioren am Freitag (ab 20.15 Uhr, live bei Sport1) die Trophäe. Für die Leipziger wäre es der erste nationale Junioren-Titel, für Rekordmeister VfB der dritte Pokalsieg.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Alexander Blessin und Daniel Teufel mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Finale.

DFB.de: Am Freitag steht im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion das Finale um den DFB-Pokal der Junioren an. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Blessin und Herr Teufel?

Alexander Blessin: Die ist ungebrochen groß. Seit unserem letzten Ligaspiel beim 1. FC Magdeburg haben wir uns voll auf die noch ausstehenden Endspiele fokussiert. Mit dem 2:0 im Verbandspokal-Finale gegen Dynamo Dresden haben wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das Endspiel im DFB-Pokal bekommen.

Daniel Teufel: Die Vorfreude war auch bei uns schon seit dem Finaleinzug Mitte März da. Unser Fokus lag aber zunächst noch auf dem Ligaendspurt und dem Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft, in dem wir den VfL Wolfsburg nach zwei Partien bezwingen konnten. Seit Dienstag können wir uns ganz dem Pokalfinale widmen.

DFB.de: Was läuft bei der Vorbereitung auf das Finale im Vergleich zu einem Ligaspiel anders? 

Blessin: Eine gewisse Routine ist auch vor dem Pokalendspiel wichtig. Daher haben wir viele Abläufe beibehalten. Bei der Trainingsgestaltung haben wir nichts geändert. Klar, dass die Spieler am Donnerstagabend noch beim DFB-Bankett in Berlin sein werden, ist etwas ganz Besonderes. Auch die mediale Aufmerksamkeit ist größer und somit schon ein Vorgeschmack auf den Profibereich.

Teufel: Das sehe ich ganz ähnlich. Wir haben im Vorfeld nichts Spektakuläres gemacht. Routine sorgt auch für Sicherheit. Der Rahmen rund um das Finale ist noch einmal etwas anderes. Dass wir bereits im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft vor einer größeren Kulisse gespielt haben, ist sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Ab wann war Ihnen bewusst, dass es im Pokal weit gehen kann?

Blessin: Wir wollten einfach schauen, wie weit wir kommen können. Schon im Achtelfinale mussten wir beim 2:1 gegen den FC Schalke 04 einen harten Brocken auf dem Weg räumen. Danach ging es gegen den Ligakonkurrenten FC St. Pauli, gegen den wir in der Meisterschaft nur eine Woche zuvor 0:1 verloren hatten. Dass wir uns dann 2:0 durchsetzen konnten, war ein starkes Signal der Mannschaft. Und mit dem dramatischen 10:9 nach Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund haben wir dann einen echten Blockbuster erlebt. Der Finaleinzug ist vor allem das Ergebnis harter Arbeit.

Teufel: Das Viertelfinale beim Wuppertaler SV aus der A-Junioren-Niederrheinliga war vielleicht so etwas wie ein Signalspiel. Auf einem mit Schnee bedeckten Platz und bei für beide Mannschaften nicht einfachen Bedingungen haben wir uns nach einem harten Kampf 2:1 durchgesetzt. Diese Mentalität ist vielleicht auch ein Grund, warum wir im Finale stehen.

DFB.de: Wird es im Endspiel ein Faktor sein, dass der VfB Stuttgart auch noch an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnimmt und dort am 2. Juni das Finale gegen Borussia Dortmund bestreiten wird?

Blessin: Möglicherweise ist es für den VfB ein Nachteil, nur vier Tage nach dem Halbfinalrückspiel in Wolfsburg jetzt das Pokalfinale zu bestreiten. Allerdings kann die Chance, das Double zu holen, die Stuttgarter nach ihrem Erfolg in Wolfsburg auch noch beflügeln. Ich habe aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen. Wir schauen auf uns und fiebern einfach nur dem Endspiel entgegen.

Teufel: Nach dem Spiel in Wolfsburg war die Belastungssteuerung bei uns in dieser Woche schon ein wichtiges Thema. Wir werden aber gegen RB Leipzig definitiv eine Mannschaft aufbieten, die alles für den Pokalsieg in die Waagschale werfen wird. Uns hat es bisher ausgezeichnet, dass wir als Team funktionieren und jeder Spieler bereit ist, wenn er gebraucht wird. Daran wird sich nichts ändern.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Finalgegner ein?

Blessin: Der VfB Stuttgart ist in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga klar Erster geworden. Die Mannschaft zeichnet ein kompaktes Auftreten aus. Dabei verfolgt der VfB klare Muster und Prinzipien, verfügt außerdem über ein sehr gutes Umschaltspiel.

Teufel: Die Philosophie von RB Leipzig sieht man auch bei der U 19. Die Leipziger sind in der Lage, das Spiel schnell nach vorne zu verlagern, und setzen den Gegner bei Ballverlust schnell unter Druck. Dabei stehen sie mit ihrer körperlich robusten Spielweise in der Defensive sehr stabil. 19 Gegentreffer bedeuten den besten Wert aller drei Bundesliga-Staffeln. Das sagt schon einiges aus.

DFB.de: Was wird im Endspiel entscheidend sein?

Blessin: Die Chancen auf den Sieg stehen 50:50. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe. Ein Faktor wird sein, wie sich die Spieler an dem Tag fühlen und welche Mannschaft auch mit Rückschlägen besser umgeht. Es wird eine große Herausforderung sein, dem Gegner so wenige Fehler wie möglich anzubieten.

Teufel: Ganz klar: Wir wollen in Potsdam an die guten Leistungen der Endrundenspiele gegen den VfL Wolfsburg anknüpfen. Vor allem beim 0:0 im Hinspiel hat es uns ausgezeichnet, dass wir den Gegner früh im Spielaufbau gestört haben. Wir müssen wieder eine hohe Intensität an den Tag legen. Bei der großen Bedeutung der Partie wird es auch darauf ankommen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

DFB.de: Haben Sie im Vorfeld Elfmeterschießen üben lassen?

Blessin: Nein, das haben wir auch vor unserem Halbfinale gegen Borussia Dortmund nicht gemacht. Es ist ohnehin schwierig, das zu trainieren, da man die Situation im Training nicht nachstellen kann. Es könnte aber helfen, dass wir bereits im Halbfinale mit dieser Nervosität erfolgreich umgegangen sind.

Teufel: Elfmeterschießen ist immer auch ein wenig Glückssache. Das stand bei uns nicht gezielt auf dem Plan. Einige Spieler von uns haben das aber wieder für sich nach dem Training geübt. Damit sind wir schon vor dem Halbfinalrückspiel beim VfL Wolfsburg gut gefahren.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der Pokalsieg?

Blessin: 2014 hatten unsere B-Junioren das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreicht, im vergangenen Jahr stand die U 17 im Halbfinale. Der Pokalsieg wäre also der erste nationale Titel im Nachwuchsbereich und dadurch mit nichts gleichzusetzen. Außerdem gibt es die besondere Konstellation, dass unsere Profis einen Tag später ebenfalls im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München stehen. Wir werden alles versuchen, um vorzulegen und dann die erste Mannschaft im Olympiastadion in Berlin unterstützen.

Teufel: Ein Titel ist immer auch ein Aushängeschild für die Nachwuchsabteilung und ein zusätzliches Zeichen von guter Arbeit aller Beteiligten. Dass wir zum ersten Mal seit 2002 wieder im Finale um den DFB-Pokal der Junioren stehen, wird für immer ein Höhepunkt bleiben und für die Spieler eine wichtige Erfahrung für die weitere Karriere sein.

[mspw]

Es kann nur einen geben: RB Leipzig oder der VfB Stuttgart erhält nach dem Finale im DFB-Pokal der Junioren am Freitag (ab 20.15 Uhr, live bei Sport1) die Trophäe. Für die Leipziger wäre es der erste nationale Junioren-Titel, für Rekordmeister VfB der dritte Pokalsieg.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Alexander Blessin und Daniel Teufel mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Finale.

DFB.de: Am Freitag steht im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion das Finale um den DFB-Pokal der Junioren an. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Blessin und Herr Teufel?

Alexander Blessin: Die ist ungebrochen groß. Seit unserem letzten Ligaspiel beim 1. FC Magdeburg haben wir uns voll auf die noch ausstehenden Endspiele fokussiert. Mit dem 2:0 im Verbandspokal-Finale gegen Dynamo Dresden haben wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das Endspiel im DFB-Pokal bekommen.

Daniel Teufel: Die Vorfreude war auch bei uns schon seit dem Finaleinzug Mitte März da. Unser Fokus lag aber zunächst noch auf dem Ligaendspurt und dem Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft, in dem wir den VfL Wolfsburg nach zwei Partien bezwingen konnten. Seit Dienstag können wir uns ganz dem Pokalfinale widmen.

DFB.de: Was läuft bei der Vorbereitung auf das Finale im Vergleich zu einem Ligaspiel anders? 

Blessin: Eine gewisse Routine ist auch vor dem Pokalendspiel wichtig. Daher haben wir viele Abläufe beibehalten. Bei der Trainingsgestaltung haben wir nichts geändert. Klar, dass die Spieler am Donnerstagabend noch beim DFB-Bankett in Berlin sein werden, ist etwas ganz Besonderes. Auch die mediale Aufmerksamkeit ist größer und somit schon ein Vorgeschmack auf den Profibereich.

Teufel: Das sehe ich ganz ähnlich. Wir haben im Vorfeld nichts Spektakuläres gemacht. Routine sorgt auch für Sicherheit. Der Rahmen rund um das Finale ist noch einmal etwas anderes. Dass wir bereits im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft vor einer größeren Kulisse gespielt haben, ist sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Ab wann war Ihnen bewusst, dass es im Pokal weit gehen kann?

Blessin: Wir wollten einfach schauen, wie weit wir kommen können. Schon im Achtelfinale mussten wir beim 2:1 gegen den FC Schalke 04 einen harten Brocken auf dem Weg räumen. Danach ging es gegen den Ligakonkurrenten FC St. Pauli, gegen den wir in der Meisterschaft nur eine Woche zuvor 0:1 verloren hatten. Dass wir uns dann 2:0 durchsetzen konnten, war ein starkes Signal der Mannschaft. Und mit dem dramatischen 10:9 nach Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund haben wir dann einen echten Blockbuster erlebt. Der Finaleinzug ist vor allem das Ergebnis harter Arbeit.

Teufel: Das Viertelfinale beim Wuppertaler SV aus der A-Junioren-Niederrheinliga war vielleicht so etwas wie ein Signalspiel. Auf einem mit Schnee bedeckten Platz und bei für beide Mannschaften nicht einfachen Bedingungen haben wir uns nach einem harten Kampf 2:1 durchgesetzt. Diese Mentalität ist vielleicht auch ein Grund, warum wir im Finale stehen.

DFB.de: Wird es im Endspiel ein Faktor sein, dass der VfB Stuttgart auch noch an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnimmt und dort am 2. Juni das Finale gegen Borussia Dortmund bestreiten wird?

Blessin: Möglicherweise ist es für den VfB ein Nachteil, nur vier Tage nach dem Halbfinalrückspiel in Wolfsburg jetzt das Pokalfinale zu bestreiten. Allerdings kann die Chance, das Double zu holen, die Stuttgarter nach ihrem Erfolg in Wolfsburg auch noch beflügeln. Ich habe aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen. Wir schauen auf uns und fiebern einfach nur dem Endspiel entgegen.

Teufel: Nach dem Spiel in Wolfsburg war die Belastungssteuerung bei uns in dieser Woche schon ein wichtiges Thema. Wir werden aber gegen RB Leipzig definitiv eine Mannschaft aufbieten, die alles für den Pokalsieg in die Waagschale werfen wird. Uns hat es bisher ausgezeichnet, dass wir als Team funktionieren und jeder Spieler bereit ist, wenn er gebraucht wird. Daran wird sich nichts ändern.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Finalgegner ein?

Blessin: Der VfB Stuttgart ist in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga klar Erster geworden. Die Mannschaft zeichnet ein kompaktes Auftreten aus. Dabei verfolgt der VfB klare Muster und Prinzipien, verfügt außerdem über ein sehr gutes Umschaltspiel.

Teufel: Die Philosophie von RB Leipzig sieht man auch bei der U 19. Die Leipziger sind in der Lage, das Spiel schnell nach vorne zu verlagern, und setzen den Gegner bei Ballverlust schnell unter Druck. Dabei stehen sie mit ihrer körperlich robusten Spielweise in der Defensive sehr stabil. 19 Gegentreffer bedeuten den besten Wert aller drei Bundesliga-Staffeln. Das sagt schon einiges aus.

DFB.de: Was wird im Endspiel entscheidend sein?

Blessin: Die Chancen auf den Sieg stehen 50:50. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe. Ein Faktor wird sein, wie sich die Spieler an dem Tag fühlen und welche Mannschaft auch mit Rückschlägen besser umgeht. Es wird eine große Herausforderung sein, dem Gegner so wenige Fehler wie möglich anzubieten.

Teufel: Ganz klar: Wir wollen in Potsdam an die guten Leistungen der Endrundenspiele gegen den VfL Wolfsburg anknüpfen. Vor allem beim 0:0 im Hinspiel hat es uns ausgezeichnet, dass wir den Gegner früh im Spielaufbau gestört haben. Wir müssen wieder eine hohe Intensität an den Tag legen. Bei der großen Bedeutung der Partie wird es auch darauf ankommen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

DFB.de: Haben Sie im Vorfeld Elfmeterschießen üben lassen?

Blessin: Nein, das haben wir auch vor unserem Halbfinale gegen Borussia Dortmund nicht gemacht. Es ist ohnehin schwierig, das zu trainieren, da man die Situation im Training nicht nachstellen kann. Es könnte aber helfen, dass wir bereits im Halbfinale mit dieser Nervosität erfolgreich umgegangen sind.

Teufel: Elfmeterschießen ist immer auch ein wenig Glückssache. Das stand bei uns nicht gezielt auf dem Plan. Einige Spieler von uns haben das aber wieder für sich nach dem Training geübt. Damit sind wir schon vor dem Halbfinalrückspiel beim VfL Wolfsburg gut gefahren.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der Pokalsieg?

Blessin: 2014 hatten unsere B-Junioren das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreicht, im vergangenen Jahr stand die U 17 im Halbfinale. Der Pokalsieg wäre also der erste nationale Titel im Nachwuchsbereich und dadurch mit nichts gleichzusetzen. Außerdem gibt es die besondere Konstellation, dass unsere Profis einen Tag später ebenfalls im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München stehen. Wir werden alles versuchen, um vorzulegen und dann die erste Mannschaft im Olympiastadion in Berlin unterstützen.

Teufel: Ein Titel ist immer auch ein Aushängeschild für die Nachwuchsabteilung und ein zusätzliches Zeichen von guter Arbeit aller Beteiligten. Dass wir zum ersten Mal seit 2002 wieder im Finale um den DFB-Pokal der Junioren stehen, wird für immer ein Höhepunkt bleiben und für die Spieler eine wichtige Erfahrung für die weitere Karriere sein.

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