Finale! Deutsche U 17 schaltet bei WM auch Argentinien aus

Der Traum vom ersten WM-Endspiel seit 38 Jahren ist für die deutschen U 17-Junioren tatsächlich wahr geworden. Der Europameister gewann das Halbfinale gegen Argentinien dank starker Moral, beeindruckender Kaltschnäuzigkeit und schließlich guter Nerven vom Punkt mit 4:2 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es 3:3 (1:2) gestanden.

Im Finale der Weltmeisterschaft in Indonesien trifft das Team von DFB-Trainer Christian Wück nun am Samstag (ab 13 Uhr, live bei Sky Sport News und FIFA+) erneut im Manahan Stadium in Surakarta auf den Sieger des zweiten Semifinales zwischen Mali und Frankreich, das heute um 13 Uhr MEZ angepfiffen wird.

Zum Helden im Elfmeterschießen wurde Torwart Konstantin Heide. Der Unterhachinger, der für den erkrankten Stammkeeper Max Schmitt in die Startelf gerückt war, parierte gleich die ersten beiden Elfmeter von Franco Mastantuono und Claudio Echeverri. Doppeltorschütze Paris Brunner verwandelte im Shootout den entscheidenden Strafstoß. Zudem behielten Eric da Silva Moreira, Robert Ramsak und Fayssal Harchaoui die Nerven.

Wück: "In der zweiten Halbzeit unser wahres Gesicht gezeigt"

"Es ist wunderschön", sagte Trainer Wück. "Ich freue mich unheimlich für die Jungs. Dabei haben wir eigentlich die komplette erste Hälfte verschlafen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann unser wahres Gesicht gezeigt. Ich bin so stolz, dass wir es am Ende noch herumgerissen haben."

Und Torwart Heide ergänzte: "Es ist einfach unfassbar. Unser Team hat das ganze Turnier über gezeigt, dass wir so eine tolle Mentalität haben und immer zurückkommen können."

Bei wieder einmal mehr als 30 Grad vor 8525 Zusehenden in Surakarta zeigte sich das deutsche Team zuvor erneut enorm effektiv und ging durch Paris Brunner mit der ersten deutschen Chance in Führung (9.). Doch Argentiniens Torjäger Agustin Ruberto drehte die Begegnung mit seinen Turniertreffern sechs und sieben (36., 45.+4) noch vor dem Pausenpfiff. Doch entschieden war das Spiel noch lange nicht, denn erneut Brunner (58.) und Max Moerstedt (69.) zogen das Momentum mit zwei Toren wieder auf die deutsche Seite. In praktisch letzter Minute brachte Ruberto die Begegnung ins Elfmeterschießen (90.+7).

Brunner trifft nach neun Minuten

Nach einem beherzten Gesangsduell bei den Hymnen ging es auch auf dem Platz beherzt zur Sache. Bereits nach neun Sekunden hätte ein früher Ballverlust von Finn Jeltsch alle Pläne für das Halbfinale beinahe über den Haufen geworfen. Doch Keeper Heide drängte Echeverri so weit nach außen, dass er nur das Außennetz traf.

Auch nach diesem Blitzstart machte Argentinien Druck, der DFB-Nachwuchs musste in der Defensive extrem wach sein - und war es meistens auch. Deutschland lauerte in der eigenen Hälfte auf Ballgewinne und schaltete dann schnell, und hatte bereits beim ersten gefährlichen Angriff Erfolg. Brunner düpierte nach einem Dribbling den argentinischen Torwart Jeremias Florentin am kurzen Pfosten und traf direkt zur Führung (9.).

Die Führung spielte dem Wück-Team in die Karten. Argentinien reagierte mit einem wütenden Angriff, Ruberto verpasste das Tor um wenige Meter im direkten Gegenzug (9.). Das DFB-Team hatte die Partie aber im weiteren Spielverlauf immer besser im Griff, und immer wenn es nach vorne ging, wurde es gefährlich. So kam auch Moerstedt nach einem weiteren schnellen Gegenstoß zu einem gefälligen Abschluss (16.).

Toptorjäger Ruberto eiskalt

Vollständig abschalten konnte die deutsche Mannschaft die Offensivbemühungen der Argentinier, die im Viertelfinale Brasilien mit 3:0 geschlagen hatten, allerdings nicht. Nach etwa 20 Minuten wurden die Angriffe der Südamerikaner wieder frequentierter. Nachdem der Ball nicht entscheidend geklärt werden konnte, musste sich Heide mit einer glänzenden Parade gegen Gustavo Albarracin aus kürzester Distanz auszeichnen (22.). Auf der anderen Seite sorgte auch wirklich jeder deutsche Gegenangriff für Torgefahr, so traf Bilal Yalcinkaya das Außennetz (34.).

Gerade Pässe von der Grundlinie in den Rückraum versetzen die deutsche Abwehr immer wieder in Alarmbereitschaft. Oft konnten die Zuspiele geklärt werden, in der 36. Minute nicht: Dylan Gorosito setzte sich nahe der Strafraumgrenze gegen Brunner durch, sein Zuspiel brachte Ruberto unhaltbar zum Ausgleich unter (36.).

Nach dem Gegentreffer wurde Deutschland im Spiel nach vorne etwas aktiver um kam gleich zu mehreren Gelegenheiten. Nach einer tollen Kombination mit Darvich setzte Brunner einen Abschluss aus dem Rückraum nur knapp über das Tor (45.+3). Die vergebene Chance sollte sich rächen, denn im Gegenzug legte Ruberto mit seinem zweiten Treffer genau in den Torknick nach (45.+4).

Brunner schlenzt zum Ausgleich

Das deutsche Team kam hochmotiviert aus der Kabine - und fast direkt zum Ausgleich: Einen Abschluss von Moerstedt parierte Florentin mit einer Hand (47.). Auch in den weiteren Minuten hielt es die deutschen Junioren kaum noch in der eigenen Hälfte. Argentinien kam erst in der 55. Minute wieder etwas mehr auf, aber der Treffer fiel auf deutscher Seite. Nach einem verunglückten Abschlag von Florentin vor die Füße von Brunner traf der Dortmunder Angreifer mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze zum 2:2 (59.).

Beide Teams wollten nun unter keinen Umständen einen entscheidenden Fehler machen und nahmen ein wenig das Risiko heraus. Der argentinischen Defensive machte den Fehler aber dennoch. Ein halbherziger Klärungsversuch per Kopf von Juan Villalba landete im Sturmzentrum genau auf dem Kopf von Moerstedt - und von dort zum 3:2 im Tor (69.).

Argentinien intensivierte den Druck, Deutschland hielt aber gut dagegen und traf sogar vermeintlich zum vierten Mal. Beim Abstauber einer Chance von Fayssal Harchaoui stand Brunner aber klar im Abseits (80.). Beiden Teams schwanden nach dem hohen Tempo sichtlich die Kräfte, das Spiel wurde stattdessen etwas nickliger. Deutschland wirkte etwas frischer und verpasste nach einem Konter von Justin von der Hitz die Vorentscheidung (87.). Auf der anderen Seite hielt Heide mit starken Paraden gegen Echeverri (90.+1) und Franco Mastantuono (90.+5)  die Führung vorerst fest, doch kurz vor Ende der Nachspielzeit sicherte Ruberto den Argentiniern das Elfmeterschießen (90.+7). Damit wurde der deutsche Sieg letztlich aber nur ein wenig herausgezögert.

[dfb/bt]

Der Traum vom ersten WM-Endspiel seit 38 Jahren ist für die deutschen U 17-Junioren tatsächlich wahr geworden. Der Europameister gewann das Halbfinale gegen Argentinien dank starker Moral, beeindruckender Kaltschnäuzigkeit und schließlich guter Nerven vom Punkt mit 4:2 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es 3:3 (1:2) gestanden.

Im Finale der Weltmeisterschaft in Indonesien trifft das Team von DFB-Trainer Christian Wück nun am Samstag (ab 13 Uhr, live bei Sky Sport News und FIFA+) erneut im Manahan Stadium in Surakarta auf den Sieger des zweiten Semifinales zwischen Mali und Frankreich, das heute um 13 Uhr MEZ angepfiffen wird.

Zum Helden im Elfmeterschießen wurde Torwart Konstantin Heide. Der Unterhachinger, der für den erkrankten Stammkeeper Max Schmitt in die Startelf gerückt war, parierte gleich die ersten beiden Elfmeter von Franco Mastantuono und Claudio Echeverri. Doppeltorschütze Paris Brunner verwandelte im Shootout den entscheidenden Strafstoß. Zudem behielten Eric da Silva Moreira, Robert Ramsak und Fayssal Harchaoui die Nerven.

Wück: "In der zweiten Halbzeit unser wahres Gesicht gezeigt"

"Es ist wunderschön", sagte Trainer Wück. "Ich freue mich unheimlich für die Jungs. Dabei haben wir eigentlich die komplette erste Hälfte verschlafen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann unser wahres Gesicht gezeigt. Ich bin so stolz, dass wir es am Ende noch herumgerissen haben."

Und Torwart Heide ergänzte: "Es ist einfach unfassbar. Unser Team hat das ganze Turnier über gezeigt, dass wir so eine tolle Mentalität haben und immer zurückkommen können."

Bei wieder einmal mehr als 30 Grad vor 8525 Zusehenden in Surakarta zeigte sich das deutsche Team zuvor erneut enorm effektiv und ging durch Paris Brunner mit der ersten deutschen Chance in Führung (9.). Doch Argentiniens Torjäger Agustin Ruberto drehte die Begegnung mit seinen Turniertreffern sechs und sieben (36., 45.+4) noch vor dem Pausenpfiff. Doch entschieden war das Spiel noch lange nicht, denn erneut Brunner (58.) und Max Moerstedt (69.) zogen das Momentum mit zwei Toren wieder auf die deutsche Seite. In praktisch letzter Minute brachte Ruberto die Begegnung ins Elfmeterschießen (90.+7).

Brunner trifft nach neun Minuten

Nach einem beherzten Gesangsduell bei den Hymnen ging es auch auf dem Platz beherzt zur Sache. Bereits nach neun Sekunden hätte ein früher Ballverlust von Finn Jeltsch alle Pläne für das Halbfinale beinahe über den Haufen geworfen. Doch Keeper Heide drängte Echeverri so weit nach außen, dass er nur das Außennetz traf.

Auch nach diesem Blitzstart machte Argentinien Druck, der DFB-Nachwuchs musste in der Defensive extrem wach sein - und war es meistens auch. Deutschland lauerte in der eigenen Hälfte auf Ballgewinne und schaltete dann schnell, und hatte bereits beim ersten gefährlichen Angriff Erfolg. Brunner düpierte nach einem Dribbling den argentinischen Torwart Jeremias Florentin am kurzen Pfosten und traf direkt zur Führung (9.).

Die Führung spielte dem Wück-Team in die Karten. Argentinien reagierte mit einem wütenden Angriff, Ruberto verpasste das Tor um wenige Meter im direkten Gegenzug (9.). Das DFB-Team hatte die Partie aber im weiteren Spielverlauf immer besser im Griff, und immer wenn es nach vorne ging, wurde es gefährlich. So kam auch Moerstedt nach einem weiteren schnellen Gegenstoß zu einem gefälligen Abschluss (16.).

Toptorjäger Ruberto eiskalt

Vollständig abschalten konnte die deutsche Mannschaft die Offensivbemühungen der Argentinier, die im Viertelfinale Brasilien mit 3:0 geschlagen hatten, allerdings nicht. Nach etwa 20 Minuten wurden die Angriffe der Südamerikaner wieder frequentierter. Nachdem der Ball nicht entscheidend geklärt werden konnte, musste sich Heide mit einer glänzenden Parade gegen Gustavo Albarracin aus kürzester Distanz auszeichnen (22.). Auf der anderen Seite sorgte auch wirklich jeder deutsche Gegenangriff für Torgefahr, so traf Bilal Yalcinkaya das Außennetz (34.).

Gerade Pässe von der Grundlinie in den Rückraum versetzen die deutsche Abwehr immer wieder in Alarmbereitschaft. Oft konnten die Zuspiele geklärt werden, in der 36. Minute nicht: Dylan Gorosito setzte sich nahe der Strafraumgrenze gegen Brunner durch, sein Zuspiel brachte Ruberto unhaltbar zum Ausgleich unter (36.).

Nach dem Gegentreffer wurde Deutschland im Spiel nach vorne etwas aktiver um kam gleich zu mehreren Gelegenheiten. Nach einer tollen Kombination mit Darvich setzte Brunner einen Abschluss aus dem Rückraum nur knapp über das Tor (45.+3). Die vergebene Chance sollte sich rächen, denn im Gegenzug legte Ruberto mit seinem zweiten Treffer genau in den Torknick nach (45.+4).

Brunner schlenzt zum Ausgleich

Das deutsche Team kam hochmotiviert aus der Kabine - und fast direkt zum Ausgleich: Einen Abschluss von Moerstedt parierte Florentin mit einer Hand (47.). Auch in den weiteren Minuten hielt es die deutschen Junioren kaum noch in der eigenen Hälfte. Argentinien kam erst in der 55. Minute wieder etwas mehr auf, aber der Treffer fiel auf deutscher Seite. Nach einem verunglückten Abschlag von Florentin vor die Füße von Brunner traf der Dortmunder Angreifer mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze zum 2:2 (59.).

Beide Teams wollten nun unter keinen Umständen einen entscheidenden Fehler machen und nahmen ein wenig das Risiko heraus. Der argentinischen Defensive machte den Fehler aber dennoch. Ein halbherziger Klärungsversuch per Kopf von Juan Villalba landete im Sturmzentrum genau auf dem Kopf von Moerstedt - und von dort zum 3:2 im Tor (69.).

Argentinien intensivierte den Druck, Deutschland hielt aber gut dagegen und traf sogar vermeintlich zum vierten Mal. Beim Abstauber einer Chance von Fayssal Harchaoui stand Brunner aber klar im Abseits (80.). Beiden Teams schwanden nach dem hohen Tempo sichtlich die Kräfte, das Spiel wurde stattdessen etwas nickliger. Deutschland wirkte etwas frischer und verpasste nach einem Konter von Justin von der Hitz die Vorentscheidung (87.). Auf der anderen Seite hielt Heide mit starken Paraden gegen Echeverri (90.+1) und Franco Mastantuono (90.+5)  die Führung vorerst fest, doch kurz vor Ende der Nachspielzeit sicherte Ruberto den Argentiniern das Elfmeterschießen (90.+7). Damit wurde der deutsche Sieg letztlich aber nur ein wenig herausgezögert.

###more###