FIFA-Gala: Theune-Meyers Meilensteine des Frauenfußballs

Tina Theune-Meyer hat sich auf Paris gefreut. Die Einladung, bei der FIFA-Gala anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Weltfußballverbandes zu spielen, war für die DFB-Trainerin eine große Ehre. Das Spiel des amtierenden Weltmeisters gegen eine Weltauswahl am Donnerstagabend (2:3) hält sie aber auch für einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfußballs. Sie sieht darin ein Zeichen für mehr Akzeptanz, wachsende Begeisterung und stetige Professionalisierung. Mit einem Rückblick auf Schlüsselereignisse in den vergangenen Jahren, belegt sie diese These.

Erster Meilenstein sei die Europameisterschaft 1989 in Deutschland gewesen. Das Finale in Osnabrück mit einem ausverkauften Stadion, in dem "La Ola" durch das Rund lief, einer tollen Atmosphäre und einem schönen Spiel habe zur Ermutigung der FIFA beigetragen, eine Frauen-Weltmeisterschaft auszurichten.

Erste WM 1991 in China

Die erste WM fand daraufhin zwei Jahre später in China statt. "Ein perfekter Zeitpunkt mit einem solchen Turnier einzusteigen", lobt Tina Theune-Meyer die FIFA. Denn damit habe der Weltfußballverband ein Zeichen gesetzt, einen Trend vorgegeben. Und die Vorarbeit der Funktionäre wurde von den Spielerinnen umgemünzt. "Spielerinnen wie eine Michelle Akers haben damals überragende Leistungen gebracht", schwärmt die DFB-Trainerin.

Die nächsten Etappen waren die Weltmeisterschaft 1995 und die Olympischen Spiele 1996. Tina Theune-Meyer sieht sie im Zusammenhang. Für sie stehen diese beiden Turniere einerseits für zunehmenden Zuschauerzuspruch und andererseits für wachsende Konkurrenz. Standen sich im Finale der WM noch Norwegen und Deutschland gegenüber, so waren es wenige Monate später die USA und China, die in Atlanta um die Gold-Medaille kämpften.

Neue Potenziale nach der WM 1999

Wieder einen Schritt weiter sei man dann bei der Weltmeisterschaft 1999 gewesen. "Bei dieser WM wurden neue Potenziale entdeckt", sagt Tina Theune-Meyer. In Erinnerung sind ihr coole Werbespots und witzige Trailer mit Spielerinnen geblieben. Dazu noch eine mit über 90.000 Zuschauern ausverkaufte Rose Bowl beim Endspiel, ein Autokorso nach dem Finale und Straßenfeste in Pasadena. "Die Medien und die Wirtschaft haben seinerzeit den Frauenfußball entdeckt, der Frauenfußball ist in eine neue Dimension vorgestoßen", erklärt die DFB-Trainerin.

Wegweisend sei auch der anschließende Frauenfußball-Kongress in Los Angeles gewesen. Begeistert von den noch frischen Eindrücken der Weltmeisterschaft hätten sich zahlreiche Nationalverbände nicht nur für eine Professionalisierung der Strukturen im Frauenfußball ausgesprochen, nein, sie hätten es geradezu gefordert. Der Präsident des Norwegischen Fußball-Verbandes, Per Ravn Omdahl, appellierte: "Frauen und Männer sind gemeinsam für die Entwicklung des Fußballs verantwortlich."

Als Vorreiter habe schließlich der US-amerikanische Fußball-Verband die Vorhaben in die Tat umgesetzt. Mit der Gründung der WUSA wurde die weltweit erste Profi-Liga im Frauenfußball eingeführt. "Damit ging ein Traum für die Elitespielerinnen aus aller Welt in Erfüllung", erklärt Tina Theune-Meyer. Die UEFA zog wenig später mit der Einführung des UEFA Women's Cup nach. Der 1. FFC Frankfurt gewann als erste Mannschaft den Pokal.

Wahl zur Weltfußballerin des Jahres

Ein weiterer Meilenstein in Tina Theune-Meyers Liste war schließlich die erstmals durchgeführte Wahl zur Weltfußballerin des Jahres. Mia Hamm wurde als erste Spielerin geehrt. 2003 war Birgit Prinz an der Reihe. Die Ehrung wird seither gemeinsam mit den Männern durchgeführt. "Weltklasse", sagt Tina Theune-Meyer dazu.

Es folgte die Einführung der U 19-Frauen-Weltmeisterschaft 2002. Das erste Turnier in Kanada wurde sofort zu einem großen Erfolg. Sportlich wurde hochklassiger Fußball gezeigt. Das Publikum sparte nicht mit Anerkennung. Zum Finale zwischen den USA und Kanada kamen mehr als 60.000 Fans.

Und schließlich folgte die Weltmeisterschaft 2003. "Da hatten wir die Zeit unseres Lebens. In den USA hatten wir ein bezauberndes Team und eine fabelhafte Crew zusammen", sagt Tina Theune-Meyer. Abgerundet wird dieser Erfolg jetzt mit der Einladung zum Spiel gegen die Weltauswahl im Rahmen des FIFA-Jubiläums, natürlich auch wieder mit den Männern zusammen - ein weiterer Meilenstein. Doch über den eigenen Erfolg vergisst sie nicht die gemeinsame Sache, den Frauenfußball. Aber auch hier ist sie optimistisch: "Ich denke, wenn die Entwicklung so weiter geht, sind wir auf einem guten Weg."

[nb]


[bild1]Tina Theune-Meyer hat sich auf Paris gefreut. Die Einladung, bei der FIFA-Gala anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Weltfußballverbandes zu spielen, war für die DFB-Trainerin eine große Ehre. Das Spiel des amtierenden Weltmeisters gegen eine Weltauswahl am Donnerstagabend (2:3) hält sie aber auch für einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfußballs. Sie sieht darin ein Zeichen für mehr Akzeptanz, wachsende Begeisterung und stetige Professionalisierung. Mit einem Rückblick auf Schlüsselereignisse in den vergangenen Jahren, belegt sie diese These.



Erster Meilenstein sei die Europameisterschaft 1989 in Deutschland gewesen. Das Finale in Osnabrück mit einem ausverkauften Stadion, in dem "La Ola" durch das Rund lief, einer tollen Atmosphäre und einem schönen Spiel habe zur Ermutigung der FIFA beigetragen, eine Frauen-Weltmeisterschaft auszurichten.



Erste WM 1991 in China



Die erste WM fand daraufhin zwei Jahre später in China statt. "Ein perfekter Zeitpunkt mit einem solchen Turnier einzusteigen", lobt Tina Theune-Meyer die FIFA. Denn damit habe der Weltfußballverband ein Zeichen gesetzt, einen Trend vorgegeben. Und die Vorarbeit der Funktionäre wurde von den Spielerinnen umgemünzt. "Spielerinnen wie eine Michelle Akers haben damals überragende Leistungen gebracht", schwärmt die DFB-Trainerin.



Die nächsten Etappen waren die Weltmeisterschaft 1995 und die Olympischen Spiele 1996. Tina Theune-Meyer sieht sie im Zusammenhang. Für sie stehen diese beiden Turniere einerseits für zunehmenden Zuschauerzuspruch und andererseits für wachsende Konkurrenz. Standen sich im Finale der WM noch Norwegen und Deutschland gegenüber, so waren es wenige Monate später die USA und China, die in Atlanta um die Gold-Medaille kämpften.



Neue Potenziale nach der WM 1999



Wieder einen Schritt weiter sei man dann bei der Weltmeisterschaft 1999 gewesen. "Bei dieser WM wurden neue Potenziale entdeckt", sagt Tina Theune-Meyer. In Erinnerung sind ihr coole Werbespots und witzige Trailer mit Spielerinnen geblieben. Dazu noch eine mit über 90.000 Zuschauern ausverkaufte Rose Bowl beim Endspiel, ein Autokorso nach dem Finale und Straßenfeste in Pasadena. "Die Medien und die Wirtschaft haben seinerzeit den Frauenfußball entdeckt, der Frauenfußball ist in eine neue Dimension vorgestoßen", erklärt die DFB-Trainerin.



Wegweisend sei auch der anschließende Frauenfußball-Kongress in Los Angeles gewesen. Begeistert von den noch frischen Eindrücken der Weltmeisterschaft hätten sich zahlreiche Nationalverbände nicht nur für eine Professionalisierung der Strukturen im Frauenfußball ausgesprochen, nein, sie hätten es geradezu gefordert. Der Präsident des Norwegischen Fußball-Verbandes, Per Ravn Omdahl, appellierte: "Frauen und Männer sind gemeinsam für die Entwicklung des Fußballs verantwortlich."



Als Vorreiter habe schließlich der US-amerikanische Fußball-Verband die Vorhaben in die Tat umgesetzt. Mit der Gründung der WUSA wurde die weltweit erste Profi-Liga im Frauenfußball eingeführt. "Damit ging ein Traum für die Elitespielerinnen aus aller Welt in Erfüllung", erklärt Tina Theune-Meyer. Die UEFA zog wenig später mit der Einführung des UEFA Women's Cup nach. Der 1. FFC Frankfurt gewann als erste Mannschaft den Pokal.



Wahl zur Weltfußballerin des Jahres


[bild2]
Ein weiterer Meilenstein in Tina Theune-Meyers Liste war schließlich die erstmals durchgeführte Wahl zur Weltfußballerin des Jahres. Mia Hamm wurde als erste Spielerin geehrt. 2003 war Birgit Prinz an der Reihe. Die Ehrung wird seither gemeinsam mit den Männern durchgeführt. "Weltklasse", sagt Tina Theune-Meyer dazu.



Es folgte die Einführung der U 19-Frauen-Weltmeisterschaft 2002. Das erste Turnier in Kanada wurde sofort zu einem großen Erfolg. Sportlich wurde hochklassiger Fußball gezeigt. Das Publikum sparte nicht mit Anerkennung. Zum Finale zwischen den USA und Kanada kamen mehr als 60.000 Fans.



Und schließlich folgte die Weltmeisterschaft 2003. "Da hatten wir die Zeit unseres Lebens. In den USA hatten wir ein bezauberndes Team und eine fabelhafte Crew zusammen", sagt Tina Theune-Meyer. Abgerundet wird dieser Erfolg jetzt mit der Einladung zum Spiel gegen die Weltauswahl im Rahmen des FIFA-Jubiläums, natürlich auch wieder mit den Männern zusammen - ein weiterer Meilenstein. Doch über den eigenen Erfolg vergisst sie nicht die gemeinsame Sache, den Frauenfußball. Aber auch hier ist sie optimistisch: "Ich denke, wenn die Entwicklung so weiter geht, sind wir auf einem guten Weg."