FIFA formuliert umstrittene Abseitsregelung neu

Der Welt-Fußballverband FIFA modifiziert die umstrittene Neuinterpretation der Abseitsregelung. Nach einem Treffen der Arbeitsgruppe des International Football Association Board (IFAB) unter dem Vorsitz von Angel Maria Villar wurde folgender Text für die Anwendung der Regel 11 formuliert:

"Ein Spieler in einer Abseitsstellung kann bestraft werden, bevor er den Ball spielt oder berührt, falls nach Ansicht des Schiedsrichters kein anderer Mitspieler, der sich in einer Nicht-Abseitsstellung befindet, die Möglichkeit hat, den Ball zu spielen. Greift ein Gegenspieler ein und droht nach Ansicht des Schiedsrichters Körperkontakt, wird der Spieler, der sich in einer Abseitsstellung befindet, bestraft, da er den Gegner beeinflusst."

Damit hat sich unter anderem die Auffassung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Europäischen Fußball-Union (UEFA) durchgesetzt. "Man kann doch wohl eine solche Regelinterpretation nicht ernst meinen, wenn man einen Abseits stehenden Spieler 20, 30 Meter rennen lässt, Gegner und Assistent hinter ihm her, um dann, wenn er den Ball berührt, die Fahne zu zücken. Wo da der Vorteil liegen soll, muss man mir erst einmal erklären", hatte der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, damals erklärt. Beim Confederations Cup im Juni in Deutschland war die neue Interpretation der Abseitsregel erstmals per FIFA-Anweisung umgesetzt worden. Sie hatte zu heftiger Kritik geführt.

Der IFAB einigte sich nun außerdem auf die folgende Präzisierung in Zusammenhang mit der Stelle, an der das Spiel nach einer Unterbrechung wegen einer Abseitsstellung fortgesetzt wird (Regel 11 Vergehen/Strafbestimmungen): "Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß an jener Stelle fortgesetzt, an der sich der Spieler ursprünglich befand, als seine Abseitsposition erkannt wurde."

Obwohl es sich um eine eindeutige Präzisierung der bisherigen Regelung handelt, wies die FIFA darauf hin, eine Änderung sowohl des Wortlauts als auch der Intention der Regel 11 sowie der Entscheidungen 1 und 2, die der IFAB an seiner Sitzung vom 26. Februar 2005 in Vale of Glamorgan/Wales getroffen hatte, sei nicht Gegenstand der Sitzung gewesen. Da die ersten Erfahrungen mit den neuen Entscheidungen jedoch Klärungsbedarf gezeigt hätten, habe die Arbeitsgruppe im Rahmen ihrer Sitzung den Text neu formuliert.

Die FIFA erinnerte die Verbände in diesem Zusammenhang auch an Artikel 6, Absatz 1 der FIFA-Statuten: Jedes Mitglied der FIFA habe nach den Spielregeln des IFAB zu spielen. Einzig der IFAB sei befugt, Spielregeln aufzustellen und zu ändern. Die UEFA und der DFB waren auf Konfrontationskurs zur FIFA gegangen und hatten seit Saisonbeginn an der bisherigen Auslegung trotz der gegenteiligen Anweisung des Weltverbandes festgehalten. [sid]


[bild1]Der Welt-Fußballverband FIFA modifiziert die umstrittene Neuinterpretation der Abseitsregelung. Nach einem Treffen der Arbeitsgruppe des International Football Association Board (IFAB) unter dem Vorsitz von Angel Maria Villar wurde folgender Text für die Anwendung der Regel 11 formuliert:



"Ein Spieler in einer Abseitsstellung kann bestraft werden,
bevor er den Ball spielt oder berührt, falls nach Ansicht des
Schiedsrichters kein anderer Mitspieler, der sich in einer
Nicht-Abseitsstellung befindet, die Möglichkeit hat, den Ball zu
spielen. Greift ein Gegenspieler ein und droht nach Ansicht des
Schiedsrichters Körperkontakt, wird der Spieler, der sich in einer Abseitsstellung befindet, bestraft, da er den Gegner beeinflusst."



Damit hat sich unter anderem die Auffassung des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) und der Europäischen Fußball-Union (UEFA)
durchgesetzt. "Man kann doch wohl eine solche Regelinterpretation nicht ernst meinen, wenn man einen Abseits stehenden Spieler 20, 30 Meter rennen lässt, Gegner und Assistent hinter ihm her, um dann, wenn er den Ball berührt, die Fahne zu zücken. Wo da der Vorteil liegen soll, muss man mir erst einmal erklären", hatte der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, damals erklärt. Beim Confederations Cup im Juni in Deutschland war die neue Interpretation der Abseitsregel erstmals per FIFA-Anweisung umgesetzt worden. Sie hatte zu heftiger Kritik geführt.



Der IFAB einigte sich nun außerdem auf die folgende
Präzisierung in Zusammenhang mit der Stelle, an der das Spiel nach einer Unterbrechung wegen einer Abseitsstellung fortgesetzt wird (Regel 11 Vergehen/Strafbestimmungen): "Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß an jener Stelle fortgesetzt, an der sich der Spieler ursprünglich befand, als seine Abseitsposition erkannt wurde."



Obwohl es sich um eine eindeutige Präzisierung der bisherigen
Regelung handelt, wies die FIFA darauf hin, eine Änderung sowohl
des Wortlauts als auch der Intention der Regel 11 sowie der
Entscheidungen 1 und 2, die der IFAB an seiner Sitzung vom 26.
Februar 2005 in Vale of Glamorgan/Wales getroffen hatte, sei nicht Gegenstand der Sitzung gewesen. Da die ersten Erfahrungen mit den neuen Entscheidungen jedoch Klärungsbedarf gezeigt hätten, habe die Arbeitsgruppe im Rahmen ihrer Sitzung den Text neu formuliert.



Die FIFA erinnerte die Verbände in diesem Zusammenhang auch an
Artikel 6, Absatz 1 der FIFA-Statuten: Jedes Mitglied der FIFA habe nach den Spielregeln des IFAB zu spielen. Einzig der IFAB sei befugt, Spielregeln aufzustellen und zu ändern. Die UEFA und der DFB waren auf Konfrontationskurs zur FIFA gegangen und hatten seit Saisonbeginn an der bisherigen Auslegung trotz der gegenteiligen Anweisung des Weltverbandes festgehalten.