FIFA an der Konsole: "Sprung ins nächste Jahrzehnt"

Fußball wird nicht nur auf dem Feld gespielt. Konsolenspiele haben gerade für junge Menschen eine hohe Bedeutung. Der DFB und der Hamburger Fußball-Verband haben daher am Samstag das erste eSports-Turnier mit dem brandneuen Playstation-Spiel FIFA 18 veranstaltet. Christian Pothe, Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses und Christian Okun, Präsidiumsmitglied des Hamburger Fußball-Verbands, erzählen im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen warum die Verbände ein Turnier am Gamepad veranstalten, welche Chancen für die Vereine dadurch entstehen und inwiefern sich der echte Fußball sowie der Konsolen-Fußball ergänzen könnten.

DFB.de: Herr Okun, warum hat der Hamburger Fußball-Verband ein Fußball-Turnier auf der Playstation veranstaltet?

Christian Okun: Immer mehr Jugendliche betreiben eSports. Wir müssen erkennen, dass diese Spiele längst kein Nischendasein mehr fristen. Das Interesse, auch innerhalb der Vereine, ist riesengroß. Der DFB und wir als Landesverband haben erkannt, dass hier eine eigene Sportart entsteht. Wenn wir dieses Potenzial nicht nutzen können, kann es niemand.

DFB.de: Herr Pothe, welches Interesse hat der DFB an den Bereich eSports?

Christian Pothe: Wir haben uns im DFB-Jugendausschuss die Lebenswirklichkeit unserer Spieler genau angesehen. Das Ergebnis war, dass Spiele an der Konsole heutzutage einfach dazugehören. Wir sind daher glücklich, dass der Hamburger Fußball-Verband die Vorreiterrolle eingenommen hat, um vertiefte Erfahrungen in diesem Bereich sammeln zu können.

DFB.de: Mit welchem Zweck?

Pothe: Wir möchten so mittelfristig allen Mitgliedsverbänden und -vereinen ein eSports-Angebot ermöglichen, um es ihnen zu erleichtern, den Sprung in das nächste Jahrzehnt zu schaffen. Dieses wird ein wichtiger Baustein sein, die hohen Mitgliederzahlen in den Amateurvereinen beizubehalten.

DFB.de: Wie könnte die Zukunft des eSports aussehen? Ist ein richtiges Ligasystem denkbar?

Okun: Wie Herr Pothe schon gesagt hat, ist dieses Turnier der Anfang und dient daher zum Sammeln erster Erfahrungen. Das Feedback war sehr positiv. Die Spieler haben gesagt, dass das Turnier toll organisiert war und sie sich so etwas häufiger wünschen würden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es neben solchen Turnieren vor Ort auch eine Online-Version geben wird. Dies ließe sich über DFBnet und FUSSBALL.DE sicherlich organisieren. Dann wäre auch ein richtiges Ligasystem denkbar.

DFB.de: Sind Online-Turniere von zu Hause aus oder Offline-Turniere vor Ort die bessere Variante?

Okun: Beides lässt sich wunderbar miteinander kombinieren. Eine Option wäre, dass die Vorrunde online ausgespielt wird und die Endrunde offline stattfindet.

Pothe: Für uns geht es allerdings nicht nur darum, Turniere zu organisieren. Wir müssen auch das Drumherum im Auge behalten. Spielsuchtprävention und Dopingprävention sind wichtige Themen. Daher haben wir auch für den 23. Oktober ein gemeinsames Expertengespräch mit der Deutschen Sportjugend geplant.



Fußball wird nicht nur auf dem Feld gespielt. Konsolenspiele haben gerade für junge Menschen eine hohe Bedeutung. Der DFB und der Hamburger Fußball-Verband haben daher am Samstag das erste eSports-Turnier mit dem brandneuen Playstation-Spiel FIFA 18 veranstaltet. Christian Pothe, Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses und Christian Okun, Präsidiumsmitglied des Hamburger Fußball-Verbands, erzählen im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen warum die Verbände ein Turnier am Gamepad veranstalten, welche Chancen für die Vereine dadurch entstehen und inwiefern sich der echte Fußball sowie der Konsolen-Fußball ergänzen könnten.

DFB.de: Herr Okun, warum hat der Hamburger Fußball-Verband ein Fußball-Turnier auf der Playstation veranstaltet?

Christian Okun: Immer mehr Jugendliche betreiben eSports. Wir müssen erkennen, dass diese Spiele längst kein Nischendasein mehr fristen. Das Interesse, auch innerhalb der Vereine, ist riesengroß. Der DFB und wir als Landesverband haben erkannt, dass hier eine eigene Sportart entsteht. Wenn wir dieses Potenzial nicht nutzen können, kann es niemand.

DFB.de: Herr Pothe, welches Interesse hat der DFB an den Bereich eSports?

Christian Pothe: Wir haben uns im DFB-Jugendausschuss die Lebenswirklichkeit unserer Spieler genau angesehen. Das Ergebnis war, dass Spiele an der Konsole heutzutage einfach dazugehören. Wir sind daher glücklich, dass der Hamburger Fußball-Verband die Vorreiterrolle eingenommen hat, um vertiefte Erfahrungen in diesem Bereich sammeln zu können.

DFB.de: Mit welchem Zweck?

Pothe: Wir möchten so mittelfristig allen Mitgliedsverbänden und -vereinen ein eSports-Angebot ermöglichen, um es ihnen zu erleichtern, den Sprung in das nächste Jahrzehnt zu schaffen. Dieses wird ein wichtiger Baustein sein, die hohen Mitgliederzahlen in den Amateurvereinen beizubehalten.

DFB.de: Wie könnte die Zukunft des eSports aussehen? Ist ein richtiges Ligasystem denkbar?

Okun: Wie Herr Pothe schon gesagt hat, ist dieses Turnier der Anfang und dient daher zum Sammeln erster Erfahrungen. Das Feedback war sehr positiv. Die Spieler haben gesagt, dass das Turnier toll organisiert war und sie sich so etwas häufiger wünschen würden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es neben solchen Turnieren vor Ort auch eine Online-Version geben wird. Dies ließe sich über DFBnet und FUSSBALL.DE sicherlich organisieren. Dann wäre auch ein richtiges Ligasystem denkbar.

DFB.de: Sind Online-Turniere von zu Hause aus oder Offline-Turniere vor Ort die bessere Variante?

Okun: Beides lässt sich wunderbar miteinander kombinieren. Eine Option wäre, dass die Vorrunde online ausgespielt wird und die Endrunde offline stattfindet.

Pothe: Für uns geht es allerdings nicht nur darum, Turniere zu organisieren. Wir müssen auch das Drumherum im Auge behalten. Spielsuchtprävention und Dopingprävention sind wichtige Themen. Daher haben wir auch für den 23. Oktober ein gemeinsames Expertengespräch mit der Deutschen Sportjugend geplant.

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DFB.de: An dem eSports-Turnier durften lediglich Spieler teilnehmen, die einem Fußballverein angehören. Warum ist diese Mitgliedschaft eine Voraussetzung?

Okun: Wir möchten die Vereinsstrukturen stärken. Wir als Verband sind Dienstleister für die Vereine und wollen unseren hohen Organisationsgrad festigen. Ansonsten würden die Struktur sowie die Ausbildung und Lehre innerhalb der Vereine verlorengehen. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen die tolle Struktur, die wir mit den Landesverbänden und dem DFB zusammen mit FUSSBALL.DE haben, weiter ausbauen.

DFB.de: Wie groß war der Andrang bei diesem eSports-Turnier?

Okun: Der Andrang war für die erste Austragung sehr gut. Es gibt Vereine, die gleich mehrere Mannschaften geschickt haben. Genauso gibt es allerdings auch Vereine, die sich gar nicht zurückgemeldet haben. Viele Vereine haben das Potenzial offenbar noch nicht erkannt. Für viele findet Fußball ausschließlich am Sonntagnachmittag auf den Amateurplätzen statt. Umso wichtiger ist es zu erkennen, dass hier eine neue Sportart entsteht.

DFB.de: Ist eSports eine Ergänzung oder eine Konkurrenz zum herkömmlichen Fußball?

Pothe: Im Idealfall lässt sich beides miteinander verknüpfen. Ich könnte mir sogar einen Wettbewerb vorstellen, bei dem zwei Mannschaften eine Halbzeit auf dem Feld und eine Halbzeit auf der Konsole gegeneinander spielen. Wir haben uns keine Denkverbote auferlegt. Alles ist möglich.

Okun: Ich denke auch, dass beides hervorragend nebeneinander existieren kann. Es wäre positiv, wenn Fußballvereine neben dem herkömmlichen Angebot auch eSports anbieten. So ließe sich eine Zielgruppe erreichen, die ansonsten verloren wäre. Dazu zählen auch Menschen, die mit körperlichen Betätigungen ihre Schwierigkeiten haben. Die Vereine könnten davon profitieren, weil auch neue Ehrenamtler gewonnen werden.

DFB.de: Herr Pothe, welche weiteren Schritte sind notwendig, um den Bereich eSports in den Vereinsfußball zu integrieren?

Pothe: Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit mit den Spieleentwicklern. Sie müssen unseren Ehrenamtlern in den Vereinen zeigen, wie sich das alles auch lokal in den Clubhäusern technisch umsetzen lässt. Was für eine Ausrüstung ist erforderlich? Welche Kosten entstehen und vor allem: Welche Einnahmemöglichkeiten existieren?

DFB.de: Was für Einnahmemöglichkeiten bestehen abgesehen von den Mitgliedsbeiträgen?

Pothe: Nur ein Beispiel: Es gibt bereits einige Bundesligisten, die Profi-Konsolenspieler beschäftigen. Warum sollte es genauso wie im Fußball nicht auch hier eine Ausbildungsentschädigung für Konsolenspieler geben? Wie gesagt: Alles ist denkbar. Es gibt keine Denkverbote.

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