Fiedler: "Traum vom Finale erfüllen"

Einen ersten Schritt in Richtung des Endspiels um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft hat die U 17 des VfB Stuttgart gemacht. Der Süd/Südwest-Meister reist mit dem Vorteil eines 1:0-Hinspielsieges gegen Hertha BSC zum Rückspiel am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) in der Hauptstadt. Im DFB.de-Interview spricht VfB-Trainer Markus Fiedler (36) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell.

DFB.de: Was war für den 1:0-Heimerfolg im Halbfinalhinspiel gegen Hertha BSC ausschlaggebend, Herr Fiedler?

Markus Fiedler: Wir waren aus meiner Sicht über die gesamte Spieldauer die aktivere Mannschaft mit den klareren Torchancen. Gegen den Ball haben wir leidenschaftlich verteidigt. Hertha BSC kam aus dem Spiel heraus nur zu wenigen gefährlichen Situationen.

DFB.de: Gab es denn auch Dinge, die Ihnen nicht ganz so gefallen haben?

Fiedler: Wie schon zuvor in einigen Ligapartien müssen wir uns ein wenig fehlende Effizienz vorwerfen. Wir haben es vor allem in der Schlussphase verpasst, die Ausgangslage mit einem zweiten oder dritten Tor noch aussichtsreicher zu machen. Außerdem haben wir bei den Standardsituationen der Berliner nicht so konsequent verteidigt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Es lassen sich immer Bausteine finden, die es zu verbessern gilt.

DFB.de: Die Partie hatten 1300 Zuschauer*innen vor Ort verfolgt und damit im GAZI-Stadion für eine gute Kulisse gesorgt. Kam Ihnen Ihre Mannschaft nervös vor?

Fiedler: Vor allem in der Anfangsphase war die Fehlerquote in der Tat höher, als man es aus den Ligaspielen kennt. Es gab viele leichte Ballverluste - das galt für beide Teams. Die Anspannung war augenscheinlich, die Spieler waren sich der Bedeutung des Spiels bewusst. Im weiteren Verlauf hatten Spieler beider Mannschaften mit einer Vielzahl an Krämpfen zu tun. Da hat sich - neben dem körperlichen Aspekt - auch die mentale Anstrengung bemerkbar gemacht.

DFB.de: Im Stadion war unter anderem auch Pellegrino Matarazzo, Cheftrainer der Profi-Mannschaft. Hat er einige zukünftige Bundesligaprofis beobachten können?

Fiedler: Das wird die Zeit zeigen. Auf jeden Fall standen zahlreiche veranlagte Spieler auf dem Platz, die das Potenzial dazu besitzen. Und wir hoffen natürlich auch darauf, den Jungs dafür den Weg bereiten und ihnen das nötige Fundament mitgeben zu können. Ob der Schritt gelingt, hängt auch von individuellen Faktoren ab. Allgemein kann man aber sagen, dass sich die Jungs nie auf dem Erreichten ausruhen dürfen. Von ihnen ist maximaler Einsatz und eine hohe Lernbereitschaft gefragt.

DFB.de: Mit dem VfB Stuttgart haben Sie 2019 schon die Süddeutsche C-Junioren-Meisterschaft gewonnen. Würde der Finaleinzug das übertreffen?

Fiedler: Ich würde sagen, dass wir das sogar schon jetzt getoppt haben. In der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga sind wir ohne Niederlage geblieben. Dabei konnten wir 17 von 20 Begegnungen gewinnen. Dazu kommt jetzt auch noch der Sieg im Halbfinalhinspiel. Es macht Spaß, die Entwicklung der Mannschaft zu sehen. Mit Laurin Ulrich war sogar ein Spieler aus der aktuellen U 17 schon als Jungjahrgang beim Titelgewinn mit der U 15 dabei.

DFB.de: Für den VfB Stuttgart ist bereits die 15. Endspielteilnahme möglich, was eine neue Bestmarke wäre. Mit einem weiteren Titelgewinn würde der Verein wieder alleiniger Rekordmeister bei den B-Junioren. Spielt das in den Köpfen eine Rolle?

Fiedler: Es wäre sicherlich ein netter Nebeneffekt - mehr aber auch nicht. Es geht darum, unsere Spieler bestmöglich auszubilden und sie mit jedem Training in ihrer Entwicklung voranzubringen. Mannschaftlicher Erfolg ist häufig die Folge einer guten Ausbildung. Mit einem Großteil des Kaders habe ich in den zurückliegenden Jahren schon zusammengearbeitet. Hinter uns liegt bereits eine schöne Wegstrecke. Ganz klar: Jetzt wollen wir auch die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Ausgangslage für das Rückspiel?

Fiedler: Die Nummer ist keinesfalls durch. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Hertha BSC alles dafür tun wird, um noch die Wende zu schaffen. Da müssen wir mit maximaler Anstrengung dagegenhalten. Wir dürfen nicht in einen Verwaltungsmodus geraten und werden daher ganz klar auf Sieg spielen.

DFB.de: Ist es ein Nachteil, die entscheidende Halbfinalpartie auswärts bestreiten zu müssen?

Fiedler: Das ist schwer zu sagen. Klar, die Abläufe werden anders als im Ligaalltag sein. Am Samstagmorgen fliegen wir nach Berlin. Vor Ort werden wir dann noch eine lockere Einheit haben, um am Sonntag auf den Punkt da zu sein. Streng genommen hatten wir aber auch beim ersten Duell mit Hertha BSC kein Heimspiel, weil die Partie im Stuttgarter GAZI-Stadion und nicht bei uns am Clubzentrum ausgetragen wurde. (lacht)

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um sich den Finaleinzug nicht mehr nehmen zu lassen?

Fiedler: Wir müssen eine hohe Laufbereitschaft und den unbedingten Willen, in das Endspiel einzuziehen zu wollen, an den Tag legen. Spielerisch können wir im Offensivdrittel noch konsequenter sein, um aus unseren Chancen mehr Kapital zu schlagen.

DFB.de: Kapitän Jan-Carlo Simic wird nach seiner Roten Karte im Verbandspokal erstmals wieder zur Verfügung stehen. Welche Rolle kann er im Rückspiel einnehmen?

Fiedler: Er ist für die Gruppe auf und neben dem Platz sehr wichtig. Jan-Carlo ist ein Spieler, der Verantwortung übernimmt und vorneweg geht. Seine Ausstrahlung und intensive Zweikampfführung tut uns gut. Dass er wieder dabei ist, stärkt unsere Zuversicht, dass wir uns den Traum vom Finale erfüllen können.

[mspw]

Einen ersten Schritt in Richtung des Endspiels um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft hat die U 17 des VfB Stuttgart gemacht. Der Süd/Südwest-Meister reist mit dem Vorteil eines 1:0-Hinspielsieges gegen Hertha BSC zum Rückspiel am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) in der Hauptstadt. Im DFB.de-Interview spricht VfB-Trainer Markus Fiedler (36) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell.

DFB.de: Was war für den 1:0-Heimerfolg im Halbfinalhinspiel gegen Hertha BSC ausschlaggebend, Herr Fiedler?

Markus Fiedler: Wir waren aus meiner Sicht über die gesamte Spieldauer die aktivere Mannschaft mit den klareren Torchancen. Gegen den Ball haben wir leidenschaftlich verteidigt. Hertha BSC kam aus dem Spiel heraus nur zu wenigen gefährlichen Situationen.

DFB.de: Gab es denn auch Dinge, die Ihnen nicht ganz so gefallen haben?

Fiedler: Wie schon zuvor in einigen Ligapartien müssen wir uns ein wenig fehlende Effizienz vorwerfen. Wir haben es vor allem in der Schlussphase verpasst, die Ausgangslage mit einem zweiten oder dritten Tor noch aussichtsreicher zu machen. Außerdem haben wir bei den Standardsituationen der Berliner nicht so konsequent verteidigt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Es lassen sich immer Bausteine finden, die es zu verbessern gilt.

DFB.de: Die Partie hatten 1300 Zuschauer*innen vor Ort verfolgt und damit im GAZI-Stadion für eine gute Kulisse gesorgt. Kam Ihnen Ihre Mannschaft nervös vor?

Fiedler: Vor allem in der Anfangsphase war die Fehlerquote in der Tat höher, als man es aus den Ligaspielen kennt. Es gab viele leichte Ballverluste - das galt für beide Teams. Die Anspannung war augenscheinlich, die Spieler waren sich der Bedeutung des Spiels bewusst. Im weiteren Verlauf hatten Spieler beider Mannschaften mit einer Vielzahl an Krämpfen zu tun. Da hat sich - neben dem körperlichen Aspekt - auch die mentale Anstrengung bemerkbar gemacht.

DFB.de: Im Stadion war unter anderem auch Pellegrino Matarazzo, Cheftrainer der Profi-Mannschaft. Hat er einige zukünftige Bundesligaprofis beobachten können?

Fiedler: Das wird die Zeit zeigen. Auf jeden Fall standen zahlreiche veranlagte Spieler auf dem Platz, die das Potenzial dazu besitzen. Und wir hoffen natürlich auch darauf, den Jungs dafür den Weg bereiten und ihnen das nötige Fundament mitgeben zu können. Ob der Schritt gelingt, hängt auch von individuellen Faktoren ab. Allgemein kann man aber sagen, dass sich die Jungs nie auf dem Erreichten ausruhen dürfen. Von ihnen ist maximaler Einsatz und eine hohe Lernbereitschaft gefragt.

DFB.de: Mit dem VfB Stuttgart haben Sie 2019 schon die Süddeutsche C-Junioren-Meisterschaft gewonnen. Würde der Finaleinzug das übertreffen?

Fiedler: Ich würde sagen, dass wir das sogar schon jetzt getoppt haben. In der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga sind wir ohne Niederlage geblieben. Dabei konnten wir 17 von 20 Begegnungen gewinnen. Dazu kommt jetzt auch noch der Sieg im Halbfinalhinspiel. Es macht Spaß, die Entwicklung der Mannschaft zu sehen. Mit Laurin Ulrich war sogar ein Spieler aus der aktuellen U 17 schon als Jungjahrgang beim Titelgewinn mit der U 15 dabei.

DFB.de: Für den VfB Stuttgart ist bereits die 15. Endspielteilnahme möglich, was eine neue Bestmarke wäre. Mit einem weiteren Titelgewinn würde der Verein wieder alleiniger Rekordmeister bei den B-Junioren. Spielt das in den Köpfen eine Rolle?

Fiedler: Es wäre sicherlich ein netter Nebeneffekt - mehr aber auch nicht. Es geht darum, unsere Spieler bestmöglich auszubilden und sie mit jedem Training in ihrer Entwicklung voranzubringen. Mannschaftlicher Erfolg ist häufig die Folge einer guten Ausbildung. Mit einem Großteil des Kaders habe ich in den zurückliegenden Jahren schon zusammengearbeitet. Hinter uns liegt bereits eine schöne Wegstrecke. Ganz klar: Jetzt wollen wir auch die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Ausgangslage für das Rückspiel?

Fiedler: Die Nummer ist keinesfalls durch. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Hertha BSC alles dafür tun wird, um noch die Wende zu schaffen. Da müssen wir mit maximaler Anstrengung dagegenhalten. Wir dürfen nicht in einen Verwaltungsmodus geraten und werden daher ganz klar auf Sieg spielen.

DFB.de: Ist es ein Nachteil, die entscheidende Halbfinalpartie auswärts bestreiten zu müssen?

Fiedler: Das ist schwer zu sagen. Klar, die Abläufe werden anders als im Ligaalltag sein. Am Samstagmorgen fliegen wir nach Berlin. Vor Ort werden wir dann noch eine lockere Einheit haben, um am Sonntag auf den Punkt da zu sein. Streng genommen hatten wir aber auch beim ersten Duell mit Hertha BSC kein Heimspiel, weil die Partie im Stuttgarter GAZI-Stadion und nicht bei uns am Clubzentrum ausgetragen wurde. (lacht)

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um sich den Finaleinzug nicht mehr nehmen zu lassen?

Fiedler: Wir müssen eine hohe Laufbereitschaft und den unbedingten Willen, in das Endspiel einzuziehen zu wollen, an den Tag legen. Spielerisch können wir im Offensivdrittel noch konsequenter sein, um aus unseren Chancen mehr Kapital zu schlagen.

DFB.de: Kapitän Jan-Carlo Simic wird nach seiner Roten Karte im Verbandspokal erstmals wieder zur Verfügung stehen. Welche Rolle kann er im Rückspiel einnehmen?

Fiedler: Er ist für die Gruppe auf und neben dem Platz sehr wichtig. Jan-Carlo ist ein Spieler, der Verantwortung übernimmt und vorneweg geht. Seine Ausstrahlung und intensive Zweikampfführung tut uns gut. Dass er wieder dabei ist, stärkt unsere Zuversicht, dass wir uns den Traum vom Finale erfüllen können.

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