Ferati, Serdar, Ochs, Henrichs: Auf dem Sprung in die Bundesliga

Fehlt noch Philipp Ochs im Quartett der Bundesligadebütanten. Der Hoffenheimer brachte es bisher auf zwei Kurzeinsätze mit acht Minuten Spielzeit. Marcus Sorg bezeichnet ihn als sehr interessanten Spieler, weil er "unglaublich engagiert und mannschaftsdienlich ist und außerdem eine gute Torabschlussquote hat."

Vier Bundesligadebütanten unter den U 19-Nationalspielern. Eine gute "Hinrundenbilanz", oder? "Ja", sagt Marcus Sorg, um im gleichen Moment einzuhaken "Es hilft ihnen allerdings auch, wenn sie permanent U 19-Bundesliga oder zweite Mannschaft spielen! Kurzeinsätze in der Bundesliga sind nur ein Bestandteil für eine Weiterentwicklung! Die Mischung macht's!" Für den 50-Jährigen zählt eher Kontinuität als kurze Highlights. Damit steht er allerdings nicht alleine da. Auch die Bundesligavereine achten auf genügend Einsätze ihrer jungen Talente. Wenn diese nicht in der ersten Mannschaft möglich sind, werden sie weiterhin in der A-Junioren-Bundesliga oder der zweiten Mannschaft eingesetzt.

Zwischen großer Bühne und der A-Junioren-Bundesliga

Trotzdem ist es ein Spagat, den die 18- bis 19-Jährigen in dieser Altersklasse leisten. Nach Profieinsätzen vor 50.000 Zuschauern folgt die A-Junioren-Bundesliga vor ein paar hundert Insidern. Eine Situation, die laut Sorg von den Spielern angenommen werden muss und an der die jungen Talente dann wachsen können. "Natürlich ist es das Optimum, wenn sie sich in der Bundesliga festsetzen, aber für viele ist es zunächst mal ein erster Schritt in die Profimannschaft, um Erfahrungen zu sammeln", erklärt der 50-Jährige.

Damit richtig umzugehen, ist eine Herausforderung. Denn ein Einsatz in der Bundesliga sorgt für Furore bei den Spielern und im Umfeld. "Die Erwartungen dürfen nicht zu hoch geschraubt werden. Sonst müssen die Jungs darunter leiden. Wenn sie danach wieder bei der zweiten Mannschaft oder der U 19 spielen, ist das ein ganz normaler Vorgang", so Sorg. Der DFB-Coach sieht vor allem die Trainer und das Umfeld in der Pflicht, den Spielern dies zu vermitteln, sich selbst eingeschlossen. Ein kontinuierlicher Fortschritt, auch mit Rückschlägen, ist nachhaltiger als ein kometenhafter Aufstieg. Denn alle wollen, dass sich unsere "aufgehenden Sterne" lange am Himmel halten.

[ps]


Manchmal geht es ganz schnell. Eben noch in der A-Junioren-Bundesliga im Einsatz, nun schon auf der Schwelle zum Profifußball: Einige Spieler aus dem Kader der deutschen U 19- Nationalmannschaft, denen 2016 eine Heim-EM bevorsteht, sind auf dem Sprung in die Bundesliga. Das Turniermotto "Aufgehende Sterne" trifft den Status quo also sehr gut. Die U 19-Nationalspieler befinden sich auf dem Weg nach oben. Wo dieser enden wird, ist noch unklar. Aber für einige sieht es gut aus. Sie sind zwar noch nicht ganz oben angekommen, haben aber bereits in der Bundesliga debütiert.

"Das sind ganz wertvolle Erfahrungen, die die Spieler in diesem Alter schon machen. Deswegen ist es eine tolle Sache für die Jungs", freut sich U 19-Trainer Marcus Sorg, schränkt aber gleichzeitig ein. "Man muss unterscheiden: Macht ein Spieler Kurzeinsätze oder spielt er kontinuierlich in der Bundesliga. Unsere aktuellen Spieler bekommen Kurzeinsätze. Entscheidend ist, dass die Jungs im Spielrhythmus bleiben. Das ist im Hinblick auf die EM das Allerwichtigste."

Vier Offensivtalente auf dem Weg zum Stammspieler

Soweit sich als Stammspieler bei den Profis zu bezeichnen, ist tatsächlich noch keiner der U 19-Nationalspieler. Es sind eher Kurzeinsätze, die bisher aufhorchen lassen. In der Hinrunde der Bundesliga trifft dies auf Arianit Ferati (VfB Stuttgart), Benjamin Henrichs (Bayer 04 Leverkusen), Philipp Ochs (TSG Hoffenheim 1899) und Suat Serdar (FSV Mainz 05) zu. Vier Offensivspieler also. Zufall? "Ja, definitiv", sagt Sorg. "Dieses Jahr haben es anscheinend die Offensivspieler einfacher. Letztes Jahr hatten wir neben Timo Werner und Leroy Sane mit Timo Baumgartl, Jonathan Tah und Lukas Klostermann auch drei Defensivspieler, die permanent bei den Profis dabei waren."

Das größte Ausrufezeichen hat bisher Arianit Ferati hinterlassen. Der Stuttgarter kam bisher in drei Bundesligaspielen 70 Minuten zum Einsatz. Beim Derby gegen Hoffenheim am neunten Spieltag wurde er zum Matchwinner. Eingewechselt in der 63. Minute bereitete er in der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich von Timo Werner vor. Das absolute Highlight seiner bisherigen Karriere. "Fußballerisch ist Ari herausragend. Er kann 1:1-Situationen gewinnen und so Überzahl herstellen. Darüber hinaus ist er athletisch und laufstark und hat einen starken linken Fuß", schwärmt Sorg von Ferati.

Henrichs: Bundesliga-Debüt gegen Dortmund

Benjamin Henrichs feierte am 20. September 2015 für Bayer 04 Leverkusen bei der 0:3- Auswärtsniederlage gegen Borussia Dortmund sein Bundesliga- und Pflichtspieldebüt im Profifußball, als er in der 78. Minute für Karim Bellarabi eingewechselt wurde. Über ihn sagt Sorg: "Benni ist ein sehr vielseitiger Mittelfeldspieler, der seine Qualitäten sowohl in der Defensive als auch in der Offensive hat. Er kann eine Mannschaft mitreißen und ist sehr zuverlässig".

Auf bereits vier Einsätze hat es Suat Serdar von Mainz 05 in der Bundesliga bisher gebracht. Seine Gesamtspielzeit beträgt 25 Minuten. An ihm schätzt Sorg vor allem seine "sehr gute Gesamtkomponente und das Tempodribbling. Er ist engagiert, technisch gut und physisch sehr stabil für sein Alter."

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Fehlt noch Philipp Ochs im Quartett der Bundesligadebütanten. Der Hoffenheimer brachte es bisher auf zwei Kurzeinsätze mit acht Minuten Spielzeit. Marcus Sorg bezeichnet ihn als sehr interessanten Spieler, weil er "unglaublich engagiert und mannschaftsdienlich ist und außerdem eine gute Torabschlussquote hat."

Vier Bundesligadebütanten unter den U 19-Nationalspielern. Eine gute "Hinrundenbilanz", oder? "Ja", sagt Marcus Sorg, um im gleichen Moment einzuhaken "Es hilft ihnen allerdings auch, wenn sie permanent U 19-Bundesliga oder zweite Mannschaft spielen! Kurzeinsätze in der Bundesliga sind nur ein Bestandteil für eine Weiterentwicklung! Die Mischung macht's!" Für den 50-Jährigen zählt eher Kontinuität als kurze Highlights. Damit steht er allerdings nicht alleine da. Auch die Bundesligavereine achten auf genügend Einsätze ihrer jungen Talente. Wenn diese nicht in der ersten Mannschaft möglich sind, werden sie weiterhin in der A-Junioren-Bundesliga oder der zweiten Mannschaft eingesetzt.

Zwischen großer Bühne und der A-Junioren-Bundesliga

Trotzdem ist es ein Spagat, den die 18- bis 19-Jährigen in dieser Altersklasse leisten. Nach Profieinsätzen vor 50.000 Zuschauern folgt die A-Junioren-Bundesliga vor ein paar hundert Insidern. Eine Situation, die laut Sorg von den Spielern angenommen werden muss und an der die jungen Talente dann wachsen können. "Natürlich ist es das Optimum, wenn sie sich in der Bundesliga festsetzen, aber für viele ist es zunächst mal ein erster Schritt in die Profimannschaft, um Erfahrungen zu sammeln", erklärt der 50-Jährige.

Damit richtig umzugehen, ist eine Herausforderung. Denn ein Einsatz in der Bundesliga sorgt für Furore bei den Spielern und im Umfeld. "Die Erwartungen dürfen nicht zu hoch geschraubt werden. Sonst müssen die Jungs darunter leiden. Wenn sie danach wieder bei der zweiten Mannschaft oder der U 19 spielen, ist das ein ganz normaler Vorgang", so Sorg. Der DFB-Coach sieht vor allem die Trainer und das Umfeld in der Pflicht, den Spielern dies zu vermitteln, sich selbst eingeschlossen. Ein kontinuierlicher Fortschritt, auch mit Rückschlägen, ist nachhaltiger als ein kometenhafter Aufstieg. Denn alle wollen, dass sich unsere "aufgehenden Sterne" lange am Himmel halten.