Felix Magath: "Wir haben keine Angst vor Valencia"

Niederlage, Kritik, Remis, Charmeoffensive, Sieg. Felix Magath erlebt in seiner zweiten Saison bei Schalke 04 derzeit alle Facetten des Fußballs in geraffter Form.

Vor dem Hinspiel im Achtelfinale der UEFA Champions League beim FC Valencia heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) spricht Magath im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke über die durchwachsene Saison seiner Mannschaft, den heutigen Gegner und seinen Auftritt in den sozialen Netzwerken.

DFB.de: Herr Magath, haben Sie zu Beginn der Saison gewusst, was Facebook ist?

Felix Magath: Es war mir klar, dass es keine Fußball-taktische Formationsbeschreibung, sondern eine Kommunikationsplattform ist. Aber ich habe mich früher nicht so ausführlich mit diesem Medium beschäftigt, das gebe ich zu.

DFB.de: Der Ansturm auf Ihr Facebook-Profil ist gigantisch. Haben Sie mit solchen Zahlen gerechnet?

Magath: Ich bin ausgesprochen positiv überrascht. Und in der Berichterstattung über diesen Auftritt wird auch immer wieder betont, dass die Geschwindigkeit, mit der die Zahl der User steigt, schon außergewöhnlich ist.

DFB.de: Befinden sich unter Ihren Freunden auf Facebook auch Spieler? Wenn ja, welche?

Magath: Ich habe nicht alle 100.000 User, die sich bis Montag auf meiner Seite eingeklickt haben, mit Namen verfolgt… Vielleicht ist ja der ein oder andere dabei.

DFB.de: Was genau bezwecken Sie mit diesen Aktivitäten?

Magath: Die Möglichkeit, eine direkte Rückmeldung von unseren Fans zu bekommen. Ich habe in den ersten Kommentaren schon sehr genau erkennen können, was die Anhänger beschäftigt. Und ich werde versuchen, die Dinge zu erklären, die sie hinterfragen.

DFB.de: Zum Sportlichen: 0:0 in Dortmund, 1:0 gegen Freiburg - ist Schalke schon wieder so gefestigt, wie es die Ergebnisse suggerieren?

Magath: Das werden die nächsten Bundesligaspiele zeigen. Es muss uns in der Liga gelingen, konstanter gute Ergebnisse zu erreichen. Dass wir insgesamt gefestigter sind als zu Beginn der Saison, zeigt die Tatsache, dass wir gemeinsam mit Bayern und Mainz inzwischen die zweibeste Abwehr der Liga haben. In den letzten acht Bundesligapartien haben wir nur zwei Gegentreffer zugelassen. Leider jeweils zu einer 0:1-Heimniederlage.

DFB.de: Wie viel Zuversicht ziehen Sie aus diesen positiven Ergebnissen für das Spiel heute in Valencia?

Magath: Die Mannschaft ist für den Vergleich mit dem aktuellen spanischen Dritten hoch motiviert. Die bislang in der Champions League gezeigten Leistungen geben ihr dafür auch allen Grund. Natürlich geht man mit einem Sieg aus der Meisterschaft auch gelöster und sicherer in ein solches Spiel.

DFB.de: Ihr Team hat in der Bundesliga nicht immer, in der Champions League dafür regelmäßig überzeugt. Haben Sie eine Erklärung für diese beiden Gesichter?

Magath: Es sind unterschiedliche Wettbewerbe. Das bedeutet, dass auch die Ausgangslage vor den Spielen immer eine andere ist.

DFB.de: Hat die Mannschaft in der Bundesliga unter ihren Verhältnissen oder in der Champions League über ihren Verhältnissen gespielt?

Magath: Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen - ich tendiere aber eindeutig zur ersten These hin.

DFB.de: Wie sehen Sie die Bundesliga im Vergleich zur Primera Division? Welche Liga ist derzeit für Sie die stärkste in Europa?

Magath: Die Bundesliga ist für mich die stärkste Liga Europas, allein schon auf Grund der Ausgeglichenheit. Natürlich spielen in den Topteams der Primera Division einige der weltbesten Fußballer, aber sie werden auch nicht in jedem Ligaspiel auf höchstem Niveau gefordert. Das ist in der Bundesliga in der Regel Woche für Woche der Fall.

DFB.de: Insbesondere Raul kennt den FC Valencia aus zahlreichen Begegnungen. Haben Sie mit Ihrem Stürmerstar über Valencia gesprochen, sich Tipps von ihm geholt? Und falls ja: Was hat er gesagt?

Magath: Er freut sich auf diese Partie. Unser Empfang am Flughafen hat einen Vorgeschmack davon gegeben, welchen Stellenwert Raul hier in Spanien besitzt. Natürlich haben alle Spanier - und dazu zähle ich in diesem Fall auch Christoph Metzelder - in unseren Reihen ein paar Tipps parat.

DFB.de: Valencia ist derzeit gut drauf, die Mannschaft hat sieben der letzten acht Spiele in der Primera Division gewonnen. Mit welchem Konzept werden Sie in Spanien antreten?

Magath: Wir haben zuletzt in der Bundesliga beim Tabellenzweiten gewonnen und beim weit führenden Spitzenreiter einen Punkt entführt. Wir brauchen also vor der Auswärtsaufgabe keine Angst zu haben. Das ist schon mal der Grundstock für unser Konzept…

DFB.de: Mit welchem Resultat wären Sie zufrieden?

Magath: Natürlich kommt es auf den Spielverlauf an. Unser Ziel ist es, eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel zu schaffen.

DFB.de: Schalke hat im Europapokal bereits viermal gegen Valencia gespielt. Besonders in Erinnerung sind die Spiele vor 14 Jahren auf dem Weg zum UEFA-Pokal-Titel. Inwieweit ist die Historie in Ihrer Vorbereitung ein Thema?

Magath: In den Medien war es ein kleines Thema, viele Fans erinnern sich natürlich gerne daran und freuen sich auf ein Wiedersehen. Im Team kann sich nur Mathias Schober daran erinnern. Insofern spielt es für die Vorbereitung keine große Rolle.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein Weiterkommen für den Verein, finanziell und atmosphärisch?

Magath: Unlängst war es Karl-Heinz Rummenigge ja wichtig zu betonen, welche Leistung es ist, zu diesem Zeitpunkt der Saison noch in allen drei Wettbewerben vertreten zu sein. Und was für den FC Bayern gilt, schadet auch dem FC Schalke 04 nicht. Es bringt Beachtung, es ist wirtschaftlich lukrativ und es schafft eine gute Atmosphäre - im Klub und im Umfeld.

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Niederlage, Kritik, Remis, Charmeoffensive, Sieg. Felix Magath erlebt in seiner zweiten Saison bei Schalke 04 derzeit alle Facetten des Fußballs in geraffter Form.

Vor dem Hinspiel im Achtelfinale der UEFA Champions League beim FC Valencia heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) spricht Magath im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke über die durchwachsene Saison seiner Mannschaft, den heutigen Gegner und seinen Auftritt in den sozialen Netzwerken.

DFB.de: Herr Magath, haben Sie zu Beginn der Saison gewusst, was Facebook ist?

Felix Magath: Es war mir klar, dass es keine Fußball-taktische Formationsbeschreibung, sondern eine Kommunikationsplattform ist. Aber ich habe mich früher nicht so ausführlich mit diesem Medium beschäftigt, das gebe ich zu.

DFB.de: Der Ansturm auf Ihr Facebook-Profil ist gigantisch. Haben Sie mit solchen Zahlen gerechnet?

Magath: Ich bin ausgesprochen positiv überrascht. Und in der Berichterstattung über diesen Auftritt wird auch immer wieder betont, dass die Geschwindigkeit, mit der die Zahl der User steigt, schon außergewöhnlich ist.

DFB.de: Befinden sich unter Ihren Freunden auf Facebook auch Spieler? Wenn ja, welche?

Magath: Ich habe nicht alle 100.000 User, die sich bis Montag auf meiner Seite eingeklickt haben, mit Namen verfolgt… Vielleicht ist ja der ein oder andere dabei.

DFB.de: Was genau bezwecken Sie mit diesen Aktivitäten?

Magath: Die Möglichkeit, eine direkte Rückmeldung von unseren Fans zu bekommen. Ich habe in den ersten Kommentaren schon sehr genau erkennen können, was die Anhänger beschäftigt. Und ich werde versuchen, die Dinge zu erklären, die sie hinterfragen.

DFB.de: Zum Sportlichen: 0:0 in Dortmund, 1:0 gegen Freiburg - ist Schalke schon wieder so gefestigt, wie es die Ergebnisse suggerieren?

Magath: Das werden die nächsten Bundesligaspiele zeigen. Es muss uns in der Liga gelingen, konstanter gute Ergebnisse zu erreichen. Dass wir insgesamt gefestigter sind als zu Beginn der Saison, zeigt die Tatsache, dass wir gemeinsam mit Bayern und Mainz inzwischen die zweibeste Abwehr der Liga haben. In den letzten acht Bundesligapartien haben wir nur zwei Gegentreffer zugelassen. Leider jeweils zu einer 0:1-Heimniederlage.

DFB.de: Wie viel Zuversicht ziehen Sie aus diesen positiven Ergebnissen für das Spiel heute in Valencia?

Magath: Die Mannschaft ist für den Vergleich mit dem aktuellen spanischen Dritten hoch motiviert. Die bislang in der Champions League gezeigten Leistungen geben ihr dafür auch allen Grund. Natürlich geht man mit einem Sieg aus der Meisterschaft auch gelöster und sicherer in ein solches Spiel.

DFB.de: Ihr Team hat in der Bundesliga nicht immer, in der Champions League dafür regelmäßig überzeugt. Haben Sie eine Erklärung für diese beiden Gesichter?

Magath: Es sind unterschiedliche Wettbewerbe. Das bedeutet, dass auch die Ausgangslage vor den Spielen immer eine andere ist.

DFB.de: Hat die Mannschaft in der Bundesliga unter ihren Verhältnissen oder in der Champions League über ihren Verhältnissen gespielt?

Magath: Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen - ich tendiere aber eindeutig zur ersten These hin.

DFB.de: Wie sehen Sie die Bundesliga im Vergleich zur Primera Division? Welche Liga ist derzeit für Sie die stärkste in Europa?

Magath: Die Bundesliga ist für mich die stärkste Liga Europas, allein schon auf Grund der Ausgeglichenheit. Natürlich spielen in den Topteams der Primera Division einige der weltbesten Fußballer, aber sie werden auch nicht in jedem Ligaspiel auf höchstem Niveau gefordert. Das ist in der Bundesliga in der Regel Woche für Woche der Fall.

DFB.de: Insbesondere Raul kennt den FC Valencia aus zahlreichen Begegnungen. Haben Sie mit Ihrem Stürmerstar über Valencia gesprochen, sich Tipps von ihm geholt? Und falls ja: Was hat er gesagt?

Magath: Er freut sich auf diese Partie. Unser Empfang am Flughafen hat einen Vorgeschmack davon gegeben, welchen Stellenwert Raul hier in Spanien besitzt. Natürlich haben alle Spanier - und dazu zähle ich in diesem Fall auch Christoph Metzelder - in unseren Reihen ein paar Tipps parat.

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DFB.de: Valencia ist derzeit gut drauf, die Mannschaft hat sieben der letzten acht Spiele in der Primera Division gewonnen. Mit welchem Konzept werden Sie in Spanien antreten?

Magath: Wir haben zuletzt in der Bundesliga beim Tabellenzweiten gewonnen und beim weit führenden Spitzenreiter einen Punkt entführt. Wir brauchen also vor der Auswärtsaufgabe keine Angst zu haben. Das ist schon mal der Grundstock für unser Konzept…

DFB.de: Mit welchem Resultat wären Sie zufrieden?

Magath: Natürlich kommt es auf den Spielverlauf an. Unser Ziel ist es, eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel zu schaffen.

DFB.de: Schalke hat im Europapokal bereits viermal gegen Valencia gespielt. Besonders in Erinnerung sind die Spiele vor 14 Jahren auf dem Weg zum UEFA-Pokal-Titel. Inwieweit ist die Historie in Ihrer Vorbereitung ein Thema?

Magath: In den Medien war es ein kleines Thema, viele Fans erinnern sich natürlich gerne daran und freuen sich auf ein Wiedersehen. Im Team kann sich nur Mathias Schober daran erinnern. Insofern spielt es für die Vorbereitung keine große Rolle.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein Weiterkommen für den Verein, finanziell und atmosphärisch?

Magath: Unlängst war es Karl-Heinz Rummenigge ja wichtig zu betonen, welche Leistung es ist, zu diesem Zeitpunkt der Saison noch in allen drei Wettbewerben vertreten zu sein. Und was für den FC Bayern gilt, schadet auch dem FC Schalke 04 nicht. Es bringt Beachtung, es ist wirtschaftlich lukrativ und es schafft eine gute Atmosphäre - im Klub und im Umfeld.