Felix Kroos: "Gegen Dortmund in Normalform wird es schwer"

Felix Kroos empfängt heute (ab 20 Uhr live auf Sport1 und Sky) mit dem Zweitligisten Eintracht Braunschweig in der zweiten DFB-Pokalrunde Borussia Dortmund. Erst im vergangenen Jahr gewann er mit seinem Ex-Verein Union Berlin gegen den BVB. Im DFB.de-Interview spricht der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalspiel und den Podcast mit seinem Bruder Toni Kroos.   

DFB.de: Herr Kroos, wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass ein überraschender Sieg gegen Borussia Dortmund gelingt?

Felix Kroos: Die Chance ist nicht riesengroß. Aber wir spielen alle Fußball, um Spiele zu gewinnen. So werden wir auch in dieses Spiel gehen. Wenn wir eine Chance bekommen, wollen wir diese nutzen. Aber wir wissen natürlich: Wenn Dortmund Normalform erreicht, wird es sehr schwer für uns.   

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie derzeit von Borussia Dortmund?

Kroos: Dortmund hat eine große individuelle Qualität, vor allem was die Offensive und das Tempo betrifft. Wenn sie ihre Qualität auf den Platz bringt, ist das eine sehr gute Mannschaft, die immer gefährlich ist. 

DFB.de: Hätten Sie sich für die zweite Runde ein einfacheres Los gewünscht?

Kroos: Extrem bitter ist natürlich, dass keine Fans im Stadion dabei sind. Ein Heimspiel gegen einen Bundesligisten finde ich schon cool. Das hätte ich von vornherein so genommen. Es hätte nicht unbedingt Dortmund sein müssen, weil ich persönlich jetzt bereits zum dritten Mal in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den BVB spiele. Ein bisschen Abwechslung wäre ganz schön gewesen.

DFB.de: Also es hätte auch ein Spiel gegen Bayern München sein können…

Kroos: Ja. (lacht)

DFB.de: Zuletzt standen Sie im August 2019 gegen Borussia Dortmund auf dem Platz und feierten mit dem 1. FC Union Berlin ein 3:1. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel?

Kroos: Das werde ich nie vergessen. Es war ein Samstagabendspiel vor ausverkauftem Haus an der Alten Försterei. Die Stimmung war eine ganz besondere. Für Union Berlin war das der erste Bundesligasieg überhaupt. Ein Teil davon gewesen zu sein, ist etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Union spielt in der Bundesliga weiterhin eine gute Rolle. Waren Sie enttäuscht, dass Ihr Vertrag in der Hauptstadt nicht verlängert wurde? 

Kroos: Ja, zunächst auf jeden Fall. Es war schon mein Wunsch, weiter für Union Berlin zu spielen. Mich verbindet viel mit dem Verein. Aber so ist das eben im Fußball. Es ist wichtig, dass man sich schnell damit arrangiert und offen für etwas Neues ist. Das habe ich gemacht und freue mich jetzt, bei der Eintracht in Braunschweig zu sein.   

DFB.de: Bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf mit Braunschweig, bitte.

Kroos: Ich würde den Saisonverlauf nicht rundum positiv beschreiben, aber auch nicht allzu negativ sehen. Dass wir uns in der unteren Tabellenregion befinden, war zu erwarten. Schließlich gab es in der Mannschaft einen kompletten Umbruch. Daher muss man sich erst einmal finden. Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga bestehen können und eine sehr hohe Moral in der Mannschaft haben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, sind aber optimistisch, dass wir die Liga halten werden.

DFB.de: Sie sind nicht nur auf dem Platz sehr aktiv, sondern auch am Mikrofon. Gemeinsam mit Ihrem Bruder Toni Kroos riefen den Podcast "Einfach mal Luppen" ins Leben. Wie kam es zu dieser Idee?

Kroos: Wir beide sind neuen Dingen gegenüber einfach sehr offen und probieren gerne etwas aus. Klaas Heufer-Umlauf kam mit dieser Idee auf uns zu. Erst waren wir unsicher, ob wir das machen wollen. Aber wir haben es dann durchgezogen, haben viel Spaß dabei und es läuft soweit sehr gut.

DFB.de: Beschreiben Sie doch mal den Entstehungsprozess: Wie bereiten Sie sich auf einen Podcast vor?

Kroos: Wir sprechen uns vorher etwa eine halbe Stunde ab und entwickeln einen kleinen Leitfaden mit Themen, die wir ansprechen wollen. Daraus entwickeln sich dann aber oft neue Gesprächsthemen, die gar nicht geplant waren. Vieles ist also spontan. Kommt man erst einmal ins Erzählen, schweift man manchmal ein bisschen ab. Dadurch fallen einige geplante Themen weg. Da wir den Podcast nicht live übertragen, wird das im Nachhinein auch noch mal zusammengeschnitten.

DFB.de: Sie und Ihr Bruder führen im Podcast Interviews mit Persönlichkeiten wie Weltmeister Lukas Podolski. Wer wäre Ihr persönlicher Traum-Interviewpartner?

Kroos: Es gibt keine bestimmte Person, die ich jetzt nennen könnte. Aber natürlich überlegen wir immer, welche Gesprächspartner wir dazuholen könnten und wer für die Hörer interessant wäre. In unserer ersten Folge hatten wir unseren Opa zu Gast. Das war schon sehr besonders. Mal gucken, wer in nächster Zeit noch dazukommt. 

DFB.de: Sprechen Sie und Ihr Bruder im Podcast offener über einige Themen, als Sie es gegenüber den Medien tun würden?

Kroos: Ja, das kann man so sagen. Aufgrund der Vorbereitung macht man sich natürlich auch schon vorher Gedanken, was man sagen kann und sagen will. Klar: Letztendlich kann man nicht alles genau so sagen, wie man wirklich denkt. Schließlich wollen wir nicht ständig irgendwelche Überschriften produzieren. Aber es ist uns schon wichtig, unsere Meinungen zu äußern.

DFB.de: Hören Sie selbst gerne Podcasts?

Kroos: Ja, ich höre gerne "Baywatch Berlin" von Klaas Heufer-Umlauf. Der wird auch von der selben Produktionsfirma produziert wie unserer.

DFB.de: Wenn Sie jetzt schon einen Podcast betreiben: Können Sie sich nach Ihrer aktiven Laufbahn vielleicht eine Zukunft in den Medien vorstellen?

Kroos: Ich bin für viele Sachen offen und möchte mich da gar nicht festlegen. Ich gehe davon aus, dass ich nach der aktiven Karriere etwas im Fußball machen werde. Mit knapp 30 Jahren kommt man in eine Phase, in der man langsam überlegen sollte, was als nächstes kommt. In diesem Findungsprozess bin ich jetzt gerade. Ich möchte in dieser Hinsicht gar nichts ausschließen. Viele Trainer haben früher behauptet, sie würden nie Trainer werden wollen. Manchmal kommt es also anders, als man denkt.

[oj]

Felix Kroos empfängt heute (ab 20 Uhr live auf Sport1 und Sky) mit dem Zweitligisten Eintracht Braunschweig in der zweiten DFB-Pokalrunde Borussia Dortmund. Erst im vergangenen Jahr gewann er mit seinem Ex-Verein Union Berlin gegen den BVB. Im DFB.de-Interview spricht der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalspiel und den Podcast mit seinem Bruder Toni Kroos.   

DFB.de: Herr Kroos, wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass ein überraschender Sieg gegen Borussia Dortmund gelingt?

Felix Kroos: Die Chance ist nicht riesengroß. Aber wir spielen alle Fußball, um Spiele zu gewinnen. So werden wir auch in dieses Spiel gehen. Wenn wir eine Chance bekommen, wollen wir diese nutzen. Aber wir wissen natürlich: Wenn Dortmund Normalform erreicht, wird es sehr schwer für uns.   

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie derzeit von Borussia Dortmund?

Kroos: Dortmund hat eine große individuelle Qualität, vor allem was die Offensive und das Tempo betrifft. Wenn sie ihre Qualität auf den Platz bringt, ist das eine sehr gute Mannschaft, die immer gefährlich ist. 

DFB.de: Hätten Sie sich für die zweite Runde ein einfacheres Los gewünscht?

Kroos: Extrem bitter ist natürlich, dass keine Fans im Stadion dabei sind. Ein Heimspiel gegen einen Bundesligisten finde ich schon cool. Das hätte ich von vornherein so genommen. Es hätte nicht unbedingt Dortmund sein müssen, weil ich persönlich jetzt bereits zum dritten Mal in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den BVB spiele. Ein bisschen Abwechslung wäre ganz schön gewesen.

DFB.de: Also es hätte auch ein Spiel gegen Bayern München sein können…

Kroos: Ja. (lacht)

DFB.de: Zuletzt standen Sie im August 2019 gegen Borussia Dortmund auf dem Platz und feierten mit dem 1. FC Union Berlin ein 3:1. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel?

Kroos: Das werde ich nie vergessen. Es war ein Samstagabendspiel vor ausverkauftem Haus an der Alten Försterei. Die Stimmung war eine ganz besondere. Für Union Berlin war das der erste Bundesligasieg überhaupt. Ein Teil davon gewesen zu sein, ist etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Union spielt in der Bundesliga weiterhin eine gute Rolle. Waren Sie enttäuscht, dass Ihr Vertrag in der Hauptstadt nicht verlängert wurde? 

Kroos: Ja, zunächst auf jeden Fall. Es war schon mein Wunsch, weiter für Union Berlin zu spielen. Mich verbindet viel mit dem Verein. Aber so ist das eben im Fußball. Es ist wichtig, dass man sich schnell damit arrangiert und offen für etwas Neues ist. Das habe ich gemacht und freue mich jetzt, bei der Eintracht in Braunschweig zu sein.   

DFB.de: Bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf mit Braunschweig, bitte.

Kroos: Ich würde den Saisonverlauf nicht rundum positiv beschreiben, aber auch nicht allzu negativ sehen. Dass wir uns in der unteren Tabellenregion befinden, war zu erwarten. Schließlich gab es in der Mannschaft einen kompletten Umbruch. Daher muss man sich erst einmal finden. Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga bestehen können und eine sehr hohe Moral in der Mannschaft haben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, sind aber optimistisch, dass wir die Liga halten werden.

DFB.de: Sie sind nicht nur auf dem Platz sehr aktiv, sondern auch am Mikrofon. Gemeinsam mit Ihrem Bruder Toni Kroos riefen den Podcast "Einfach mal Luppen" ins Leben. Wie kam es zu dieser Idee?

Kroos: Wir beide sind neuen Dingen gegenüber einfach sehr offen und probieren gerne etwas aus. Klaas Heufer-Umlauf kam mit dieser Idee auf uns zu. Erst waren wir unsicher, ob wir das machen wollen. Aber wir haben es dann durchgezogen, haben viel Spaß dabei und es läuft soweit sehr gut.

DFB.de: Beschreiben Sie doch mal den Entstehungsprozess: Wie bereiten Sie sich auf einen Podcast vor?

Kroos: Wir sprechen uns vorher etwa eine halbe Stunde ab und entwickeln einen kleinen Leitfaden mit Themen, die wir ansprechen wollen. Daraus entwickeln sich dann aber oft neue Gesprächsthemen, die gar nicht geplant waren. Vieles ist also spontan. Kommt man erst einmal ins Erzählen, schweift man manchmal ein bisschen ab. Dadurch fallen einige geplante Themen weg. Da wir den Podcast nicht live übertragen, wird das im Nachhinein auch noch mal zusammengeschnitten.

DFB.de: Sie und Ihr Bruder führen im Podcast Interviews mit Persönlichkeiten wie Weltmeister Lukas Podolski. Wer wäre Ihr persönlicher Traum-Interviewpartner?

Kroos: Es gibt keine bestimmte Person, die ich jetzt nennen könnte. Aber natürlich überlegen wir immer, welche Gesprächspartner wir dazuholen könnten und wer für die Hörer interessant wäre. In unserer ersten Folge hatten wir unseren Opa zu Gast. Das war schon sehr besonders. Mal gucken, wer in nächster Zeit noch dazukommt. 

DFB.de: Sprechen Sie und Ihr Bruder im Podcast offener über einige Themen, als Sie es gegenüber den Medien tun würden?

Kroos: Ja, das kann man so sagen. Aufgrund der Vorbereitung macht man sich natürlich auch schon vorher Gedanken, was man sagen kann und sagen will. Klar: Letztendlich kann man nicht alles genau so sagen, wie man wirklich denkt. Schließlich wollen wir nicht ständig irgendwelche Überschriften produzieren. Aber es ist uns schon wichtig, unsere Meinungen zu äußern.

DFB.de: Hören Sie selbst gerne Podcasts?

Kroos: Ja, ich höre gerne "Baywatch Berlin" von Klaas Heufer-Umlauf. Der wird auch von der selben Produktionsfirma produziert wie unserer.

DFB.de: Wenn Sie jetzt schon einen Podcast betreiben: Können Sie sich nach Ihrer aktiven Laufbahn vielleicht eine Zukunft in den Medien vorstellen?

Kroos: Ich bin für viele Sachen offen und möchte mich da gar nicht festlegen. Ich gehe davon aus, dass ich nach der aktiven Karriere etwas im Fußball machen werde. Mit knapp 30 Jahren kommt man in eine Phase, in der man langsam überlegen sollte, was als nächstes kommt. In diesem Findungsprozess bin ich jetzt gerade. Ich möchte in dieser Hinsicht gar nichts ausschließen. Viele Trainer haben früher behauptet, sie würden nie Trainer werden wollen. Manchmal kommt es also anders, als man denkt.

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