Feldkamp: "Wollen uns nach oben arbeiten"

Erleichterung bei der SGS Essen. Das 3:1 beim SV Werder Bremen war der erste Saisonsieg für die Mannschaft von Trainer Markus Högner in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview ordnet Vizekapitänin Jana Feldkamp den Erfolg ein. Außerdem sagt die ehemalige U-Nationalspielerin, was in dieser Saison möglich ist und wie es sich anfühlt, mit 22 Jahren zum "Team alt" in Essen zu zählen.

DFB.de: Frau Feldkamp, die ersten drei Punkte im dritten Saisonspiel. Wie glücklich sind Sie heute?

Jana Feldkamp: Wir sind einfach nur erleichtert, dass es jetzt mit dem ersten Sieg geklappt hat. Gegen Wolfsburg zum Auftakt haben wir es ganz gut gemacht, aber letztlich verdient mit 0:3 verloren. Diese Niederlage war in Ordnung, weil Wolfsburg über große individuelle Klasse verfügt. Das 1:3 danach gegen Frankfurt hingegen war echt ärgerlich. Nach unserer Führung haben wir ein Eigentor gemacht und einen Elfmeter kassiert. Da wäre mehr möglich gewesen, meiner Meinung nach mindestens ein Unentschieden. Umso schöner, dass wir uns jetzt endlich belohnt haben.

DFB.de: Kann man von einem Fehlstart sprechen?

Feldkamp: Nein, das würde ich nicht sagen. Niederlagen gegen Wolfsburg und Frankfurt sind immer möglich. Bremen haben wir besiegt. Wir hätten gerne den einen oder anderen Punkt mehr geholt. Aber ein Fehlstart ist das nach dem Sieg beim SV Werder sicher nicht mehr. Wir wollen uns jetzt in den kommenden Wochen in der Tabelle nach oben arbeiten.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie in Bremen auf dem Platz erlebt?

Feldkamp: Wir waren klar die bessere Mannschaft und sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen. Das hat uns Sicherheit gegeben. Es ist umso ärgerlicher, dass wir uns das Leben wieder selbst schwer gemacht haben und den Anschlusstreffer zum 2:1 hinnehmen mussten. Danach sind wir unruhig geworden und haben noch mal Spannung reingebracht. Das war echt unnötig. Zum Glück konnten wir die Begegnung kurz vor Schluss endgültig für uns entscheiden. Da ist allen eine Last von den Schultern gefallen. Heute sind wir glücklich.

DFB.de: Wie wird dieser erste, wichtige Saisonsieg gefeiert?

Feldkamp: Nicht besonders. Wir werden etwas essen und dann gemütlich nach Hause fahren. Das war jetzt ein erster ganz kleiner Schritt in die richtige Richtung, viele weitere müssen folgen.

DFB.de: Im Sommer gab es mit den Abgängen der Nationalspielerinnen Lena Oberdorf, Marina Hegering und Lea Schüller wieder einen riesigen Umbruch im Kader. Was ist möglich in dieser Saison?

Feldkamp: Klar ist, dass uns diese Abgänge im ersten Moment schwächen. Aber Essen ist eben ein Ausbildungsverein und so ist das Geschäft. Wir stellen uns der Herausforderung und freuen uns auf eine total spannende Aufgabe, die wir jetzt begonnen haben. Es geht darum, eine neue Mannschaft aufzubauen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende gibt es im Duell gegen Bayern München direkt ein Wiedersehen mit Marina Hegering und Lea Schüller.

Feldkamp: Ich freue mich riesig darauf, weil ich mit beiden gut befreundet bin. Ich drücke ihnen die Daumen für eine erfolgreiche Saison in München. Aber das Duell am kommenden Sonntag wollen wir für uns entscheiden. Wir brauchen dafür einen perfekten Tag, das ist uns allen klar. Aber unser Anspruch ist es schon, auch die Großen wieder regelmäßig zu ärgern. Das Potenzial dafür haben wir.

DFB.de: In der vergangenen Saison waren Sie am Ende Fünfter. Ist eine ähnliche Platzierung möglich?

Feldkamp: Das wird schwierig, ist aber nicht ausgeschlossen. Ich glaube, dass Bayern und Wolfsburg ziemlich sicher den Titel unter sich ausmachen werden. Danach ist alles möglich. Rang drei könnte für uns vielleicht auch noch eine Nummer zu groß sein. Aber Platz vier oder fünf haben wir schon als Ziel ausgegeben. Wir brauchen uns nicht kleiner zu machen, als wir sind. Es wird einige Aufs und Abs geben. Es ist entscheidend, wie schnell wir Konstanz in unser Spiel bekommen. Wir haben unglaublich viele talentierte Spielerinnen im Kader, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind. Da ist viel möglich. Wir wachsen langsam als Team zusammen. Da ist noch viel möglich. Darauf freue ich mich.

DFB.de: Sie sind seit dieser Saison Vizekapitänin der Mannschaft und haben die Mannschaft gegen Bremen in Vertretung von Irini Ioannidou auf das Feld geführt. Wie nehmen Sie diese Rolle an?

Feldkamp: Ich bin stolz darauf, dieses Amt ausführen zu können. Als ich im Februar 2015 meine Premiere in der Bundesliga gefeiert habe, war ich noch 16 Jahre alt und damit eine der jüngste Spielerinnen im Kader der SGS Essen. Inzwischen bin ich 22 Jahre und zähle zum "Team alt". Das fühlt sich schon komisch an, zeigt aber ganz gut, welche Philosophie bei der SGS verfolgt wird. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Zeit bekommen habe, um mich hier zu entwickeln.

DFB.de: Sie haben alle U-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Wann kommt hier der nächste Schritt?

Feldkamp: Ich hoffe bald. Ich denke, dass jede Spielerin, die in der Bundesliga aktiv ist, das Ziel hat, irgendwann mal Teil der A-Nationalmannschaft zu sein. Das ist bei mir nicht anders. Ich werde weiter Woche für Woche hart an mir arbeiten und mich anbieten. Ob es dann klappt, wird sich zeigen.

[sw]

Erleichterung bei der SGS Essen. Das 3:1 beim SV Werder Bremen war der erste Saisonsieg für die Mannschaft von Trainer Markus Högner in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview ordnet Vizekapitänin Jana Feldkamp den Erfolg ein. Außerdem sagt die ehemalige U-Nationalspielerin, was in dieser Saison möglich ist und wie es sich anfühlt, mit 22 Jahren zum "Team alt" in Essen zu zählen.

DFB.de: Frau Feldkamp, die ersten drei Punkte im dritten Saisonspiel. Wie glücklich sind Sie heute?

Jana Feldkamp: Wir sind einfach nur erleichtert, dass es jetzt mit dem ersten Sieg geklappt hat. Gegen Wolfsburg zum Auftakt haben wir es ganz gut gemacht, aber letztlich verdient mit 0:3 verloren. Diese Niederlage war in Ordnung, weil Wolfsburg über große individuelle Klasse verfügt. Das 1:3 danach gegen Frankfurt hingegen war echt ärgerlich. Nach unserer Führung haben wir ein Eigentor gemacht und einen Elfmeter kassiert. Da wäre mehr möglich gewesen, meiner Meinung nach mindestens ein Unentschieden. Umso schöner, dass wir uns jetzt endlich belohnt haben.

DFB.de: Kann man von einem Fehlstart sprechen?

Feldkamp: Nein, das würde ich nicht sagen. Niederlagen gegen Wolfsburg und Frankfurt sind immer möglich. Bremen haben wir besiegt. Wir hätten gerne den einen oder anderen Punkt mehr geholt. Aber ein Fehlstart ist das nach dem Sieg beim SV Werder sicher nicht mehr. Wir wollen uns jetzt in den kommenden Wochen in der Tabelle nach oben arbeiten.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie in Bremen auf dem Platz erlebt?

Feldkamp: Wir waren klar die bessere Mannschaft und sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen. Das hat uns Sicherheit gegeben. Es ist umso ärgerlicher, dass wir uns das Leben wieder selbst schwer gemacht haben und den Anschlusstreffer zum 2:1 hinnehmen mussten. Danach sind wir unruhig geworden und haben noch mal Spannung reingebracht. Das war echt unnötig. Zum Glück konnten wir die Begegnung kurz vor Schluss endgültig für uns entscheiden. Da ist allen eine Last von den Schultern gefallen. Heute sind wir glücklich.

DFB.de: Wie wird dieser erste, wichtige Saisonsieg gefeiert?

Feldkamp: Nicht besonders. Wir werden etwas essen und dann gemütlich nach Hause fahren. Das war jetzt ein erster ganz kleiner Schritt in die richtige Richtung, viele weitere müssen folgen.

DFB.de: Im Sommer gab es mit den Abgängen der Nationalspielerinnen Lena Oberdorf, Marina Hegering und Lea Schüller wieder einen riesigen Umbruch im Kader. Was ist möglich in dieser Saison?

Feldkamp: Klar ist, dass uns diese Abgänge im ersten Moment schwächen. Aber Essen ist eben ein Ausbildungsverein und so ist das Geschäft. Wir stellen uns der Herausforderung und freuen uns auf eine total spannende Aufgabe, die wir jetzt begonnen haben. Es geht darum, eine neue Mannschaft aufzubauen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende gibt es im Duell gegen Bayern München direkt ein Wiedersehen mit Marina Hegering und Lea Schüller.

Feldkamp: Ich freue mich riesig darauf, weil ich mit beiden gut befreundet bin. Ich drücke ihnen die Daumen für eine erfolgreiche Saison in München. Aber das Duell am kommenden Sonntag wollen wir für uns entscheiden. Wir brauchen dafür einen perfekten Tag, das ist uns allen klar. Aber unser Anspruch ist es schon, auch die Großen wieder regelmäßig zu ärgern. Das Potenzial dafür haben wir.

DFB.de: In der vergangenen Saison waren Sie am Ende Fünfter. Ist eine ähnliche Platzierung möglich?

Feldkamp: Das wird schwierig, ist aber nicht ausgeschlossen. Ich glaube, dass Bayern und Wolfsburg ziemlich sicher den Titel unter sich ausmachen werden. Danach ist alles möglich. Rang drei könnte für uns vielleicht auch noch eine Nummer zu groß sein. Aber Platz vier oder fünf haben wir schon als Ziel ausgegeben. Wir brauchen uns nicht kleiner zu machen, als wir sind. Es wird einige Aufs und Abs geben. Es ist entscheidend, wie schnell wir Konstanz in unser Spiel bekommen. Wir haben unglaublich viele talentierte Spielerinnen im Kader, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind. Da ist viel möglich. Wir wachsen langsam als Team zusammen. Da ist noch viel möglich. Darauf freue ich mich.

DFB.de: Sie sind seit dieser Saison Vizekapitänin der Mannschaft und haben die Mannschaft gegen Bremen in Vertretung von Irini Ioannidou auf das Feld geführt. Wie nehmen Sie diese Rolle an?

Feldkamp: Ich bin stolz darauf, dieses Amt ausführen zu können. Als ich im Februar 2015 meine Premiere in der Bundesliga gefeiert habe, war ich noch 16 Jahre alt und damit eine der jüngste Spielerinnen im Kader der SGS Essen. Inzwischen bin ich 22 Jahre und zähle zum "Team alt". Das fühlt sich schon komisch an, zeigt aber ganz gut, welche Philosophie bei der SGS verfolgt wird. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Zeit bekommen habe, um mich hier zu entwickeln.

DFB.de: Sie haben alle U-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Wann kommt hier der nächste Schritt?

Feldkamp: Ich hoffe bald. Ich denke, dass jede Spielerin, die in der Bundesliga aktiv ist, das Ziel hat, irgendwann mal Teil der A-Nationalmannschaft zu sein. Das ist bei mir nicht anders. Ich werde weiter Woche für Woche hart an mir arbeiten und mich anbieten. Ob es dann klappt, wird sich zeigen.

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