Feichtenbeiner: "Der letzte Schritt fehlt noch"

Der couragierte Auftritt der U 16-Junioren reichte nicht zu einem Sieg im Klassiker: Die Mannschaft von Trainer Michael Feichtenbeiner kam im zweiten Länderspiel gegen Italien in Ulm trotz spielerischer Überlegenheit in der zweiten Halbzeit nur zu einem 1:1. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Judith Zacharias erklärt Feichtenbeiner, was ihm im Vergleich zum 2:4 im ersten Aufeinandertreffen besser gefallen hat, wie die Ergebnisse einzuordnen sind und was die Spielidee seines Teams ausmacht.

DFB.de: Herr Feichtenbeiner, vor wenigen Wochen haben Sie sich in Portugal gegen Italien im Elfmeterschießen durchgesetzt, diesmal hat es in zwei Testspielen zu keinem Sieg gereicht. Nach der Niederlage im ersten Spiel gab es am Montag ein Unentschieden. Sind Sie damit zufrieden?

Michael Feichtenbeiner: Wenn man nur die Ergebnisse betrachtet, können wir nicht zufrieden sein. Gerade im zweiten Spiel wäre ein Sieg drin gewesen. Wir haben aber sehr interessante Erkenntnisse gewonnen und festgestellt, dass unsere neuen Spieler eine echte Ergänzung sind. Das ist unter dem Strich mehr wert als die Ergebnisse.

DFB.de: Welche Erkenntnisse meinen Sie konkret?

Feichtenbeiner: Mir gefällt, wie wir unser Spiel konsequent durchziehen und uns auch von Rückschlägen nicht beeindrucken lassen. Wir wollen unsere Jungs ermutigen, das Spiel von hinten heraus flach aufzubauen und nicht nur mit langen Bällen zu agieren. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko, wie man sowohl in Biberach als auch in Ulm gesehen hat. Dieses Risiko nehmen wir in Kauf, denn wir wollen mutig agieren, viel Kurzpassspiel anbieten und unser Spiel durchbringen. Die Bereitschaft der Jungs dazu ist absolut vorhanden. Was wir noch finden müssen, ist eine bessere Balance zwischen unserer offensiv angelegten Spielweise und der Defensive. Die Jungs bevorzugen spielerische Lösungen. Sie müssen lernen, auch körperlich dagegen zu halten und gleichzeitig fußballerische Lösungen zu finden. Dieser letzte Schritt fehlt noch.

DFB.de: Was hat Ihre Mannschaft beim 1:1 besser gemacht als bei der Niederlage vor wenigen Tagen?

Feichtenbeiner: Im Vergleich zum ersten Spiel haben wir lange Bälle besser verteidigt, im Strafraum mehr Zugriff auf den Gegner bekommen und mehr zweite Bälle erkämpft. Wir standen defensiv viel stabiler als im ersten Spiel. Nach vorne konnten wir in der ersten Halbzeit allerdings keine Durchschlagskraft entwickeln. Dadurch war es insbesondere in der ersten Hälfte ein chancenarmes Spiel. Offensiv war das noch nicht das, was ich von unseren Jungs kenne.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit hat ihre Mannschaft mehr nach vorne investiert.

Feichtenbeiner: Genau, nach der Halbzeitpause sah unser Offensivspiel viel besser aus - und das, obwohl wir zunächst in Rückstand geraten sind. Wir haben den Gegentreffer gut weggesteckt, eine tolle Moral gezeigt und unser Spiel weiter durchgezogen. Bei eigenem Ballbesitz waren wir sehr dominant, haben auf den Führungstreffer gedrängt und unbändigen Willen gezeigt. Was gefehlt hat, war die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor.

DFB.de: Alle 22 nominierten Spieler der DFB-Auswahl kamen zum Einsatz, Italien hat deutlich weniger durchgewechselt. Welchen Vorteil sehen Sie in der Rotation?

Feichtenbeiner: Wir haben im zweiten Spiel eine von eins bis elf veränderte Mannschaft auf das Feld gebracht, weil wir die U 16 als Experimentier- und Entwicklungsfeld sehen. Die Ergebnisse müssen wir im nächsten Jahr liefern, wenn die Europameisterschaft ansteht. Derzeit geht es für die Jungs darum, Erfahrungen zu sammeln. Unser Trainerteam muss einen breiten Kader finden. Deshalb haben wir alle 22 Spieler unter Wettkampfbedingungen getestet.

DFB.de: Für die Spieler des Jahrgangs 2002 waren es auch die ersten Heimspiele. Wie haben sie diese große Bühne erlebt?

Feichtenbeiner: Das war natürlich ein Highlight für die Jungs. Die meisten von ihnen haben zum ersten Mal vor so vielen Zuschauern, die uns toll unterstützt haben, gespielt. Der Rahmen war sowohl in Biberach als auch in Ulm klasse. Das macht extrem viel Spaß - auch wenn die Spieler am Anfang erstmal ihre Nervosität ablegen mussten. Dann haben sie es in vollen Zügen genossen.

[jz]

Der couragierte Auftritt der U 16-Junioren reichte nicht zu einem Sieg im Klassiker: Die Mannschaft von Trainer Michael Feichtenbeiner kam im zweiten Länderspiel gegen Italien in Ulm trotz spielerischer Überlegenheit in der zweiten Halbzeit nur zu einem 1:1. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Judith Zacharias erklärt Feichtenbeiner, was ihm im Vergleich zum 2:4 im ersten Aufeinandertreffen besser gefallen hat, wie die Ergebnisse einzuordnen sind und was die Spielidee seines Teams ausmacht.

DFB.de: Herr Feichtenbeiner, vor wenigen Wochen haben Sie sich in Portugal gegen Italien im Elfmeterschießen durchgesetzt, diesmal hat es in zwei Testspielen zu keinem Sieg gereicht. Nach der Niederlage im ersten Spiel gab es am Montag ein Unentschieden. Sind Sie damit zufrieden?

Michael Feichtenbeiner: Wenn man nur die Ergebnisse betrachtet, können wir nicht zufrieden sein. Gerade im zweiten Spiel wäre ein Sieg drin gewesen. Wir haben aber sehr interessante Erkenntnisse gewonnen und festgestellt, dass unsere neuen Spieler eine echte Ergänzung sind. Das ist unter dem Strich mehr wert als die Ergebnisse.

DFB.de: Welche Erkenntnisse meinen Sie konkret?

Feichtenbeiner: Mir gefällt, wie wir unser Spiel konsequent durchziehen und uns auch von Rückschlägen nicht beeindrucken lassen. Wir wollen unsere Jungs ermutigen, das Spiel von hinten heraus flach aufzubauen und nicht nur mit langen Bällen zu agieren. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko, wie man sowohl in Biberach als auch in Ulm gesehen hat. Dieses Risiko nehmen wir in Kauf, denn wir wollen mutig agieren, viel Kurzpassspiel anbieten und unser Spiel durchbringen. Die Bereitschaft der Jungs dazu ist absolut vorhanden. Was wir noch finden müssen, ist eine bessere Balance zwischen unserer offensiv angelegten Spielweise und der Defensive. Die Jungs bevorzugen spielerische Lösungen. Sie müssen lernen, auch körperlich dagegen zu halten und gleichzeitig fußballerische Lösungen zu finden. Dieser letzte Schritt fehlt noch.

DFB.de: Was hat Ihre Mannschaft beim 1:1 besser gemacht als bei der Niederlage vor wenigen Tagen?

Feichtenbeiner: Im Vergleich zum ersten Spiel haben wir lange Bälle besser verteidigt, im Strafraum mehr Zugriff auf den Gegner bekommen und mehr zweite Bälle erkämpft. Wir standen defensiv viel stabiler als im ersten Spiel. Nach vorne konnten wir in der ersten Halbzeit allerdings keine Durchschlagskraft entwickeln. Dadurch war es insbesondere in der ersten Hälfte ein chancenarmes Spiel. Offensiv war das noch nicht das, was ich von unseren Jungs kenne.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit hat ihre Mannschaft mehr nach vorne investiert.

Feichtenbeiner: Genau, nach der Halbzeitpause sah unser Offensivspiel viel besser aus - und das, obwohl wir zunächst in Rückstand geraten sind. Wir haben den Gegentreffer gut weggesteckt, eine tolle Moral gezeigt und unser Spiel weiter durchgezogen. Bei eigenem Ballbesitz waren wir sehr dominant, haben auf den Führungstreffer gedrängt und unbändigen Willen gezeigt. Was gefehlt hat, war die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor.

DFB.de: Alle 22 nominierten Spieler der DFB-Auswahl kamen zum Einsatz, Italien hat deutlich weniger durchgewechselt. Welchen Vorteil sehen Sie in der Rotation?

Feichtenbeiner: Wir haben im zweiten Spiel eine von eins bis elf veränderte Mannschaft auf das Feld gebracht, weil wir die U 16 als Experimentier- und Entwicklungsfeld sehen. Die Ergebnisse müssen wir im nächsten Jahr liefern, wenn die Europameisterschaft ansteht. Derzeit geht es für die Jungs darum, Erfahrungen zu sammeln. Unser Trainerteam muss einen breiten Kader finden. Deshalb haben wir alle 22 Spieler unter Wettkampfbedingungen getestet.

DFB.de: Für die Spieler des Jahrgangs 2002 waren es auch die ersten Heimspiele. Wie haben sie diese große Bühne erlebt?

Feichtenbeiner: Das war natürlich ein Highlight für die Jungs. Die meisten von ihnen haben zum ersten Mal vor so vielen Zuschauern, die uns toll unterstützt haben, gespielt. Der Rahmen war sowohl in Biberach als auch in Ulm klasse. Das macht extrem viel Spaß - auch wenn die Spieler am Anfang erstmal ihre Nervosität ablegen mussten. Dann haben sie es in vollen Zügen genossen.

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