FCS-Trainer Diane: "Noch sieben Endspiele"

In der Süd-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga belegt der 1. FC Saarbrücken nach neun absolvierten Partien einen Abstiegsplatz. Mit dem spektakulären 3:3 gegen Ligaprimus 1. FC Köln schöpfte das Team von Trainer Taifour Diane aber neue Hoffnung. Im DFB.de-Interview spricht der Ex-Profi mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Hoffnungen auf den Klassenverbleib und das Duell heute (ab 12 Uhr) beim FC Ingolstadt.

DFB.de: Wie groß waren die Freude und die Erleichterung nach dem späten Ausgleich beim 3:3 gegen Spitzenreiter 1. FC Köln, Herr Diane?

Taifour Diane: Nach der 3:2-Führung der Kölnerinnen hatte wohl keiner mehr damit gerechnet, dass wir noch einmal zurückkommen werden. Das Remis gegen den großen Favoriten war verdient, weil wir nie aufgegeben haben. Wir hatten bereits bei der 1:2-Hinspielniederlage zu Saisonbeginn sehr gut gegen Köln mitgehalten.

DFB.de: Was sagt es über Ihre Mannschaft aus, dass sie gleich dreimal einen Rückstand aufholen konnte?

Diane: Wir haben in einer sehr intensiv geführten Partie gegen eine körperlich und spielerisch starke Mannschaft große Moral bewiesen. Köln hatte uns alles abverlangt, aber wir haben kämpferisch dagegengehalten. Wir sind sehr glücklich über den einen Punkt und sind am Ende für unser großes Engagement belohnt worden.

DFB.de: Der Treffer zum Endstand gelang Julia Matuschewski mit einem direkt verwandelten Eckball. Zuvor hatte sie schon mit einem Distanzschuss aus rund 50 Metern getroffen. Ist sie eine Spezialistin für besondere Tore?

Diane: Julia tritt bei uns alle Freistöße und Eckbälle. Sie verfügt über eine sehr gute Schusstechnik. Wir hatten im Vorfeld den Gegner beobachten lassen und der Mannschaft gesagt, dass die FC-Torhüterin oft sehr weit vor ihrem Tor steht. Julia hat es probiert und mit ihrem Treffer alles richtig gemacht.

DFB.de: Matuschewski, die seit Jahren zu den erfolgreichsten Torschützinnen in der 2. Frauen-Bundesliga gehört, hatte zuvor in dieser Saison nur einmal getroffen. Woran liegt das?

Diane: Hüft- und Knieprobleme hatten Julia zuletzt aus der Bahn geworfen. Sie hat noch nicht zu ihrer alten Leistungsstärke zurückgefunden, kann der Mannschaft aber immer noch durch ihren Charakter und ihre Torgefährlichkeit helfen.

DFB.de: Kann sie jetzt für den 1. FC Saarbrücken zum Trumpf im Abstiegskampf werden?

Diane: Torjägerinnen werden immer gebraucht. (lacht) Julia kann den Unterschied ausmachen. Aber beispielsweise mit Samantha Herrmann oder Leonie Stöhr haben wir noch einige weitere torgefährliche Spielerinnen im Kader.

DFB.de: Vor Saisonbeginn war der 1. FCS nach dem 1. FC Köln als einer der Anwärter auf einen Spitzenplatz gehandelt worden. Warum läuft es bislang in dieser Saison nicht rund?

Diane: Acht Spielerinnen hatten uns verlassen, sodass wir zu Saisonbeginn eine fast komplett neue Mannschaft zusammenstellen musste. Hinzu kommt der langfristige Ausfall von Lena Ripperger. Sie ist nicht nur unsere Kapitänin, sondern auch unsere Führungsfigur. Sie fehlte schon beim Saisonstart wegen eines Kreuzbandrisses und zog sich die gleiche Verletzung unmittelbar nach ihrem Comeback erneut zu. Das schockt uns immer noch. Wir benötigten entsprechend Zeit, bis sich die Mannschaft gefunden hatte.

DFB.de: An welchen Stellschrauben müssen Sie jetzt drehen?

Diane: Die Anzahl unserer Gegentore ist viel zu hoch. Darauf müssen wir den Fokus legen und besser verteidigen. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen und wollen in den nächsten Partien möglichst zu Null spielen.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt die Chancen auf den Klassenverbleib?

Diane: Ich bin nach wie vor optimistisch, dass wir den Klassenverbleib schaffen werden. Wir haben noch sieben Endspiele. Wenn wir mit der gleichen Willensstärke, Leidenschaft und Kompaktheit wie gegen den 1. FC Köln die Partien angehen, bin ich guter Dinge.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Klassenverbleib für den Verein?

Diane: Der 1. FC Saarbrücken ist ein Traditionsverein im Frauenfußball. Wir haben zahlreiche Nationalspielerinnen hervorgebracht und werden alles dafür tun, damit der Verein weiterhin in der 2. Frauen-Bundesliga vertreten ist.

DFB.de: Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung sind Sie bereits seit fast zehn Jahren als Trainer der Frauenmannschaft beim FCS tätig. Auch nach Ihrem zwischenzeitlichen Engagement als Cheftrainer bei den Männern in der Regionalliga Südwest kehrten Sie zum Frauenteam zurück. Wie groß sind die Unterschiede zwischen der Arbeit im Männer- und Frauenfußball?

Diane: Gar nicht so groß, wie viele vielleicht denken. Die Trainingsinhalte und die Intensität bei den Einheiten sind durchaus vergleichbar. Auch die Mädels haben eine hohe Spielintelligenz und sind technisch gut ausgebildet. Außerdem trainieren wir viermal pro Woche unter professionellen Bedingungen. Ein Unterschied ist, dass der Männerfußball schneller und zweikampfbetonter ist und das Durchsetzungsvermögen größer ist.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, für immer Trainer im Frauenbereich zu bleiben? Oder möchten Sie irgendwann wieder in den Männerfußball wechseln?

Diane: Die Arbeit mit den Mädels bereitet mir sehr viel Spaß. Dennoch möchte ich schon irgendwann in den Männerfußball zurückkehren. Eines meiner Ziele ist es, eines Tages die A-Nationalmannschaft von Guinea zu trainieren. Aktuell widme ich aber meine ganze Kraft dem Klassenverbleib mit dem 1. FC Saarbrücken, will die Mannschaft weiterentwickeln.

DFB.de: Ihre Anfänge im Trainerbereich machten Sie zunächst bei einem Saarbrücker Kreisligisten und dann als Co-Trainer von Christian Titz beim FC 08 Homburg. Was konnten Sie vom jetzigen Cheftrainer des Drittligisten 1. FC Magdeburg lernen?

Diane: Vor allem im taktischen Bereich habe ich viel von Christian Titz gelernt. Er ist ein Taktikfuchs und arbeitet sehr akribisch. Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit in Homburg, in der wir unter anderem den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga geschafft hatten.

DFB.de: Ist bei Ihrer Arbeit als Trainer auch ein wenig die Handschrift von Titz zu erkennen?

Diane: Von jedem Trainer kann man etwas mitnehmen. Auch mit Falko Götz, Eugen Hach und vielen anderen habe ich zusammengearbeitet. Ich habe mir schon ein paar Dinge abgeschaut, die ich in meine Trainingsarbeit einfließen lasse.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben?

Diane: Ich stehe für technisch anspruchsvollen Kombinationsfußball und lasse auch so spielen. Ich bin nicht autoritär, sondern vielmehr offen und kommunikativ. Ich möchte, dass die Spielerinnen sich wohl fühlen, und lege Wert auf gute Zusammenarbeit.

DFB.de: Ist es ein Vorteil, dass Sie früher selbst Profi waren?

Diane: Wenn man selbst gespielt hat, dann weiß man schon, wovon man redet. Und das merken die Spielerinnen sofort, nehmen das zur Kenntnis und hören aufmerksamer zu.

DFB.de: Im weiteren Verlauf der Englischen Woche geht es für den 1. FC Saarbrücken heute zum Tabellendritten FC Ingolstadt 04 und am Sonntag gegen die zweitplatzierte SG 99 Andernach. Was nehmen Sie sich vor?

Diane: Wir haben große Hoffnung, dass wir in Ingolstadt etwas holen können und wollen möglichst mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Dann hätten wir nur noch zwei Zähler Rückstand auf den FCI, den wir bereits im Hinspiel 2:0 besiegen konnten. Erst danach beschäftigen wir uns mit der SG 99 Andernach.

[mspw]

In der Süd-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga belegt der 1. FC Saarbrücken nach neun absolvierten Partien einen Abstiegsplatz. Mit dem spektakulären 3:3 gegen Ligaprimus 1. FC Köln schöpfte das Team von Trainer Taifour Diane aber neue Hoffnung. Im DFB.de-Interview spricht der Ex-Profi mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Hoffnungen auf den Klassenverbleib und das Duell heute (ab 12 Uhr) beim FC Ingolstadt.

DFB.de: Wie groß waren die Freude und die Erleichterung nach dem späten Ausgleich beim 3:3 gegen Spitzenreiter 1. FC Köln, Herr Diane?

Taifour Diane: Nach der 3:2-Führung der Kölnerinnen hatte wohl keiner mehr damit gerechnet, dass wir noch einmal zurückkommen werden. Das Remis gegen den großen Favoriten war verdient, weil wir nie aufgegeben haben. Wir hatten bereits bei der 1:2-Hinspielniederlage zu Saisonbeginn sehr gut gegen Köln mitgehalten.

DFB.de: Was sagt es über Ihre Mannschaft aus, dass sie gleich dreimal einen Rückstand aufholen konnte?

Diane: Wir haben in einer sehr intensiv geführten Partie gegen eine körperlich und spielerisch starke Mannschaft große Moral bewiesen. Köln hatte uns alles abverlangt, aber wir haben kämpferisch dagegengehalten. Wir sind sehr glücklich über den einen Punkt und sind am Ende für unser großes Engagement belohnt worden.

DFB.de: Der Treffer zum Endstand gelang Julia Matuschewski mit einem direkt verwandelten Eckball. Zuvor hatte sie schon mit einem Distanzschuss aus rund 50 Metern getroffen. Ist sie eine Spezialistin für besondere Tore?

Diane: Julia tritt bei uns alle Freistöße und Eckbälle. Sie verfügt über eine sehr gute Schusstechnik. Wir hatten im Vorfeld den Gegner beobachten lassen und der Mannschaft gesagt, dass die FC-Torhüterin oft sehr weit vor ihrem Tor steht. Julia hat es probiert und mit ihrem Treffer alles richtig gemacht.

DFB.de: Matuschewski, die seit Jahren zu den erfolgreichsten Torschützinnen in der 2. Frauen-Bundesliga gehört, hatte zuvor in dieser Saison nur einmal getroffen. Woran liegt das?

Diane: Hüft- und Knieprobleme hatten Julia zuletzt aus der Bahn geworfen. Sie hat noch nicht zu ihrer alten Leistungsstärke zurückgefunden, kann der Mannschaft aber immer noch durch ihren Charakter und ihre Torgefährlichkeit helfen.

DFB.de: Kann sie jetzt für den 1. FC Saarbrücken zum Trumpf im Abstiegskampf werden?

Diane: Torjägerinnen werden immer gebraucht. (lacht) Julia kann den Unterschied ausmachen. Aber beispielsweise mit Samantha Herrmann oder Leonie Stöhr haben wir noch einige weitere torgefährliche Spielerinnen im Kader.

DFB.de: Vor Saisonbeginn war der 1. FCS nach dem 1. FC Köln als einer der Anwärter auf einen Spitzenplatz gehandelt worden. Warum läuft es bislang in dieser Saison nicht rund?

Diane: Acht Spielerinnen hatten uns verlassen, sodass wir zu Saisonbeginn eine fast komplett neue Mannschaft zusammenstellen musste. Hinzu kommt der langfristige Ausfall von Lena Ripperger. Sie ist nicht nur unsere Kapitänin, sondern auch unsere Führungsfigur. Sie fehlte schon beim Saisonstart wegen eines Kreuzbandrisses und zog sich die gleiche Verletzung unmittelbar nach ihrem Comeback erneut zu. Das schockt uns immer noch. Wir benötigten entsprechend Zeit, bis sich die Mannschaft gefunden hatte.

DFB.de: An welchen Stellschrauben müssen Sie jetzt drehen?

Diane: Die Anzahl unserer Gegentore ist viel zu hoch. Darauf müssen wir den Fokus legen und besser verteidigen. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen und wollen in den nächsten Partien möglichst zu Null spielen.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt die Chancen auf den Klassenverbleib?

Diane: Ich bin nach wie vor optimistisch, dass wir den Klassenverbleib schaffen werden. Wir haben noch sieben Endspiele. Wenn wir mit der gleichen Willensstärke, Leidenschaft und Kompaktheit wie gegen den 1. FC Köln die Partien angehen, bin ich guter Dinge.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Klassenverbleib für den Verein?

Diane: Der 1. FC Saarbrücken ist ein Traditionsverein im Frauenfußball. Wir haben zahlreiche Nationalspielerinnen hervorgebracht und werden alles dafür tun, damit der Verein weiterhin in der 2. Frauen-Bundesliga vertreten ist.

DFB.de: Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung sind Sie bereits seit fast zehn Jahren als Trainer der Frauenmannschaft beim FCS tätig. Auch nach Ihrem zwischenzeitlichen Engagement als Cheftrainer bei den Männern in der Regionalliga Südwest kehrten Sie zum Frauenteam zurück. Wie groß sind die Unterschiede zwischen der Arbeit im Männer- und Frauenfußball?

Diane: Gar nicht so groß, wie viele vielleicht denken. Die Trainingsinhalte und die Intensität bei den Einheiten sind durchaus vergleichbar. Auch die Mädels haben eine hohe Spielintelligenz und sind technisch gut ausgebildet. Außerdem trainieren wir viermal pro Woche unter professionellen Bedingungen. Ein Unterschied ist, dass der Männerfußball schneller und zweikampfbetonter ist und das Durchsetzungsvermögen größer ist.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, für immer Trainer im Frauenbereich zu bleiben? Oder möchten Sie irgendwann wieder in den Männerfußball wechseln?

Diane: Die Arbeit mit den Mädels bereitet mir sehr viel Spaß. Dennoch möchte ich schon irgendwann in den Männerfußball zurückkehren. Eines meiner Ziele ist es, eines Tages die A-Nationalmannschaft von Guinea zu trainieren. Aktuell widme ich aber meine ganze Kraft dem Klassenverbleib mit dem 1. FC Saarbrücken, will die Mannschaft weiterentwickeln.

DFB.de: Ihre Anfänge im Trainerbereich machten Sie zunächst bei einem Saarbrücker Kreisligisten und dann als Co-Trainer von Christian Titz beim FC 08 Homburg. Was konnten Sie vom jetzigen Cheftrainer des Drittligisten 1. FC Magdeburg lernen?

Diane: Vor allem im taktischen Bereich habe ich viel von Christian Titz gelernt. Er ist ein Taktikfuchs und arbeitet sehr akribisch. Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit in Homburg, in der wir unter anderem den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga geschafft hatten.

DFB.de: Ist bei Ihrer Arbeit als Trainer auch ein wenig die Handschrift von Titz zu erkennen?

Diane: Von jedem Trainer kann man etwas mitnehmen. Auch mit Falko Götz, Eugen Hach und vielen anderen habe ich zusammengearbeitet. Ich habe mir schon ein paar Dinge abgeschaut, die ich in meine Trainingsarbeit einfließen lasse.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben?

Diane: Ich stehe für technisch anspruchsvollen Kombinationsfußball und lasse auch so spielen. Ich bin nicht autoritär, sondern vielmehr offen und kommunikativ. Ich möchte, dass die Spielerinnen sich wohl fühlen, und lege Wert auf gute Zusammenarbeit.

DFB.de: Ist es ein Vorteil, dass Sie früher selbst Profi waren?

Diane: Wenn man selbst gespielt hat, dann weiß man schon, wovon man redet. Und das merken die Spielerinnen sofort, nehmen das zur Kenntnis und hören aufmerksamer zu.

DFB.de: Im weiteren Verlauf der Englischen Woche geht es für den 1. FC Saarbrücken heute zum Tabellendritten FC Ingolstadt 04 und am Sonntag gegen die zweitplatzierte SG 99 Andernach. Was nehmen Sie sich vor?

Diane: Wir haben große Hoffnung, dass wir in Ingolstadt etwas holen können und wollen möglichst mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Dann hätten wir nur noch zwei Zähler Rückstand auf den FCI, den wir bereits im Hinspiel 2:0 besiegen konnten. Erst danach beschäftigen wir uns mit der SG 99 Andernach.

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