FCN-Trainer Wolf: "FC Bayern ist erster Meilenstein für uns"

Ex-Bundesligaprofi Andreas Wolf ist seit dieser Saison U 19-Trainer beim 1. FC Nürnberg. Mit seinem Team führt er in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga die Tabelle an. Der 39-Jährige trug elf Jahre das FCN-Trikot, war Teil der legendären Mannschaft, die 2007 den DFB-Pokal für den "Club" gewann. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den starken Saisonstart.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonstart Ihrer Mannschaft, die mit 24 von 27 möglichen Punkten nach neun Spieltagen in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga die Tabelle anführt, Herr Wolf?

Andreas Wolf: Logischerweise sehr positiv, aber nicht nur wegen der erfreulichen Ergebnisse. Die Jungs ziehen gut mit, setzten die Vorgaben hervorragend um. Aber es ist nur eine Momentaufnahme, weil wir noch gegen die Teams antreten müssen, die ich am Saisonende weit oben in der Tabelle erwarte. Sollten wir in den Spielen gegen den FC Bayern München, den VfB Stuttgart oder die TSG Hoffenheim ebenfalls erfolgreich sein, können wir die Lage noch einmal neu bewerten und schauen, ob wir tatsächlich um die Meisterschaft mitspielen können.

DFB.de: Hatten Sie mit so einem guten Lauf gerechnet?

Wolf: Ich hatte es gehofft, aber - ehrlich gesagt - nicht damit gerechnet. Die Jungs bringen alle eine ausgezeichnete Mentalität mit und machen es bislang sehr gut.

DFB.de: Umso erstaunlicher ist, dass Ihr Team vor wenigen Tagen durch eine 1:2-Niederlage im bayerischen Verbandspokal beim klassentieferen Würzburger FV ausgeschieden ist. Wie ist das zu erklären?

Wolf: Der Gegner machte das Spiel seines Lebens und wir konnten den Schalter nicht mehr umlegen. Außerdem hatte ich gegen Würzburg viele Spieler aufgeboten, die in den zurückliegenden Wochen nicht so viel Einsatzzeit hatten. Das merkte man, weil in vielen Situationen die Abstimmung und Spielpraxis fehlte.

DFB.de: Hatte vielleicht auch der 2:5-Dämpfer zuvor im Achtelfinale des DFB-Pokals der Junioren gegen Hertha BSC Wirkung gezeigt?

Wolf: Das würde ich nicht sagen, denn gegen die Berliner stand eine ganz andere FCN-Mannschaft auf dem Platz. Spielerisch konnten wir gegen Hertha BSC durchaus mithalten, aber insgesamt war der Gegner robuster als wir. Das muss ich zugeben. Dennoch passte das Endergebnis nicht zum Spielverlauf, ist zumindest um zwei Tore zu hoch ausgefallen.

DFB.de: Ihnen selbst war am 26. Mai 2007 der größte Erfolg Ihrer Laufbahn gelungen, als Sie mit dem 1. FC Nürnberg DFB-Pokalsieger wurden. Wie gerne denken Sie an diese Momente zurück?

Wolf: Es war eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit, ein Highlight in meinem Leben. In einem Endspiel muss alles reibungslos laufen. Wir hatten damals eine starke Mannschaft, sind in der Meisterschaft Sechster geworden und hatten den Deutschen Meister VfB Stuttgart in dieser Saison insgesamt dreimal besiegt.

DFB.de: Welche Mentalität muss man besonders für K.o.-Spiele mitbringen?

Wolf: Mannschaftlicher Zusammenhalt ist für den sportlichen Erfolg ungemein wichtig. Diese Werte möchte ich auch an unsere jungen Spieler weitergeben. Man muss auf den Punkt fit und mutig sein, jeden Zweikampf annehmen, immer positiv bleiben, nie aufstecken und den Willen haben, unbedingt eine Runde weiterkommen zu wollen.

DFB.de: Jetzt liegt der Fokus wieder auf der Liga. Am Samstag steht das Topspiel beim FC Bayern München an. Wie wollen Sie Ihre Mannschaft zurück in die Spur bringen?

Wolf: Der Ligabetrieb findet in dieser Saison in einer einfachen Runde statt. Rückspiele gibt es nicht. Von daher haben unsere Partien allesamt Pokalcharakter. Wir müssen die Tugenden auf den Platz bringen, von denen ich gerade gesprochen habe. Der FC Bayern München ist für uns der erste richtige Meilenstein. Wir werden alles versuchen, um bei den starken Münchnern etwas mitzunehmen.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrem Team in dieser Spielzeit noch zu?

Wolf: Gute Frage. (lacht) Ich will in erster Linie, dass sich die Jungs weiterentwickeln und - von Spiel zu Spiel - die Dinge umsetzen, die wir uns zuvor im Training erarbeiten. Alles Weitere werden wir sehen.

DFB.de: Ist der Staffelsieg und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutschen Meisterschaft ein Thema?

Wolf: Wenn es so kommen würde, wäre es schön und wir würden uns auch nicht dagegen wehren. (lacht) Im Vordergrund steht jedoch, dass wir die Jungs gut ausbilden und möglichst nah an den Profikader heranführen.

DFB.de: Nennen Sie drei Gründe, warum der FCN Tabellenführer ist!

Wolf: Ich habe Mentalitätsspieler in der Truppe, wir arbeiten hart und die mannschaftliche Geschlossenheit ist bei uns sehr ausgeprägt.

DFB.de: Wurde während der Vorbereitung speziell daran gearbeitet?

Wolf: In dieser Phase sollte der Fußball nicht immer im Mittelpunkt stehen. Wir haben uns in der Tat einiges einfallen lassen, um den Teamspirit voranzubringen und den Zusammenhalt zu stärken.

DFB.de: Was genau?

Wolf: Wir hatten auf einer Kart- und Bowlingbahn sehr viel Spaß. Auch die Biathlon-Simulation im Sommer, bei der wir ohne Ski gelaufen sind und auf Scheiben geschossen hatten, kam bei den Jungs gut an.

DFB.de: Wie ist es Ihnen gelungen, die Spieler für sich zu begeistern?

Wolf: Ich verstelle mich nicht, sondern versuche, immer authentisch zu sein. Die Jungs nehmen es an und wissen auch, dass ich etwas vorzuweisen habe. Sie hören mir gut zu. Das war zu meiner Jugendzeit nicht anders, als ich zu den Ex-Profis aufgeschaut habe.

DFB.de: Im Jahr 1997 waren Sie selbst als Jugendspieler in die Nachwuchsabteilung des FCN gewechselt. Wie sehr erleichtert das die Zusammenarbeit mit den FCN-Talenten?

Wolf: Meine Karriere hat in der FCN-Jugend begonnen. Von dort hatte ich den Sprung in den Profibereich geschafft. Jetzt will ich meine Erfahrungen an die Jungs weitergeben, damit ihnen ein ähnlicher Weg gelingt.

[mspw]

Ex-Bundesligaprofi Andreas Wolf ist seit dieser Saison U 19-Trainer beim 1. FC Nürnberg. Mit seinem Team führt er in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga die Tabelle an. Der 39-Jährige trug elf Jahre das FCN-Trikot, war Teil der legendären Mannschaft, die 2007 den DFB-Pokal für den "Club" gewann. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den starken Saisonstart.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonstart Ihrer Mannschaft, die mit 24 von 27 möglichen Punkten nach neun Spieltagen in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga die Tabelle anführt, Herr Wolf?

Andreas Wolf: Logischerweise sehr positiv, aber nicht nur wegen der erfreulichen Ergebnisse. Die Jungs ziehen gut mit, setzten die Vorgaben hervorragend um. Aber es ist nur eine Momentaufnahme, weil wir noch gegen die Teams antreten müssen, die ich am Saisonende weit oben in der Tabelle erwarte. Sollten wir in den Spielen gegen den FC Bayern München, den VfB Stuttgart oder die TSG Hoffenheim ebenfalls erfolgreich sein, können wir die Lage noch einmal neu bewerten und schauen, ob wir tatsächlich um die Meisterschaft mitspielen können.

DFB.de: Hatten Sie mit so einem guten Lauf gerechnet?

Wolf: Ich hatte es gehofft, aber - ehrlich gesagt - nicht damit gerechnet. Die Jungs bringen alle eine ausgezeichnete Mentalität mit und machen es bislang sehr gut.

DFB.de: Umso erstaunlicher ist, dass Ihr Team vor wenigen Tagen durch eine 1:2-Niederlage im bayerischen Verbandspokal beim klassentieferen Würzburger FV ausgeschieden ist. Wie ist das zu erklären?

Wolf: Der Gegner machte das Spiel seines Lebens und wir konnten den Schalter nicht mehr umlegen. Außerdem hatte ich gegen Würzburg viele Spieler aufgeboten, die in den zurückliegenden Wochen nicht so viel Einsatzzeit hatten. Das merkte man, weil in vielen Situationen die Abstimmung und Spielpraxis fehlte.

DFB.de: Hatte vielleicht auch der 2:5-Dämpfer zuvor im Achtelfinale des DFB-Pokals der Junioren gegen Hertha BSC Wirkung gezeigt?

Wolf: Das würde ich nicht sagen, denn gegen die Berliner stand eine ganz andere FCN-Mannschaft auf dem Platz. Spielerisch konnten wir gegen Hertha BSC durchaus mithalten, aber insgesamt war der Gegner robuster als wir. Das muss ich zugeben. Dennoch passte das Endergebnis nicht zum Spielverlauf, ist zumindest um zwei Tore zu hoch ausgefallen.

DFB.de: Ihnen selbst war am 26. Mai 2007 der größte Erfolg Ihrer Laufbahn gelungen, als Sie mit dem 1. FC Nürnberg DFB-Pokalsieger wurden. Wie gerne denken Sie an diese Momente zurück?

Wolf: Es war eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit, ein Highlight in meinem Leben. In einem Endspiel muss alles reibungslos laufen. Wir hatten damals eine starke Mannschaft, sind in der Meisterschaft Sechster geworden und hatten den Deutschen Meister VfB Stuttgart in dieser Saison insgesamt dreimal besiegt.

DFB.de: Welche Mentalität muss man besonders für K.o.-Spiele mitbringen?

Wolf: Mannschaftlicher Zusammenhalt ist für den sportlichen Erfolg ungemein wichtig. Diese Werte möchte ich auch an unsere jungen Spieler weitergeben. Man muss auf den Punkt fit und mutig sein, jeden Zweikampf annehmen, immer positiv bleiben, nie aufstecken und den Willen haben, unbedingt eine Runde weiterkommen zu wollen.

DFB.de: Jetzt liegt der Fokus wieder auf der Liga. Am Samstag steht das Topspiel beim FC Bayern München an. Wie wollen Sie Ihre Mannschaft zurück in die Spur bringen?

Wolf: Der Ligabetrieb findet in dieser Saison in einer einfachen Runde statt. Rückspiele gibt es nicht. Von daher haben unsere Partien allesamt Pokalcharakter. Wir müssen die Tugenden auf den Platz bringen, von denen ich gerade gesprochen habe. Der FC Bayern München ist für uns der erste richtige Meilenstein. Wir werden alles versuchen, um bei den starken Münchnern etwas mitzunehmen.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrem Team in dieser Spielzeit noch zu?

Wolf: Gute Frage. (lacht) Ich will in erster Linie, dass sich die Jungs weiterentwickeln und - von Spiel zu Spiel - die Dinge umsetzen, die wir uns zuvor im Training erarbeiten. Alles Weitere werden wir sehen.

DFB.de: Ist der Staffelsieg und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutschen Meisterschaft ein Thema?

Wolf: Wenn es so kommen würde, wäre es schön und wir würden uns auch nicht dagegen wehren. (lacht) Im Vordergrund steht jedoch, dass wir die Jungs gut ausbilden und möglichst nah an den Profikader heranführen.

DFB.de: Nennen Sie drei Gründe, warum der FCN Tabellenführer ist!

Wolf: Ich habe Mentalitätsspieler in der Truppe, wir arbeiten hart und die mannschaftliche Geschlossenheit ist bei uns sehr ausgeprägt.

DFB.de: Wurde während der Vorbereitung speziell daran gearbeitet?

Wolf: In dieser Phase sollte der Fußball nicht immer im Mittelpunkt stehen. Wir haben uns in der Tat einiges einfallen lassen, um den Teamspirit voranzubringen und den Zusammenhalt zu stärken.

DFB.de: Was genau?

Wolf: Wir hatten auf einer Kart- und Bowlingbahn sehr viel Spaß. Auch die Biathlon-Simulation im Sommer, bei der wir ohne Ski gelaufen sind und auf Scheiben geschossen hatten, kam bei den Jungs gut an.

DFB.de: Wie ist es Ihnen gelungen, die Spieler für sich zu begeistern?

Wolf: Ich verstelle mich nicht, sondern versuche, immer authentisch zu sein. Die Jungs nehmen es an und wissen auch, dass ich etwas vorzuweisen habe. Sie hören mir gut zu. Das war zu meiner Jugendzeit nicht anders, als ich zu den Ex-Profis aufgeschaut habe.

DFB.de: Im Jahr 1997 waren Sie selbst als Jugendspieler in die Nachwuchsabteilung des FCN gewechselt. Wie sehr erleichtert das die Zusammenarbeit mit den FCN-Talenten?

Wolf: Meine Karriere hat in der FCN-Jugend begonnen. Von dort hatte ich den Sprung in den Profibereich geschafft. Jetzt will ich meine Erfahrungen an die Jungs weitergeben, damit ihnen ein ähnlicher Weg gelingt.

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