FCK-Zugang Wunderlich: "Spüre gewisse Euphorie im Umfeld"

Mit 35 Jahren noch einmal eine neue Mannschaft und ein neues Umfeld: Dieser Herausforderung stellt sich Mike Wunderlich, der nach insgesamt elf Jahren beim FC Viktoria Köln innerhalb der 3. Liga zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt ist. Im DFB.de-Interview spricht der Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar unter anderem über seinen Ehrgeiz.

DFB.de: Das Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach ist kürzlich für Montag, 9. August, terminiert worden. Die ARD wird die Partie ab 20.45 Uhr live übertragen. Steigert das die Vorfreude zusätzlich, Herr Wunderlich?

Mike Wunderlich: Auf jeden Fall. Die Vorfreude war ohnehin schon groß, weil wir am Betzenberg unter Flutlicht und hoffentlich vor Zuschauer*innenn spielen. Dass die Partie jetzt auch deutschlandweit ausgestrahlt wird, bietet dem Ganzen eine noch größere Bühne.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie persönlich mit dem Los?

Wunderlich: Als gebürtiger Kölner hätte ich mich natürlich besonders über den 1. FC Köln gefreut. Aber auch Borussia Mönchengladbach ist ein geiles Los. Wir treffen auf eine Mannschaft, die in der zurückliegenden Saison noch in der Champions League gespielt hat. Das wird eine riesige Herausforderung, bei der wir nichts zu verlieren haben.

DFB.de: Mit dem FC Viktoria Köln ist Ihnen in der Saison 2015/2016 eine Pokal-Überraschung gegen den 1. FC Union Berlin gelungen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Wunderlich: Nach dem Spielverlauf war nicht unbedingt damit zu rechnen. Wir sind wenige Minuten vor der Halbzeitpause in Rückstand geraten. Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs hatte Union einen Foulelfmeter zum möglichen 0:2 vergeben. Wir haben weiterhin an die Überraschung geglaubt. Nach meinem Ausgleich konnten wir das Spiel tatsächlich noch drehen. Sonst waren während meiner Karriere Pokalerfolge gegen die Favoriten eher selten, auch wenn wir zum Beispiel 2016 gegen den 1. FC Nürnberg erst im Elfmeterschießen ausgeschieden sind oder 2018 gegen RB Leipzig zur Halbzeit geführt hatten.

DFB.de: Der 18. und der 37. Spieltag - wenn es gegen die Viktoria geht - sind vermutlich auch besondere Termine, oder?

Wunderlich: Das versteht sich von selbst. Nach insgesamt elf Jahren wird der FC Viktoria Köln für mich immer etwas Besonderes sein. Als Gegenspieler meines langjährigen Vereins auf dem Platz zu stehen, wird sich vermutlich etwas komisch anfühlen.

DFB.de: Warum jetzt die Entscheidung, noch einmal den Verein zu wechseln?

Wunderlich: Das war eine persönliche Entscheidung. Ich hatte den Eindruck, dass nach so vielen Jahren bei einem Verein einfach die Zeit für eine neue Herausforderung gekommen war. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich mit 35 Jahren noch die Chance auf einen Wechsel bekomme habe. Die Viktoria hat mich schweren Herzens gehen lassen. Dafür bin ich dankbar.

DFB.de: Wie hat Ihr Vater Franz, Sportvorstand in Köln, auf Ihren Wechselwunsch reagiert?

Wunderlich: Das war keine ganz einfache Situation. Er ist ja nicht nur mein Vater, sondern auch Vereinsverantwortlicher. Daher hatte er sich nach den ersten Gesprächen wegen eines Wechsels zurückgehalten. Ich war dann mehr mit den Verantwortlichen um Geschäftsführer Andreas Rettig im Austausch. Für meinen Vater und mich wird es ungewöhnlich sein, sich nach so langer Zeit nicht mehr täglich zu sehen. Die Distanz zwischen Kaiserslautern und Köln ist aber auch nicht unüberwindbar. Das wird sich bestimmt nach einer Weile einspielen.

DFB.de: FCK-Trainer Marco Antwerpen kennen Sie bereits aus gemeinsamer Zeit bei der Viktoria. Was ist er für ein Typ?

Wunderlich: Er lebt die Emotionen, die den Fußball ausmachen, an der Seitenlinie vor und kann eine Mannschaft gut antreiben. Daher passt er in meinen Augen auch gut zum 1. FC Kaiserslautern und dem leidenschaftlichen Umfeld. Der Klassenverbleib mit dem FCK nach einer schwierigen Ausgangslage war ein guter Anfang. Auch viele seiner weiteren Stationen waren erfolgreich. Mit der Viktoria wurden wir Meister in der Regionalliga West und haben den Sprung in die 3. Liga erst in den Aufstiegsspielen gegen den FC Carl Zeiss Jena ganz knapp verpasst. Eintracht Braunschweig konnte er zwischenzeitlich in die 2. Bundesliga führen. Ich freue mich auf die Saison.

DFB.de: Mit 35 Jahren sind Sie beim FCK der älteste Spieler. Gibt es Momente, in denen Sie das merken?

Wunderlich: Die Regeneration dauert mittlerweile ein wenig länger. Ich fühle mich aber gut und habe auch in der intensiven Saisonvorbereitung noch keine Einheit verpasst. Durch mein Alter habe ich viele verschiedene Situationen kennengelernt. Daher will ich mit meiner Erfahrung vorangehen und der Mannschaft helfen.

DFB.de: 2011 waren Sie vom damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt zur Viktoria in die Oberliga gewechselt. Ist der Ehrgeiz da, noch einmal höherklassig zu spielen?

Wunderlich: Definitiv. Als ich damals aus gesundheitlichen Gründen den Schritt zurück in meine Heimat Köln gegangen bin, war es unvorhergesehen, dass ich so lange bei der Viktoria bleibe. Ich bin froh darum, dass es so gekommen ist. Ich hatte eine schöne Zeit und auch viele andere Anfragen abgelehnt. Bei mir kam jetzt aber der Wunsch auf, noch für einen Traditionsverein zu spielen. Der FCK hat mich vom ersten Moment an gereizt. Wir haben eine gute Mannschaft zusammen, mit der wir das Bestmögliche erreichen wollen. Die 3. Liga hat aber gezeigt, dass es keine Garantie für Erfolg gibt.

DFB.de: Zum Saisonauftakt ist am 24. Juli Eintracht Braunschweig zu Gast. Was erwarten Sie für eine Begegnung?

Wunderlich: Auch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga hat Eintracht Braunschweig einen guten Kader. Der Verein wird die Ambitionen haben, schnell wieder aufzusteigen. Vor dem ersten Spieltag weiß man nie so genau, auf welchem Leistungslevel man sich befindet. Wie aber in eigentlich allen Begegnungen wird die Tagesform eine große Rolle spielen.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein erfolgreicher Start?

Wunderlich: Seitdem ich hier bin, spüre ich, dass im Umfeld des FCK eine gewisse Euphorie und Vorfreude auf die Saison herrscht. Es würde also nichts Besseres geben, als den Schwung in die nächsten Aufgaben mitzunehmen. Wir wollen nicht schon früh der Musik hinterherlaufen.

[mspw]

Mit 35 Jahren noch einmal eine neue Mannschaft und ein neues Umfeld: Dieser Herausforderung stellt sich Mike Wunderlich, der nach insgesamt elf Jahren beim FC Viktoria Köln innerhalb der 3. Liga zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt ist. Im DFB.de-Interview spricht der Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar unter anderem über seinen Ehrgeiz.

DFB.de: Das Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach ist kürzlich für Montag, 9. August, terminiert worden. Die ARD wird die Partie ab 20.45 Uhr live übertragen. Steigert das die Vorfreude zusätzlich, Herr Wunderlich?

Mike Wunderlich: Auf jeden Fall. Die Vorfreude war ohnehin schon groß, weil wir am Betzenberg unter Flutlicht und hoffentlich vor Zuschauer*innenn spielen. Dass die Partie jetzt auch deutschlandweit ausgestrahlt wird, bietet dem Ganzen eine noch größere Bühne.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie persönlich mit dem Los?

Wunderlich: Als gebürtiger Kölner hätte ich mich natürlich besonders über den 1. FC Köln gefreut. Aber auch Borussia Mönchengladbach ist ein geiles Los. Wir treffen auf eine Mannschaft, die in der zurückliegenden Saison noch in der Champions League gespielt hat. Das wird eine riesige Herausforderung, bei der wir nichts zu verlieren haben.

DFB.de: Mit dem FC Viktoria Köln ist Ihnen in der Saison 2015/2016 eine Pokal-Überraschung gegen den 1. FC Union Berlin gelungen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Wunderlich: Nach dem Spielverlauf war nicht unbedingt damit zu rechnen. Wir sind wenige Minuten vor der Halbzeitpause in Rückstand geraten. Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs hatte Union einen Foulelfmeter zum möglichen 0:2 vergeben. Wir haben weiterhin an die Überraschung geglaubt. Nach meinem Ausgleich konnten wir das Spiel tatsächlich noch drehen. Sonst waren während meiner Karriere Pokalerfolge gegen die Favoriten eher selten, auch wenn wir zum Beispiel 2016 gegen den 1. FC Nürnberg erst im Elfmeterschießen ausgeschieden sind oder 2018 gegen RB Leipzig zur Halbzeit geführt hatten.

DFB.de: Der 18. und der 37. Spieltag - wenn es gegen die Viktoria geht - sind vermutlich auch besondere Termine, oder?

Wunderlich: Das versteht sich von selbst. Nach insgesamt elf Jahren wird der FC Viktoria Köln für mich immer etwas Besonderes sein. Als Gegenspieler meines langjährigen Vereins auf dem Platz zu stehen, wird sich vermutlich etwas komisch anfühlen.

DFB.de: Warum jetzt die Entscheidung, noch einmal den Verein zu wechseln?

Wunderlich: Das war eine persönliche Entscheidung. Ich hatte den Eindruck, dass nach so vielen Jahren bei einem Verein einfach die Zeit für eine neue Herausforderung gekommen war. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich mit 35 Jahren noch die Chance auf einen Wechsel bekomme habe. Die Viktoria hat mich schweren Herzens gehen lassen. Dafür bin ich dankbar.

DFB.de: Wie hat Ihr Vater Franz, Sportvorstand in Köln, auf Ihren Wechselwunsch reagiert?

Wunderlich: Das war keine ganz einfache Situation. Er ist ja nicht nur mein Vater, sondern auch Vereinsverantwortlicher. Daher hatte er sich nach den ersten Gesprächen wegen eines Wechsels zurückgehalten. Ich war dann mehr mit den Verantwortlichen um Geschäftsführer Andreas Rettig im Austausch. Für meinen Vater und mich wird es ungewöhnlich sein, sich nach so langer Zeit nicht mehr täglich zu sehen. Die Distanz zwischen Kaiserslautern und Köln ist aber auch nicht unüberwindbar. Das wird sich bestimmt nach einer Weile einspielen.

DFB.de: FCK-Trainer Marco Antwerpen kennen Sie bereits aus gemeinsamer Zeit bei der Viktoria. Was ist er für ein Typ?

Wunderlich: Er lebt die Emotionen, die den Fußball ausmachen, an der Seitenlinie vor und kann eine Mannschaft gut antreiben. Daher passt er in meinen Augen auch gut zum 1. FC Kaiserslautern und dem leidenschaftlichen Umfeld. Der Klassenverbleib mit dem FCK nach einer schwierigen Ausgangslage war ein guter Anfang. Auch viele seiner weiteren Stationen waren erfolgreich. Mit der Viktoria wurden wir Meister in der Regionalliga West und haben den Sprung in die 3. Liga erst in den Aufstiegsspielen gegen den FC Carl Zeiss Jena ganz knapp verpasst. Eintracht Braunschweig konnte er zwischenzeitlich in die 2. Bundesliga führen. Ich freue mich auf die Saison.

DFB.de: Mit 35 Jahren sind Sie beim FCK der älteste Spieler. Gibt es Momente, in denen Sie das merken?

Wunderlich: Die Regeneration dauert mittlerweile ein wenig länger. Ich fühle mich aber gut und habe auch in der intensiven Saisonvorbereitung noch keine Einheit verpasst. Durch mein Alter habe ich viele verschiedene Situationen kennengelernt. Daher will ich mit meiner Erfahrung vorangehen und der Mannschaft helfen.

DFB.de: 2011 waren Sie vom damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt zur Viktoria in die Oberliga gewechselt. Ist der Ehrgeiz da, noch einmal höherklassig zu spielen?

Wunderlich: Definitiv. Als ich damals aus gesundheitlichen Gründen den Schritt zurück in meine Heimat Köln gegangen bin, war es unvorhergesehen, dass ich so lange bei der Viktoria bleibe. Ich bin froh darum, dass es so gekommen ist. Ich hatte eine schöne Zeit und auch viele andere Anfragen abgelehnt. Bei mir kam jetzt aber der Wunsch auf, noch für einen Traditionsverein zu spielen. Der FCK hat mich vom ersten Moment an gereizt. Wir haben eine gute Mannschaft zusammen, mit der wir das Bestmögliche erreichen wollen. Die 3. Liga hat aber gezeigt, dass es keine Garantie für Erfolg gibt.

DFB.de: Zum Saisonauftakt ist am 24. Juli Eintracht Braunschweig zu Gast. Was erwarten Sie für eine Begegnung?

Wunderlich: Auch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga hat Eintracht Braunschweig einen guten Kader. Der Verein wird die Ambitionen haben, schnell wieder aufzusteigen. Vor dem ersten Spieltag weiß man nie so genau, auf welchem Leistungslevel man sich befindet. Wie aber in eigentlich allen Begegnungen wird die Tagesform eine große Rolle spielen.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein erfolgreicher Start?

Wunderlich: Seitdem ich hier bin, spüre ich, dass im Umfeld des FCK eine gewisse Euphorie und Vorfreude auf die Saison herrscht. Es würde also nichts Besseres geben, als den Schwung in die nächsten Aufgaben mitzunehmen. Wir wollen nicht schon früh der Musik hinterherlaufen.

###more###