FCK-Torhüter Raab vor Osnabrück: "Richtig gutes Drittligaduell"

Vier Punkte aus den beiden zurückliegenden Partien, dazu kein Gegentor: Der 1. FC Kaiserslautern hat zuletzt in der 3. Liga wichtige Schritte nach vorne gemacht. Mit Matheo Raab steht seit Saisonbeginn eine neue Nummer eins bei den "Roten Teufeln" zwischen den Pfosten. Im DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen außergewöhnlichen Werdegang und das Heimspiel heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den Tabellendritten VfL Osnabrück.

DFB.de: Nach 225 Tagen hat der FCK mit dem 2:0 beim SC Verl erstmals wieder ein Auswärtsspiel gewonnen. Wie groß war die Erleichterung, Herr Raab?

Matheo Raab: Wir waren definitiv sehr froh und glücklich darüber, endlich mal wieder mit drei Punkten im Gepäck in den Mannschaftsbus zu steigen. Wir haben defensiv gegen den SC Verl fast nichts zugelassen. Diese Sicherheit hat uns auch eine gewisse Leichtigkeit in der Offensive verliehen. Bei unseren zahlreichen Torchancen hätten wir allerdings noch ein wenig früher für die Entscheidung sorgen können.

DFB.de: Das 2:0 war das zweite Spiel nacheinander ohne Gegentreffer. Freut Sie das als Torhüter besonders?

Raab: Das spricht für unser gesamtes Defensivverhalten. Die Stabilität ist wichtig, um gut in die Partien reinzukommen. Wobei es schon zwei grundsätzlich verschiedene Partien waren. Im Derby gegen Waldhof Mannheim war unser Tor nach zwei Roten Karten für uns deutlich mehr im Fokus, gegen den SC Verl hatte ich dagegen sehr wenig zu tun. So lange wir die drei Punkte holen, ist es mir aber egal, wie oft ich eingreifen muss. (lacht)

DFB.de: Insgesamt acht Gegentreffer sind nach dem nächsten Gegner VfL Osnabrück der zweitbeste Wert der Liga. Warum steht derzeit dennoch nur ein Platz knapp über der Gefahrenzone zu Buche?

Raab: Abgesehen vom 0:4 beim FC Viktoria Berlin haben wir bislang nie besonders viele Chancen des jeweiligen Gegners zugelassen. Und das war auch unabhängig davon, ob wir mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette begonnen haben. Da sind wir taktisch flexibel. Oft haben nur Kleinigkeiten oder das nötige Spielglück gefehlt, um zum Beispiel aus einem Unentschieden einen Sieg zu machen. Ich denke da etwa an unser 1:1 gegen den FSV Zwickau, bei dem wir kurz vor Schluss einen Elfmeter vergeben haben. Bis zum ersten Platzverweis gegen Mannheim und jetzt vor allem mit dem Spiel beim SC Verl haben wir unter Beweis gestellt, dass wir noch mehr spielerische Akzente setzen können.

DFB.de: War das 0:0 im Derby gegen den SV Waldhof möglicherweise ein Wendepunkt?

Raab: Das hoffen wir natürlich. Gegen Mannheim ist der sprichwörtliche Ruck durch unsere Mannschaft gegangen. Nach den beiden Platzverweisen mussten wir noch mehr füreinander da sein, um etwas Zählbares mitzunehmen. Das hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Jetzt tun wir alles, was in unserer Macht steht, damit es weiterhin bergauf geht.

DFB.de: Sie stehen seit Saisonbeginn als neue Nummer eins beim FCK zwischen den Pfosten. Hatte sich das für Sie angedeutet?

Raab: Trainer Marco Antwerpen kam zu Beginn der Vorbereitung zu mir und meinte, dass es einen offenen Konkurrenzkampf um die Position als Nummer eins geben wird. Ihm hatten meine Leistungen aus der zurückliegenden Saison gefallen, als ich den damals wegen einer Sperre oder krankheitsbedingt fehlenden Avdo Spahic vertreten hatte. Als er mir dann vor dem Saisonstart gesagt hatte, dass ich spielen würde, habe ich mich sehr gefreut. Der FCK ist mit seiner Tradition und den Fans ein ganz besonderer Verein.

DFB.de: Waren Sie vor dem Auftakt nervös?

Raab: Eine gesunde Anspannung gehört dazu. Mir hat es vermutlich geholfen, dass ich schon in der zurückliegenden Saison vier Drittligaeinsätze absolviert habe. Als ich dann auch in diese Spielzeit beim 0:0 gegen Eintracht Braunschweig direkt gut reinkam, hat es mir einfach nur Spaß gemacht, zwischen den Pfosten zu stehen.

DFB.de: Beim FCK haben Sie auch schon eine schwere Zeit durchgemacht. Kurz nach Ihrem Wechsel hatten Sie sich bei einem U 23-Spiel das Schienbein gebrochen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Raab: Mir war im ersten Moment die Schwere der Verletzung nicht vollumfänglich bewusst. In relativ kurzer Zeit wurde ich dann insgesamt achtmal operiert. Es war lange nicht sicher, ob ich überhaupt noch einmal Fußball spielen kann. Als ich die ersten Schritte auf dem Weg zum Comeback hinter mir hatte, war klar: Ich will alles dafür tun, um wieder auf dem Platz zu stehen. Bei meinem ersten Einsatz war ich noch nicht wieder komplett beschwerdefrei. Als dann aber bei einer weiteren OP die letzten Metallteile entfernt wurden, war das vom Kopf her ein riesiger Befreiungsschlag.

DFB.de: Was hat Ihnen in dieser Zeit Kraft gegeben?

Raab: Ohne meine Familie hätte ich das nicht so gut durchgestanden. Sie waren immer für mich da, wenn ich sie gebraucht habe. Auch mit meinen Kumpels in der hessischen Heimat habe ich viel Zeit verbracht. Außerdem habe ich mit meinen Sportbusiness-Studium angefangen und mich etwas später bei den Teams von der U 10 bis zur U 13 um das Torwarttraining gekümmert. Mir war es wichtig, mich weiterhin viel mit Fußball zu beschäftigen.

DFB.de: Hat das Ihren Blick auf die aktuelle Situation verändert?

Raab: Absolut. Ich genieße jeden Moment. Im Nachhinein kann ich sagen: Ich habe durch die Verletzung viel gelernt und wäre vielleicht nicht dort, wo ich jetzt bin. Durch die Zwangspause herrscht bei mir nun eine gewisse Leichtigkeit. Ich einfach froh, wieder auf dem Platz zu stehen. Wenn mir jemand vor drei, vier Jahren gesagt hätte, dass ich Stammtorhüter beim 1. FC Kaiserslautern werde, hätte ich das sofort unterschrieben. Im Juniorenbereich habe ich nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt. Der Traum vom Profifußball war aber immer da. Umso begeisterter war ich, als der FCK im Sommer 2017 bei mir angefragt hatte. Die gesamte harte Arbeit hat sich ausgezahlt.

DFB.de: Heute geht es mit der Partie gegen den VfL Osnabrück weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Raab: Auf uns kommt ein starker Gegner zu, der dazu aktuell noch in guter Form ist. Wir haben nach den jüngsten Ergebnissen aber auch Grund, selbstbewusst aufzutreten. Dazu spielen wir auch noch vor unseren eigenen Fans. Saisonübergreifend haben wir seit zwölf Heimspielen nicht mehr verloren. Wir freuen uns auf ein richtig gutes Drittligaduell.

[mspw]

Vier Punkte aus den beiden zurückliegenden Partien, dazu kein Gegentor: Der 1. FC Kaiserslautern hat zuletzt in der 3. Liga wichtige Schritte nach vorne gemacht. Mit Matheo Raab steht seit Saisonbeginn eine neue Nummer eins bei den "Roten Teufeln" zwischen den Pfosten. Im DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen außergewöhnlichen Werdegang und das Heimspiel heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den Tabellendritten VfL Osnabrück.

DFB.de: Nach 225 Tagen hat der FCK mit dem 2:0 beim SC Verl erstmals wieder ein Auswärtsspiel gewonnen. Wie groß war die Erleichterung, Herr Raab?

Matheo Raab: Wir waren definitiv sehr froh und glücklich darüber, endlich mal wieder mit drei Punkten im Gepäck in den Mannschaftsbus zu steigen. Wir haben defensiv gegen den SC Verl fast nichts zugelassen. Diese Sicherheit hat uns auch eine gewisse Leichtigkeit in der Offensive verliehen. Bei unseren zahlreichen Torchancen hätten wir allerdings noch ein wenig früher für die Entscheidung sorgen können.

DFB.de: Das 2:0 war das zweite Spiel nacheinander ohne Gegentreffer. Freut Sie das als Torhüter besonders?

Raab: Das spricht für unser gesamtes Defensivverhalten. Die Stabilität ist wichtig, um gut in die Partien reinzukommen. Wobei es schon zwei grundsätzlich verschiedene Partien waren. Im Derby gegen Waldhof Mannheim war unser Tor nach zwei Roten Karten für uns deutlich mehr im Fokus, gegen den SC Verl hatte ich dagegen sehr wenig zu tun. So lange wir die drei Punkte holen, ist es mir aber egal, wie oft ich eingreifen muss. (lacht)

DFB.de: Insgesamt acht Gegentreffer sind nach dem nächsten Gegner VfL Osnabrück der zweitbeste Wert der Liga. Warum steht derzeit dennoch nur ein Platz knapp über der Gefahrenzone zu Buche?

Raab: Abgesehen vom 0:4 beim FC Viktoria Berlin haben wir bislang nie besonders viele Chancen des jeweiligen Gegners zugelassen. Und das war auch unabhängig davon, ob wir mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette begonnen haben. Da sind wir taktisch flexibel. Oft haben nur Kleinigkeiten oder das nötige Spielglück gefehlt, um zum Beispiel aus einem Unentschieden einen Sieg zu machen. Ich denke da etwa an unser 1:1 gegen den FSV Zwickau, bei dem wir kurz vor Schluss einen Elfmeter vergeben haben. Bis zum ersten Platzverweis gegen Mannheim und jetzt vor allem mit dem Spiel beim SC Verl haben wir unter Beweis gestellt, dass wir noch mehr spielerische Akzente setzen können.

DFB.de: War das 0:0 im Derby gegen den SV Waldhof möglicherweise ein Wendepunkt?

Raab: Das hoffen wir natürlich. Gegen Mannheim ist der sprichwörtliche Ruck durch unsere Mannschaft gegangen. Nach den beiden Platzverweisen mussten wir noch mehr füreinander da sein, um etwas Zählbares mitzunehmen. Das hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Jetzt tun wir alles, was in unserer Macht steht, damit es weiterhin bergauf geht.

DFB.de: Sie stehen seit Saisonbeginn als neue Nummer eins beim FCK zwischen den Pfosten. Hatte sich das für Sie angedeutet?

Raab: Trainer Marco Antwerpen kam zu Beginn der Vorbereitung zu mir und meinte, dass es einen offenen Konkurrenzkampf um die Position als Nummer eins geben wird. Ihm hatten meine Leistungen aus der zurückliegenden Saison gefallen, als ich den damals wegen einer Sperre oder krankheitsbedingt fehlenden Avdo Spahic vertreten hatte. Als er mir dann vor dem Saisonstart gesagt hatte, dass ich spielen würde, habe ich mich sehr gefreut. Der FCK ist mit seiner Tradition und den Fans ein ganz besonderer Verein.

DFB.de: Waren Sie vor dem Auftakt nervös?

Raab: Eine gesunde Anspannung gehört dazu. Mir hat es vermutlich geholfen, dass ich schon in der zurückliegenden Saison vier Drittligaeinsätze absolviert habe. Als ich dann auch in diese Spielzeit beim 0:0 gegen Eintracht Braunschweig direkt gut reinkam, hat es mir einfach nur Spaß gemacht, zwischen den Pfosten zu stehen.

DFB.de: Beim FCK haben Sie auch schon eine schwere Zeit durchgemacht. Kurz nach Ihrem Wechsel hatten Sie sich bei einem U 23-Spiel das Schienbein gebrochen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Raab: Mir war im ersten Moment die Schwere der Verletzung nicht vollumfänglich bewusst. In relativ kurzer Zeit wurde ich dann insgesamt achtmal operiert. Es war lange nicht sicher, ob ich überhaupt noch einmal Fußball spielen kann. Als ich die ersten Schritte auf dem Weg zum Comeback hinter mir hatte, war klar: Ich will alles dafür tun, um wieder auf dem Platz zu stehen. Bei meinem ersten Einsatz war ich noch nicht wieder komplett beschwerdefrei. Als dann aber bei einer weiteren OP die letzten Metallteile entfernt wurden, war das vom Kopf her ein riesiger Befreiungsschlag.

DFB.de: Was hat Ihnen in dieser Zeit Kraft gegeben?

Raab: Ohne meine Familie hätte ich das nicht so gut durchgestanden. Sie waren immer für mich da, wenn ich sie gebraucht habe. Auch mit meinen Kumpels in der hessischen Heimat habe ich viel Zeit verbracht. Außerdem habe ich mit meinen Sportbusiness-Studium angefangen und mich etwas später bei den Teams von der U 10 bis zur U 13 um das Torwarttraining gekümmert. Mir war es wichtig, mich weiterhin viel mit Fußball zu beschäftigen.

DFB.de: Hat das Ihren Blick auf die aktuelle Situation verändert?

Raab: Absolut. Ich genieße jeden Moment. Im Nachhinein kann ich sagen: Ich habe durch die Verletzung viel gelernt und wäre vielleicht nicht dort, wo ich jetzt bin. Durch die Zwangspause herrscht bei mir nun eine gewisse Leichtigkeit. Ich einfach froh, wieder auf dem Platz zu stehen. Wenn mir jemand vor drei, vier Jahren gesagt hätte, dass ich Stammtorhüter beim 1. FC Kaiserslautern werde, hätte ich das sofort unterschrieben. Im Juniorenbereich habe ich nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt. Der Traum vom Profifußball war aber immer da. Umso begeisterter war ich, als der FCK im Sommer 2017 bei mir angefragt hatte. Die gesamte harte Arbeit hat sich ausgezahlt.

DFB.de: Heute geht es mit der Partie gegen den VfL Osnabrück weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Raab: Auf uns kommt ein starker Gegner zu, der dazu aktuell noch in guter Form ist. Wir haben nach den jüngsten Ergebnissen aber auch Grund, selbstbewusst aufzutreten. Dazu spielen wir auch noch vor unseren eigenen Fans. Saisonübergreifend haben wir seit zwölf Heimspielen nicht mehr verloren. Wir freuen uns auf ein richtig gutes Drittligaduell.

###more###