FCK-Torhüter Grill: "Mit Mut in jede Aktion"

Die neue Nummer eins beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga ist gerade mal 20 Jahre alt: Lennart Grill hat beim viermaligen Deutschen Meister einen Stammplatz erobert. Im DFB.de-Interview spricht Grill mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über berühmte Vorgänger wie Weltmeister Roman Weidenfeller.

DFB.de: Wie viele Nachrichten hatten Sie rund um ihren ersten Einsatz in der 3. Liga auf dem Handy, Herr Grill?

Lennart Grill: Das weiß ich gar nicht genau. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. (lacht) Vor dem Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach waren es sogar noch etwas mehr Nachrichten, weil ich einen Tag vor der Partie 20 Jahre alt geworden bin. Nach dem Spiel kamen dann nochmal Glückwünsche zum Erfolg und zum Debüt.

DFB.de: Wann haben Sie erfahren, dass Sie im ersten Ligaspiel nach der Winterpause zwischen den Pfosten stehen würden?

Grill: Ich habe schon nach meinen Einsätzen während des Trainingslagers in Spanien darauf spekuliert, dass ich beim Pflichtspielauftakt zum Einsatz kommen könnte. Die Hoffnung wurde noch größer, als ich im letzten Testspiel beim 3:0 gegen den Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg über die kompletten 90 Minuten gespielt habe. Gewissheit hatte ich dann nach der Pressekonferenz vor der Partie gegen Großaspach.

DFB.de: Nachdem zuvor Jan-Ole Sievers und Wolfgang Hesl den Vorzug bekommen hatten, sind Sie jetzt die neue Nummer eins beim FCK. Hätten Sie diese Entwicklung vor drei Monaten für möglich gehalten?

Grill: Darauf habe ich gehofft und auch darauf hingearbeitet. Allerdings weiß ich sehr genau, dass diese neue Situation nicht selbstverständlich ist, da ich gerade mein erstes Jahr im Profifußball bestreite. Ich bekomme aber regelmäßige Rückmeldungen von unserem Torwarttrainer Gerry Ehrmann und glaube, dass ich mich im vergangenen halben Jahr beim Gesamtpaket verbessert habe.

DFB.de: Wie war das Gefühl, vor mehr als 17.000 Zuschauern aufzulaufen?

Grill: Das war schon heftig. Klar, ich kannte die Kulisse schon vom Aufwärmen als Ersatztorhüter. Dann aber auch im Spiel zum Einsatz zu kommen, ist noch einmal etwas anderes. Beim Anpfiff war ich nervös und habe ein Kribbeln gespürt. Während der Partie hat sich das aber gelegt, weil ich mich auf das Spielgeschehen konzentriert habe. Nach dem Abpfiff wird einem die tolle Kulisse wieder mehr bewusst.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Leistung?

Grill: Für uns als Mannschaft war ein guter Start sehr wichtig. Wir hätten unsere Torchancen noch besser nutzen können, defensiv haben wir aber wenig zugelassen. Das hat mir auch das Debüt leichter gemacht. Ich habe mich darauf konzentriert, die kleinen Fehler zu vermeiden.

DFB.de: Beim 1. FC Kaiserslautern lernen Sie von Torwarttrainer-Legende Gerry Ehrmann. Wie kann man sich das Training bei ihm vorstellen?

Grill: Das Wort intensiv trifft es wohl ganz gut. (lacht) Gerry Ehrmann legt viel Wert auf die Sprungkraft. Daher hat das Training unter ihm auch den Spitznamen "Flugschule". Die Ausstrahlung und die Persönlichkeit seiner Torhüter sind ihm mindestens genauso wichtig. Er hält immer zu uns und will, dass wir mit Mut in jede Aktion hineingehen.

DFB.de: Werden Sie in die Fußstapfen von Roman Weidenfeller, Tim Wiese oder Kevin Trapp treten?

Grill: Alle drei sind ihren Weg gegangen und gehörten oder gehören noch immer zu den besten Torhütern in Deutschland. Ich will so hochklassig wie möglich spielen. Dass ich von einem Torwarttrainer wie Gerry Ehrmann lernen kann, ist eine tolle Sache.

DFB.de: Wird mit mehr Spielpraxis auch die U-Nationalmannschaft wieder ein Thema?

Grill: Als Fußballer verfolgst du immer die Nationalmannschaften. Wenn du dann auch noch ein Teil der Auswahl bist, erfüllt es dich einfach mit Stolz. Zuletzt stand ich auf Abruf für die U 20-Nationalmannschaft bereit. Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, ob meine Chancen auf eine Nominierung jetzt wieder steigen. Selbstverständlich würde ich mich aber wieder über einen Anruf von Cheftrainer U-Nationalmannschaften Meikel Schönweitz freuen. Erst einmal will ich mich aber auf meine Leistung beim 1. FC Kaiserslautern konzentrieren. Alles Weitere wird dann kommen.

DFB.de: Unter dem neuen Trainer Sascha Hildmann hat der FCK bislang sieben Punkte in vier Spielen gesammelt. Wo sehen Sie die Gründe für den Aufschwung?

Grill: Sascha Hildmann legt viel Wert auf Kommunikation. Er hat die Mannschaft in einer nicht einfachen Situation übernommen und uns neues Selbstvertrauen gegeben. Da er gebürtig aus Kaiserslautern kommt und früher auch selbst für den FCK gespielt hat, weiß er, welche Mentalität und welche Tugenden die Zuschauer am Betzenberg sehen wollen. Und wenn wir die Fans hinter uns haben, ist einiges möglich. In der Winterpause haben wir taktisch auf eine Dreierkette umgestellt. Ich glaube, dass uns die Formation als Mannschaft entgegenkommt.

DFB.de: Nun geht es zum SC Preußen Münster. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Grill: Preußen Münster ist alles andere als ein einfacher Gegner. Das haben wir auch schon im Hinspiel bei unserer 1:2-Heimniederlage im Fritz-Walter-Stadion gemerkt, als Münster durch ein Freistoßtor in der Nachspielzeit gewonnen hat. Unser erstes Ziel ist es immer, dass wir zu Null spielen. Daher wird es beispielsweise wichtig sein, solche Freistoßsituationen möglichst zu vermeiden. Offensiv sind wir immer in der Lage, ein Tor zu erzielen.

[mspw]

Die neue Nummer eins beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga ist gerade mal 20 Jahre alt: Lennart Grill hat beim viermaligen Deutschen Meister einen Stammplatz erobert. Im DFB.de-Interview spricht Grill mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über berühmte Vorgänger wie Weltmeister Roman Weidenfeller.

DFB.de: Wie viele Nachrichten hatten Sie rund um ihren ersten Einsatz in der 3. Liga auf dem Handy, Herr Grill?

Lennart Grill: Das weiß ich gar nicht genau. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. (lacht) Vor dem Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach waren es sogar noch etwas mehr Nachrichten, weil ich einen Tag vor der Partie 20 Jahre alt geworden bin. Nach dem Spiel kamen dann nochmal Glückwünsche zum Erfolg und zum Debüt.

DFB.de: Wann haben Sie erfahren, dass Sie im ersten Ligaspiel nach der Winterpause zwischen den Pfosten stehen würden?

Grill: Ich habe schon nach meinen Einsätzen während des Trainingslagers in Spanien darauf spekuliert, dass ich beim Pflichtspielauftakt zum Einsatz kommen könnte. Die Hoffnung wurde noch größer, als ich im letzten Testspiel beim 3:0 gegen den Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg über die kompletten 90 Minuten gespielt habe. Gewissheit hatte ich dann nach der Pressekonferenz vor der Partie gegen Großaspach.

DFB.de: Nachdem zuvor Jan-Ole Sievers und Wolfgang Hesl den Vorzug bekommen hatten, sind Sie jetzt die neue Nummer eins beim FCK. Hätten Sie diese Entwicklung vor drei Monaten für möglich gehalten?

Grill: Darauf habe ich gehofft und auch darauf hingearbeitet. Allerdings weiß ich sehr genau, dass diese neue Situation nicht selbstverständlich ist, da ich gerade mein erstes Jahr im Profifußball bestreite. Ich bekomme aber regelmäßige Rückmeldungen von unserem Torwarttrainer Gerry Ehrmann und glaube, dass ich mich im vergangenen halben Jahr beim Gesamtpaket verbessert habe.

DFB.de: Wie war das Gefühl, vor mehr als 17.000 Zuschauern aufzulaufen?

Grill: Das war schon heftig. Klar, ich kannte die Kulisse schon vom Aufwärmen als Ersatztorhüter. Dann aber auch im Spiel zum Einsatz zu kommen, ist noch einmal etwas anderes. Beim Anpfiff war ich nervös und habe ein Kribbeln gespürt. Während der Partie hat sich das aber gelegt, weil ich mich auf das Spielgeschehen konzentriert habe. Nach dem Abpfiff wird einem die tolle Kulisse wieder mehr bewusst.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Leistung?

Grill: Für uns als Mannschaft war ein guter Start sehr wichtig. Wir hätten unsere Torchancen noch besser nutzen können, defensiv haben wir aber wenig zugelassen. Das hat mir auch das Debüt leichter gemacht. Ich habe mich darauf konzentriert, die kleinen Fehler zu vermeiden.

DFB.de: Beim 1. FC Kaiserslautern lernen Sie von Torwarttrainer-Legende Gerry Ehrmann. Wie kann man sich das Training bei ihm vorstellen?

Grill: Das Wort intensiv trifft es wohl ganz gut. (lacht) Gerry Ehrmann legt viel Wert auf die Sprungkraft. Daher hat das Training unter ihm auch den Spitznamen "Flugschule". Die Ausstrahlung und die Persönlichkeit seiner Torhüter sind ihm mindestens genauso wichtig. Er hält immer zu uns und will, dass wir mit Mut in jede Aktion hineingehen.

DFB.de: Werden Sie in die Fußstapfen von Roman Weidenfeller, Tim Wiese oder Kevin Trapp treten?

Grill: Alle drei sind ihren Weg gegangen und gehörten oder gehören noch immer zu den besten Torhütern in Deutschland. Ich will so hochklassig wie möglich spielen. Dass ich von einem Torwarttrainer wie Gerry Ehrmann lernen kann, ist eine tolle Sache.

DFB.de: Wird mit mehr Spielpraxis auch die U-Nationalmannschaft wieder ein Thema?

Grill: Als Fußballer verfolgst du immer die Nationalmannschaften. Wenn du dann auch noch ein Teil der Auswahl bist, erfüllt es dich einfach mit Stolz. Zuletzt stand ich auf Abruf für die U 20-Nationalmannschaft bereit. Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, ob meine Chancen auf eine Nominierung jetzt wieder steigen. Selbstverständlich würde ich mich aber wieder über einen Anruf von Cheftrainer U-Nationalmannschaften Meikel Schönweitz freuen. Erst einmal will ich mich aber auf meine Leistung beim 1. FC Kaiserslautern konzentrieren. Alles Weitere wird dann kommen.

DFB.de: Unter dem neuen Trainer Sascha Hildmann hat der FCK bislang sieben Punkte in vier Spielen gesammelt. Wo sehen Sie die Gründe für den Aufschwung?

Grill: Sascha Hildmann legt viel Wert auf Kommunikation. Er hat die Mannschaft in einer nicht einfachen Situation übernommen und uns neues Selbstvertrauen gegeben. Da er gebürtig aus Kaiserslautern kommt und früher auch selbst für den FCK gespielt hat, weiß er, welche Mentalität und welche Tugenden die Zuschauer am Betzenberg sehen wollen. Und wenn wir die Fans hinter uns haben, ist einiges möglich. In der Winterpause haben wir taktisch auf eine Dreierkette umgestellt. Ich glaube, dass uns die Formation als Mannschaft entgegenkommt.

DFB.de: Nun geht es zum SC Preußen Münster. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Grill: Preußen Münster ist alles andere als ein einfacher Gegner. Das haben wir auch schon im Hinspiel bei unserer 1:2-Heimniederlage im Fritz-Walter-Stadion gemerkt, als Münster durch ein Freistoßtor in der Nachspielzeit gewonnen hat. Unser erstes Ziel ist es immer, dass wir zu Null spielen. Daher wird es beispielsweise wichtig sein, solche Freistoßsituationen möglichst zu vermeiden. Offensiv sind wir immer in der Lage, ein Tor zu erzielen.

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