FCK-Profi Zuck: "Nur die Gesundheit zählt"

DFB.de: Die Aussetzung des Spielbetriebs bringt viele Vereine in große Schwierigkeiten und sogar existenzielle Probleme. Wie sehr beschäftigt Sie das?

Zuck: Schon sehr. Schließlich weiß keiner, wie es weitergeht. Kann die Saison zu Ende gespielt werden oder nicht? Was passiert mit den Spielern, deren Verträge auslaufen? Wie lange können die Fußballvereine ohne Einnahmen überstehen? Das alles ist nur sehr schwer oder gar nicht einzuschätzen. Umso mehr beschäftigt uns das.

DFB.de: Wie beeinflusst die Corona-Krise sonst Ihren Alltag und Ihr Leben? Sind Sie oder Ihre Familie auch persönlich betroffen?

Zuck: Da Julia ohnehin noch in Elternzeit ist, halten sich die Veränderungen für uns als kleine Familie noch einigermaßen in Grenzen. Es schmerzt aber schon sehr, seine Freunde nicht treffen oder mit den Teamkollegen nicht mal zusammen zum Essen gehen zu können. Seit mehr als zwei Wochen haben wir jetzt auch schon unsere Eltern und Großeltern nicht mehr gesehen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Sie können unseren kleinen Sohn derzeit nur via Facetime sehen.

DFB.de: Sind Sie bei den Nachrichten rund um das Coronavirus ständig auf dem Laufenden und verfolgen sämtliche Meldungen?

Zuck: Ich lese sicher nicht alles. Am Abend aber die Nachrichten genau zu verfolgen, ist Pflicht, um zu wissen, was gerade so alles passiert. Gefühlt ändert sich die Lage ja fast stündlich - und ist an sehr vielen Orten auf dieser Welt dramatisch.

DFB.de: Relativiert sich bei dieser Entwicklung die Bedeutung des Fußballs?

Zuck: Absolut. Wenn man sieht, mit welchen Problemen beispielsweise Italien oder New York zu kämpfen haben, dann ist das echt Wahnsinn. Wir können alle nur hoffen, dass uns so etwas in Deutschland erspart bleibt. Ganz klar: Im Moment ist sehr vieles wichtiger als Fußball.

DFB.de: Solidarität ist in aller Munde. Auch FCK-Fans haben Hilfsaktionen für Betroffene gestartet. Wie finden Sie das?

Zuck: Das finde ich super. Auch dass Nationalspieler vorangehen und Geld spenden, ist eine tolle Geste.

DFB.de: Was können Sie selbst tun?

Zuck: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir demnächst auch als Mannschaft - vielleicht in Verbindung mit unseren Fans - etwas auf die Beine stellen werden.

DFB.de: Haben Sie auch die Hoffnung, dass diese Krise positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben könnte?

Zuck: Das hoffe ich auf jeden Fall. Wir alle sollten uns nicht nur dann umeinander kümmern, wenn es uns schlecht geht, sondern auch in guten Zeiten. Das wird oft vergessen. Vielleicht erinnern wir uns später wieder daran, wenn die Krise vorbei ist.

DFB.de: Auch wenn es im Moment sicher Wichtigeres gibt als den Fußball. Er fehlt auch vielen Menschen. Wie sehr fehlt er Ihnen?

Zuck: Es ist mein Beruf und meine Leidenschaft. Seit meinem dritten Lebensjahr spiele ich Fußball, war seitdem praktisch an jedem Wochenende auf dem Platz. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich vermisse das nicht. Aber wir müssen da jetzt im Sinne der Gesundheit und unserer Gesellschaft gemeinsam durch.

DFB.de: Es ist zumindest nicht unwahrscheinlich, dass bei einer Fortsetzung der Saison zunächst ohne Zuschauer gespielt werden müsste. Haben Sie sich schon mal mit dem Gedanken befasst, in einem nahezu leeren Fritz-Walter-Stadion aufzulaufen?

Zuck: Wirklich vorstellen kann ich mir das nicht. Wie wohl alle anderen auch bin ich ebenfalls kein Freund von Geisterspielen. Wenn es aber nicht anders geht und wenn es den Vereinen der 3. Liga hilft, die Saison sportlich zu beenden, dann müssten wir das in Kauf nehmen. 

[rd]


Laufen mit dem Hund, Krafteinheiten im Garten: Im Homeoffice bereitet sich auch Offensivspieler Hendrick Zuck (29) vom 1. FC Kaiserslautern auf den Wiederbeginn des Spielbetriebs in der 3. Liga vor, wann auch immer das sein wird. Im DFB.de-Interview spricht Zuck mit Mitarbeiter Ralf Debat über Hochdruckreiniger, Liegestütze, Facetime und verschiedene WhatsApp-Gruppen.

DFB.de: Mal ehrlich: Wie sehr nervt es Sie, zu Hause bleiben zu müssen, Herr Zuck?

Hendrick Zuck: Aktuell bin ich noch einigermaßen entspannt, doch auf die Dauer könnte es schon anstrengend werden. Es ist ja nicht nur der Fußball und das tägliche Training mit dem Team, das mir fehlt. Ich habe zwar jetzt mehr Zeit für meine Frau Julia und unseren zweijährigen Sohn Paul. Da jedoch beispielsweise auch alle Spielplätze geschlossen sind, müssen wir uns auf unser Heim und den Garten beschränken. Damit kommen wir aber gut zurecht. Grund zur Klage gibt es aus meiner Sicht ohnehin nicht. Die getroffenen Maßnahmen dienen schließlich unserer Gesundheit. Nur das zählt im Moment.

DFB.de: Wie sieht das tägliche Sportprogramm aus?

Zuck: Der Ablauf ist fast immer gleich. Morgens gehe ich mit unserem Hund, einem American Staffordshire Terrier, zum Laufen. Nach meiner Rückkehr arbeite ich unseren weiteren Trainingsplan mit Stabi-Übungen ab. Das dauert in etwa eine Stunde. Später versuche ich dann, auch den Nachmittag sinnvoll zu nutzen. In den vergangenen Tagen war ich oft mit dem Hochdruckreiniger rund um das Haus im Einsatz. Jetzt glänzt alles. (lacht)

DFB.de: Fällt es Ihnen schwer, sich für individuelles Training zu motivieren? Was hilft Ihnen vielleicht dabei?

Zuck: Grundsätzlich bin ich nicht der Typ, der gerne alleine durch den Wald läuft. Da fehlen mir der Ball und der Trainingsplatz schon sehr. Dennoch bin ich hochmotiviert und versuche, mein Bestes zu geben. Ich will schließlich voll auf der Höhe sein, wenn es wieder losgeht.

DFB.de: Verletzungsbedingt mussten Sie während Ihrer Karriere noch nie allzu lange pausieren. Ist die aktuelle Situation dadurch vielleicht noch ungewohnter?

Zuck: Ich kenne individuelles Training wirklich nur aus dem Urlaub, wo wir uns mit lockeren Läufen auf den Trainingsstart vorbereiten. Das ist jetzt von der Belastung her schon etwas ganz anderes. Ich kann mir inzwischen gut vorstellen, wie sich ein langwieriges Aufbauprogramm - beispielsweise nach einem Kreuzbandriss - anfühlt. Das muss ich wirklich nicht haben.

DFB.de: Halten Sie sich strikt an die Vorgaben des Trainerteams oder machen Sie vielleicht zusätzlich auch noch eigene Übungen?

Zuck: Ich halte mich schon an die Vorgaben, die Belastung dabei ist nicht zu unterschätzen. Es kommt allerdings schon vor, dass ich noch eine zusätzliche Krafteinheit im Garten einlege. Das sind dann meistens 150 Liegestütze und 150 Sit-Ups.

DFB.de: Hört sich hart an. Was können Sie beispielsweise Amateurfußballern empfehlen, bei denen ja auch der Trainings- und Spielbetrieb wegen der Corona-Krise ruht?

Zuck: Auf jeden Fall Stabi-Übungen. Gerade das Training für den Oberkörper wird in unserem Sport oft unterschätzt und vernachlässigt. Dabei kann es einem viel bringen.

DFB.de: Gibt es denn schon Challenges mit Wettkampfcharakter mit den Teamkollegen?

Zuck: Wenn ja, dann habe ich zumindest noch nichts davon mitbekommen. (lacht) Ich kann mir aber schon vorstellen, dass da einige Jungs sehr aktiv sind.

DFB.de: Wie halten Sie sonst den Kontakt innerhalb der Mannschaft? Gibt es beispielsweise Telefon- oder Videokonferenzen?

Zuck: So weit ist es noch nicht. Aber wir schreiben uns natürlich regelmäßig in unseren WhatsApp-Gruppen innerhalb des Teams.

DFB.de: WhatsApp-Gruppen? Gibt es mehrere?

Zuck: Klar. Eine mit und eine ohne Trainerteam. (lacht)

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DFB.de: Die Aussetzung des Spielbetriebs bringt viele Vereine in große Schwierigkeiten und sogar existenzielle Probleme. Wie sehr beschäftigt Sie das?

Zuck: Schon sehr. Schließlich weiß keiner, wie es weitergeht. Kann die Saison zu Ende gespielt werden oder nicht? Was passiert mit den Spielern, deren Verträge auslaufen? Wie lange können die Fußballvereine ohne Einnahmen überstehen? Das alles ist nur sehr schwer oder gar nicht einzuschätzen. Umso mehr beschäftigt uns das.

DFB.de: Wie beeinflusst die Corona-Krise sonst Ihren Alltag und Ihr Leben? Sind Sie oder Ihre Familie auch persönlich betroffen?

Zuck: Da Julia ohnehin noch in Elternzeit ist, halten sich die Veränderungen für uns als kleine Familie noch einigermaßen in Grenzen. Es schmerzt aber schon sehr, seine Freunde nicht treffen oder mit den Teamkollegen nicht mal zusammen zum Essen gehen zu können. Seit mehr als zwei Wochen haben wir jetzt auch schon unsere Eltern und Großeltern nicht mehr gesehen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Sie können unseren kleinen Sohn derzeit nur via Facetime sehen.

DFB.de: Sind Sie bei den Nachrichten rund um das Coronavirus ständig auf dem Laufenden und verfolgen sämtliche Meldungen?

Zuck: Ich lese sicher nicht alles. Am Abend aber die Nachrichten genau zu verfolgen, ist Pflicht, um zu wissen, was gerade so alles passiert. Gefühlt ändert sich die Lage ja fast stündlich - und ist an sehr vielen Orten auf dieser Welt dramatisch.

DFB.de: Relativiert sich bei dieser Entwicklung die Bedeutung des Fußballs?

Zuck: Absolut. Wenn man sieht, mit welchen Problemen beispielsweise Italien oder New York zu kämpfen haben, dann ist das echt Wahnsinn. Wir können alle nur hoffen, dass uns so etwas in Deutschland erspart bleibt. Ganz klar: Im Moment ist sehr vieles wichtiger als Fußball.

DFB.de: Solidarität ist in aller Munde. Auch FCK-Fans haben Hilfsaktionen für Betroffene gestartet. Wie finden Sie das?

Zuck: Das finde ich super. Auch dass Nationalspieler vorangehen und Geld spenden, ist eine tolle Geste.

DFB.de: Was können Sie selbst tun?

Zuck: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir demnächst auch als Mannschaft - vielleicht in Verbindung mit unseren Fans - etwas auf die Beine stellen werden.

DFB.de: Haben Sie auch die Hoffnung, dass diese Krise positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben könnte?

Zuck: Das hoffe ich auf jeden Fall. Wir alle sollten uns nicht nur dann umeinander kümmern, wenn es uns schlecht geht, sondern auch in guten Zeiten. Das wird oft vergessen. Vielleicht erinnern wir uns später wieder daran, wenn die Krise vorbei ist.

DFB.de: Auch wenn es im Moment sicher Wichtigeres gibt als den Fußball. Er fehlt auch vielen Menschen. Wie sehr fehlt er Ihnen?

Zuck: Es ist mein Beruf und meine Leidenschaft. Seit meinem dritten Lebensjahr spiele ich Fußball, war seitdem praktisch an jedem Wochenende auf dem Platz. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich vermisse das nicht. Aber wir müssen da jetzt im Sinne der Gesundheit und unserer Gesellschaft gemeinsam durch.

DFB.de: Es ist zumindest nicht unwahrscheinlich, dass bei einer Fortsetzung der Saison zunächst ohne Zuschauer gespielt werden müsste. Haben Sie sich schon mal mit dem Gedanken befasst, in einem nahezu leeren Fritz-Walter-Stadion aufzulaufen?

Zuck: Wirklich vorstellen kann ich mir das nicht. Wie wohl alle anderen auch bin ich ebenfalls kein Freund von Geisterspielen. Wenn es aber nicht anders geht und wenn es den Vereinen der 3. Liga hilft, die Saison sportlich zu beenden, dann müssten wir das in Kauf nehmen.