FCK-Kapitän Sickinger: "Mit 22 nicht normal"

Seitdem er Mannschaftskapitän ist, läuft es für den 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga rund: Die Rede ist von Carlo Sickinger. In den vier Partien, in denen der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler die Binde trug, gab es für den viermaligen Deutschen Meister vier Siege. Im DFB.de-Interview spricht der jüngste Kapitän der Liga mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Aufschwung des FCK.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern hat sich zuletzt auch gegen den Aufstiegsanwärter Hallescher FC 1:0 durchgesetzt. Was war der Schlüssel zum Erfolg, Herr Sickinger?

Carlo Sickinger: Eine im Kollektiv gute Mannschaftsleistung. Wir waren von Anfang an präsent und haben uns gegen die mit 16 Gegentreffern beste Defensive der Liga eine Vielzahl an Chancen herausgespielt. Wir haben auf die Führung gedrückt und sind umso glücklicher, dass uns kurz vor Ende noch das Siegtor gelungen ist.

DFB.de: Es war der vierte Sieg hintereinander. Was zeichnet die Mannschaft aktuell aus?

Sickinger: Eben das Kollektiv. Es gibt niemanden, der aus dem Mannschaftsgefüge rausfällt. Eine solche Serie ist nicht mit nur ein oder zwei Spielern in guter Form möglich. Unser Gegenpressing und unser Umschaltspiel haben sich zudem verbessert.

DFB.de: Der Beginn der Siegesserie fiel mit Ihrer Ernennung zum Kapitän zusammen. Besteht da ein Zusammenhang?

Sickinger: Vielleicht ein kleiner (lacht). Mir macht die Rolle als Kapitän viel Spaß und mir ist bewusst, dass dies mit erst 22 Jahren nicht normal ist. Die Binde ist ein zusätzlicher Ansporn, mich weiter zu verbessern, und hat meiner Leistung sicherlich nicht geschadet. Den eingeschlagenen Weg wollen wir nun als Mannschaft weiterhin gehen.

DFB.de: Kann es aufgrund Ihres jungen Alters nicht zu Problemen bei der Autorität kommen?

Sickinger: Da sehe ich keine Gefahr. Wir haben einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft, die älteren Spieler unterstützen mich. Ich bin eher ein ruhiger Typ, der nicht viele unnötige Worte verliert. Die Kapitänsbinde am Arm hat mich nicht verändert und ich verstelle mich deshalb auch nicht. Diese Art und Weise hat mich schließlich auch in diese Position gebracht.

DFB.de: Anfang November wurden mit Christoph Hemlein, Janek Sternberg und Antonio Jonjic drei Spieler aus dem Kader gestrichen. Hat das die Mannschaft aufgeweckt?

Sickinger: Dem einen oder anderen Spieler hat das vielleicht schon die Augen geöffnet. Es konnte schließlich nicht so weitergehen wie zuvor. Die Ergebnisse passten nicht zur grundsätzlichen Qualität des Kaders. 13 Punkte aus 14 Spielen waren nicht unser Anspruch.

DFB.de: Sie haben beim 1. FC Kaiserslautern seit der U 16 alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Müssen Sie sich manchmal kneifen, um zu begreifen, was Ihnen bisher gelungen ist?

Sickinger: Wenn man zurückblickt, wo man angefangen hat, ist es schon ein wenig verrückt. Wenn mir einer in der U 16 gesagt hätte, dass ich den Sprung zu den Profis schaffe und schon mit 22 Jahren die Mannschaft auf dem Betzenberg als Kapitän auf das Feld führe, hätte ich ihm das nicht abgenommen. Der Weg war bislang sehr positiv. Ich kann mich glücklich schätzen, Kapitän bei einem Verein mit solch einer Historie zu sein.

DFB.de: Wo soll es in Ihrer Karriere noch hingehen?

Sickinger: Ich will alles aus meinen Füßen rausholen. Eine Spielklasse zu nennen, in die es mal gehen soll, sorgt nur dafür, dass man sich selbst zu sehr unter Druck setzt. Klar ist aber auch, dass ich als Leistungssportler so hochklassig wie möglich spielen will.

DFB.de: Ist bei der aktuellen Serie der schlechte Saisonstart mit nur drei Siegen nach 14 Partien umso ärgerlicher?

Sickinger: Ich denke schon, dass wir die aktuell sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hätten holen können. Wir hatten einige Spiele dabei, in denen mehr Zähler möglich und auch verdient gewesen wären. Es hilft aber nichts, lange damit zu hadern. Vor einigen Wochen waren wir noch auf einem Abstiegsplatz und konnten nach einem Sieg keine weiteren drei Punkte folgen lassen. Umso mehr freut es uns, dass wir uns nun mit vier Siegen hintereinander vorerst von der Gefahrenzone lösen konnten und einen Puffer von acht Punkten herausgespielt haben.

DFB.de: Am Samstag geht es zur zweiten Mannschaft des FC Bayern München. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Sickinger: Uns erwartet ein spielstarkes Team mit einigen Namen, die schon bei den Bundesligaprofis im Kader gestanden haben. Ich rechne mit einer offen geführten Partie, in der wir alles unternehmen werden, um unseren guten Lauf fortzusetzen.

DFB.de: Im letzten Spiel vor der Winterpause steht dann noch die Auswärtspartie bei der SpVgg Unterhaching an, einem Nachbarn des FC Bayern. Eine kuriose Situation, oder?

Sickinger: Das stimmt. In der Mannschaft wurde schon gescherzt, dass wir ja gleich in München bleiben könnten. Da es aber keine englische Woche ist, liegt zwischen den Spielen zu viel Zeit. Die Fahrten sind mit jeweils 420 Kilometern zwar lang, aber so können wir während der Woche bei unseren Familien sein und uns im gewohnten Umfeld vorbereiten. Und es gibt genug Dinge, mit denen man sich die Zeit während der Busfahrt vertreiben kann. Ich zum Beispiel lese gerne ein Buch, schaue mir einen Film an, unterhalte mich mit meinen Mitspielern oder nutze die Zeit zum Schlafen. Je nachdem, wonach mir ist.

[mspw]

Seitdem er Mannschaftskapitän ist, läuft es für den 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga rund: Die Rede ist von Carlo Sickinger. In den vier Partien, in denen der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler die Binde trug, gab es für den viermaligen Deutschen Meister vier Siege. Im DFB.de-Interview spricht der jüngste Kapitän der Liga mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Aufschwung des FCK.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern hat sich zuletzt auch gegen den Aufstiegsanwärter Hallescher FC 1:0 durchgesetzt. Was war der Schlüssel zum Erfolg, Herr Sickinger?

Carlo Sickinger: Eine im Kollektiv gute Mannschaftsleistung. Wir waren von Anfang an präsent und haben uns gegen die mit 16 Gegentreffern beste Defensive der Liga eine Vielzahl an Chancen herausgespielt. Wir haben auf die Führung gedrückt und sind umso glücklicher, dass uns kurz vor Ende noch das Siegtor gelungen ist.

DFB.de: Es war der vierte Sieg hintereinander. Was zeichnet die Mannschaft aktuell aus?

Sickinger: Eben das Kollektiv. Es gibt niemanden, der aus dem Mannschaftsgefüge rausfällt. Eine solche Serie ist nicht mit nur ein oder zwei Spielern in guter Form möglich. Unser Gegenpressing und unser Umschaltspiel haben sich zudem verbessert.

DFB.de: Der Beginn der Siegesserie fiel mit Ihrer Ernennung zum Kapitän zusammen. Besteht da ein Zusammenhang?

Sickinger: Vielleicht ein kleiner (lacht). Mir macht die Rolle als Kapitän viel Spaß und mir ist bewusst, dass dies mit erst 22 Jahren nicht normal ist. Die Binde ist ein zusätzlicher Ansporn, mich weiter zu verbessern, und hat meiner Leistung sicherlich nicht geschadet. Den eingeschlagenen Weg wollen wir nun als Mannschaft weiterhin gehen.

DFB.de: Kann es aufgrund Ihres jungen Alters nicht zu Problemen bei der Autorität kommen?

Sickinger: Da sehe ich keine Gefahr. Wir haben einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft, die älteren Spieler unterstützen mich. Ich bin eher ein ruhiger Typ, der nicht viele unnötige Worte verliert. Die Kapitänsbinde am Arm hat mich nicht verändert und ich verstelle mich deshalb auch nicht. Diese Art und Weise hat mich schließlich auch in diese Position gebracht.

DFB.de: Anfang November wurden mit Christoph Hemlein, Janek Sternberg und Antonio Jonjic drei Spieler aus dem Kader gestrichen. Hat das die Mannschaft aufgeweckt?

Sickinger: Dem einen oder anderen Spieler hat das vielleicht schon die Augen geöffnet. Es konnte schließlich nicht so weitergehen wie zuvor. Die Ergebnisse passten nicht zur grundsätzlichen Qualität des Kaders. 13 Punkte aus 14 Spielen waren nicht unser Anspruch.

DFB.de: Sie haben beim 1. FC Kaiserslautern seit der U 16 alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Müssen Sie sich manchmal kneifen, um zu begreifen, was Ihnen bisher gelungen ist?

Sickinger: Wenn man zurückblickt, wo man angefangen hat, ist es schon ein wenig verrückt. Wenn mir einer in der U 16 gesagt hätte, dass ich den Sprung zu den Profis schaffe und schon mit 22 Jahren die Mannschaft auf dem Betzenberg als Kapitän auf das Feld führe, hätte ich ihm das nicht abgenommen. Der Weg war bislang sehr positiv. Ich kann mich glücklich schätzen, Kapitän bei einem Verein mit solch einer Historie zu sein.

DFB.de: Wo soll es in Ihrer Karriere noch hingehen?

Sickinger: Ich will alles aus meinen Füßen rausholen. Eine Spielklasse zu nennen, in die es mal gehen soll, sorgt nur dafür, dass man sich selbst zu sehr unter Druck setzt. Klar ist aber auch, dass ich als Leistungssportler so hochklassig wie möglich spielen will.

DFB.de: Ist bei der aktuellen Serie der schlechte Saisonstart mit nur drei Siegen nach 14 Partien umso ärgerlicher?

Sickinger: Ich denke schon, dass wir die aktuell sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hätten holen können. Wir hatten einige Spiele dabei, in denen mehr Zähler möglich und auch verdient gewesen wären. Es hilft aber nichts, lange damit zu hadern. Vor einigen Wochen waren wir noch auf einem Abstiegsplatz und konnten nach einem Sieg keine weiteren drei Punkte folgen lassen. Umso mehr freut es uns, dass wir uns nun mit vier Siegen hintereinander vorerst von der Gefahrenzone lösen konnten und einen Puffer von acht Punkten herausgespielt haben.

DFB.de: Am Samstag geht es zur zweiten Mannschaft des FC Bayern München. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Sickinger: Uns erwartet ein spielstarkes Team mit einigen Namen, die schon bei den Bundesligaprofis im Kader gestanden haben. Ich rechne mit einer offen geführten Partie, in der wir alles unternehmen werden, um unseren guten Lauf fortzusetzen.

DFB.de: Im letzten Spiel vor der Winterpause steht dann noch die Auswärtspartie bei der SpVgg Unterhaching an, einem Nachbarn des FC Bayern. Eine kuriose Situation, oder?

Sickinger: Das stimmt. In der Mannschaft wurde schon gescherzt, dass wir ja gleich in München bleiben könnten. Da es aber keine englische Woche ist, liegt zwischen den Spielen zu viel Zeit. Die Fahrten sind mit jeweils 420 Kilometern zwar lang, aber so können wir während der Woche bei unseren Familien sein und uns im gewohnten Umfeld vorbereiten. Und es gibt genug Dinge, mit denen man sich die Zeit während der Busfahrt vertreiben kann. Ich zum Beispiel lese gerne ein Buch, schaue mir einen Film an, unterhalte mich mit meinen Mitspielern oder nutze die Zeit zum Schlafen. Je nachdem, wonach mir ist.

###more###