FCB-Kapitän Lahm: "Jetzt wollen wir den Titel"

Auf dem Weg zur Wachablösung - und zum Double? Rekordpokalsieger FC Bayern München hat den Titelverteidiger Borussia Dortmund verdient mit 1:0 besiegt und ist so ins DFB-Pokalhalbfinale eingezogen. Von acht Pflichtspielen im Jahr 2013 haben die Münchner sechs zu Null bestritten. Eine eindrucksvolle Bilanz, die auch den starken Vorstellungen von Rechtsverteidiger Philipp Lahm zu verdanken ist. Der Kapitän des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft zeigte auch gegen den BVB wieder eine makellose Leistung.

Im aktuellen Interview spricht der 29-Jährige über die Gründe für den Viertelfinalsieg, die starke Defensivarbeit seiner Mannschaft, die zurückerlangte Vormachtstellung des auch in der Bundesliga souverän führenden FC Bayern - und die Aussicht auf drei Titel in dieser Saison.

DFB.de: Herr Lahm, wie wichtig war dieser Erfolg gegen Borussia Dortmund für die Psyche?

Philipp Lahm: Dafür ist es nicht so wild. Wichtig ist, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Der Sieg hilft uns nicht, wenn wir im Halbfinale ausscheiden. Wir wollen jetzt den Titel holen. Dass das nur über Dortmund geht, haben wir schon vor der Saison gesagt, weil Dortmund eine gute Mannschaft hat. Diesmal haben wir Gott sei Dank gewonnen. So kann es für uns weitergehen.

DFB.de: Was hat den Unterschied ausgemacht?

Lahm: Wir haben so gespielt, wie wir spielen wollten. Wir haben wenig Torchancen zugelassen und gezeigt, dass wir offensiv viel Qualität haben und geradlinig spielen. Ein bisschen negativ war, dass wir spät in Führung gegangen sind und nicht nachgelegt haben. So mussten wir bis zum Ende zittern, auch wenn wir kaum eine Torchance zugelassen haben.

DFB.de: Muss man Arjen Robben eigentlich nur genug reizen, damit er so explodiert wie bei seinem Treffer kurz vor der Pause?

Lahm: Wir brauchen uns nur daran zu erinnern, wie er vor zwei Jahren in sämtlichen Wettbewerben aufgespielt hat. Arjen braucht man nicht zu kitzeln. Aber ich glaube, er wollte es an diesem Abend jedem Einzelnen im Stadion zeigen. Das hat er auch getan.



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Auf dem Weg zur Wachablösung - und zum Double? Rekordpokalsieger FC Bayern München hat den Titelverteidiger Borussia Dortmund verdient mit 1:0 besiegt und ist so ins DFB-Pokalhalbfinale eingezogen. Von acht Pflichtspielen im Jahr 2013 haben die Münchner sechs zu Null bestritten. Eine eindrucksvolle Bilanz, die auch den starken Vorstellungen von Rechtsverteidiger Philipp Lahm zu verdanken ist. Der Kapitän des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft zeigte auch gegen den BVB wieder eine makellose Leistung.

Im aktuellen Interview spricht der 29-Jährige über die Gründe für den Viertelfinalsieg, die starke Defensivarbeit seiner Mannschaft, die zurückerlangte Vormachtstellung des auch in der Bundesliga souverän führenden FC Bayern - und die Aussicht auf drei Titel in dieser Saison.

DFB.de: Herr Lahm, wie wichtig war dieser Erfolg gegen Borussia Dortmund für die Psyche?

Philipp Lahm: Dafür ist es nicht so wild. Wichtig ist, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Der Sieg hilft uns nicht, wenn wir im Halbfinale ausscheiden. Wir wollen jetzt den Titel holen. Dass das nur über Dortmund geht, haben wir schon vor der Saison gesagt, weil Dortmund eine gute Mannschaft hat. Diesmal haben wir Gott sei Dank gewonnen. So kann es für uns weitergehen.

DFB.de: Was hat den Unterschied ausgemacht?

Lahm: Wir haben so gespielt, wie wir spielen wollten. Wir haben wenig Torchancen zugelassen und gezeigt, dass wir offensiv viel Qualität haben und geradlinig spielen. Ein bisschen negativ war, dass wir spät in Führung gegangen sind und nicht nachgelegt haben. So mussten wir bis zum Ende zittern, auch wenn wir kaum eine Torchance zugelassen haben.

DFB.de: Muss man Arjen Robben eigentlich nur genug reizen, damit er so explodiert wie bei seinem Treffer kurz vor der Pause?

Lahm: Wir brauchen uns nur daran zu erinnern, wie er vor zwei Jahren in sämtlichen Wettbewerben aufgespielt hat. Arjen braucht man nicht zu kitzeln. Aber ich glaube, er wollte es an diesem Abend jedem Einzelnen im Stadion zeigen. Das hat er auch getan.

DFB.de: Nach sechs Pflichtspielen ohne Sieg gegen den BVB ist die Negativserie beendet. Sind Sie erleichtert?

Lahm: Der Supercup ist auch ein Pflichtspiel, da haben wir auch schon gewonnen. Jetzt haben wir wieder nachgelegt. Das ist natürlich schön. Aber wie gesagt: Wir müssen ins Finale kommen. Und um den Titel zu holen, müssen wir noch zweimal unsere Leistung abrufen.

DFB.de: War dieser Viertelfinalsieg auch eine Wiedergutmachung für das demütigende 2:5 im Finale 2012?

Lahm: Nein. Das war ein Finale, und das kann man nicht wiedergutmachen. Diesen Titel haben wir verspielt.

DFB.de: Präsident Uli Hoeneß hat gesagt, die Vormachtstellung des FC Bayern im deutschen Fußball sei wieder hergestellt. Hat er Recht?

Lahm: Er muss es ja wissen - und wir wissen es auch. Wir sind klarer Tabellenführer mit einem Riesenvorsprung in der Bundesliga, und jetzt haben wir den Pokalsieger vom letzten Jahr rausgehauen. Wir sind voll im Soll.

DFB.de: Gibt dieser Sieg noch mehr Selbstvertrauen, als Ihre Mannschaft ohnehin schon hatte?

Lahm: Das glaube ich nicht. Die Mannschaft hat genügend Selbstvertrauen aus den letzten Monaten und hat das auch in allen Wettbewerben gezeigt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Chancen auf drei Titel in Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League ein?

Lahm: In der Meisterschaft sieht es sehr gut aus, im DFB-Pokal jetzt ebenfalls - und in der Champions League ist es noch ein weiter Weg. Wir haben noch ein paar Monate vor uns und schauen von Spiel zu Spiel. Das haben wir in den letzten Wochen sehr gut hinbekommen.

DFB.de: Warum ist die Defensive zurzeit so unglaublich stark?

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Lahm: Wir haben viel daran gearbeitet und häufig erwähnt, dass alle defensiv arbeiten müssen. Das machen wir in dieser Saison hervorragend, nicht nur die vier Abwehrspieler und der Torwart, sondern die gesamte Mannschaft. Das funktioniert so, wie wir uns das vorstellen.

DFB.de: War gegen Dortmund auch beispielhaft, wie Mario Mandzukic als Mittelstürmer die BVB-Defensive permanent attackiert hat?

Lahm: Ja, klar. Wir wissen, wie wichtig Mandzu im Moment für unsere Mannschaft ist. Er arbeitet sehr viel, auch defensiv. Wir wissen aber auch, was für zwei Spieler mit Mario Gomez und Claudio Pizarro noch dahinter sind. Die sind auch beide heiß, das hat man am Wochenende gesehen, als Mario zwei Tore gemacht hat. Wir haben einfach einen kompletten Kader, in dem sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt.

DFB.de: Die Saison ist relativ weit fortgeschritten. Wie ist es um den Kräfteverschleiß bestellt, auch im Hinblick auf das Spiel am Sonntag bei der TSG 1899 Hoffenheim?

Lahm: Wir sind topfit. Wir hatten in den letzten Spielen immer den Vorteil, dass wir einen Tag länger Pause hatten. Das kam uns zugute.

DFB.de: Was kann den FC Bayern momentan zu Fall bringen?

Lahm: Wenn wir auf dem Niveau weiterspielen, ist es schwer, uns zu schlagen. Aber wir müssen jedes Mal wieder unsere Leistung abrufen. Bis jetzt kriegen wir das sehr gut hin, aber es kann immer schnell vorbei sein.

DFB.de: Ist das die beste Bayern-Mannschaft, in der Sie je gespielt haben?

Lahm: Das kann ich erst am Ende der Saison sagen. Aber im Moment sieht es sehr, sehr gut aus.

Aufgezeichnet von Thorsten Langenbahn.