Augsburgs Trainer Frankenberger: "Talent ist keine Garantie"

Der FC Augsburg nimmt die zweite Saisonhälfte in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren Bundesliga mit neuem Trainer in Angriff. Alexander Frankenberger, eigentlich Cheftrainer Nachwuchs, soll die U 19 vor dem Abstieg bewahren. Der 32 Jahre alte Fußball-Lehrer spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über Ausgangslage und Doppelfunktion.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, wieder hauptverantwortlich eine Mannschaft zu betreuen, Herr Frankenberger?

Alexander Frankenberger: Es macht Spaß, jeden Tag auf dem Platz mit den Spielern zu arbeiten. Nachdem klar war, dass wir auf der Suche nach einem neuen Trainer sind, waren wir uns intern schnell einig, dass der Nachfolger von Sebastian Gunkel nicht nur die Liga und die Spieler, sondern auch die Strukturen und Konzeptionen im Nachwuchsbereich des FC Augsburg kennen sollte. Nur so können wir die relativ kurze Vorbereitung effektiv nutzen.

DFB.de: Was war letztlich ausschlaggebend für die Trennung vom bisherigen Trainer Sebastian Gunkel?

Frankenberger: In erster Linie wegen der Ergebnisse und der daraus folgenden Abstiegsgefahr. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass ein neuer Impuls notwendig ist, um unser Ziel Klassenverbleib zu erreichen.

DFB.de: Sehen Sie Parallelen zum Zeitpunkt vor mehr als einem Jahr, als Sie bei der U 23 ebenfalls als Trainer eingesprungen waren?

Frankenberger: Nicht wirklich. Bei der zweiten Mannschaft hatte ich das Team während der laufenden Saison für sieben Spiele übernommen, bis wir mit der Verpflichtung von Josef Steinberger eine sinnvolle Lösung gefunden hatten. Bei der U 19 bin ich dagegen jetzt mit der Wintervorbereitung gestartet und werde die Mannschaft nun auch für einen längeren Zeitraum, in Doppelfunktion als Cheftrainer Nachwuchs, bis zum Saisonende betreuen.

DFB.de: Wie nah waren Sie zuvor schon an der U 19 dran?

Frankenberger: Ich habe viele Spiele und Trainingseinheiten gesehen. Dazu habe ich mich regelmäßig mit dem Trainerteam ausgetauscht. Die Mannschaft zeichnet trotz des enttäuschenden Abschneidens eine gute Mentalität und die notwendige individuelle Qualität aus, um in der A-Junioren-Bundesliga zu bestehen. Nun wollen wir wieder dahinkommen, dass unser Pressing besser funktioniert und wir uns im Umschaltverhalten steigern. Beides sind Merkmale, die den Fußball des FC Augsburg auszeichnen sollten.

DFB.de: Wie kann man sich nun Ihren Tagesablauf in Doppelfunktion vorstellen?

Frankenberger: Auch für zwei Vollzeitjobs stehen mir nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung. (lacht) Ich habe aber - sowohl im Leistungszentrum als auch bei der U 19 - ein gutes Team um mich herum. Für ein halbes Jahr beißen wir gemeinsam auf die Zähne. Neben der Kommunikation mit den Bereichsleitern und den Trainern stehen für mich nun auch wieder die Planung der Trainingswoche und die Einheiten mit den Spielern auf dem Programm. Einen typischen Tag oder eine typische Woche gibt es aber nicht. Gerade das macht für mich die Arbeit im Fußball aus.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Verbleib der U 19 in der A-Junioren-Bundesliga für die Nachwuchsförderung beim FCA?

Frankenberger: Der Klassenverbleib ist elementar. Die A-Junioren-Bundesliga ist ein wesentlicher Aspekt bei der Entwicklung unserer Spieler. Wir wollen auch in der kommenden Saison mit jeder Mannschaft in der höchstmöglichen Liga spielen.

DFB.de: Ist Profi-Angreifer Marco Richter ein Musterbeispiel?

Frankenberger: Definitiv. Marco steht für den Augsburger Weg. Er hat bei uns seit der U 16 alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Nach seiner Zeit bei den A-Junioren hat er sich in unserer zweiten Mannschaft an den Herrenfußball gewöhnt und es nicht nur in die Bundesliga, sondern auch in die U 21-Nationalmannschaft geschafft und wurde Vize-Europameister. Der Sprung aus dem Juniorenbereich in den Herrenfußball ist nicht einfach und Talent alleine ist keine Garantie, um Profi zu werden. Es ist natürlich auch harte Arbeit. Beispiele wie Rechtsverteidiger Raphael Framberger oder Innenverteidiger Kevin Danso, der aktuell an den englischen Erstligisten FC Southampton verliehen ist, sprechen für die Durchlässigkeit und die gute Ausbildung innerhalb des Vereins. In allen unseren Nachwuchsmannschaften gibt es vielversprechende Talente. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft auch über sie reden werden.

DFB.de: Mit dem Kreuzbandriss von U 19-Nationalspieler Simon Asta gab es schon vor dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres eine schlechte Nachricht für die A-Junioren. Wie sehr beeinflusst das die Chancen auf den Klassenverbleib?

Frankenberger: In erster Linie tut es mir für Simon leid. Für ihn ist es sehr bitter, dass er sich in der ersten Einheit im Trainingslager der Profis auf Malta so schwer verletzt hat. Durch die Verletzung ist uns ein Leistungsträger weggebrochen. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir den Ausfall als Mannschaft auffangen werden.

DFB.de: Was wird von Ihrer Mannschaft nach der Winterpause gefordert sein, um auch in der nächsten Saison in der A-Junioren-Bundesliga an den Start zu gehen?

Frankenberger: Die Mentalität im Allgemeinen und die Zweikampfführung im Speziellen werden ganz zentrale Faktoren sein. Vor uns liegen noch zwölf wichtige Spiele, in denen wir die drei Zähler Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze aufholen wollen. Auf dem Weg dorthin wird nicht alles nach Plan verlaufen. Umso wichtiger wird es sein, dass die Spieler füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen. Für alle kommenden Gegner soll es unangenehm sein, gegen uns zu spielen.

DFB.de: In der Liga geht es zum Auftakt Anfang Februar gleich zum Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth. Kommt dieser Begegnung schon eine besondere Bedeutung zu?

Frankenberger: Die Partie ist nicht nur wegen der Tabellensituation wichtig. Es ist das erste Spiel nach der Winterpause. Da weiß man nie so genau, wo man steht. Ein Erfolgserlebnis kann Rückenwind für die weiteren Aufgaben geben. Darauf richten wir in der Vorbereitung alles aus.

[mspw]

Der FC Augsburg nimmt die zweite Saisonhälfte in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren Bundesliga mit neuem Trainer in Angriff. Alexander Frankenberger, eigentlich Cheftrainer Nachwuchs, soll die U 19 vor dem Abstieg bewahren. Der 32 Jahre alte Fußball-Lehrer spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über Ausgangslage und Doppelfunktion.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, wieder hauptverantwortlich eine Mannschaft zu betreuen, Herr Frankenberger?

Alexander Frankenberger: Es macht Spaß, jeden Tag auf dem Platz mit den Spielern zu arbeiten. Nachdem klar war, dass wir auf der Suche nach einem neuen Trainer sind, waren wir uns intern schnell einig, dass der Nachfolger von Sebastian Gunkel nicht nur die Liga und die Spieler, sondern auch die Strukturen und Konzeptionen im Nachwuchsbereich des FC Augsburg kennen sollte. Nur so können wir die relativ kurze Vorbereitung effektiv nutzen.

DFB.de: Was war letztlich ausschlaggebend für die Trennung vom bisherigen Trainer Sebastian Gunkel?

Frankenberger: In erster Linie wegen der Ergebnisse und der daraus folgenden Abstiegsgefahr. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass ein neuer Impuls notwendig ist, um unser Ziel Klassenverbleib zu erreichen.

DFB.de: Sehen Sie Parallelen zum Zeitpunkt vor mehr als einem Jahr, als Sie bei der U 23 ebenfalls als Trainer eingesprungen waren?

Frankenberger: Nicht wirklich. Bei der zweiten Mannschaft hatte ich das Team während der laufenden Saison für sieben Spiele übernommen, bis wir mit der Verpflichtung von Josef Steinberger eine sinnvolle Lösung gefunden hatten. Bei der U 19 bin ich dagegen jetzt mit der Wintervorbereitung gestartet und werde die Mannschaft nun auch für einen längeren Zeitraum, in Doppelfunktion als Cheftrainer Nachwuchs, bis zum Saisonende betreuen.

DFB.de: Wie nah waren Sie zuvor schon an der U 19 dran?

Frankenberger: Ich habe viele Spiele und Trainingseinheiten gesehen. Dazu habe ich mich regelmäßig mit dem Trainerteam ausgetauscht. Die Mannschaft zeichnet trotz des enttäuschenden Abschneidens eine gute Mentalität und die notwendige individuelle Qualität aus, um in der A-Junioren-Bundesliga zu bestehen. Nun wollen wir wieder dahinkommen, dass unser Pressing besser funktioniert und wir uns im Umschaltverhalten steigern. Beides sind Merkmale, die den Fußball des FC Augsburg auszeichnen sollten.

DFB.de: Wie kann man sich nun Ihren Tagesablauf in Doppelfunktion vorstellen?

Frankenberger: Auch für zwei Vollzeitjobs stehen mir nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung. (lacht) Ich habe aber - sowohl im Leistungszentrum als auch bei der U 19 - ein gutes Team um mich herum. Für ein halbes Jahr beißen wir gemeinsam auf die Zähne. Neben der Kommunikation mit den Bereichsleitern und den Trainern stehen für mich nun auch wieder die Planung der Trainingswoche und die Einheiten mit den Spielern auf dem Programm. Einen typischen Tag oder eine typische Woche gibt es aber nicht. Gerade das macht für mich die Arbeit im Fußball aus.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Verbleib der U 19 in der A-Junioren-Bundesliga für die Nachwuchsförderung beim FCA?

Frankenberger: Der Klassenverbleib ist elementar. Die A-Junioren-Bundesliga ist ein wesentlicher Aspekt bei der Entwicklung unserer Spieler. Wir wollen auch in der kommenden Saison mit jeder Mannschaft in der höchstmöglichen Liga spielen.

DFB.de: Ist Profi-Angreifer Marco Richter ein Musterbeispiel?

Frankenberger: Definitiv. Marco steht für den Augsburger Weg. Er hat bei uns seit der U 16 alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Nach seiner Zeit bei den A-Junioren hat er sich in unserer zweiten Mannschaft an den Herrenfußball gewöhnt und es nicht nur in die Bundesliga, sondern auch in die U 21-Nationalmannschaft geschafft und wurde Vize-Europameister. Der Sprung aus dem Juniorenbereich in den Herrenfußball ist nicht einfach und Talent alleine ist keine Garantie, um Profi zu werden. Es ist natürlich auch harte Arbeit. Beispiele wie Rechtsverteidiger Raphael Framberger oder Innenverteidiger Kevin Danso, der aktuell an den englischen Erstligisten FC Southampton verliehen ist, sprechen für die Durchlässigkeit und die gute Ausbildung innerhalb des Vereins. In allen unseren Nachwuchsmannschaften gibt es vielversprechende Talente. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft auch über sie reden werden.

DFB.de: Mit dem Kreuzbandriss von U 19-Nationalspieler Simon Asta gab es schon vor dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres eine schlechte Nachricht für die A-Junioren. Wie sehr beeinflusst das die Chancen auf den Klassenverbleib?

Frankenberger: In erster Linie tut es mir für Simon leid. Für ihn ist es sehr bitter, dass er sich in der ersten Einheit im Trainingslager der Profis auf Malta so schwer verletzt hat. Durch die Verletzung ist uns ein Leistungsträger weggebrochen. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir den Ausfall als Mannschaft auffangen werden.

DFB.de: Was wird von Ihrer Mannschaft nach der Winterpause gefordert sein, um auch in der nächsten Saison in der A-Junioren-Bundesliga an den Start zu gehen?

Frankenberger: Die Mentalität im Allgemeinen und die Zweikampfführung im Speziellen werden ganz zentrale Faktoren sein. Vor uns liegen noch zwölf wichtige Spiele, in denen wir die drei Zähler Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze aufholen wollen. Auf dem Weg dorthin wird nicht alles nach Plan verlaufen. Umso wichtiger wird es sein, dass die Spieler füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen. Für alle kommenden Gegner soll es unangenehm sein, gegen uns zu spielen.

DFB.de: In der Liga geht es zum Auftakt Anfang Februar gleich zum Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth. Kommt dieser Begegnung schon eine besondere Bedeutung zu?

Frankenberger: Die Partie ist nicht nur wegen der Tabellensituation wichtig. Es ist das erste Spiel nach der Winterpause. Da weiß man nie so genau, wo man steht. Ein Erfolgserlebnis kann Rückenwind für die weiteren Aufgaben geben. Darauf richten wir in der Vorbereitung alles aus.

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