FC-Trainer Glass: "Aufstieg steht über allem"

Heute (ab 14 Uhr) beginnt für den 1. FC Köln mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga die "Mission Wiederaufstieg". Trainer bei den Kölnerinnen ist seit Anfang des Jahres Sascha Glass. Im DFB.de-Interview spricht der 47 Jahre alte Chefcoach mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Vorbereitung, Saisonziele und einen Traum.

DFB.de: Wie groß sind bei Ihrem Team die Anspannung und die Vorfreude vor dem Saisonstart in der 2. Frauen-Bundesliga, Herr Glass?

Sascha Glass: Nach einer achtwöchigen Vorbereitungszeit überwiegt ganz klar die Vorfreude auf die neue Spielzeit. Die Spielerinnen sind heiß und freuen sich darauf, dass es endlich wieder losgeht.

DFB.de: Was hat Ihnen bei der eindrucksvollen 7:0-Generalprobe gegen Borussia Mönchengladbach gut gefallen - und wo gibt es noch Luft nach oben?

Glass: Die Mannschaft hat vor allem in den zurückliegenden drei Wochen schon vieles umgesetzt, was wir von ihr sehen möchten. Wir haben in den Testspielen zahlreiche Tore erzielt und defensiv sehr wenig zugelassen. Wir sind zufrieden und auf einem guten Weg.

DFB.de: Wie würden Sie denn Ihre Spielphilosophie beschreiben?

Glass: Wir wollen nicht passiv sein, sondern gehen jedes Spiel mit einer offensiven Grundausrichtung an, wollen unser Pressing und das Spiel mit dem Ball verbessern. In der 2. Frauen-Bundesliga werden wir im Vergleich zur FLYERALARM Frauen-Bundesliga voraussichtlich mehr Ballbesitzphasen haben, was meiner Philosophie grundsätzlich sehr entgegenkommt.

DFB.de: Worauf haben Sie während der Vorbereitung am meisten Wert gelegt?

Glass: Wir haben generell intensiv gearbeitet. Ein Drittel der Mannschaft ist neu. Deshalb stand bei uns auch die Integration der Zugänge im Fokus. Dass noch nicht alles perfekt laufen kann, ist klar, aber mittlerweile stimmen schon sehr viele Abläufe. Auch am athletischen Bereich haben wir gearbeitet.

DFB.de: Sie sind seit Beginn des Jahres für den 1. FC Köln tätig. Was hat Sie an dieser Aufgabe besonders gereizt?

Glass: Der Klub an sich sowie die Gespräche mit Geschäftsführer Alexander Wehrle und Nicole Bender, die seit Februar hauptamtlich als Sportliche Leiterin angestellt ist, haben mich auf Anhieb überzeugt. Der 1. FC Köln verfolgt große Ziele, strebt den sofortigen Wiederaufstieg an und will das Team als angesehene Kraft im Frauenfußball etablieren.

DFB.de: Sie hatten bereits früh signalisiert, auch im Falle eines Abstiegs aus der Frauen-Bundesliga zu bleiben. Welche Signale wollten Sie damit senden?

Glass: Eigentlich sollte ich erst in diesem Sommer meine Tätigkeit in der Domstadt aufnehmen. Wegen der angespannten Tabellensituation im Winter kam der Verein dann auf mich zu, und habe mich dazu entschlossen, die Aufgabe früher als geplant anzugehen. Das hatte den Vorteil, dass ich bereits frühzeitig die Kaderplanung vorantreiben konnte.

DFB.de: Nur weil Bayer 04 Leverkusen und der MSV Duisburg die bessere Tordifferenz hatten, verfehlte Ihr Team das Saisonziel denkbar knapp. Wie sehr schmerzte der Abstieg?

Glass: Es war sehr ärgerlich, da wir in den zehn Spielen, die ich mit der Mannschaft noch hatte, mehr Punkte geholt haben als beispielsweise der SC Sand oder Bayer Leverkusen. Wir haben am letzten Spieltag gegen meinen vorherigen Klub SC Sand 1:0 gewonnen und ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Zuvor haben der Mannschaft aber beim 1:3 gegen unseren Mitkonkurrenten Bayer 04 Leverkusen etwas die Nerven geflattert, und gegen den MSV kassierten wir den 1:1-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Der Abstieg war bitter, aber schon am nächsten Tag habe ich zusammen mit Nicole Bender die Kaderplanung für die neue Saison intensiviert, damit wir bestmöglich aufgestellt sind, um den Wiederaufstieg zu schaffen.

DFB.de: Das Team wurde mit erfahrenen Spielerinnen verstärkt. Was erwarten Sie beispielsweise von Zugängen wie den früheren Nationalspielerinnen Mandy Islacker und Lena Lotzen sowie Sharon Beck oder Marith Müller-Prießen?

Glass: Ich erwarte grundsätzlich von allen Spielerinnen, dass sie am Sonntag beim Saisonstart gegen den 1. FC Saarbrücken genau dort weitermachen, wo sie in der Vorbereitung aufgehört haben. Das gilt nicht nur für unsere Zugänge. Mit viel Tempo und Spielfreude wollen wir die Aufgabe angehen. Sehr bitter ist natürlich, dass sich Lena Lotzen erneut einen Kreuzbandriss zugezogen hat und uns vorerst nicht zur Verfügung stehen wird. Sonst fällt aber nur noch Abwehrspielerin Johanna Tietge mit Knieproblemen aus.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für die kommende Spielzeit gesetzt?

Glass: Ganz klar: Über allem steht der Aufstieg und die Rückkehr in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Dazu wollen wir uns spielerisch weiterentwickeln. Unser Kader ist recht dünn besetzt. Daher hoffe ich, dass wir ohne weitere schwere Verletzungen durchkommen.

DFB.de: Die 2. Frauen-Bundesliga wird wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie in dieser Saison in zwei Staffeln starten. Wie finden Sie das?

Glass: Dafür habe ich Verständnis, auch wenn wir dadurch jeweils nur acht Spiele in der Hin- und Rückrunde haben. Wir hoffen jedoch, dass wir dazu noch die eine oder andere Runde im DFB-Pokal bestreiten werden. Es wäre schon ein Traum, eines Tages im Kölner Stadion das Pokalfinale zu spielen.

DFB.de: Wie groß ist aus Ihrer Sicht der Unterschied zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga?

Glass: Schon sehr groß. In der Bundesliga geht alles geht schneller, die Qualität ist höher und auch die Athletik eine ganz andere.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ihren ersten Gegner 1. FC Saarbrücken ein?

Glass: Angreiferin Julia Matuschewski, die ich selbst noch in Frankfurt trainiert habe, ist für mich die beste Saarbrücker Spielerin. Auch mit Nadine Anstatt in der Offensive sowie den Innenverteidigerinnen Nora Clausen und Kerstin Bogenschütz ist der FCS gut aufgestellt. Keiner aus unserem Team sollte denken, dass wir die Aufgabe nur mit unserer individuellen Klasse lösen können. Dafür müssen wir schon einiges tun.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Glass: Ich erwarte ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Wir müssen neben unserer spielerischen Klasse vor allem physisch dagegenhalten. Wenn wir unser Spiel durchbringen, dann haben wir auch gute Chancen, als Sieger vom Platz zu gehen.

[mspw]

Heute (ab 14 Uhr) beginnt für den 1. FC Köln mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga die "Mission Wiederaufstieg". Trainer bei den Kölnerinnen ist seit Anfang des Jahres Sascha Glass. Im DFB.de-Interview spricht der 47 Jahre alte Chefcoach mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Vorbereitung, Saisonziele und einen Traum.

DFB.de: Wie groß sind bei Ihrem Team die Anspannung und die Vorfreude vor dem Saisonstart in der 2. Frauen-Bundesliga, Herr Glass?

Sascha Glass: Nach einer achtwöchigen Vorbereitungszeit überwiegt ganz klar die Vorfreude auf die neue Spielzeit. Die Spielerinnen sind heiß und freuen sich darauf, dass es endlich wieder losgeht.

DFB.de: Was hat Ihnen bei der eindrucksvollen 7:0-Generalprobe gegen Borussia Mönchengladbach gut gefallen - und wo gibt es noch Luft nach oben?

Glass: Die Mannschaft hat vor allem in den zurückliegenden drei Wochen schon vieles umgesetzt, was wir von ihr sehen möchten. Wir haben in den Testspielen zahlreiche Tore erzielt und defensiv sehr wenig zugelassen. Wir sind zufrieden und auf einem guten Weg.

DFB.de: Wie würden Sie denn Ihre Spielphilosophie beschreiben?

Glass: Wir wollen nicht passiv sein, sondern gehen jedes Spiel mit einer offensiven Grundausrichtung an, wollen unser Pressing und das Spiel mit dem Ball verbessern. In der 2. Frauen-Bundesliga werden wir im Vergleich zur FLYERALARM Frauen-Bundesliga voraussichtlich mehr Ballbesitzphasen haben, was meiner Philosophie grundsätzlich sehr entgegenkommt.

DFB.de: Worauf haben Sie während der Vorbereitung am meisten Wert gelegt?

Glass: Wir haben generell intensiv gearbeitet. Ein Drittel der Mannschaft ist neu. Deshalb stand bei uns auch die Integration der Zugänge im Fokus. Dass noch nicht alles perfekt laufen kann, ist klar, aber mittlerweile stimmen schon sehr viele Abläufe. Auch am athletischen Bereich haben wir gearbeitet.

DFB.de: Sie sind seit Beginn des Jahres für den 1. FC Köln tätig. Was hat Sie an dieser Aufgabe besonders gereizt?

Glass: Der Klub an sich sowie die Gespräche mit Geschäftsführer Alexander Wehrle und Nicole Bender, die seit Februar hauptamtlich als Sportliche Leiterin angestellt ist, haben mich auf Anhieb überzeugt. Der 1. FC Köln verfolgt große Ziele, strebt den sofortigen Wiederaufstieg an und will das Team als angesehene Kraft im Frauenfußball etablieren.

DFB.de: Sie hatten bereits früh signalisiert, auch im Falle eines Abstiegs aus der Frauen-Bundesliga zu bleiben. Welche Signale wollten Sie damit senden?

Glass: Eigentlich sollte ich erst in diesem Sommer meine Tätigkeit in der Domstadt aufnehmen. Wegen der angespannten Tabellensituation im Winter kam der Verein dann auf mich zu, und habe mich dazu entschlossen, die Aufgabe früher als geplant anzugehen. Das hatte den Vorteil, dass ich bereits frühzeitig die Kaderplanung vorantreiben konnte.

DFB.de: Nur weil Bayer 04 Leverkusen und der MSV Duisburg die bessere Tordifferenz hatten, verfehlte Ihr Team das Saisonziel denkbar knapp. Wie sehr schmerzte der Abstieg?

Glass: Es war sehr ärgerlich, da wir in den zehn Spielen, die ich mit der Mannschaft noch hatte, mehr Punkte geholt haben als beispielsweise der SC Sand oder Bayer Leverkusen. Wir haben am letzten Spieltag gegen meinen vorherigen Klub SC Sand 1:0 gewonnen und ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Zuvor haben der Mannschaft aber beim 1:3 gegen unseren Mitkonkurrenten Bayer 04 Leverkusen etwas die Nerven geflattert, und gegen den MSV kassierten wir den 1:1-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Der Abstieg war bitter, aber schon am nächsten Tag habe ich zusammen mit Nicole Bender die Kaderplanung für die neue Saison intensiviert, damit wir bestmöglich aufgestellt sind, um den Wiederaufstieg zu schaffen.

DFB.de: Das Team wurde mit erfahrenen Spielerinnen verstärkt. Was erwarten Sie beispielsweise von Zugängen wie den früheren Nationalspielerinnen Mandy Islacker und Lena Lotzen sowie Sharon Beck oder Marith Müller-Prießen?

Glass: Ich erwarte grundsätzlich von allen Spielerinnen, dass sie am Sonntag beim Saisonstart gegen den 1. FC Saarbrücken genau dort weitermachen, wo sie in der Vorbereitung aufgehört haben. Das gilt nicht nur für unsere Zugänge. Mit viel Tempo und Spielfreude wollen wir die Aufgabe angehen. Sehr bitter ist natürlich, dass sich Lena Lotzen erneut einen Kreuzbandriss zugezogen hat und uns vorerst nicht zur Verfügung stehen wird. Sonst fällt aber nur noch Abwehrspielerin Johanna Tietge mit Knieproblemen aus.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für die kommende Spielzeit gesetzt?

Glass: Ganz klar: Über allem steht der Aufstieg und die Rückkehr in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Dazu wollen wir uns spielerisch weiterentwickeln. Unser Kader ist recht dünn besetzt. Daher hoffe ich, dass wir ohne weitere schwere Verletzungen durchkommen.

DFB.de: Die 2. Frauen-Bundesliga wird wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie in dieser Saison in zwei Staffeln starten. Wie finden Sie das?

Glass: Dafür habe ich Verständnis, auch wenn wir dadurch jeweils nur acht Spiele in der Hin- und Rückrunde haben. Wir hoffen jedoch, dass wir dazu noch die eine oder andere Runde im DFB-Pokal bestreiten werden. Es wäre schon ein Traum, eines Tages im Kölner Stadion das Pokalfinale zu spielen.

DFB.de: Wie groß ist aus Ihrer Sicht der Unterschied zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga?

Glass: Schon sehr groß. In der Bundesliga geht alles geht schneller, die Qualität ist höher und auch die Athletik eine ganz andere.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ihren ersten Gegner 1. FC Saarbrücken ein?

Glass: Angreiferin Julia Matuschewski, die ich selbst noch in Frankfurt trainiert habe, ist für mich die beste Saarbrücker Spielerin. Auch mit Nadine Anstatt in der Offensive sowie den Innenverteidigerinnen Nora Clausen und Kerstin Bogenschütz ist der FCS gut aufgestellt. Keiner aus unserem Team sollte denken, dass wir die Aufgabe nur mit unserer individuellen Klasse lösen können. Dafür müssen wir schon einiges tun.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Glass: Ich erwarte ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Wir müssen neben unserer spielerischen Klasse vor allem physisch dagegenhalten. Wenn wir unser Spiel durchbringen, dann haben wir auch gute Chancen, als Sieger vom Platz zu gehen.

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