FC Ingolstadt schrammt am Aufstieg vorbei

Der 1. FC Nürnberg hat sich in einer dramatischen Relegation den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga für die nächste Saison 2020/2021 gesichert. Dem Team von Interimstrainer Michael Wiesinger reichte im Rückspiel der Relegation beim FC Ingolstadt 04 ein 1:3 (0:0), um dank der Auswärtstor-Regelung doch noch den Klassenverbleib zu sichern. Das erste Aufeinandertreffen hatte der "Club" 2:0 für sich entschieden.

Kapitän und Angreifer Stefan Kutschke (53.), Innenverteidiger Tobias Schröck (62.) und Mittelfeldspieler Robin Krauße (66.) ließen die Ingolstädter zunächst innerhalb von nur 13 Minuten dreimal jubeln. Zu allen drei Treffern leistete Außenverteidiger Marcel Gaus mit Freistoßflanken die Vorarbeit. Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit war der FCI auf Kurs in Richtung Aufstieg, ehe der Nürnberger "Joker" Fabian Schleusener (90.+6) doch noch den erlösenden Treffer für den neunmaligen Deutschen Meister und viermaligen DFB-Pokalsieger erzielte.

In der insgesamt zwölften Relegation seit der Einführung der 3. Liga ab der Saison 2008/2009 setzte sich damit erst zum vierten Mal der Zweitligist durch. Das war zuvor nur Dynamo Dresden (2013), dem TSV 1860 München (2015) und der FC Erzgebirge Aue (2018). Achtmal behielten die jeweiligen Drittligisten die Oberhand und sicherten sich damit den Aufstieg. Dem FC Ingolstadt blieb das zum Abschluss der Spielzeit 2019/2020 wegen eines Last-Minute-Gegentreffers versagt. 

FCI-Verteidiger Marcel Gaus: "Stolz auf das Team"

"Es ist ein brutaler Tag für uns", sagte Ingolstadts Trainer Tomas Oral: "Auf diese Art und Weise den Aufstieg zu verpassen, ist einfach nur bitter."

Sein Vizekapitän und dreimaliger Torvorbereiter Marcel Gaus: "Vor dem Rückspiel hatte uns niemand mehr etwas zugetraut. Ich bin stolz darauf, wie das Team zurückgekommen ist, auch wenn es natürlich weh tut, am Ende mit leeren Händen dazustehen."

Nürnbergs "Retter" Michael Wiesinger litt mit seinem früheren Verein, den er einst selbst zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte. "Für Ingolstadt tut es mir leid", so Wiesinger: "Es war ein knallharter Fight, in dem wir das glückliche Ende für uns hatten."

Auch FCN-Spielführer Hanno Behrens atmete tief durch: "Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt, noch ein Tor erzielen zu können. Am Ende waren es Emotion und Freude pur."

Ingolstadts Kapitän Kutschke kehrt ins Team zurück

Im Vergleich zum enttäuschenden Hinspiel (0:2) hatte FCI-Trainer Tomas Oral seine Startformation auf drei Positionen umgebaut. Während der frühere U 21-Nationalspieler Maximilian Beister wegen einer in Nürnberg erlittenen Oberschenkelverletzung passen musste, nahmen die beiden Angreifer Dennis Eckert Ayensa und Fatih Kaya zunächst auf der Bank Platz.

Neu ins Team rückten Kapitän Stefan Kutschke, der das Hinspiel wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst hatte, in der Sturmmitte sowie Michael Heinloth und Filip Bilbija auf der rechten Außenbahn. Dafür wechselte der Däne Björn Paulsen von der rechten Abwehrseite ins defensive Mittelfeld.

Beim "Club" gab es lediglich eine Umstellung. Für den leicht angeschlagenen Konstantinos Mavropanos übernahm Lukas Mühl die Position neben Asger Sörensen in der Innenverteidigung.

Erste Halbzeit: Gefährlicher Freistoß von Krauße

In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten nur wenige Torgelegenheiten. Kaum einmal geriet eine der beiden stabilen Hintermannschaften ernsthaft in Verlegenheit. Die beste Chance für die Gastgeber hatte Mittelfeldspieler Robin Krauße, der das Nürnberger Tor nach einer knappen halben Stunde mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze nur knapp verfehlte. Kurz zuvor hatte Krauße einen Distanzschuss bereits über das Tor gesetzt.

Auf der Gegenseite köpfte FCN-Kapitän Hanno Behrens knapp am Ingolstädter Kasten vorbei. Kurz vor der Pause war FCI-Schlussmann Marco Knaller bei einem Flachschuss von Nürnbergs Angreifer Mikael Ishak auf dem Posten.

Ingolstadt trifft in nur 13 Minuten dreimal

Um die Chance auf den Aufstieg zu wahren, mussten die Hausherren in der zweiten Halbzeit das Risiko erhöhen. Das 1:0 hatte aber zunächst der 1. FC Nürnberg auf dem Fuß. Eine Hereingabe von Ishak verpasste der slowakische Offensivspieler Adam Zrelak nur knapp. Außerdem wurde ein Versuch von Tim Handwerker eine sichere Beute von Knaller.

Innerhalb einer knappen Viertelstunde drehte Ingolstadt die Partie dann jedoch komplett. Erst profitierte Stefan Kutschke (53.) von einem Zusammenprall zwischen Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia und Innenverteidiger Lukas Mühl und musste die Kugel aus kurzer Entfernung nur noch über die Linie drücken. Dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führungstreffer ging ebenso ein Freistoß von Marcel Gaus voraus wie wenig später den beiden folgenden Kopfballtoren von Tobias Schröck (62.) und Robin Krauße (66.).

FCN-Torhüter Mathenia als Vorbereiter

Die geschockten Gäste benötigten jetzt selbst einen Treffer, um den drohenden Abstieg noch zu vermeiden. Mit Oliver Sorg, Fabian Schleusener, Nikola Dovedan, Michael Frey und schließlich Georg Margreitter brachte FCN-Interimstrainer und -Nachwuchsleiter Wiesinger frische Spieler. In der Schlussphase warf der "Club" alles nach vorne.

Nur eine Minute nach seiner Einwechslung hatte Dovedan bereits die große Chance zum vermutlich erlösenden 3:1. Seinen Kopfball klärte jedoch Ingolstadts Innenverteidiger Nico Antonitsch kurz vor der Linie. Auch Robin Hack und vor allem der freistehende Frey, der knapp vorbeizielte, konnten den Ball nicht im Tor unterbringen.

Erst in der letzten Aktion der Nachspielzeit wurde der FC Ingolstadt 04 doch noch aus allen Aufstiegsträumen gerissen. Nach einer hohen Flanke von Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia kam Fabian Schleusener an den Ball und verlängerte die Kugel an FCI-Schlussmann Marco Knaller vorbei. Die verzweifelte Rettungsaktion von Marcel Gaus auf der Torlinie blieb erfolglos (90.+6). Damit war der Klassenverbleib des FCN perfekt.

[mspw]

Der 1. FC Nürnberg hat sich in einer dramatischen Relegation den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga für die nächste Saison 2020/2021 gesichert. Dem Team von Interimstrainer Michael Wiesinger reichte im Rückspiel der Relegation beim FC Ingolstadt 04 ein 1:3 (0:0), um dank der Auswärtstor-Regelung doch noch den Klassenverbleib zu sichern. Das erste Aufeinandertreffen hatte der "Club" 2:0 für sich entschieden.

Kapitän und Angreifer Stefan Kutschke (53.), Innenverteidiger Tobias Schröck (62.) und Mittelfeldspieler Robin Krauße (66.) ließen die Ingolstädter zunächst innerhalb von nur 13 Minuten dreimal jubeln. Zu allen drei Treffern leistete Außenverteidiger Marcel Gaus mit Freistoßflanken die Vorarbeit. Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit war der FCI auf Kurs in Richtung Aufstieg, ehe der Nürnberger "Joker" Fabian Schleusener (90.+6) doch noch den erlösenden Treffer für den neunmaligen Deutschen Meister und viermaligen DFB-Pokalsieger erzielte.

In der insgesamt zwölften Relegation seit der Einführung der 3. Liga ab der Saison 2008/2009 setzte sich damit erst zum vierten Mal der Zweitligist durch. Das war zuvor nur Dynamo Dresden (2013), dem TSV 1860 München (2015) und der FC Erzgebirge Aue (2018). Achtmal behielten die jeweiligen Drittligisten die Oberhand und sicherten sich damit den Aufstieg. Dem FC Ingolstadt blieb das zum Abschluss der Spielzeit 2019/2020 wegen eines Last-Minute-Gegentreffers versagt. 

FCI-Verteidiger Marcel Gaus: "Stolz auf das Team"

"Es ist ein brutaler Tag für uns", sagte Ingolstadts Trainer Tomas Oral: "Auf diese Art und Weise den Aufstieg zu verpassen, ist einfach nur bitter."

Sein Vizekapitän und dreimaliger Torvorbereiter Marcel Gaus: "Vor dem Rückspiel hatte uns niemand mehr etwas zugetraut. Ich bin stolz darauf, wie das Team zurückgekommen ist, auch wenn es natürlich weh tut, am Ende mit leeren Händen dazustehen."

Nürnbergs "Retter" Michael Wiesinger litt mit seinem früheren Verein, den er einst selbst zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte. "Für Ingolstadt tut es mir leid", so Wiesinger: "Es war ein knallharter Fight, in dem wir das glückliche Ende für uns hatten."

Auch FCN-Spielführer Hanno Behrens atmete tief durch: "Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt, noch ein Tor erzielen zu können. Am Ende waren es Emotion und Freude pur."

Ingolstadts Kapitän Kutschke kehrt ins Team zurück

Im Vergleich zum enttäuschenden Hinspiel (0:2) hatte FCI-Trainer Tomas Oral seine Startformation auf drei Positionen umgebaut. Während der frühere U 21-Nationalspieler Maximilian Beister wegen einer in Nürnberg erlittenen Oberschenkelverletzung passen musste, nahmen die beiden Angreifer Dennis Eckert Ayensa und Fatih Kaya zunächst auf der Bank Platz.

Neu ins Team rückten Kapitän Stefan Kutschke, der das Hinspiel wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst hatte, in der Sturmmitte sowie Michael Heinloth und Filip Bilbija auf der rechten Außenbahn. Dafür wechselte der Däne Björn Paulsen von der rechten Abwehrseite ins defensive Mittelfeld.

Beim "Club" gab es lediglich eine Umstellung. Für den leicht angeschlagenen Konstantinos Mavropanos übernahm Lukas Mühl die Position neben Asger Sörensen in der Innenverteidigung.

Erste Halbzeit: Gefährlicher Freistoß von Krauße

In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten nur wenige Torgelegenheiten. Kaum einmal geriet eine der beiden stabilen Hintermannschaften ernsthaft in Verlegenheit. Die beste Chance für die Gastgeber hatte Mittelfeldspieler Robin Krauße, der das Nürnberger Tor nach einer knappen halben Stunde mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze nur knapp verfehlte. Kurz zuvor hatte Krauße einen Distanzschuss bereits über das Tor gesetzt.

Auf der Gegenseite köpfte FCN-Kapitän Hanno Behrens knapp am Ingolstädter Kasten vorbei. Kurz vor der Pause war FCI-Schlussmann Marco Knaller bei einem Flachschuss von Nürnbergs Angreifer Mikael Ishak auf dem Posten.

Ingolstadt trifft in nur 13 Minuten dreimal

Um die Chance auf den Aufstieg zu wahren, mussten die Hausherren in der zweiten Halbzeit das Risiko erhöhen. Das 1:0 hatte aber zunächst der 1. FC Nürnberg auf dem Fuß. Eine Hereingabe von Ishak verpasste der slowakische Offensivspieler Adam Zrelak nur knapp. Außerdem wurde ein Versuch von Tim Handwerker eine sichere Beute von Knaller.

Innerhalb einer knappen Viertelstunde drehte Ingolstadt die Partie dann jedoch komplett. Erst profitierte Stefan Kutschke (53.) von einem Zusammenprall zwischen Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia und Innenverteidiger Lukas Mühl und musste die Kugel aus kurzer Entfernung nur noch über die Linie drücken. Dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führungstreffer ging ebenso ein Freistoß von Marcel Gaus voraus wie wenig später den beiden folgenden Kopfballtoren von Tobias Schröck (62.) und Robin Krauße (66.).

FCN-Torhüter Mathenia als Vorbereiter

Die geschockten Gäste benötigten jetzt selbst einen Treffer, um den drohenden Abstieg noch zu vermeiden. Mit Oliver Sorg, Fabian Schleusener, Nikola Dovedan, Michael Frey und schließlich Georg Margreitter brachte FCN-Interimstrainer und -Nachwuchsleiter Wiesinger frische Spieler. In der Schlussphase warf der "Club" alles nach vorne.

Nur eine Minute nach seiner Einwechslung hatte Dovedan bereits die große Chance zum vermutlich erlösenden 3:1. Seinen Kopfball klärte jedoch Ingolstadts Innenverteidiger Nico Antonitsch kurz vor der Linie. Auch Robin Hack und vor allem der freistehende Frey, der knapp vorbeizielte, konnten den Ball nicht im Tor unterbringen.

Erst in der letzten Aktion der Nachspielzeit wurde der FC Ingolstadt 04 doch noch aus allen Aufstiegsträumen gerissen. Nach einer hohen Flanke von Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia kam Fabian Schleusener an den Ball und verlängerte die Kugel an FCI-Schlussmann Marco Knaller vorbei. Die verzweifelte Rettungsaktion von Marcel Gaus auf der Torlinie blieb erfolglos (90.+6). Damit war der Klassenverbleib des FCN perfekt.

###more###