FC Ingolstadt: "Es ist Leere da"

Heute Morgen, nur wenige Stunden nach dem hauchdünn verpassten direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, verabschiedeten sich die Spieler des Drittligisten FC Ingolstadt 04 in den Urlaub. Nach sechs englischen Wochen in Folge mit insgesamt 13 Spielen sowie einem entscheidenden Gegentreffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit des Relegationsrückspiels gegen den 1. FC Nürnberg (3:1/nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel) ist Erholung - physisch und mental - dringend notwendig, um in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen zu können.

"Es ist Leere da", stellte der FCI-Vorstandsvorsitzende Peter Jackwerth ernüchtert fest. "Das Ergebnis ist vor allem in der Art, in der es zustande kam, äußerst schmerzhaft für uns." Dennoch richtete der 63 Jahre alte Unternehmer und Mitgründer des Vereins den Blick schnell wieder nach vorne: "Haken wir es ab und richten wir uns wieder auf."

Wiesinger: "Ich hoffe, dass Ingolstadt wieder aufsteht"

Das dürfte nicht nur Cheftrainer Tomas Oral (47), der im März zum insgesamt dritten Mal das Team der Ingolstädter übernommen und mit einer Erfolgsserie nach der Corona-Pause noch in die Relegation gegen den "Club" geführt hatte, nicht gerade leichtfallen. "Dieses Ende hatten wir nicht verdient", meinte der sichtlich bewegte Fußball-Lehrer, nachdem Nürnbergs "Joker" Fabian Schleusener (90.+6) den FCI mit seinem rettenden Last-Minute-Tor noch aus allen Aufstiegsträumen gerissen hatte. Bezeichnend für den Nürnberger Glücksmoment: Zuvor hatte Schleusener bei 20 Einsätzen in dieser Saison nicht einen Treffer erzielt.

"Alle Freunde des 1. FC Nürnberg müssen sich beim Fußballgott bedanken, der uns ganz zum Schluss noch die Hand gereicht hat", gestand FCN-Interimstrainer Michael Wiesinger (47), der nach dem Klassenverbleib wieder auf seinen Posten als Nachwuchsleiter der Clubberer zurückkehren wird.

Für seinen früheren Verein aus Ingolstadt, den er 2010 noch selbst als Cheftrainer über die Relegation in die 2. Bundesliga geführt hatte, zeigte Wiesinger Mitgefühl: "Ich hoffe sehr, dass die Mannschaft von Tomas Oral das wegsteckt und in der nächsten Saison wieder aufsteht."

Aufstieg zweimal in der Nachspielzeit verpasst

Daran konnte FCI-Trainer Oral - zumindest zu diesem Zeitpunkt - aber noch keinen Gedanken verschwenden. Vielmehr erinnerte er daran, dass sich seine Mannschaft schon am 38. und letzten Spieltag der 3. Liga nach dem 2:0-Auswärtserfolg beim direkten Konkurrenten TSV 1860 München praktisch in der 2. Bundesliga wähnte, ehe die Würzburger Kickers gegen den Halleschen FC durch einen von Sebastian Schuppan in der Nachspielzeit verwandelten Handelfmeter doch noch zum 2:2-Ausgleich kamen und den FC Ingolstadt 04 damit noch von einem direkten Aufstiegsplatz verdrängten.

In der Relegation drehte der FCI nach dem verdienten 0:2 im Hinspiel und einer torlosen ersten Halbzeit im heimischen Audi Sportpark richtig auf und schaffte mit drei Treffern innerhalb von nur 13 Minuten durch Kapitän und Angreifer Stefan Kutschke (53.), Innenverteidiger Tobias Schröck (62.) und Mittelfeldspieler Robin Krauße (66.) die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Am Ende standen die Oberbayern dennoch erneut mit leeren Händen da, weil Schleusener mit der letzten Aktion für Nürnberg erfolgreich war. "Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, um so brutal betraft zu werden", so Oral.

Sein Vizekapitän Marcel Gaus, der alle drei FCI-Tore mit mustergültigen Freistoßflanken vorbereitet hatte, meinte nach dem Abpfiff: "Vor dem Rückspiel hatte uns niemand mehr etwas zugetraut. Ich bin stolz darauf, wie das Team zurückgekommen ist."

Sportdirektor Henke: "FCI ist ganz klar ein Zweitligaverein"

Diese Nehmerqualitäten dürften auch in der Saison 2020/2021, die in der 3. Liga zwischen dem 18. und 21. September beginnen wird, gefragt sein. Dass der FC Ingolstadt 04 in der kommenden Spielzeit einen erneuten Anlauf auf den Aufstieg nehmen wird, hatte Sportdirektor Michael Henke (63) bereits vor dem Rückspiel im DFB.de-Interview klargestellt. "Von seinen Voraussetzungen, seinen Möglichkeiten und seiner Infrastruktur ist der FC Ingolstadt 04 ganz klar ein Zweitligaverein. Der Klub wird da auch wieder hinkommen."

Dabei dürften sich personelle Veränderungen im Kader im Gegensatz zum Vorjahr diesmal in Grenzen halten. "Wir hatten bereits vor einem Jahr nach dem Abstieg einen großen Umbruch im Kader vorgenommen und uns auf die Fahnen geschrieben, noch stärker auf junge Spieler zu setzen - diesen Weg werden wir weitergehen", kündigt Michael Henke an. "Auch das Trainerteam um Tomas Oral wird uns erhalten bleiben. Vor einem Jahr hatten wir uns zum Ziel gesetzt, innerhalb von zwei Jahren in Sachen Zweitligarückkehr angreifen zu können. Dass wir jetzt schon so nah dran am Aufstieg waren, ist nicht selbstverständlich und spricht für das Team."

[mspw]

Heute Morgen, nur wenige Stunden nach dem hauchdünn verpassten direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, verabschiedeten sich die Spieler des Drittligisten FC Ingolstadt 04 in den Urlaub. Nach sechs englischen Wochen in Folge mit insgesamt 13 Spielen sowie einem entscheidenden Gegentreffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit des Relegationsrückspiels gegen den 1. FC Nürnberg (3:1/nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel) ist Erholung - physisch und mental - dringend notwendig, um in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen zu können.

"Es ist Leere da", stellte der FCI-Vorstandsvorsitzende Peter Jackwerth ernüchtert fest. "Das Ergebnis ist vor allem in der Art, in der es zustande kam, äußerst schmerzhaft für uns." Dennoch richtete der 63 Jahre alte Unternehmer und Mitgründer des Vereins den Blick schnell wieder nach vorne: "Haken wir es ab und richten wir uns wieder auf."

Wiesinger: "Ich hoffe, dass Ingolstadt wieder aufsteht"

Das dürfte nicht nur Cheftrainer Tomas Oral (47), der im März zum insgesamt dritten Mal das Team der Ingolstädter übernommen und mit einer Erfolgsserie nach der Corona-Pause noch in die Relegation gegen den "Club" geführt hatte, nicht gerade leichtfallen. "Dieses Ende hatten wir nicht verdient", meinte der sichtlich bewegte Fußball-Lehrer, nachdem Nürnbergs "Joker" Fabian Schleusener (90.+6) den FCI mit seinem rettenden Last-Minute-Tor noch aus allen Aufstiegsträumen gerissen hatte. Bezeichnend für den Nürnberger Glücksmoment: Zuvor hatte Schleusener bei 20 Einsätzen in dieser Saison nicht einen Treffer erzielt.

"Alle Freunde des 1. FC Nürnberg müssen sich beim Fußballgott bedanken, der uns ganz zum Schluss noch die Hand gereicht hat", gestand FCN-Interimstrainer Michael Wiesinger (47), der nach dem Klassenverbleib wieder auf seinen Posten als Nachwuchsleiter der Clubberer zurückkehren wird.

Für seinen früheren Verein aus Ingolstadt, den er 2010 noch selbst als Cheftrainer über die Relegation in die 2. Bundesliga geführt hatte, zeigte Wiesinger Mitgefühl: "Ich hoffe sehr, dass die Mannschaft von Tomas Oral das wegsteckt und in der nächsten Saison wieder aufsteht."

Aufstieg zweimal in der Nachspielzeit verpasst

Daran konnte FCI-Trainer Oral - zumindest zu diesem Zeitpunkt - aber noch keinen Gedanken verschwenden. Vielmehr erinnerte er daran, dass sich seine Mannschaft schon am 38. und letzten Spieltag der 3. Liga nach dem 2:0-Auswärtserfolg beim direkten Konkurrenten TSV 1860 München praktisch in der 2. Bundesliga wähnte, ehe die Würzburger Kickers gegen den Halleschen FC durch einen von Sebastian Schuppan in der Nachspielzeit verwandelten Handelfmeter doch noch zum 2:2-Ausgleich kamen und den FC Ingolstadt 04 damit noch von einem direkten Aufstiegsplatz verdrängten.

In der Relegation drehte der FCI nach dem verdienten 0:2 im Hinspiel und einer torlosen ersten Halbzeit im heimischen Audi Sportpark richtig auf und schaffte mit drei Treffern innerhalb von nur 13 Minuten durch Kapitän und Angreifer Stefan Kutschke (53.), Innenverteidiger Tobias Schröck (62.) und Mittelfeldspieler Robin Krauße (66.) die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Am Ende standen die Oberbayern dennoch erneut mit leeren Händen da, weil Schleusener mit der letzten Aktion für Nürnberg erfolgreich war. "Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, um so brutal betraft zu werden", so Oral.

Sein Vizekapitän Marcel Gaus, der alle drei FCI-Tore mit mustergültigen Freistoßflanken vorbereitet hatte, meinte nach dem Abpfiff: "Vor dem Rückspiel hatte uns niemand mehr etwas zugetraut. Ich bin stolz darauf, wie das Team zurückgekommen ist."

Sportdirektor Henke: "FCI ist ganz klar ein Zweitligaverein"

Diese Nehmerqualitäten dürften auch in der Saison 2020/2021, die in der 3. Liga zwischen dem 18. und 21. September beginnen wird, gefragt sein. Dass der FC Ingolstadt 04 in der kommenden Spielzeit einen erneuten Anlauf auf den Aufstieg nehmen wird, hatte Sportdirektor Michael Henke (63) bereits vor dem Rückspiel im DFB.de-Interview klargestellt. "Von seinen Voraussetzungen, seinen Möglichkeiten und seiner Infrastruktur ist der FC Ingolstadt 04 ganz klar ein Zweitligaverein. Der Klub wird da auch wieder hinkommen."

Dabei dürften sich personelle Veränderungen im Kader im Gegensatz zum Vorjahr diesmal in Grenzen halten. "Wir hatten bereits vor einem Jahr nach dem Abstieg einen großen Umbruch im Kader vorgenommen und uns auf die Fahnen geschrieben, noch stärker auf junge Spieler zu setzen - diesen Weg werden wir weitergehen", kündigt Michael Henke an. "Auch das Trainerteam um Tomas Oral wird uns erhalten bleiben. Vor einem Jahr hatten wir uns zum Ziel gesetzt, innerhalb von zwei Jahren in Sachen Zweitligarückkehr angreifen zu können. Dass wir jetzt schon so nah dran am Aufstieg waren, ist nicht selbstverständlich und spricht für das Team."

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