Faktencheck HSV gegen Wolfsburg: Wer muss in die Relegation?

Maximale Drucksituation: Am 34. und letzten Spieltag der Bundesliga treffen mit dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf aufeinander. Der HSV muss siegen, um die Relegation zu vermeiden, den Wölfen genügt ein Remis. DFB.de macht den Faktencheck zum Endspiel um den direkten Klassenverbleib.

DIE AUSGANGSLAGE: Für den Hamburger SV ist die Rechnung einfach, die Lösung aber schwer: Die Norddeutschen brauchen gegen Wolfsburg einen Sieg, um die dritte Relegationsteilnahme nach 2014 und 2015 zu vermeiden. Der letzte Heimdreier gegen den VfL liegt dabei bereits zehn Jahre zurück. Wolfsburg reicht dagegen bereits ein Punkt zum sicheren Klassenverbleib, bei einer knappen Niederlage muss der VfL nach Sinsheim schauen. Verliert der FC Augsburg bei 1899 Hoffenheim mit zwei Toren mehr als Wolfsburg in Hamburg, rutscht der FCA auf Rang 16 ab, Hamburg und Wolfsburg könnten dann gemeinsam den Verbleib in der Bundesliga feiern.

DER DIREKTE VERGLEICH: Zehn Jahre und 15 Trainerwechsel liegt der letzte Heimsieg der Hamburger gegen Wolfsburg zurück. Unter Coach Huub Stevens gewann der HSV zuletzt am 1. April 2007 mit 1:0, Mehdi Mahdavikia bescherte den Hanseaten den Sieg. Seitdem holte der HSV in neun Heimspielen nur noch vier Punkte, vier Remis und fünf Niederlagen stehen zu Buche. Dabei schoss der HSV nur einmal mehr als ein Tor, die letzten drei Heimpartien gingen 0:1, 0:2 und 1:3 verloren. Insgesamt holte Hamburg im Schnitt nur 1,16 Zähler gegen Wolfsburg, nur die Heimbilanz gegen Bayern München (1,08 Punkte im Schnitt) ist schlechter. Wolfsburg nahm dagegen 62 Punkte aus Hamburg mit und damit mehr aus allen anderen Bundesligastadien.

HEIMSTARKE HAMBURGER: Unter Markus Gisdol kam die Heimstärke der Hamburger zurück. 25 seiner 35 Saisonpunkte holte der HSV zuhause, zwischen dem 5. November 2016 und dem 22. April dieses Jahres blieben die Hamburger in neun Ligapartien im Volksparkstadion unbesiegt und erbeuteten dabei 23 von möglichen 27 Zählern. Gestoppt wurde die Serie ausgerechnet durch Tabellenschlusslicht SV Darmstadt 98 (1:2), zuletzt reichte es gegen Abstiegskonkurrent FSV Mainz 05 nur zu einem 0:0.

AUSWÄRTS AUF EUROPA-KURS: Die Wolfsburger holten auswärts (19 Punkte) mehr Zähler als zu Hause (18), liegen in der Auswärtstabelle auf einem beachtlichen sechsten Rang. Unter Coach Andries Jonker (seit dem 27. Februar im Amt) ist die Auswärtsbilanz ausgeglichen: zwei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen stehen aus den vergangenen sechs Spielen zu Buche.

DIE TRAINER: Auch für HSV-Trainer Markus Gisdol ist Wolfsburg kein Lieblingsgegner. Mit 1899 Hoffenheim spielte der Fußball-Lehrer siebenmal gegen die Wölfe und durfte sich nur beim 6:2 am 2. März 2014 über drei Punkte freuen. Hinzu kommen zwei Remis und vier Niederlagen, darunter auch das 2:3 im DFB-Pokalviertelfinale der Saison 2013/2014. Das Hinspiel in Wolfsburg gewann der VfL mit 1:0, damals noch mit Coach Dieter Hecking. Für Andries Jonker ist es eine Premiere: der aktuelle Cheftrainer des VfL trifft erstmals in hauptverantwortlicher Position auf den HSV.

DER GOMEZ-FAKTOR: Jonker und Mario Gomez, das ist das Traumpaar von Wolfsburg. Der Coach arbeitete schon bei Bayern München mit dem Nationalspieler zusammen und untermauerte gleich bei seiner Ankunft in Wolfsburg, dass er voll auf Gomez setzt. Das Vertrauen zahlt ihm der Champions-League-Sieger von 2013 zurück: In elf Spielen unter Jonker schoss Gomez überragende zehn der insgesamt nur 13 Wolfsburger Tore, nur gegen Freiburg (0:1), die Bayern (0:6) und in Berlin (0:1) traf Gomez nicht. Auch auswärts ist der 31-Jährige eine Bank: in fünf von sechs Gastspielen netzte Gomez ein und erzielte dabei insgesamt beeindruckende sieben Tore. In Spielen gegen Hamburg schoss er in seiner Karriere bereits sechs Tore.

LASOGGA DIESMAL KEIN RETTER: Schon zweimal hatte Pierre-Michel Lasogga mit seinen Toren ganz entscheidenden Anteil am Klassenverbleib der Hamburger. Am 18. Mai 2014 erzielte Lasogga beim 1:1 im Relegationsrückspiel in Fürth den HSV-Treffer, im Jahr darauf sorgte der Angreifer mit seinen Toren dafür, dass sich der HSV in die Relegation retten konnte, die Hamburg ein zweites Mal hauchdünn für sich entschied. In der Saison 2015/2016 schlug Lasogga letztmals am 22. April 2016 mit zwei Toren gegen Bremen zu und tauchte anschließend für ein ganzes Jahr unter. 386 Tage blieb der 25-Jährige ohne Tor, um jetzt heroisch zurückzukehren. Beim 1:1 auf Schalke schob Lasogga am vergangenen Wochenende in der Nachspielzeit zum Ausgleich und dem für Hamburg wichtigen Punktgewinn ein. Ein weiteres Kapitel gibt es aber zumindest vorerst nicht: Lasogga fehlt mit einer Verletzung im Adduktorenbereich.



Maximale Drucksituation: Am 34. und letzten Spieltag der Bundesliga treffen mit dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf aufeinander. Der HSV muss siegen, um die Relegation zu vermeiden, den Wölfen genügt ein Remis. DFB.de macht den Faktencheck zum Endspiel um den direkten Klassenverbleib.

DIE AUSGANGSLAGE: Für den Hamburger SV ist die Rechnung einfach, die Lösung aber schwer: Die Norddeutschen brauchen gegen Wolfsburg einen Sieg, um die dritte Relegationsteilnahme nach 2014 und 2015 zu vermeiden. Der letzte Heimdreier gegen den VfL liegt dabei bereits zehn Jahre zurück. Wolfsburg reicht dagegen bereits ein Punkt zum sicheren Klassenverbleib, bei einer knappen Niederlage muss der VfL nach Sinsheim schauen. Verliert der FC Augsburg bei 1899 Hoffenheim mit zwei Toren mehr als Wolfsburg in Hamburg, rutscht der FCA auf Rang 16 ab, Hamburg und Wolfsburg könnten dann gemeinsam den Verbleib in der Bundesliga feiern.

DER DIREKTE VERGLEICH: Zehn Jahre und 15 Trainerwechsel liegt der letzte Heimsieg der Hamburger gegen Wolfsburg zurück. Unter Coach Huub Stevens gewann der HSV zuletzt am 1. April 2007 mit 1:0, Mehdi Mahdavikia bescherte den Hanseaten den Sieg. Seitdem holte der HSV in neun Heimspielen nur noch vier Punkte, vier Remis und fünf Niederlagen stehen zu Buche. Dabei schoss der HSV nur einmal mehr als ein Tor, die letzten drei Heimpartien gingen 0:1, 0:2 und 1:3 verloren. Insgesamt holte Hamburg im Schnitt nur 1,16 Zähler gegen Wolfsburg, nur die Heimbilanz gegen Bayern München (1,08 Punkte im Schnitt) ist schlechter. Wolfsburg nahm dagegen 62 Punkte aus Hamburg mit und damit mehr aus allen anderen Bundesligastadien.

HEIMSTARKE HAMBURGER: Unter Markus Gisdol kam die Heimstärke der Hamburger zurück. 25 seiner 35 Saisonpunkte holte der HSV zuhause, zwischen dem 5. November 2016 und dem 22. April dieses Jahres blieben die Hamburger in neun Ligapartien im Volksparkstadion unbesiegt und erbeuteten dabei 23 von möglichen 27 Zählern. Gestoppt wurde die Serie ausgerechnet durch Tabellenschlusslicht SV Darmstadt 98 (1:2), zuletzt reichte es gegen Abstiegskonkurrent FSV Mainz 05 nur zu einem 0:0.

AUSWÄRTS AUF EUROPA-KURS: Die Wolfsburger holten auswärts (19 Punkte) mehr Zähler als zu Hause (18), liegen in der Auswärtstabelle auf einem beachtlichen sechsten Rang. Unter Coach Andries Jonker (seit dem 27. Februar im Amt) ist die Auswärtsbilanz ausgeglichen: zwei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen stehen aus den vergangenen sechs Spielen zu Buche.

DIE TRAINER: Auch für HSV-Trainer Markus Gisdol ist Wolfsburg kein Lieblingsgegner. Mit 1899 Hoffenheim spielte der Fußball-Lehrer siebenmal gegen die Wölfe und durfte sich nur beim 6:2 am 2. März 2014 über drei Punkte freuen. Hinzu kommen zwei Remis und vier Niederlagen, darunter auch das 2:3 im DFB-Pokalviertelfinale der Saison 2013/2014. Das Hinspiel in Wolfsburg gewann der VfL mit 1:0, damals noch mit Coach Dieter Hecking. Für Andries Jonker ist es eine Premiere: der aktuelle Cheftrainer des VfL trifft erstmals in hauptverantwortlicher Position auf den HSV.

DER GOMEZ-FAKTOR: Jonker und Mario Gomez, das ist das Traumpaar von Wolfsburg. Der Coach arbeitete schon bei Bayern München mit dem Nationalspieler zusammen und untermauerte gleich bei seiner Ankunft in Wolfsburg, dass er voll auf Gomez setzt. Das Vertrauen zahlt ihm der Champions-League-Sieger von 2013 zurück: In elf Spielen unter Jonker schoss Gomez überragende zehn der insgesamt nur 13 Wolfsburger Tore, nur gegen Freiburg (0:1), die Bayern (0:6) und in Berlin (0:1) traf Gomez nicht. Auch auswärts ist der 31-Jährige eine Bank: in fünf von sechs Gastspielen netzte Gomez ein und erzielte dabei insgesamt beeindruckende sieben Tore. In Spielen gegen Hamburg schoss er in seiner Karriere bereits sechs Tore.

LASOGGA DIESMAL KEIN RETTER: Schon zweimal hatte Pierre-Michel Lasogga mit seinen Toren ganz entscheidenden Anteil am Klassenverbleib der Hamburger. Am 18. Mai 2014 erzielte Lasogga beim 1:1 im Relegationsrückspiel in Fürth den HSV-Treffer, im Jahr darauf sorgte der Angreifer mit seinen Toren dafür, dass sich der HSV in die Relegation retten konnte, die Hamburg ein zweites Mal hauchdünn für sich entschied. In der Saison 2015/2016 schlug Lasogga letztmals am 22. April 2016 mit zwei Toren gegen Bremen zu und tauchte anschließend für ein ganzes Jahr unter. 386 Tage blieb der 25-Jährige ohne Tor, um jetzt heroisch zurückzukehren. Beim 1:1 auf Schalke schob Lasogga am vergangenen Wochenende in der Nachspielzeit zum Ausgleich und dem für Hamburg wichtigen Punktgewinn ein. Ein weiteres Kapitel gibt es aber zumindest vorerst nicht: Lasogga fehlt mit einer Verletzung im Adduktorenbereich.

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2700 PUNKTE: Mit einem Remis knackt Bundesligadino Hamburg die Grenze von 2700 Punkten in der Liga. Bei dieser Marke darf am Samstagabend aus Hamburger Sicht aber nicht Schluss sein, denn bei einem Remis muss Hamburg in jedem Fall in die dritte Relegation der vergangenen vier Jahre.

SPÄTSTARTER: HSV-Fans müssen in dieser Saison besonders geduldig sein. Trotz sieben Heimsiegen führte der HSV in dieser Saison im Volksparkstadion kein einziges Mal bereits zur Halbzeit. Auch Wolfsburg zählt zu den Spätstartern: Wie Hamburg traf der VfL vor der Pause nur 13-mal ins Netz, nur Darmstadt (elf) ist ligaweit harmloser.

MUNTERMACHER LJUNGBERG: Weil Trainer Andries Jonker seine 25 einsatzbereiten Profis auf zwei Trainingsgruppen verteilte, mischte bei den Übungseinheiten unter der Woche auch sein Co-Trainer Freddie Ljungberg mit. Der einstige Weltklassespieler wird heute aber keine personelle Option sein. "Er hat es sehr ordentlich gemacht, aber Freddie hatte seine Zeit, und er ist auch schon 40", so Jonker.

RELEGATIONSSPEZIALISTEN: Die Erfahrung könnte für Hamburg sprechen. Schon 2014 und 2015 musste der HSV in die Relegation und setzte sich jeweils ganz knapp gegen Fürth (0:0/1:1) und Karlsruhe (1:1/2:1 nach Verlängerung) durch. Auch 2012 konnte der HSV als 15. gerade so den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte verhindern.

ABO AUF PLATZ 15: In den vergangenen zwölf Jahren geriet Wolfsburg dreimal (2005/2006, 2006/2007 und 2010/2011) in den Abstiegskampf. In allen drei Fällen landete Wolfsburg am Saisonende auf Platz 15. Am letzten Spieltag der Saison 2005/2006 schickte Wolfsburg den 1. FC Kaiserslautern mit einem 2:2 in die 2. Bundesliga. Cedrick Makiadi (66.) und Diego Klimowicz (69.) drehten dabei per Doppelschlag einen zwischenzeitlichen Rückstand, bei dem Wolfsburg abgestiegen wäre - so erwischte es dioe Pfälzer.

VOLLE KONZENTRATION: Im Abstiegskampf griff Hamburg zum erprobten Mittel des Kurztrainingslagers. Von Donnerstag bis Freitag zog Gisdol sein Team im Landhaus Wachtelhaus im niedersächsischen Rottenburg zusammen, um dann direkt ins Hamburger Mannschaftshotel zu fahren."Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, uns vor einem wichtigen Spiel zurückzuziehen und uns im kleinen Kreis zu fokussieren", sagt HSV-Sportchef Jens Todt.

PERSONALIEN: Der HSV muss im entscheidenden Heimspiel auf Pierre-Michel Lasogga verzichten, der sich im Training eine Adduktorenverletzung zuzog. Dagegen ist Albin Ekdal wieder ins Training eingestiegen und auch die angeschlagenen Nicolai Müller (Knie), Aaron Hunt (Oberschenkelzerrung) und Lewis Holtby (Fleischwunde) sollen rechtzeitig fit werden. "Stand jetzt haben wir bei allen berechtigte Hoffnungen, dass sie uns zur Verfügung stehen", erklärt Coach Markus Gisdol. Bei Wolfsburg fällt U 21-Nationalspieler Paul Seguin definitiv aus. Der 22-Jährige hat sich im Training eine Wadenverletzung zugezogen. Unklar ist noch, ob Verteidiger Ricardo Rodriguez (Teilabriss des Syndesmosebandes im rechten Fuß) am Samstag im Kader stehen kann.

O-TON: Nervenschlacht und große Emotionen: Vor dem Abstiegsduell ist allen Beteiligten die Bedeutung des Spiels bewusst. "Ich erwarte das emotionalste von vielen emotionalen Spielen, das ist von der Dramaturgie her nur schwer zu toppen", sagt HSV-Sportchef Jens Todt. Markus Gisdol macht sich selbst und seinem Team Mut. "Es ist eine große Stärke dieses Teams, sich gegen Widerstände zu wehren und den absoluten Willen zu haben, es hinzubiegen", sagt der HSV-Coach. "Wir wissen alle, dass ein Punkt reicht, wollen aber in Hamburg gewinnen", so Wolfsburgs Coach Andries Jonker zur Zielsetzung der Wölfe. Sein Mittelfeldmotor Maximilian Arnold erwartet ein Kampfspiel: "Es wird eine Nervenschlacht. Es wird einfach nur ums Kämpfen gehen, das wird mit Fußball wenig zu tun haben. Die Hamburger waren doch eigentlich immer in der Relegation. Hoffen wir mal, dass es so bleibt."

Der 34. Spieltag

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Hamburger SV - VfL Wolfsburg
Bayern München - SC Freiburg
Borussia Dortmund - Werder Bremen
Hertha BSC - Bayer Leverkusen
1. FC Köln - FSV Mainz 05
FC Ingolstadt - Schalke 04
1899 Hoffenheim - FC Augsburg
Eintracht Frankfurt - RB Leipzig
Borussia Mönchengladbach - SV Darmstadt 98

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