Europameisterin Kowalski: "Auch beim Schulsport ehrgeizig"

Als dreimalige Torschützin beim 6:0-Heimsieg gegen die SGS Essen hat U 17-Europameisterin Natasha Kowalski (16) großen Anteil daran, dass Titelverteidiger VfL Wolfsburg erneut vor dem Einzug ins Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft steht.

Im DFB.de-Interview spricht die Torjägerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Halbfinalrückspiel am Samstag (ab 14 Uhr) in Essen.

DFB.de: Mit dem 6:0 im Hinspiel gegen die SGS Essen hat sich der VfL Wolfsburg eine glänzende Ausgangsposition verschafft. Ist das schon mehr als die halbe Miete, Frau Kowalski?

Natasha Kowalski: Wir hatten nicht erwartet, dass es so gut läuft. Dennoch wird das Rückspiel mit Sicherheit kein Selbstläufer. Die SGS Essen wird alles geben, um diesmal besser abzuschneiden. Wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen. Schließlich wollen wir uns den Einzug ins Finale jetzt auch nicht mehr nehmen lassen.

DFB.de: Warum hat der VfL das erste Duell mit dem Meister der Staffel West/Südwest so deutlich dominiert?

Kowalski: Ich hatte den Eindruck, dass die SGS Essen mit einer eher defensiven Ausrichtung in die Partie gegangen und darauf bedacht war, möglichst keine frühen Gegentore zu kassieren. Umso mehr hat uns dann der gute Start mit meinem Führungstor in der 8. Minute in die Karten gespielt. Nach einer halben Stunde führten wir schon 3:0. Das war optimal.

DFB.de: Für Sie ist es bereits die zweite Teilnahme an einer Meisterschaftsendrunde. Spüren Sie den Unterschied zu "normalen" Bundesliga-Spielen?

Kowalski: Auf jeden Fall. Erstmals seit dem Endspiel vor einem Jahr gegen den 1. FC Köln durften wir im großen AOK Stadion spielen, in dem sonst unsere Frauenmannschaft ihre Heimspiele bestreitet. Das war ein super Gefühl. Sollten wir das Endspiel erreichen, dann dürften wir das noch einmal erleben.

DFB.de: Wie groß ist denn Ihr Wunsch, Ihr Können künftig regelmäßig auf dieser Bühne zeigen zu können?

Kowalski: Damit würde für mich definitiv ein Traum in Erfüllung gehen. Es ist mein großes Ziel, mich eines Tages in der ersten Mannschaft des VfL durchzusetzen und Stammspielerin zu werden. Ich weiß aber, dass es bis dahin noch ein sehr weiter Weg ist.

DFB.de: Seit Mittwoch sind Sie gerade einmal 16 Jahre, könnten damit noch ein weiteres Jahr für die U 17-Juniorinnen spielen. Welche Schritte sind als nächstes geplant?

Kowalski: Nach der Endrunde werde ich in den Kader der U 20-Mannschaft aufrücken und hoffe, dass ich mich dort zunächst für Spielzeiten in der 2. Frauen-Bundesliga empfehlen kann. Gleichzeitig werde ich nach meinem Abschluss der zehnten Klasse an der Realschule in Bodenwerder in die Mädchen-Weg des VfL wechseln, damit ich dort mehr Zeit habe, für das Abitur zu lernen und mich auf die Trainingseinheiten vorzubereiten. Seit fast drei Jahren bringen mich meine Eltern mindestens dreimal pro Woche zum Training oder zu den Spielen nach Wolfsburg. Da wir in der Nähe von Hameln wohnen, sind wir für eine Strecke etwa zwei Stunden unterwegs. Das ist auf Dauer schon eine erhebliche Belastung.

DFB.de: Wohl bei kaum einem Verein ist es so schwer, den Durchbruch zu schaffen, wie beim Double-Sieger VfL. Schließlich stehen zahlreiche Weltklasse-Spielerinnen im Kader der Frauenmannschaft. Haben Sie dort ein Vorbild?

Kowalski: Da würde ich vor allem Pernille Harder nennen. Ich mag ihre Spielweise. Sie kämpft immer für das Team, setzt ihre Mitspielerinnen gut ein, wird aber auch selbst torgefährlich. Da kann ich mir schon einiges abschauen.

DFB.de: Menschen mit rötlichen Haaren wird oft ein besonders ausgeprägter Ehrgeiz nachgesagt. Trifft das auch auf Sie zu?

Kowalski: Definitiv. Ich will immer gewinnen - selbst im Schulsport oder in der Freizeit.

DFB.de: Mit dem Gewinn der U 17-Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl haben Sie ein großes Ziel in dieser Saison bereits erreicht. Welche Erinnerungen haben Sie aus Bulgarien mitgenommen?

Kowalski: Vor der EM war es schon unser Traum, den Titel zu holen. Am Ende dann aber wirklich den Pokal in die Hand nehmen zu dürfen, war ein tolles Gefühl. Dass wir uns jetzt Europameisterinnen nennen dürfen, ist schon etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Wie groß ist jetzt der Ehrgeiz, auch mit dem VfL Wolfsburg den Titelgewinn aus dem Vorjahr zu wiederholen?

Kowalski: Sehr groß. Wir haben ein starkes Team, sind vielleicht sogar noch einen Tick stärker als vor einem Jahr. Wir haben jetzt mehr Auswahlspielerinnen in der Mannschaft und auch in der Liga deutlich mehr Punkte geholt. Auch das 6:0 im Hinspiel gegen die SGS Essen ist ein Indiz dafür. Dennoch wissen wir auch, dass in der Endrunde noch zwei schwere Spiele auf uns warten.

DFB.de: Angenommen, der Finaleinzug gelingt: Welcher Gegner wäre Ihnen am liebsten?

Kowalski: Obwohl wir uns schon aus der Liga kennen, wäre ein Duell mit dem Rekordmeister 1. FFC Turbine Potsdam besonders reizvoll und würde sicherlich auch für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen. Nach dem 1:3 im Hinspiel wird es für Turbine allerdings schwierig, sich gegen den SC Freiburg noch durchzusetzen. So oder so: Wir wissen, dass wir auf einen sehr starken Gegner treffen werden.

[mspw]

Als dreimalige Torschützin beim 6:0-Heimsieg gegen die SGS Essen hat U 17-Europameisterin Natasha Kowalski (16) großen Anteil daran, dass Titelverteidiger VfL Wolfsburg erneut vor dem Einzug ins Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft steht.

Im DFB.de-Interview spricht die Torjägerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Halbfinalrückspiel am Samstag (ab 14 Uhr) in Essen.

DFB.de: Mit dem 6:0 im Hinspiel gegen die SGS Essen hat sich der VfL Wolfsburg eine glänzende Ausgangsposition verschafft. Ist das schon mehr als die halbe Miete, Frau Kowalski?

Natasha Kowalski: Wir hatten nicht erwartet, dass es so gut läuft. Dennoch wird das Rückspiel mit Sicherheit kein Selbstläufer. Die SGS Essen wird alles geben, um diesmal besser abzuschneiden. Wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen. Schließlich wollen wir uns den Einzug ins Finale jetzt auch nicht mehr nehmen lassen.

DFB.de: Warum hat der VfL das erste Duell mit dem Meister der Staffel West/Südwest so deutlich dominiert?

Kowalski: Ich hatte den Eindruck, dass die SGS Essen mit einer eher defensiven Ausrichtung in die Partie gegangen und darauf bedacht war, möglichst keine frühen Gegentore zu kassieren. Umso mehr hat uns dann der gute Start mit meinem Führungstor in der 8. Minute in die Karten gespielt. Nach einer halben Stunde führten wir schon 3:0. Das war optimal.

DFB.de: Für Sie ist es bereits die zweite Teilnahme an einer Meisterschaftsendrunde. Spüren Sie den Unterschied zu "normalen" Bundesliga-Spielen?

Kowalski: Auf jeden Fall. Erstmals seit dem Endspiel vor einem Jahr gegen den 1. FC Köln durften wir im großen AOK Stadion spielen, in dem sonst unsere Frauenmannschaft ihre Heimspiele bestreitet. Das war ein super Gefühl. Sollten wir das Endspiel erreichen, dann dürften wir das noch einmal erleben.

DFB.de: Wie groß ist denn Ihr Wunsch, Ihr Können künftig regelmäßig auf dieser Bühne zeigen zu können?

Kowalski: Damit würde für mich definitiv ein Traum in Erfüllung gehen. Es ist mein großes Ziel, mich eines Tages in der ersten Mannschaft des VfL durchzusetzen und Stammspielerin zu werden. Ich weiß aber, dass es bis dahin noch ein sehr weiter Weg ist.

DFB.de: Seit Mittwoch sind Sie gerade einmal 16 Jahre, könnten damit noch ein weiteres Jahr für die U 17-Juniorinnen spielen. Welche Schritte sind als nächstes geplant?

Kowalski: Nach der Endrunde werde ich in den Kader der U 20-Mannschaft aufrücken und hoffe, dass ich mich dort zunächst für Spielzeiten in der 2. Frauen-Bundesliga empfehlen kann. Gleichzeitig werde ich nach meinem Abschluss der zehnten Klasse an der Realschule in Bodenwerder in die Mädchen-Weg des VfL wechseln, damit ich dort mehr Zeit habe, für das Abitur zu lernen und mich auf die Trainingseinheiten vorzubereiten. Seit fast drei Jahren bringen mich meine Eltern mindestens dreimal pro Woche zum Training oder zu den Spielen nach Wolfsburg. Da wir in der Nähe von Hameln wohnen, sind wir für eine Strecke etwa zwei Stunden unterwegs. Das ist auf Dauer schon eine erhebliche Belastung.

DFB.de: Wohl bei kaum einem Verein ist es so schwer, den Durchbruch zu schaffen, wie beim Double-Sieger VfL. Schließlich stehen zahlreiche Weltklasse-Spielerinnen im Kader der Frauenmannschaft. Haben Sie dort ein Vorbild?

Kowalski: Da würde ich vor allem Pernille Harder nennen. Ich mag ihre Spielweise. Sie kämpft immer für das Team, setzt ihre Mitspielerinnen gut ein, wird aber auch selbst torgefährlich. Da kann ich mir schon einiges abschauen.

DFB.de: Menschen mit rötlichen Haaren wird oft ein besonders ausgeprägter Ehrgeiz nachgesagt. Trifft das auch auf Sie zu?

Kowalski: Definitiv. Ich will immer gewinnen - selbst im Schulsport oder in der Freizeit.

DFB.de: Mit dem Gewinn der U 17-Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl haben Sie ein großes Ziel in dieser Saison bereits erreicht. Welche Erinnerungen haben Sie aus Bulgarien mitgenommen?

Kowalski: Vor der EM war es schon unser Traum, den Titel zu holen. Am Ende dann aber wirklich den Pokal in die Hand nehmen zu dürfen, war ein tolles Gefühl. Dass wir uns jetzt Europameisterinnen nennen dürfen, ist schon etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Wie groß ist jetzt der Ehrgeiz, auch mit dem VfL Wolfsburg den Titelgewinn aus dem Vorjahr zu wiederholen?

Kowalski: Sehr groß. Wir haben ein starkes Team, sind vielleicht sogar noch einen Tick stärker als vor einem Jahr. Wir haben jetzt mehr Auswahlspielerinnen in der Mannschaft und auch in der Liga deutlich mehr Punkte geholt. Auch das 6:0 im Hinspiel gegen die SGS Essen ist ein Indiz dafür. Dennoch wissen wir auch, dass in der Endrunde noch zwei schwere Spiele auf uns warten.

DFB.de: Angenommen, der Finaleinzug gelingt: Welcher Gegner wäre Ihnen am liebsten?

Kowalski: Obwohl wir uns schon aus der Liga kennen, wäre ein Duell mit dem Rekordmeister 1. FFC Turbine Potsdam besonders reizvoll und würde sicherlich auch für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen. Nach dem 1:3 im Hinspiel wird es für Turbine allerdings schwierig, sich gegen den SC Freiburg noch durchzusetzen. So oder so: Wir wissen, dass wir auf einen sehr starken Gegner treffen werden.

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