EURO 2005: "Oldie" Rottenberg und "Youngster" Mittag mit zeitlosen Zielen

Sie trennen 13 Jahre, 96 Länderspiele und drei Siegerpokale - doch den "Oldie" und den "Youngster" der deutschen Frauen-Nationalmannschaft verbindet derzeit ein großes gemeinsames Ziel: Der EM-Titel auf der Insel. Für Nationaltorhüterin Silke Rottenberg und Stürmerin Anja Mittag hätten die Tage vor der Abreise zur Herausforderung in England aber nicht unterschiedlicher sein können. Während die mit 33 Jahren älteste deutsche EM-Teilnehmerin Rottenberg seit 1993 quasi zum Inventar der Erfolgsauswahl gehört, machte Nesthäckchen Mittag in punkto Nominierung aus der Not eine Tugend und ging einen ungewöhnlichen Weg.

"Meine Vereinskolleginnen waren alle schon von Trainerin Tina Theune-Meyer informiert worden, ob sie bei der EM dabei sind oder nicht. Bei mir hatte sich bis abends niemand gemeldet. Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, habe ich Frau Theune-Meyer einfach angerufen", meinte die Potsdamerin Mittag und beschrieb die bangen Minuten, die mit einem Jubelschrei endeten. Als einzige Spielerin aus dem Kader der U 19-Weltmeisterinnen erhielt die blonde Stürmerin dann doch noch das erhoffte Ticket zum Glück und stand im ersten Gruppenspiel gegen Norwegen (1:0) sogar überraschend in der Anfangsformation des Turnierfavoriten.

EM für Mittag erst der Anfang

Dass "der Hase hier bei den Großen anders läuft", bekam die schüchtern wirkende Turbine-Angreiferin in ihrem 11. Länderspiel gleich zu spüren. Doch Mittag, von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) als "das größte europäische Versprechen" gepriesen und in der abgelaufenen Bundesliga-Saison Nummer vier der Torschützenliste (17 Saisontreffer), schlug sich wacker und gehörte beim Sieg wie auch Rottenberg zu den besten deutschen Spielerinnen. Doch während für die 20-jährige Mittag die kontinentale Endrunde nur der Auftakt einer erfolgsversprechenden internationalen Karriere sein soll, will Routinier Rottenberg bei ihrer "letzten EM" ihre dritte Europameisterschafts-Trophäe gewinnen.

An einen Abschied von der internationalen Bühne denkt die topfit nach England angreiste Weltmeisterin von 2003 aber noch nicht. "Ich bin eine Spaßsportlerin. Solange ich Freude habe und meine Leistung bringe, mache ich weiter", betont die gebürtige Euskirchenerin Rottenberg, der ihr Job als Zeitsoldatin eine optimale Konzentration auf den Sport gewährleistet. Doch auch im Spätherbst ihrer Karriere ist die "Perfektionistin" (Theune-Meyer) noch hungrig und weiter auf der Suche nach Herausforderungen. Die A-Lizenz hat die Duisburgerin bereits erworben und führt am 17. Juli auf dem Sportplatz des FCR Duisburg ein Torhüter-Camp für Mädchen und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 16 Jahren durch. Als frischgebackene Europameisterin würde der "Oldie" die "Youngster" sicher noch mehr beeindrucken.

[ko]


[bild1]Sie trennen 13 Jahre, 96 Länderspiele und drei Siegerpokale - doch den "Oldie" und den "Youngster" der deutschen
Frauen-Nationalmannschaft verbindet derzeit ein großes
gemeinsames Ziel: Der EM-Titel auf der Insel. Für Nationaltorhüterin Silke Rottenberg und Stürmerin Anja Mittag
hätten die Tage vor der Abreise zur Herausforderung in England aber nicht unterschiedlicher sein können. Während die mit 33 Jahren älteste deutsche EM-Teilnehmerin Rottenberg seit 1993 quasi zum Inventar der Erfolgsauswahl gehört, machte Nesthäckchen Mittag in punkto Nominierung aus der Not eine Tugend und ging einen ungewöhnlichen Weg.



"Meine Vereinskolleginnen waren alle schon von Trainerin Tina Theune-Meyer informiert worden, ob sie bei der EM dabei sind oder
nicht. Bei mir hatte sich bis abends niemand gemeldet. Als ich es
nicht mehr ausgehalten habe, habe ich Frau Theune-Meyer einfach
angerufen", meinte die Potsdamerin Mittag und beschrieb die bangen Minuten, die mit einem Jubelschrei endeten. Als einzige Spielerin aus dem Kader der U 19-Weltmeisterinnen erhielt die blonde Stürmerin dann doch noch das erhoffte Ticket zum Glück und stand im ersten Gruppenspiel gegen Norwegen (1:0) sogar überraschend in der Anfangsformation des Turnierfavoriten.



EM für Mittag erst der Anfang



[bild2]Dass "der Hase hier bei den Großen anders läuft", bekam die schüchtern wirkende Turbine-Angreiferin in ihrem 11. Länderspiel gleich zu spüren. Doch Mittag, von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) als "das größte europäische Versprechen" gepriesen und in der abgelaufenen Bundesliga-Saison Nummer vier der Torschützenliste (17 Saisontreffer), schlug sich wacker und gehörte beim Sieg wie auch Rottenberg zu den besten deutschen Spielerinnen. Doch während für die 20-jährige Mittag die kontinentale Endrunde nur der Auftakt einer erfolgsversprechenden internationalen Karriere sein soll, will Routinier Rottenberg bei ihrer "letzten EM" ihre dritte Europameisterschafts-Trophäe gewinnen.



An einen Abschied von der internationalen Bühne denkt die
topfit nach England angreiste Weltmeisterin von 2003 aber noch
nicht. "Ich bin eine Spaßsportlerin. Solange ich Freude habe und
meine Leistung bringe, mache ich weiter", betont die gebürtige
Euskirchenerin Rottenberg, der ihr Job als Zeitsoldatin eine
optimale Konzentration auf den Sport gewährleistet. Doch auch im
Spätherbst ihrer Karriere ist die "Perfektionistin" (Theune-Meyer) noch hungrig und weiter auf der Suche nach Herausforderungen. Die A-Lizenz hat die Duisburgerin bereits erworben und führt am 17. Juli auf dem Sportplatz des FCR Duisburg ein Torhüter-Camp für Mädchen und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 16 Jahren durch. Als frischgebackene Europameisterin würde der "Oldie" die "Youngster" sicher noch mehr beeindrucken.