Es kribbelt immer noch: Weltmeister Augenthaler wird 60

Bei Klaus Augenthaler kribbelt es immer noch. "Samstags denke ich schon manchmal: Du kannst ja nicht immer angeln oder Skifahren gehen", sagt der Weltmeister von 1990, der heute seinen 60. Geburtstag feiert. Zehn Jahre nach seinem letzten Job als Trainer im Profibereich beim VfL Wolfsburg zieht es ihn zurück ins Rampenlicht - dabei wollte er nie Coach werden.

Das Trainergeschäft sei stets mit Ortswechseln verbunden. "Das wollte ich nicht", sagt Augenthaler. Er war und ist vor allem eines: heimatverbunden. Schon der Schritt mit 17 aus dem niederbayerischen Vilshofen zu Bayern München sei für ihn "ein großer Sprung" gewesen, sagt der Bayer. Seinen Geburtstag feiert er gleichwohl im Ausland: In Graz, wo er ab 1997 erstmals Chefcoach war, mit Freunden und Partnerin Sandra, ohne Getöse.

"Auge" lebt inzwischen am Ammersee, seit Juli ist er auch wieder für seinen FC Bayern tätig - als Experte bei fcb.tv und in der Jugendausbildung der internationalen Fußballschulen. 404 Bundesligaspiele (52 Tore) hat er für die Münchner bestritten, sieben Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege bejubelt. Legendär sein Treffer aus 50 Metern 1989 gegen Uli Stein ("Mir hat schießen immer Spaß gemacht") oder seine Hörner-Geste gegen Real Madrid ("Wir sind hier doch nicht beim Stierkampf!").

Weltmeistertitel hat sein Wesen nicht verändert

Seine schwärzesten Stunden als Fußballer erlebte er nach einem Foul an Rudi Völler 1985. "Es entlud sich ein regelrechter Bayern-Hass, gab monatelang Morddrohungen", sagt Augenthaler, dabei waren die beiden Kumpel, gingen gemeinsam zum Skifahren.

Sein Trainerleben war ähnlich bewegt. Sein Wechselfehler gegen Düsseldorf, das vermeintliche Nickercken gegen Karlsruhe ("Ich habe auf die Uhr geschielt"), oder die 42-Sekunden-PK als Wolfsburg-Trainer. Das Ankämpfen gegen falsche Urteile oder Klischees gab er irgendwann auf und dachte sich: "Nehmt's mich so, wie ihr glaubt, dass ich bin."

Wie ist er? "Gerade, ehrlich, gerecht, feinfühlig, verlässlich", sagt Augenthaler (27 Länderspiele) von sich. Nicht einmal der Triumph von Rom 1990 habe sein Wesen verändert: "Von der Bekanntheit ja. Ich mich nicht."

[sid]

Bei Klaus Augenthaler kribbelt es immer noch. "Samstags denke ich schon manchmal: Du kannst ja nicht immer angeln oder Skifahren gehen", sagt der Weltmeister von 1990, der heute seinen 60. Geburtstag feiert. Zehn Jahre nach seinem letzten Job als Trainer im Profibereich beim VfL Wolfsburg zieht es ihn zurück ins Rampenlicht - dabei wollte er nie Coach werden.

Das Trainergeschäft sei stets mit Ortswechseln verbunden. "Das wollte ich nicht", sagt Augenthaler. Er war und ist vor allem eines: heimatverbunden. Schon der Schritt mit 17 aus dem niederbayerischen Vilshofen zu Bayern München sei für ihn "ein großer Sprung" gewesen, sagt der Bayer. Seinen Geburtstag feiert er gleichwohl im Ausland: In Graz, wo er ab 1997 erstmals Chefcoach war, mit Freunden und Partnerin Sandra, ohne Getöse.

"Auge" lebt inzwischen am Ammersee, seit Juli ist er auch wieder für seinen FC Bayern tätig - als Experte bei fcb.tv und in der Jugendausbildung der internationalen Fußballschulen. 404 Bundesligaspiele (52 Tore) hat er für die Münchner bestritten, sieben Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege bejubelt. Legendär sein Treffer aus 50 Metern 1989 gegen Uli Stein ("Mir hat schießen immer Spaß gemacht") oder seine Hörner-Geste gegen Real Madrid ("Wir sind hier doch nicht beim Stierkampf!").

Weltmeistertitel hat sein Wesen nicht verändert

Seine schwärzesten Stunden als Fußballer erlebte er nach einem Foul an Rudi Völler 1985. "Es entlud sich ein regelrechter Bayern-Hass, gab monatelang Morddrohungen", sagt Augenthaler, dabei waren die beiden Kumpel, gingen gemeinsam zum Skifahren.

Sein Trainerleben war ähnlich bewegt. Sein Wechselfehler gegen Düsseldorf, das vermeintliche Nickercken gegen Karlsruhe ("Ich habe auf die Uhr geschielt"), oder die 42-Sekunden-PK als Wolfsburg-Trainer. Das Ankämpfen gegen falsche Urteile oder Klischees gab er irgendwann auf und dachte sich: "Nehmt's mich so, wie ihr glaubt, dass ich bin."

Wie ist er? "Gerade, ehrlich, gerecht, feinfühlig, verlässlich", sagt Augenthaler (27 Länderspiele) von sich. Nicht einmal der Triumph von Rom 1990 habe sein Wesen verändert: "Von der Bekanntheit ja. Ich mich nicht."

###more###